Kenia: Geografie, Landkarte

Kenia liegt in Ostafrika am Indischen Ozean. Der Norden Kenias besteht aus Wüste, der Süden aus Savannenlandschaft. Fruchtbare Ebenen befinden sich an der Küste und an den Ufern des Victoria-Sees. Der Westen Kenias ist gebirgig, mit dem nördlich gelegenen Rift Valley, dem ostafrikanischen Grabenbruch.

Fläche und Grenzen

Kenia umfasst eine Fläche von insgesamt 582.646 km². Davon sind:

  • Wald
    Rund 29% des Landes sind bewaldetes Gebiet bzw. Buschland. Die jährliche Rodung beträgt ca. 930 km².
  • Wiesen- und Weideland
    Rund 6% des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt.
  • Savanne
    Rund 22% des Landes bestehen aus Feucht- bzw. Trockensavanne.
  • Äcker und Felder
    Rund 4% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt, besonders zum Anbau von Tee, Kaffee, Baumwolle, Sisal, Tabak, Gewürznelken und Cashewnüssen.

Hinweis
Wegen des Klimawandels leidet das Land zunehmend unter Wassermangel. Daher haben die Menschen begonnen, statt der Rinder auf Kamele umzusteigen. Mittlerweile leben hier bereits über zwei Millionen von diesen Tieren .

Grenzen
Kenia besitzt mit den folgenden fünf Staaten eine gemeinsame Grenze:
- Äthiopien mit einer Länge von rund 860 km,
- Somalia mit einer Länge von 680 km,
- Südsudan mit einer Länge von 230 km,
- Tansania mit einer Länge von 770 km sowie
- Uganda mit einer Länge von 935 km.

Küstenlänge
Kenia besitzt eine Küste zum Indischen Ozean mit einer Länge von etwa 535 km.

Tidenhub in Kenia

In Kenia beträgt der mittlere Tidenhub rund 2 bis 3 m.
(Ausführliche Erläuterungen zu Ebbe und Flut finden Sie unter Gezeiten, Ebbe und Flut

Vergleiche
Den weltweit höchsten Tidenhub findet man übrigens in der Bay of Fundy in Kanada, er beträgt dort bis zu 16 m, bei Springflut sogar über 20 m. Die Bay of Fundy liegt am Atlantik zwischen den kanadischen Provinzen New Brunswick und Nova Scotia, die im Deutschen Neuschottland heißt und deren Hauptstadt Halifax ist. An der deutschen Nordseeküste schwankt er etwa zwischen 1 m und 3 m. In der westlichen Ostsee dagegen beträgt der Tidenhub nur um 0,3 m, während er in der östlichen Ostsee kaum noch merkbar ist.

Geografische Länge und Breite

Kenia erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von 04° 40' nördliche Breite bis 04° 40' südliche Breite
Δλ = von 034° bis 042° östliche Länge

Ausführliche Informationen zu dieser Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

Gesetzliche Uhrzeit

Für Kenia gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), also der Zeit (ohne Sommerzeit) in Deutschland, Österreich und der Schweiz der folgende Wert. Dabei bedeutet ein Minuszeichen, dass es dort früher, ein Pluszeichen, dass es dort später als nach MEZ ist:

Δt (MEZ) = + 2 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Nairobi

Nairobi, die Hauptstadt des Landes, liegt auf einer südlichen Breite von rund φ = 01°. Sofern die Deklination der Sonne den Wert von 01° Süd besitzt und sich damit der Bildpunkt der Sonne genau über der Stadt befindet, steht die Sonne senkrecht über der Stadt. Das geschieht genau zweimal im Jahr, und zwar grob gerechnet 5 Tage vor dem 21. März und 5 Tage nach dem 21. September (Näheres s. Sonnenstand).

Achtung
Sofern sich der Bildpunkt der Sonne und damit die Deklination δ nördlich der Breite von Nairobi befindet, steht die Sonne zur Mittagszeit nicht im Süden, so wie in unseren Breiten, sondern im Norden. Die Sonne wandert also in diesem Fall von Osten über Norden nach Westen, wo sie dann, wie bei uns, untergeht.

Berge

Der höchste Berg des Landes ist der Mount Kenia mit einer Höhe von 5.199 m. Weitere hohe Berge sind der:
- Mount Elgon mit einer Höhe von 4.231 m
- Mount Aberdares mit einer Höhe von 3.999 m.

Flüsse

Der längste Fluss des Landes ist der Tana mit einer Länge von wahrscheinlich 710 km. Weitere Flüsse in Kenia sind der Athi-Galana-Sabaki mit einer Länge von insgesamt 390 km und der Guam-Turkwel mit einer Länge von 380 km.

Seen, Victoria-See

Victoria-See
Der größte See von Kenia ist der Victoriasee mit einer Fläche von 68.870 km² - auch wenn sich in Kenia - im nordöstlichen Teil des Sees - nur ein sehr kleiner Teil des Sees befindet. Der Victoria-See ist nach dem Kaspischen Meer und dem Oberen See in Amerika (USA/Kanada) der drittgrößte See weltweit und der größte See Afrikas. Insgesamt grenzen neben Kenia noch Tansania und Uganda an den See. Der Hauptzufluss des Sees ist der Kagera-Nil, der im Nordwesten an der Grenze zwischen Tansania und Uganda in den See mündet. Der Hauptabfluss - im Norden des Sees in Uganda - ist der Victoria-Nil.

Das Wasservolumen des Sees beträgt etwa 2.770 km³ - bei einer maximalen Tiefe von 85 m. Etwa in seiner Mitte grenzt der See im Norden von Tansania auf einer Länge von rund 250 km an Uganda. Während z.B. der Tanganjikasee eher eine schlauchförmige Form besitzt, erscheint der Victoriasse eher rechteckig. Die größte Insel im See ist Ukerewe in Tansania - mit einer Fläche von 560 km². An bzw. in dem See leben Flusspferde und ca. 550 Süßwasser-Fischarten.
Weitere größere Seen sind:

Magadi-See
Der See umfasst eine Fläche von 105 km². Auch dieser See ist einer der Sodaseen im Ostafrikanischen Grabenbruch. Am bzw. auf dem See leben u.a. Flamingos, Nilgänse, Pelikane, Reiher oder Schreiseeadler.

Naivasha-See
Der See mit einer mit einer Fläche von 135 km² ist ein auf einer Höhe von 1.880 m im liegender Süßwassersee. Am bzw. auf dem See leben ca.300 Vogelarten - wie Ibisse, Goliathreiher, Kormorane, Marabus, Pelikane sowie Schreiseeadler,. In der Umgebung des Sees leben Antilopen, Flusspferde, Giraffen, Gnus oder auch Zebras.

Nakuru-See
Der See mit einer Fläche von 40 km² ist nur bis ca. 4 m tief und besitzt keinen natürlichen Abfluss. Sein Wasser verliert der See nur durch Verdunstung. Dadurch hat der See im Laufe der Zeit einen hohen Anteil an Natriumkarbonat -Verbindungen angreichert und ist damit einer der so genannten "Sodaseen" im Ostafrikanischen Grabenbruch - dem Rift Valley. Der See ist weithin bekannt für seine Millionen von Flamingos, die sich hier zeitweilig aufhalten und sich von den blaugrünen Algen oder von Kleinkrebsen des Sees ernähren. Erst durch diese Nahrung erhalten die Tiere ihre charakteristische rötliche bzw. rosa Färbung

Turkanasee
Der Turkana-See (Rudolfsee) umfasst eine Fläche von 6.405 km² dessen nördlichster Teil zu Äthiopien gehört. Seinen ursprünglichen Namen - Rudolfsee - erhielt der zu Ehren des österreichischen Thronfolgers Kronprinz Rudolf. Der See liegt im Ostafrikanischen Graben. In der Umgebung des Sees liegen zum Teil sehr aktive Vulkane.

Da der See keinen natürlichen Abfluss hat, sondern sein Wasser durch Verdunstung verliert, versalzt der See zunehmend. Daher ist das Wasser des Turkana-Sees sodahaltig (Natriumkarbonatverbindungen) und außerdem fisch- und algenreich. Besonders erwähnenswert sind der Tigersalmler und der Nilbarsch. Für Besucher können die an den Ufern lebenden Krokodile gefährlich werden. Es sei außerdem darauf hingewiesen, dass sich in der Nähe des Sees die erste Fundstelle des Homo rudolfensis befindet. Er wurde nach seinem Fundort (Rudolfsee) benannt. Die Turkanasee-Parks wurden im Jahr 1997 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen.

Inseln

Dem Land sind die kleinen Inseln Mfanganu und Rusinga vorgelagert.

Der Indische Ozean

Kenia grenzt im Osten des Landes auf einer Länge von rund 535 km an den Indischen Ozean.

Der Indische Ozean umfasst eine Fläche von rund 74,9 Millionen km² und ist damit nach dem Pazifik und dem Atlantik der drittgrößte Ozean.
Begrenz wird er im Westen durch den afrikanischen Kontinent. Im Norden wird er begrenzt durch den asiatischen Kontinent und im Osten durch den asiatischen und australischen Kontinent. Die südliche Grenze des Indischen Ozeans bildet das Südpolarmeer.

Hinweis
Neben einer großen Anzahl von Walen und Fischen - darunter zahlreiche Haiarten - findet man hier den Schwarzen Marlin (Istiompax indica) der eine Länge bis zu etwa4,50 m erreichen kann und mit einer Geschwindigkeit bis zu 130 km/h der schnellste Fisch weltweit ist Der Fisch lebt sowohl an der Meeresoberfläche wie auch in einer Tiefe von etwa 900 m.

Fläche und Tiefe
Der Indische Ozean umfasst eine Fläche von ca. von 74,9 Millionen km². Das sind ca. 20% der gesamten Weltmeerfläche.
Die durchschnittliche Tiefe des Indischen Ozeans beträgt 3.890 m.
Seine größte Tiefe hat er mit 8.047 m unter der Wasseroberfläche im so genannten Diamantinatief.

Nebenmeere
Der weitaus größte Teil dieses Ozeans liegt auf der Südhalbkugel. Zu den Nebenmeeren des Indischen Ozeans zählen:

Flüsse
Die folgenden größeren bzw. bekannten Flüsse münden in den Indischen Ozean bzw. seine Nebenmeere. In alphabetischer Reihenfolge:

Name des Flusses Länge in km Mündung des Flusses Quelle des Flusses
Brahmaputra 2.896 Der Brahmaputra mündet in Bangladesch ins Gangesdelta
23° 48' N / 89° 46' O
Am Berg Kailash (Tibet)
30° 49' N / 82° 41' O
Ganges 2.511

Der Ganges fließt mit seinem riesigen Delta in Bangladesch in den Golf von Bengalen
22° 05' N / 90° 50' O

Am Gangotrigletscher im Bundesstaat Uttarakhand (Indien)
30° 59' N / 78° 55 O
Godavari 1.465 Bei Antarvedi im Bundesstaat Andhra Pradesh (Indien) in den Golf von Bengalen
16° 19' N / 81° 43' O

Am Berg Brahmagiri im Bundesstaat Maharashtra (Indien)
19° 55' N / 73° 31' O

Indus 3.180 In der Nähe von Keti Bandar (Pakistan) in das Arabische Meer
23° 59' N / 67° 26' O
Im Transhimalaya in Tibet
31° 25' N / 81° 35' O
Irrawaddy 2.170 Der Irrawaddy bildet ein Delta aus welches in die Andamanensee fließt
15° 46' N / 95° 3' O
Bei Damphet (Myanmar)
28° 22' N / 97° 23' O
Murray 2.375

Bei Murray Bridge in die Große Australische Bucht
35° 07' S / 139° 16' O

Bei Corryong in den Australischen Alpen
36° 11 S / 147° 54' O
Saluen 2.980 Bei Mawlamyaing (Myanmar) in die Andamanensee
16° 31' N / 97° 37' O
Im Qinghai-Gebirge (Tibet)
Sambesi 2.574 Bei Quelimane (Mosambik)
18° 51' S / 36° 18' O
Bei Mwinilunga (Sambia)
11° 45' S / 24° 25' O
Schatt al-Arab 193 Bei Umm Qasr (Irak)
29° 55' N / 48° 37' O
Zusammenfluss von Euphrat und Tigris bei Al-Qurnah (Irak)
31° 0' N / 47° 25' O

Inseln
Aufgrund seiner Größe befinden sich zahlreiche Inseln und Inselgruppen im Indischen Ozean.
Die bekanntesten in alphabetischer Reihenfolge sind:

  • Andamanen
    Die Inselgruppe der Andamanen umfasst eine Fläche von 6.408 km² und gehört politisch zu Indien.
  • Indonesien
    Der Inselstaat Indonesien umfasst eine Fläche von 1.904.569 km² und ist damit der größte Inselstaat der Welt.
  • Komoren
    Die Inselgruppe der Komoren umfasst eine Fläche von 1.862 km².
  • La Reunion
    Die Insel La Reunion umfasst eine Fläche von 2.512 km² und gehört politisch zu Frankreich.
  • Madagaskar
    Der Inselstaat Madagaskar umfasst eine Fläche von 587.041 km² und ist damit der zweitgrößte Inselstaat der Welt.
  • Malediven
    Die Inselgruppe der Malediven umfasst eine Fläche von 298 km².
  • Mauritius
    Der Inselstaat Mauritius umfasst eine Fläche von 2.040 km².
  • Nikobaren
    Die Inselgruppe der Andamanen umfasst eine Fläche von 1.841 km² und gehört politisch zu Indien.
  • Phuket
    Die Insel Phuket umfasst eine Fläche von 543 km² und gehört politisch zu Thailand.
  • Sansibar
    Sansibar umfasst eine Fläche von 2.654 km² und ist ein halbautonomer Teilstaat Tansanias.
  • Seychellen
    Der Inselstaat der Seychellen umfasst eine Fläche von 455 km².
  • Sokotra
    Die Inselgruppe Sokotra umfasst eine Fläche von 3.796 km² und gehört politisch zum Jemen.
  • Sri Lanka
    Der Inselstaat Sri Lanka umfasst eine Fläche von 65.610 km².

Häfen
Die wichtigsten Hafenstädte des Indischen Ozeans sind:

  • Chennai
    Die Stadt Chennai, das frühere Madras, in Indien hat ca. 4,2 Millionen Einwohner.
  • Colombo
    Die Stadt Colombo in Sri Lanka hat ca. 640.000 Einwohner.
  • Daressalam
    Die Stadt Daressalam in Tansania hat ca. 2,7 Millionen Einwohner.
  • Durban
    Die Stadt Durban in Südafrika hat ca. 3,3 Millionen Einwohner.
  • East London
    Die Stadt East London in Südafrika hat ca. 500.000 Einwohner.
  • Jakarta
    Die Stadt Jakarta in Indonesien hat ca. 23,6 Millionen Einwohner.
  • Karatschi
    Die Stadt Karatschi in Pakistan hat ca. 12,8 Millionen Einwohner.
  • Kolkata
    Die Stadt Kolkata, das frühere Kalkutta, in Indien hat ca. 4,6 Millionen Einwohner.
  • Melbourne
    Die Stadt Melbourne in Australien hat ca. 3,3 Millionen Einwohner.
  • Mombasa
    Die Stadt Mombasa in Kenia hat ca. 800.000 Einwohner.
  • Mumbai
    Die Stadt Mumbai, das frühere Bombay, in Indien hat ca. 11,9 Millionen Einwohner.
  • Perth
    Die Stadt Perth Bay in Australien hat ca. 1,5 Millionen Einwohner.
  • Port Elizabeth
    Die Stadt Port Elizabeth in Südafrika hat ca. 1,2 Millionen Einwohner.
  • Richards Bay
    Die Stadt Richards Bay in Südafrika hat ca. 340.000 Einwohner.

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