Gegenderte Sprache

Allgemeine Übersicht

Das Denken und die menschliche Kommunikation erfolgt im Wesentlichen über die Sprache und - weniger - über Bilder oder Gesten (Gehörlose).

Da Goruma Sprache und Bilder verwendet, sollen hier einige Hinweise zu der neuesten Entwicklung und Fehlentwicklung der Sprache sowie zur Cancel Culture (Streichkultur) gemacht werden.

Es sei mit einem zerstörten Gedicht begonnen: An der Fassade der Alice Salomon (Fach)Hochschule wurde auf Betreiben des ASTAS das in der Abbildung gezeigte Gedicht des bolivianisch-schweizerischen Schriftstellers Eugen Gomringer (geb. 1925) als sexistisch entfernt und durch ein anderes ersetzt. Die Übersetzung des Gedichts lautet:

Alleen
Alleen und Blumen
Blumen
Blumen und Frauen
Alleen
Alleen und Frauen
Alleen und Blumen und Frauen und
ein Bewunderer

Sprache und Politik

In seinem Roman 1984“ beschreibt George Orwell (1903-1950) einen faschistischen Staat, in dem mittels einer Art "Ministerium für Neusprech“ die Sprache dem herrschenden Unterdrückersystem angepasst werden sollte. Aber die Bestrebungen
einer Sprachreinigung sind nichts Neues, so wollte die erste deutsche Sprachgesellschaft, die 1617 gegründete "Fruchtbringende Gesellschaft", dem Gebrauch von Fremdwörtern entgegen wirken. Es folgten weitere Sprachgesellschaften mit ähnlichen Zielen. Erwähnenswert ist auch der 1885 gegründete "Allgemeine Deutsche Sprachverein". Aber auch die Kommunisten und Nationalsozialisten hatten versucht, die Sprache ihrer Ideologie anzupassen, dabei kamen solche Wortungetüme wie Jahresendfigur für den Engel, der Schokoladenjahresendhohlkörper für den Schokoladenweihnachtsmann in der DDR oder der Knalltreibling bei den NAZIS für das Auto heraus. Stets wurde versucht die Sprache der aktuellen Politik anzupassen. Eine ganz schlimme Tat hatten die Nazis am 10. Mai 1933 begangen, als sie auf dem heutigen Bebelplatz in Anwesenheit von Joseph Goebbels (1897-1945) etwa 25.000 Bücher missliebiger Autoren öffentlich verbrannt. Diese Bücherverbrennungen
gingen vor allem auf die Aktiviitäten von Studenten zurück

Leider ist Bundesrepublik teilweise auf einem vergleichbaren Weg - diemal von Grünlinks.

Recht erfolgreich wird derzeit mit dem Gendern der Sprache sowie der Cancel Culture versucht, sie damit dem herrschen politischen und gesellschaftlichen Mainstream - dem linksgrünen Lifestyle - anzupassen. Anstelle von Fußgängern spricht man jetzt in der Straßenverkehrsordnung von Zufußgehenden, Autofahrer werden zu Autofahrenden und Radfahrer zu Radfahrenden. Da ist es nicht verwunderlich, dass das Zigeunerschnitzel gestrichen wurde, aber interessanterweise nicht "Der Amerikaner“ oder das Wiener Schnitzel, die Frankfurter und Nürnberger Würstchen. Natürlich gibt es auch keinen Mohrenkopf mehr. Man darf gespannt sein, wann die Operette "Der Zigeunerbaron“ von Johann Strauss (1825-1899) von 1885 umbenannt oder von den Spielplänen verschwindet wird. Die Verkehrsbetriebe von München und Berlin haben den Begriff "Schwarzfahren" gestrichen. Eine Berliner Spitzenpolitikerin der Grünen musste sich krzlich öffentlich entschuldigen, da sie geäußert hatte, als Kind wäre sie gerne Indianerhäuptling geworden. Zudem hatte ein Verlag die Winnetou-Bücher von Karl May aus dem Programm genommen, da dort u.a. der Begriff Indianer verwendet würde.

Geradezu absurd wird das Ganze, wenn aus Verschwörungstheoretikern Verschwörungstheoretikernde werden und soll man statt Nazis womöglich Nazirende schreiben? Wenig erfreulich für einen angenehmen und flüssigen Lesefluss – um es höflich auszudrücken - sind auch die Gendersternchen. So hatte die katholischen Jugend aus Gott den gegenderten Gott* gemacht. Und in der Bundeswehr soll es möglicherweise gegenderte Dienstgrade geben, so heißt es dann beispielsweise Oberfeldwebel*in, Oberstleutnant*in oder General*in. Eine Soldatin kommentierte das lapidar:
"Wir brauchen Stiefel und keine Sternchen!“

Soll man die Grünen jetzt Grüne und Grüninnen nennen? Geradezu schlimm ist das Gendersternchen bei der Verwendung der Bezeichnung Juden*innen. Es sollte nicht vergessen werden, dass die Juden in Deutschland und in den von den Nazis besetzten Gebieten einen gelben Stern - den Judenstern - tragen mussten.

Es stellt sich dabei die Frage, wie man beispielsweise Eskimo, Häuptling und Geisel gendern will. Und die Deutschen oder die Waisen sind sicherlich auch nicht oder nur extrem schwer zu gendern. Welche Blüten das Gendern mittlerweile treibt, sei an dem Beispiel der Universität Leipzig aufgezeigt, wo man die ständigen Auseinandersetzungen satt hatte und man daher seit Juni 2013 in der Grundordnung festgelegt hat, dass der Titel Professorin auch für Männer gilt.

Leitfaden des Berliner Justizsenators

Dieser Leitfaden wurde im November 2020 gedruckt und verteilt. Er wurde von der Landesstelle für Gleichbehandlung erstellt - eine Abteilung der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung. Der Leitfaden wendet sich an die Mitarbeitenden (Originalschreibweise) der Berliner Verwaltung. Der Leitfaden lag Goruma bereits gegen Ende 2020 als pdf vor.
In dem Leitfaden wird auf über 40 Seiten ganz offen die Sprache der linksgrünen Ideologie angepasst. Der Roman 1984 von Orwell lässt grüßen. Es ist in der Broschüre aber nicht nur bei einer Anpassung der Sprache geblieben, sondern auch bestimmte Abbildungen werden begrüßt oder verworfen. Einige Beispiele aus der Broschüre:
- Asyslsuchende werden zu Schutzberechtigten
- Schwarzfahrer werden zu Fahrenden ohne ohne gültigen Fahrschein
- Ausländer werden zu Einwohnende ohne deutsche Staatsbürgerschaft
- Wirtschaftsflüchtlinge werden zu Arbeitswandernde
- Flüchtlinge werden zu Geflüchteten
- anschwärzen wird zu denunzieren
- Geschlechtsumwandlung wird zu Geschlechtsangleichung

Weitere Beispiele

Die Rechtschreibreform von 1996, in der z.B. aus dem Schwimmeister ein Schwimmmeister oder aus einem Flusschiffer ein Flussschiffer wurde, hatte seinerzeit zu massiven Protesten, zur Gründung von Bürgerinitiativen bis hin einer zu Verfassungsbeschwerde geführt - etwas Vergleichbares ist bei den wesentlich einschneidenden Änderungen der gegenderten Sprache erstaunlicherweise nicht zu beobachten, Man muss sich fragen, ob die sehr geringe Anzahl der Menschen, die als "Divers" gelten, auch sprachlich in jedem Text Erwähnung finden müssen, so sind in Deutschland einige 100 Personen als divers registriert. In Berlin wurde kürzlich gegen einen Richter ein Befangenheitsantrag gestellt, da er sich nicht gegendert geäußert hatte. Die international renommierte Berlinale in Berlin hatte 2020 ihre Auszeichnungen für die beste Schauspielerin und den besten Schauspieler gestrichen und durch gegenderneutrale Bezeichnungen ersetzt.

In diesem Zusammenhang auch sollte auch erwähnt werden, dass sich die Universität in Greifswald im Jahr 2018 von ihrem Namensgeber Ernst Moritz Arndt (1769-1860) und 2020 sich die Hochschule für Technik in Berlin von ihrem bisherigen Namensgeber Christian Peter Beuth (1781-1853) getrennt hatte.

Zum Schluss sei eine sicherlich nicht gewollte Auswirkung der gegenderten Sprache dargestellt: Stellenanzeigen müssen – um keine Abmahnung zu riskieren – seit einigen Jahren mit (m/w/d) ausgeschrieben werden. Rechtsgerichtete haben das in (männlich/weiß/deutsch) uminterpretiert.

Sexus, Genus, Plural

Für sprachlich Interessierte sei darauf hingewiesen, dass das biologische Geschlecht (Sexus) und der grammatikalischer Genus nicht gleichgesetzt werden dürfen. So gibt es drei Genera (männlich, weiblich und neutrum) aber nur zwei Geschlechter (männlich und weiblich). So besitzen der Tisch, das Meer oder die Wolke ein Genus aber kein Sexus.
In der deutschen Grammatik war der Plural in der Regel geschlechtsneutral und schließt daher sowohl Männer wie auch Frauen ein. So versteht bzw. verstand man unter Schülern oder Studenten sowohl männliche wie weibliche Schüler bzw. Studenten - es sei jedoch darauf hingewiesen, dass dies von den Gendervertretern vehement bestritten und bekämpft wird.