Taj Mahal in Agra (K/1983)
Das Taj Mahal ist das bekannteste Gebäude Indiens und gilt als eines der schönsten Bauwerke der Erde. Im Jahre 1983 wurde es in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingeschrieben
Der Name Taj Mahal bedeutet in seiner Übersetzung so viel wie Kronen-Palast, auch wenn es sich bei dem Taj in Wirklichkeit aber um ein Mausoleum handelt, das der Großmogul Shah Jahan zum Gedenken an seine 1631 verstorbene Hauptfrau Mumtaz Mahal erbauen ließ. Mit dem Bau begonnen wurde noch in ihrem Todesjahr 1631 begonnen. Im Jahr 1648 schließlich war das Ausnahmebauwerk vollendet. Shah Jahan wurde später von seinem Sohn entmachtet und verbrachte den Rest seines Lebens als Gefangener im Agra Fort (s.u.). 1666 wurde er neben seiner Frau im Taj Mahal beigesetzt.
Die Architektur des Taj Mahal, das vollständig aus Marmor besteht, ist einmalig. Allein 28 verschiedene Arten von Edelsteinen und Halbedelsteinen wurden in den weißen Marmor eingefügt; die ausgezeichneten pietra dura (Stein-Einlagen) sind Atem beraubend. Es gilt wegen seiner perfekten Harmonie und seiner Proportionen als eines der schönsten und bedeutendsten Beispiele des Mogulstils.
Im Westen des Taj Mahal liegt eine Moschee (in Richtung Mekka), und symmetrisch zu dieser liegt im gleichen Grundriss im Osten ein Gästehaus. Das Monument ist in einem Charbagh, einem Vier-Garten, platziert worden, der stark an den persischen Stil erinnert.
Vor dem Gebüde befindet sich ein ca. 18 ha großer Garten mit einem kleinen See, in dem sich das Gebäude spiegelt.
Abgesehen von seiner touristischen Bedeutung ist es auch beliebtes Besuchsziel frisch vermählter indischer Eheleute, die durch ihren Besuch die gegenseitige Liebe dauerhaft machen wollen. Das Taj Mahal ist zu jeder Tages- und Nachtzeit ein Anziehungspunkt, denn mit den verschiedenen Lichteinstrahlungen des Tages wechselt auch seine Atmosphäre und Erscheinung.
Die UNESCO ernannte das Bauwerk aus rotem Sandstein und Marmor 1983 zum Weltkulturerbe.
Felsentempel von Ajanta (K/1983)
In dem U-förmigen Tal - in ca 90 km Entfernung von der Stadt Aurangabad im Bundesstaates Maharashtra gelegen - findet man in den Fels getriebene große Höhlentempel.
In einer dieser Höhlen kann man gut erhaltene Szenen aus dem Leben Buddhas als Wandmalereien betrachten.
Der Felsentempel von Ajanta wurde im Jahr 1983 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen.
Höhlentempel Ellora (K/1983)
Im Hochland von Dekkan findet man Hunderte von Höhlentempeln, sie gelten als die schönsten Indiens. Der Kailash-Tempel von Ellora ist der größte monolithische Bau der Welt und ist eine Nachbildung des für Buddhisten und für Hindus gleichermaßen heiligen Berges Kailash in Tibet. Die architektonische Leistung bei diesem Bau ist bedeutend.
Der Höhlentempel Ellora wurde im Jahr 1983 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen.
Rotes Fort in Agra (K/1983)
Am West-Ufer des Yamuna gelegen, dominiert das vom Kaiser Akbar errichtete Agra Fort das Zentrum der Stadt Agra.
Es wurde von Jehangir mit Palästen und Gärten verschönert.
Das halbmondförmige Fort ist 20 Meter hoch und innerhalb der 2,4 km langen Außenmauer befinden sich mehrere Gebäude, die das Fort zu einer Kleinstadt in der Stadt machen.
Das Fort kann nur durch das Amar Singh-Tor betreten werden; der öffentliche Eingang ist deshalb auf den südlichen Teil des Forts reduziert, weil hier beinahe alle Gebäude von touristischem Interesse stehen.
Der Diwan-i-Aam (Bereich für das öffentliche Publikum) und der Diwan-i-Khas (Bereich für privates Publikum) wurden von Shah Jahan erbaut. Nahe am Diwan-i-Khas steht ein achteckiger Turm, bekannt als Musamman Burj; hier verbrachte Shah Jahan seine letzten sieben Jahre in Gefangenschaft.
Andere interessante Plätze innerhalb des Forts beinhalten Khas Mahal, Shees Mahal(Spiegelpalast) und den Anguri Bagh, den Weintrauben-Garten.
Das Fort wurde im Jahr 1983 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
Sonnentempel von Konarak (K/1984)
Mitte des 13. Jahrhunderts wurde der Tempel unter König Narasimba Deva I. erbaut.
Rund100 Jahre später stürzte der 80 m hohe Turm des Tempels ein. Man weiß bis heute nicht genau, zu welchem Zweck der Tempel gebaut wurde. Es ranken sich aber Legenden um die Entstehung des Tempels.
Eine der Legenden: Krishnas Sohn Samba wurde von Krishna mit einem Fluch belegt, denn dieser sollte heimlich seine Stiefmutter beim Baden beobachtet haben. Der Junge wurde krank. Aber es stellte sich heraus, dass der arme Junge getäuscht worden war und nicht die Absicht hatte, seine Stiefmutter zu beobachten.
Krishna war entsetzt und riet daraufhin seinem Sohn, sich an den Sonnengott zu wenden, um von dem Fluch befreit zu werden. Samba wurde geheilt und zum Dank dafür wurde dem Sonnengott der Tempel geweiht. Der Sonnentempel von Konarak wurde im Jahr 1984 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen.
Tempelbezirk von Mahabalipuram (K/1984)
Im Tempelbezirk von Mahabalipuram befindet sich das größte Relief der Welt, das die hinduistische Vorstellung vom Paradies auf Erden beschreibt. Heute ist die ca. 1.500 Jahre alte Tempelstadt ein Wallfahrtsort, zu dem Menschen aus aller Welt reisen.
Die UNESCO-Ernennung zum Weltkulturerbe erfolgte im Jahr 1984.
Nationalpark Kaziranga (K/1985)
Der Park liegt im Bundesstaat Assam. Das Parkgebiet wird im Norden vom Brahmaputra und im Süden von der Nationalstraße 37 begrenzt. In dem Park befinden sich Hochgrasflure, Waldungen und Sumpfgebiete.
Seit 1908 steht das Gebiet unter Naturschutz und wurde immer wieder erweitert. Eine Reihe wilder Tiere leben in dem Gebiet - so z.B. asiatische Elefanten, Goldlanguren, Panzernashörner, der Bengaltiger, Wasserbüffel, Weißbrauengibbons, Wildschweine, verschiedene Arten von Hirschen, Muntjaks, Wildhunde, Leoparden, verschiedene Bärenarten, Fischotter und Delfine.
Der Nationalpark Kaziranga wurde im Jahr 1985 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbestätten eingetragen.
Nationalpark Keoladeo (K/1985)
Als im Jahr 1760 der Ajan-Dam gebaut wurde, stand die Stadt Bharatpur während der Monsunzeit immer wieder unter Wasser. Durch das Erdreich, das für den Bau des Dammes abgetragen wurde, entstand eine Mulde, die sich mit Wasser füllte, auf diese Weise entstand der Keoladeo-See. Um die Jahrhundertwende wurde der Keoladeo-See zum Jagdrevier. Der flache See wurde außerdem mit Dämmen unterteilt. Mittels Schleusen ließ sich der Wasserstand auf das erwünschte Niveau einstellen. Schießplätze, Verstecke und Wege wurden geschaffen. Keoladeo wurde zu einem der besten Entenjagdgebiete der Welt.
Der Nationalpark Keoladeo wurde im Jahr 1985 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbestätten eingetragen.
Kirchen und Klöster von Goa (K/1986)
Viele der Gotteshäuser in der Stadt Alt-Goa haben die Zeiten relativ unbeschadet überdauert. Die bekannteste Kirche Goas wurde im 16. Jahrhundert erbaut und heißt "Bom Jesu", der "Gute bzw. Liebe Jesus".
Die Klöster und Kirchen von Alt-Goa wurden 1986 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
Tempelbezirk von Khajuraho (1986)
Der Tempelbezirk von Khajuraho ist mit erotischer Kunst zur Verherrlichung der Götter verziert. Die Tempel in Zentralindien lösen sogar noch heute bei vielen Besuchern Empörung aus - besonders bei Besuchern aus den USA. Von den ehemals 85 Tempeln, die vor 1.000 Jahren erbaut wurden, sind heute noch 25 erhalten.
Die UNESCO ernannte den Komplex 1986 zum Weltkulturerbe.
Tempelbezirk von Hampi (1986)
Hampi war ab 1343 Hauptstadt des hinduistischen Königreichs Vijayanagar. Zur Blütezeit lebten dort bis zu 500.000 Menschen Heutzutage ist Hampi nur noch ein Dorf mit ca. 2.000 Einwohnern.
Die Ruinen der Stadt liegen im Gebiet des Tungabhadra-Flusses über eine Fläche von 25 km² verstreut. Anfang des 16. Jahrhunderts begannen Thronstreitigkeiten, die in einem Krieg endeten.
Die Stadt wurde großteils zerstört und die Überlebenden flüchteten. Von den Festungsmauern sind nur noch wenige Reste erhalten und von den Palästen nur noch einige Grundmauern. Viele Tempel aber haben die Zerstörungen überstanden, weil sie aus Granit bestehen.
Heute versorgt das von der indischen Regierung in der Nähe gebaute Kraftwerk des Tungabhadra-Staudamms die Gegend mit elektrischem Strom. An einigen Stellen kann mit kleinen runden Korbbooten über den Fluss gesetzt werden, um Anegondi zu erreichen, den nördlichen Außenposten der Stadt. Dort sind allerdings nur noch ganz wenige Reste erhalten.
Durch den Besuch vieler Touristen des Virupaksha-Tempels wurde der Ort Hampi erweitert. Moskitos gibt es durch die Nähe zum Wasser häufig, und man muss sich daher vor Malaria schützen.
Der Tempelbezirk von Hampi wurde im Jahr 1986 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen.
Moghulstadt Fatehpur Sikri (K/1986)
Die neue Residenz der islamischen Moghulherrscher wurde unter dem Moghulenkaiser Akbar (1542-1605) in nur wenigen Jahren fertiggestellt. Das erste Bauwerk, das entstand, war die Große Moschee Jami Masjid.
Im Hof wurde für die Heiligen ein Mausoleum errichtet. Hier beteten indische Frauen um männlichen Nachwuchs. Die Moschee ist aus rotem Sandstein gebaut worden und komfortabel ausgestattet. Die Residenz wurde schon nach 10 Jahren wieder verlassen.
Heute kann man, genau wie vor 400 Jahren, durch die Stadt gehen und die Paläste, Gärten und den Marktplatz, die Treppen, das Wasserwerk, überdachte Gänge und Terrassen besichtigen. Akbar, der Gründer, vereinte die Architektur der Hindus und die des Islam in großartiger Art und Weise.
Am Tor steht "Die Welt ist eine Brücke. Gehe darüber hinweg, aber baue kein Haus darauf. Was vom Leben bleibt, ist ohne Wert."
Die Moghulstadt Fatehpur Sikri wurde im Jahr 1986 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen.
Tempelanlage von Pattadakal (1987)
Die Tempel der Chalukya-Dynastie stammen aus dem 7. und 8. Jahrhundert und gehören zu den bedeutendsten frühen Steintempel. Es stehen 10 Tempel nebeneinander.
Die Tempelanlage von Pattadaka wurde im Jahr 1987 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen.
Höhlen von Elephanta (1987)
Diese berühmten Höhlen gehören zur bewaldeten Insel Elephanta, welche sich, etwa eine Stunde mit dem Boot, von Colaba entfernt erstreckt. Die kleine, weitestgehend unbewohnte Insel erhielt im 16. Jahrhundert ihren Namen von den Portugiesen, die hier einen steinernen Elefanten gefunden hatten. Die Höhlen waren im 8. Jahrhundert entstanden und stehen seit 1987 auf der Weltkulturliste der UNESCO.
Große Tempel der Chola-Dynastie (1987)
Die Brihadisvara-Tempel von Thanjavur und Gangaikondacholisvaram und der Airavatesvara-Tempel in Darasuram
Der Tempel der Chola (Brihadeshvara-Tempel von Thanjavur) ist tausend Jahre alt. Im Mittelalter hat er als Festung gedient. Heute ist er ein wichtiger Wallfahrtsort der Hindus.
Diese Anlagen wurden im Jahr 1987 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen und im Jahr 2004 erweitert
Nationalpark Sundarbans (1987)
Der Sundarbanspark beheimatet den größten Mangrovenwald der Erde. Sein Standort ist sehr günstig, denn es liegt in dem Mündungs- und Überschwemmungsgebiet von vier großen Flüssen, Das ca. 6.000 km² große artenreiche Waldgebiet ist unübersichtlich und schwer zugänglich.
Der Nationalpark Sundarbans wurde im Jahr 1987 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbestätten eingetrag.
Nationalpark Nanda Devi und Nationalpark "Tal der Blumen" (1988, 2005)
Viele Tiere bedrohter Arten leben hier - z. B. Schneeleoparden, asiatische Schwarzbären, Himalaya-Moschus-Hirsche, Braunbären.
Es ist ein aufregendes Gebiet im Himalaya, in all der Wildnis gibt es auch wunderschöne Blumenwiesen mit seltenen Pflanzen. Der Nationalpark Nanda Devi und der Nationalpark genannt "Tal der Blumen" wurde im Jahr 1988 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbestätten eingetragen und im Jahr 2005 erweitert
Buddhistisches Heiligtum bei Sanchi (1989)
Das Buddhistische Heiligtum bei Sanchi befindet sich in Zentralindien. Dort stehen die ältesten buddhistischen Stupas Indiens - se sind über 2.000 Jahre alt. Stupas symbolisieren im Buddhismus den heiligen Baum des Lebens und der Erleuchtung. Der hiesige Stupa ist 17 m hoch und gilt als Idealtyp des buddhistischen Stupa. Er ist ein massiver, fensterloser Reliquienschrein und erfüllt allein eine symbolische Funktion.
Das Heiligtum wurde 1989 von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerbestätten eingetragen
Wildschutzgebiet Manas (1992)
Der Nationalpark ist etwa 50.000 ha = 500 km² groß, in dem Gebiet leben u.a. Panzernashörner, Königstiger und Elefanten. Das Wildschutzgebiet Manas wurde 1992 auf die Rote Liste der gefährdeten Welterbestätten gesetzt.
Mausoleum von Humayun in Delhi (1993)
Das Mausoleum wurde von Haji Begum, der Frau des zweiten Herrschers der Moghul-Dynastie Nasiruddin Muhammad Humayun(1508–1556), nach seinem Tod um 1562 erbaut. Haji Begum ist übrigens die Mutter von Akbar (1542–1605). Es ist das erste Moghul-Mausoleum in Indien und in einem Baustil errichtet, der dem desTaj Maha ähnlich ist.
Das Mausoleum liegt etwa 5 km von Connaught Platz in Delhi entfernt. Die Struktur ist eines der besten Beispiele für die Moghul-Architektur. Haji Begum ist selbst in diesem ersten Mogul-Grabmal beigesetzt. Der Eintritt ist an Feiertagen frei.
Das Grabmal Kaiser Humajuns und seiner Frau in Delhi wurde im Jahr 1993 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen.
Qutb Minar in Delhi (1993)
Eines der berühmtesten Wahrzeichen Delhis ist dieses spitz zulaufende rote und 71 m hohe Sandstein-Minarett, das mit herrlichen Ornamenten und Versen aus dem Koran verziert wurde. Es ist Teil des berühmten Qutb Minar-Komplexes, einem Gelände, 13 km südlich vom Connaught Platz, wo die ersten Bauwerke des moslemischen Indiens stehen.
Inmitten von Ruinen gelegen, wurde das Minarett so um 1200 als Siegesturm von Qutb-ud-in Aibak, dem Begründer des Sultanats von Delhi, begonnen und zwischen 1211 und 1236 fertiggestellt. Infolge eines Erdbebens wurde es beschädigt. Später besserte man die Schäden aus, allerdings steht der Turm seitdem schief.
Das Qutb Minar mit seinen Moscheen und Grabbauten in Delhi wurde im Jahr 1993 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen.
Gebirgseisenbahnen in Indien (K/1999, 2005, 2008)
Die Gebirgseisenbahnen in Indien: die Himalaya-Gebirgsbahn nach Darjeeling, die Nilgiri-Bergbahn und die Kalka-Shimla-Gebirgsbahn wurden im Jahr 1999 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen und 2005 und 2008 erweitert.
Mahabodhi-Tempel von Bodh Gaya (K/2002)
Der Mahabodhi-Tempel von Bodh Gaya ist ein buddhistischer Tempel im Bundesstaat Bihar. An diesem Ort, an dem Siddhartha Gautama das Erwachen erlangte. Der Mahabodhi-Tempel wurde im Jahr 2002 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen.
Felshöhlen von Bhimbetka (K/2003)
Die Höhlen liegen etwa 45 km von Bhopal entfernt - am Fuße der Vindhyachal-Berge. Die Felsmalereien gehen bis ins Mesolithikum zurück. Als Mesolithikum (Mittelsteinzeit) bezeichnet man die Zeit vom Ende der letzten Eiszeit (ca. 8500 v. Chr.) bis zum Beginn des Neolithikum (Jungsteinzeit) ca. 5.500. Hier kann man das Alltagsleben der damaligen Bewohner der Höhlen "nacherleben". Sie sind wohl die ältesten Malereien, die es in Indien gibt. Die Farben sind auch nach mehreren Jahrtausend nicht verblasst.
Die Felshöhlen von Bhimbetka wurden im Jahr 2003 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen.
Chhatrapati Shivaji Terminus in Mumbai (K/2004)
Ein Bahnhof als Weltkulturerbe wird sich manch einer fragen? Aber diesen Bahnhof muss man sich unbedingt anschauen, wenn sich dafür eine Gelegenheit ergibtt. Der Architekt Stevens entwarf dieses Gebäude und verwob darin britische Architektur mit indischen Elementen.
Das Gebäude wurde 1888 fertig gestellt. Seine Ideen erhielt der Architekt offensichtlich von der Londoner St.-Pancras-Station. Das Gebäude ist im Stil der viktorianischen Neogotik gehalten. Die Bahnsteige sind ungefähr 400 Meter lang und mit einem Stahl-Glasdach versehenen. Eine etwa 100 m hohe, begehbare Kuppel führt über den Haupteingang. Innen im Bahnhof befinden sich offene Säulengänge und er ist reich mit Steinskulpturen und Reliefs verziert.
Der Chhatrapati Shivaji Terminus wurde im Jahr 2004 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen.
Archäologischer Park Champaner-Pavagadh (K/2004)
In diesem Park findet man verschiedene prähistorische Stätten. U.a. gehören dazu Reste der Hauptstadt von Gujarat aus dem 16. Jahrhundert, die Hügelfestung einer Hindu-Hauptstadt, religiöse Gebäude, Paläste und auch Wohngebäude vom 8. Jahrhundert an bis ins 14. Jahrhundert. Zu dem Park gehört auch der Kalikamata-Tempel, der auf dem Hügel Pavadagh liegt.
Der Archäologische Park Champaner-Pavagadh wurde im Jahr 2004 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen.
Lal Qila (Rotes Fort) in Delhi (K/2007)
Es wird angenommen, dass die Pandavas ihre Hauptstadt Indraprastha an dem Ort gebaut haben sollen, wo heute das Rote Fort steht. Es war für viele Kaiser der Sitz der Verwaltung, liegt aber heute in Ruinen.
Grund für den Verfall waren die Plünderungen von 1739 durch den persischen Herrscher Nadir Schah und 1857 durch die Briten. Der legendäre Prithviraj Chauhan regierte von hier aus, bis er von Abdali in der Schlacht von Panipat besiegt wurde. Es ist Delhis größtes Bauwerk und wurde 1639 bis 1648 erbaut. Die großen, roten Sandsteinmauern mit den Türmen und Zinnen sind von einem breiten, ausgetrockneten Burggraben umgeben.
Der Eingang zum Fort ist das Lahore Tor. Neben der Halle der privaten Audienz und den Wohngebäuden sind eine Moschee und die königlichen Bäder zu sehen. Abends finden auf dem Gelände Klang- und Lichtspiele statt. Die Pandava sind dem Hindu -Epos "Mahābhārata" nach fünf anerkannte Söhne von Pandu. Alle fünf waren mit derselben Frau verheiratet. Bekannt sind sie durch die Schlacht von Kurukshetra in der sie ihre Kousins, die Herrscher des im Norden des Subkontinents gelegenen Reiches Kuru, besiegten. Dieses Reich der Eisenzeit existierte etwa zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert v.Chr.
Das Fort wurde im Jahr 2007 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen.
Jantar Mantar in Jaipur (K/2010)
Jantar Mantar wurde im Jahr 2010 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen.
Westghats-Gebirge (N/2012)
Das Westghats-Gebirge Gebirge verläuft parallel zum Arabischen Meer und liegt an der Westküste von Indien. Das Gebirge durchzieht die indischen Bundesstaaten Maharashtra, Goa, Karnataka, Kerala und Tamil Nadu. Die Länge des Gebirges beträgt ca. 1.500 km. Der höchste Berg des Gebirges ist der 2.635 hohe Doddabetta im südlichen Teil des Westghate in den Nilgiribergen.
Der Norden der Westghate ist relativ trocken und hat eine vollständig andere Vegetation als der südliche Teil des Gebirges. So wachsen im Norden Bäume, die ihre Blätter jahreszeitlich verlieren, wie z.B. der Teak-Baum, während im Süden immergrüne Pflanzen gedeihen. In den Höhen des Gebirges über 1000 m sind Zwergwälder und steppige Flächen zu finden. Hier gedeihen die meisten Pflanzen, und es leben hier eine Vielzahl endemischer Reptilien und Amphibien wie z.B. die Landschildkröte. Vor kurzem wurde eine Froschart gefunden, von der man glaubte, sie sei ausgestorben. Erwähnenswert ist auch, dass der Indische Elefant in diesem Gebiet seine Heimat hat.
In der Tiefebene herrscht ein heißes feuchtes Klima, das für Europäer seinerzeit krankheitserregend war und immer noch ist. Die Engländer verließen deshalb die Tiefebene und ließen sich auf einer Höhe von 2.400 m im Ort Ooty nieder. Dieser Ort liegt auf einer Nebenkette des Westghategebirge, den oben genannten Nilgiribergen. Das Klima dort ist angenehm kühl. Hier wurden die Wohnhäuser der Engländer im Kolonialstil gebaut, und es lohnt sich, diese anzuschauen. Weiterhin sehenswert in Ooty ist der Englische Garten, das Gericht und die St. Stephens Kirche. Etwa 25 km von der Stadt entfernt liegen die spektakulären St. Katharin-Wasserfälle. Das gesamte Gebiet ist von Urwald umgeben.
Ein Erlebnis ist es, zur Blütezeit des Strauches Kurunji dort hinzufahren. Das gesamte Gebiet steht in blauer Blütenpracht. Der Strauch blüht allerdings nur alle 12 Jahre.
In den Bergen leben die Todas, ein Ureinwohnervolk, das über 250 Heilpflanzen kennt. Die Todas können Dank der Pflanzen bei Krankheiten helfen, die sonst nur in modernen Krankenhäusern behandelt werden können. Alles Wissen wird mündlich weitergegeben, denn dieses Volk kennt keine Schrift. Da sie keine Tiere jagen, wird auch kein Fleisch gegessen.
Ein Highlight ist die Toy-Railway (Nilgiri Mountain Railway), die sich noch in ihrem ursprünglichen Zustand befindet. Ihre Fahrt beginnt in der 300 m hoch liegendenStadt Mettupalaiyam und führt auf einer fast 50 km langen Strecke durch das Gebirge bis auf eine Höhe von 2.000 m. Die Fahrt dauert ca. 5 h und endet in Udagamandalam.
Das Gebiet ist außerordentlich flussreich. An den westlichen Hängen des Gebirges regnet es bedingt durch den Monsun besonders häufig. Zudem ist die Gegend eine wichtige Wasserscheide. Hier trennen sich die Flüsse, die in das Arabischen Meer fließen von denen, die in den Golf von Bengalen fließen.
Das Westghats-Gebirge wurde im Jahr 2012 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbestätten eingetragen.
Bergfestungen von Rajasthan (K/2013)
Die Bergfestungen von Rajasthan wurden im Juni 2013 in die Liste der UNESCO-Welterbestätten eingetragen.
Seidenstraße im Tian Shan-Gebirge (K/2014)
Die Seidenstraße ist grenzüberschreitend und umfasst folgende Kerngebiete.
- die Provinz Xinjiang in China
- Afghanistan
- Kaschmir
- den Norden Indiens
- die nördlichen Teile Pakistans
- Tadschikistan
- Kirgisistan
- Usbekistan
- Turkmenistan
- Irans Provinz Chorasan im Nordosten des Landes
Die Seidenstraße ist eine alte Karawanenstraße. Sie ist nach unserer Zeitrechnung seit dem Jahre Null bekannt.
Die Seidenstraße führte unter Umgehung der Wüste Gobi von China nach Westasien und Indien. So wurden z.B. die Städte Antiochien und Damaskus durch den steten Handel mit anderen Ländern reich - und gewannen auch politisch an Bedeutung.
Entlang der Seidenstraße entstanden Stadtstaaten wie Turfan und Chotan.
Eine Reise von China bis zum Mittelmeer dauerte ca. drei bis vier Jahre. Auf diesem Wege lieferte China u.a. Seide, Glas sowie Edelmetalle. Im Gegenzug wurden Kulturpflanzen aus dem Westen nach China gebracht.
Die Gleise der später errichteten Eisenbahnen wurden zum großen Teil entlang der alten Seidenstraße gelegt. Man hofft, dass Afghanistan einmal durch den Erhalt und eine Erneuerung der Seidenstraße zu einem Knotenpunkt zwischen Zentral- und Südasien und dem Nahen Osten werden wird. Die Seidenstraße wurde im Jahr 2014 in die Liste der UNESCO-Welterbestätten eingetragen.
Großer Himalaya-Nationalpark (K/2014)
Der Große-Himalayan-Nationalpark liegt im Norden Indiens.
Seine Fläche beträgt ca. 750 km².
An den Himalaya Nationalpark schließen sich weitere Nationalparks an so z.B. das Rupi-Bhawa-Wildreservat und der Pin-Valley-Nationalpark, dir zusammen eine Fläche von ca.18000 km² haben.
Die Gebiete bestehen aus tropischen Wäldern, Steppen- und Gebirgsregionen. Es leben dort auf einer Höhe von 2000 bis 4000 m Braunbären, Schneeleoparden, Tahre (Ziegenartige) und Moschustiere.
Auf Höhen unter 2500 m finden sich Gorale und Seraus (Ziegenartige), Kragenbären, Muntjaks und Rhesusaffen.
Der Große Himalaya-Nationalpark wurde im Jahr 2014 in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen.
Stufenbrunnen (K/2014)
Der Stufenbrunnen ist Teil einer Tempelanlage. Der Stufenbrunnen - Rani-Ki-Vav = Brunnen der Königin - liegt in der ca. 15.000 Einwohner zählenden Stadt Patan im Norden des Bundesstaates Gujarat.
Der Tempelbau ist etwa 64 m lang, 20 m breit und ca. 27 m tief.
Der Brunnen wurde in der zweiten Hälfte des11. Jahrhunderts errichtet und speist sich aus dem Grundwasser sowie während der Monsunzeit aus den Regenfällen.
Es gibt eine Reihe dieser Art von Brunnen - dieser jedoch ist der schönste und eindruckvollste.
Damit während der Hitzeperioden nicht allzu viel Wasser verdunstet, wurde eine spezielle Bauweise angewendet. Um zum Grundwasser zu gelangen wurde sehr tief gebohrt - so führt eine breite Treppe ca. 25 m tief nach unten - und da Zwischendecken fehlen, ist die Brunnenanlage lichtdurchflutet. Der Brunnen ist mit feinsten Ornamenten und ist mit ca. gut 500 erhaltene Skulpturen und weit über 1.000 kleinere Statuen verziert.
Besonders schön gearbeitet sind die Waffen der Göttin Durgă. Weiterhin wird die Erdgöttin Pr̥thivī mit ihrem Lebensretter Varăha dargestellt.
Der Stufenbtunnen wurde im Jahr 2014 in die Liste der UNESCO-Welterbestätten eingetragen.
Kangchendzönga-Nationalpark (K/N/2016)
Dieser Nationalpark ist nach dem mit 8.586 m höchsten Berg Indiens benannt. Er liegt mitten im Himalaya und ist nach dem Mount Everest (m) und dem K2 (m), der dritthöchste Berg der Erde.
Der Park wurde im Jahr 1977 als Nationalpark errichtet und weist eine Größe von 85.000 ha = 850 km² auf. Er befindet sich im Bundesstaat Sikkim, das nach einer Volksabstimmund vom 14. April 1975 am 16. Mai 1975 seinen Beitritt zu Indien als dessen 22. Bundesstaat erklärte.
In dem Park wachsen Laub- und Mischwälder aus Eichen, Tannen, Birken oder Ahorn. In den höheren Lagen Gräser und diverse kleinere Pflanzen.
Die Tierwelt umfasst u.a. Faultiere, Himalajatahr, Himalaya Blau-Schafe, Himalaya-Schwarzbären, Moschustiere, rote Pandas, Schneeleoparden, tibetische Wildesel, wilde Hunde oder Zibetkatzen aber auch Reptilien einschließlich der Rattenschlange oder der Russell-Viper.
Über seinen Gipfel verläuft die Grenze zwischen Indien und Nepal.
Interessant ist, dass buddhistische Mönche die Region als verstecktes Land (Beyul) bezeichnet hatten.
Der Kangchendzönga-Nationalpark wurde am 17. Juli 2016 auf der Konferenz in Istanbul in die Liste der UNESCO-Weltnatur- und Kulturerbestätten aufgenommen.
Ruinenstadt Nalanda Mahavihara (K/2016)
Nalanda ist eine Ruinenstadt, in der sich die im 5. Jahrhundert gegründete größte buddhistische Universität Mahavihara befand. Hier studierten über 10.000 Studenten den Mahayana-Buddhismus. Zu der Anlage gehörten neunstöckige Bauten, sechs Tempel und sieben Klöster. Ihre Bibliothek soll 9 Millionen Bücher umfasst haben.
Die Universität wurde Ende des 12. Jahrhunderts im Zuge der islamischen Eroberung von Indien zerstört. Neben den Anlagen der Klöster und Tempel werden u.a. das Museum und das Multimedia-Museum häufig von Touristen aufgesucht.
Die Ruinenstadt befindet sich rund 15 km nördlich von Rajgir im heutigen indischen Bundesstaat Bihar.
Am 17. Juli 2016 wurde die Ruinenstadt Nalanda auf der Konferenz in Istanbul in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.
Das architektonische Werk von Le Corbusier (Chandigarh) (K/2016)
Am 17. Juli 2016 wurden 17 Werke in sieben Ländern zu Ehren der architektonischen Werke von Le Corbusier unter der Überschrift "Ein herausragender Beitrag zur Modernen Bewegung" (The Architectural Work of Le Corbusier, an Outstanding Contribution to the Modern Movement) in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.
Das Wltkulturerbe gilt daher als grenzüberschreitend.
Nach Auffassung der UNESCO sind sie ein Zeugnis für eine neue Architektursprache, die einen Bruch mit der Vergangenheit bedeutet hatte. Die ausgezeichneten Bauwerke entstanden über einen Zeitraum von rund einem halben Jahrhundert.
Es handelt sich neben den Planungsaufgaben
zur neuen Stadt Chandigarh im Punschab,
um die Weißenhofsiedlung in Stuttgart,
das Nationalmuseum westlicher Kunst in Tokio in Japan,
das Haus von Dr. Curutchet in La Plata in Argentinien,
das Großwohnhaus (Unité d’habitation) in Marseille in Frankreich,
das Maison Guitte in Antwerpen in Belgien sowie
die Villa in Coreeaux am Ufer des Genfer Sees (Petite Villa au bord du lac Léman) und
die Villa Clarté in Genf in der Schweiz.
Die Stadt Chandigarh umfasst etwa 1 Million Einwohner und ist heutzutage die Hauptstadt der beiden Bundesstaaten Punjab und Haryana im Norden Indiens, an deren Grenze sie liegt.
Der Grundstein für die Stadt wurde 1952 nach der Teilung Indiens von Pakistan (15. August 1947) gelegt. Für die Errichtung einer neuen Hauptstadt gewannen die Inder den US- amerikanischen Städteplaner Albert Mayer (1897-1981) und seinen Partner, den polnischen Architekten Matthew Nowicki (1910-1950).
Nachdem Nowicki aber im Jahr 1950 tödlich verunglückt war, stellte Mayer seine Mitarbeit an dem Projekt ein.
Nachfolger für die Planung zum Bau der Stadt wurde auf Wunsch des Ministerpräsidenten Indiens - Jawaharlal Nehru (1889-1964) - Le Corbusier.
Damit entstand - sozusagen auf dem Reißbrett - die neue Hauptstadt des indischen Teils des Punjabs. Besonders sehenswert ist u.a. das hiesige Parlamentsgebäude.
Le Corbusier
Le Corbusier (ursprünglich: Charles-Édouard Jeanneret-Gris) wurde am 6. Oktober 1887 in La Chaux-de-Fonds im Schweizer Kanton Neuenburg geboren. Er war ein schweizerisch-französischer Architekt, Architekturtheoretiker, Stadtplaner und Maler sowie Möbeldesigner.
Le Corbusier zählt mit zu den einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts, dessen Werke aber auch zu heftigen Kontroversen führten und teilweise bis heute umstritten sind.
Er war am August 1965 in Roquebrune-Cap-Martin bei Monaco verstorben
Altstadt von Ahmedabad (K/2017)
Die Stadt Ahmedabad in Indien wurde im 15. Jahrhundert von Sultan Ahmed Shah am östlichen Ufer des Sabarmati gegründet. Bis heutzutage hat die Stadt ihr reiches architektonisches Erbe aus der Zeit des Sultanats erhalten. Dazu zählen die Zitadelle von Badhra sowie die Mauern und Tore der befestigten Stadt. Zudem findet man hier zahlreiche Moscheen und Grabstätten sowie bedeutende Hindu- und Jain-Tempel aus späterer Zeit.
Die Altstadt ist durch dicht aneinander gereihte traditionelle Häuser entlang geschlossener traditioneller Straßen geprägt, die durch Vogelhäuschen, öffentliche Brunnen und religiöse Stätten gekennzeichnet sind. Ahmedabad war lange Zeit Hauptstadt des Staates Gujarat und ist heutzutage mit rund 5,6 Millionen Einwohnern die Metropole des gleichnamigen indischen Bundesstaats.
Die Altstadt von Ahmedabad wurde auf der Sitzung der UNESCO, die vom 2. bis zum 12. Juli 2017 in Krakau in Polen getagt hatte, in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen.
Viktorianisch-gotische und Art Déco-Ensembles in Mumbai (K/2018)
Das Viktorianisch-gotische und Art Déco-Ensembles in Mumbai hatte sich während der britischen Kolonialzeit aus der europäischen Architektur unter indischem Einfluss entwickelt. Bei der ersten Erweiterung des heutigen Mumbai in den 1880er Jahren wurde die Grünfläche Oval Maidan angelegt, um den herum ein Ensemble von öffentlichen Gebäuden im neogotischen Stil entstanden war.
Die zweite Erweiterung zu Beginn des 20. Jahrhunderts erstreckte sich nach Westen entlang der Küste, so entstand am Meer die Uferpromenade Marine Drive mit zahlreichen Wohn- und Gewerbegebäuden sowie kulturellen Einrichtungen. im Stil des Art Décos. Dieser Baustil hatte sich von hier aus im Laufe der Zeit über Teile des indischen Subkontinents verbreitet.
Das Viktorianisch-gotische und Art Déco-Ensembles wurde 2018 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingeschrieben
Jaipur (Rajasthan) (K/2019)
Jaipur liegt im Bundesstaat Rajasthan und umfasst eine Einwohnerzahl von ca. 3 000 000.
Die Stadt ist von einer historischen Mauer umgebenen und wurde 1727 unter dem Maharaja von Amber, Sawai Jai Singh II. (1688-1743), gegründet.
Die Stadt war von der indischen Architekturlehre Vastu Shastra inspiriert und wurde als Planstadt eine errichtet.
In der Stadt findet man hinduistische, mogulische sowie zeitgenössische westliche Architektur.
Der Grundriss der Stadt weist breite Straßen auf, die sich im rechten Winkel kreuzen. Die wichtigsten Märkte, Geschäfte, Wohnhäuser und Tempel entlang der Hauptstraßen wurden vom Staat errichtet, um ein einheitliches Fassadenbild zu gewährleisten. In Jaipur werden bis heute die lokalen Traditionen des Handels, der Handwerkskunst und der Zünfte weitergeführt.
Zur Weltkulturerbestätte gehört auch das Observatorium Jantar Mantar, das bereits 2010 in die Welterbeliste aufgenommen wurde.
Jaipur wurde im Jahr 2019 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten
Tempel von Kakatiya Rudreshwara (Ramappa), Telangana(K) (2021)
Der Tempel Rudreshwara, auch als Ramappa-Tempel bekannt, liegt in dem im Dorf Palampet etwa 200 km nordöstlich von Hyderabad im Bundesstaat Telangana. Er ist der wichtigste Shiva-Tempel in einem ummauerten Real und wurde während der Kakatiyan-Zeit (1163-1323 n. Chr.) unter den Herrschern Rudradeva und Recharla Rudra, der von , errichtet. Die Tempelanlage verfügt über verzierte Balken und Säulen aus bearbeitetem Granit und Dolerit und hat einem markanten und pyramidenförmigen Vimana – ein horizontal gestufter Turm aus leichten porösen Ziegeln, die das Gewicht der Dachkonstruktionen um einige reduzierten. Die Skulpturen des Tempels veranschaulichen regionale Tanzbräuche und die kakatiyanische Kultur.
Dholavira, eine Stadt der Harappan-Kultur (2021) (K)
Die Harappa-Kultur bzw. Indus-Kultur, war eine war eine der frühesten städtischen Zivilisationen während der Bronzezeit. Diese Kultur erstreckte sich mit einer Ausdehnung von etwa 1.250.000 km² fasst über das gesamte Gebiet des heutigen Pakistans sowie über Teile Indiens und Afghanistans, insgesamt umfasste sie 1.250.000 km² und damit eine größere Landfläche als das antike Ägypten und Mesopotamien zusammen.
Sie war neben dem antikem Ägypten und Mesopotamien eine der drei frühesten Zivilisationen der Welt. Dholavira ist eine archäologische Fundstätte der Überreste dieser Kultur und liegt im Bundesstaat Gujarat im Westindien, Seinerzeit war Dholavira mit eine Fläche von rund 47 ha = 470.000 die größte Stadt Indiens. Die viereckig errichtete Stadt lag zwischen den Flüsschen Mansar im Norden und dem Manhar im Süden. Man schätzt, dass die Region ab ca. 2650 v. Chr. besiedelt war und im Laufe der Zeit bis nach etwa 2100 v. Chr. immer mehr an Bedeutung verloren hatte und kurzzeitig aufgegeben wurde, um dann bis ca. 1450 v. Chr. wieder besiedelt zu werden. Danach verfiel die Stadt, bis sie 1967 wiederentdeckt und ab 1990 ausgegraben wurde.
Santiniketan (2023)
Santiniketan war eine experimentelle Siedlung für Bildung und Gemeinschaftsleben in ländlicher Umgebung von Westbengalen, die von dem Dichter und Philosophen Rabindranath Tagore (1861-1941) im Jahr 1901 gegründet wurde. In Santiniketan wurde 1921 eine „Weltuniversität“ gegründet, die die Einheit der Menschheit oder „Visva Bharati“ anerkennt. Santiniketan unterschied sich von den vorherrschenden britischen Kolonialarchitekturrichtungen des frühen 20. Jahrhunderts und der europäischen Moderne und sah sich einer panasiatischen Moderne verpflichtet, die sich auf antike, mittelalterliche und volkstümliche Traditionen aus der gesamten Region stützen. Hier sollten sich Leben, Lernen und Arbeit, Kunst und Natur, Lokales und Globales zu einem Gesamtheit vereinigen. Die Gebäude der Siedlung zeugen vom Experimentieren mit verschiedenen Techniken, Materialien und Designs. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Santiniketan zum Schmelztiegel einer künstlerischen und intellektuellen Renaissance. Hier wurde eine Moderne geschaffen, die die Anführer der indischen Freiheitsbewegung beeinflussen sollte, darunter waren Mahatma Gandhi (1869-1948), Jawaharlal Nehru (1869-1964) und Indira Gandhi (1917-1984). Santiniketan wurde auf der 43. Sitzung 2023 in Riad in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingeschrieben.
Heilige Ensembles der Hoysala (2023)
Im heutigen Bundesstaat Karnataka in Südindien befinden sich die drei bedeutendsten Tempelkomplexe im Hoysala-Stil aus dem 12. bis 13. Jahrhundert. Der Hoysala-Stil entstand durch die Anwendung älterer Sakralbauelemente, die in neue Tempel integriert wurden. Das Ziel der Hoysala-Dynastie bestand darin, eine kulturelle Identität zu schaffen, die sich von jenen der Nachbarkönigreiche unterschied. Die sternförmigen Schreine der Hoysala zeichnen sich durch hyperreale Skulpturen und Steinschnitzereien aus. Die Skulpturengalerien erzählen religiöse Geschichten sowie ganze Epen nach. Diese Bildhauerkunst stellt eine bedeutende Etappe in der Entwicklung hinduistischer Tempelarchitektur dar. Die drei Heiligen Ensembles der Hoysala wurden auf der 43. Sitzung 2023 in Riad in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingeschrieben.
Moidams, Grabhügelsystem der Ahom Dynastie in Indien (2024)
Das Hügelgrabsystem der Ahom-Dynastie ist eine königliche Hügelgrabnekropole, die von den Tai-Ahom im Nordosten Indiens errichtet wurde. Es befindet sich in den Ausläufern der Patkai-Berge im Osten von Assam und enthält heilige Elemente der Tai-Ahom und zeigt ihre Bestattungstraditionen. Unter der Führung von Prinz Siu-kha-pha wanderten die Tai-Ahom im 13. Jahrhundert n. Chr. in das heutige Assam aus und wählten Charaideo als ihre erste Hauptstadt und als Standort für die königliche Nekropole.
Von 1228 n.Chr. beherrschte die Ahom-Dynastie 600 Jahre lang Assuam und schuf die Tai-Ahom Moidams, die die natürliche Topografie der Hügel, Wälder und Gewässer betonten und so eine heilige Geografie bildeten. Banyan-Bäume und die Bäume, die für Särge und Rindenmanuskripte verwendet wurden, wurden zudem angepflanzt. Auf dem Gelände befinden sich neunzig Moidams – hohle Gewölbe aus Ziegeln, Stein oder Erde – und das in unterschiedlichen Größen. Sie enthalten die Überreste von Königen und anderen Herrschern sowie Grabbeigaben wie Nahrungsmittel, Pferde und Elefanten und manchmal auch Königinnen und Diener. Obwohl Moidams auch in anderen Gegenden des Brahmaputra-Tals gefunden werden, gelten die auf dem Gelände gefundenen als außergewöhnlich. In der auf einer Anhöhe gelegenen Nekropole von Charaideo wurden 90 Moidams gefunden. Der Schrein an der Spitze ist der Mungklang, ein Raum, der als goldene Leiter symbolisiert ein Himmel-Erde-Kontinuum. Die Moidams auf dem Gelände zeugen zudem von den Veränderungen in Material und Design der Grabhügel im Laufe der Zeit. Das Anwesen enthält die wichtigsten und am besten erhaltenen königlichen Hügelgräber der Tai-Ahom. Diese sind gesetzlich geschützt. Der Erhaltungszustand ist gut.
Das Grabhügelsystem wurde im Juli 2024 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingeschrieben.
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