Tansania: Geografie, Landkarte

Tansania liegt im Osten Afrikas am Indischen Ozean. Das tansanische Festland besteht aus fruchtbarer Küstenebene, der hochgelegenen Masai-Savanne (Serengeti) im Norden und dem Hochplateau im Süden. Das Land wird durchzogen vom ostafrikanischen Grabenbruch, dem Rift Valley, mit vielen Seen. Die Inseln Sansibar, Pemba und Mafia vor der Nordostküste gehören zum Hoheitsgebiet des Landes.

Fläche und Grenzen

Tansania umfasst eine Fläche von insgesamt 945.087 km².

Davon sind:

  • Wald
    Rund 35% des Landes sind bewaldetes Gebiet und Buschland.
  • Wiesen- und Weideland
    Rund 38% des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt.
  • Äcker und Felder
    Rund 5% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt, besonders zum Anbau von Baumwolle, Kaffee, Sisal, Tee und Cashewnüssen.

Das Land besitzt mit folgenden acht Staaten eine gemeinsame Grenze:

Tidenhub in Tansania

In Tansania beträgt der mittlere Tidenhub rund 2 bis 3 m.
Ausführliche Erläuterungen zu Ebbe und Flut finden Sie unter Gezeiten, Ebbe und Flut.

Vergleiche
Den weltweit höchsten Tidenhub findet man übrigens in der Bay of Fundy in Kanada, er beträgt dort bis zu 16 m, bei Springflut sogar über 20 m. Die Bay of Fundy liegt am Atlantik zwischen den kanadischen Provinzen New Brunswick und Nova Scotia, die im Deutschen Neuschottland heißt und deren Hauptstadt Halifax ist. An der deutschen Nordseeküste schwankt er etwa zwischen 1 m und 3 m. In der westlichen Ostsee dagegen beträgt der Tidenhub nur um 0,3 m, während er in der östlichen Ostsee kaum noch merkbar ist.

Geografische Länge und Breite

Tansania erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ) und liegt damit vollständig in den Tropen:

Δφ = von 01° bis 12° Süd
Δλ = von 029° 30' bis 040° 30' Ost

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter: Geografische Länge und Breite.

Gesetzliche Uhrzeit

Für Tansania gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) der folgende Wert. Dabei bedeutet ein Minuszeichen, dass es dort früher, ein Pluszeichen, dass es dort später als nach MEZ ist:

Δt (MEZ) = + 2 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter: Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Dodoma

Dodoma, die Hauptstadt des Landes, liegt auf einer südlichen Breite von rund φ = 06°.
Sofern die Deklination δ der Sonne den Wert von 06° S, besitzt, und sich damit der Bildpunkt der Sonne über der Stadt befindet, steht die Sonne dort senkrecht. Das geschieht genau zweimal im Jahr, und zwar grob gerechnet 24 Tage vor dem 21. März und 24 Tage nach dem 21. September.

Achtung
Sofern sich der Bildpunkt der Sonne und damit die Deklination δ nördlich der Breite von Dodoma befindet, steht die Sonne zur Mittagszeit nicht im Süden, so wie in unseren Breiten, sondern im Norden. Die Sonne wandert also in diesem Fall von Osten über Norden nach Westen, wo sie dann, wie bei uns, untergeht.

Berge und Kilimandscharo

Kilimandscharo
Der höchste Berg des Landes ist der Kilimandscharo mit einer Höhe von 5.895 m. Er ist zugleich der höchste Berg Afrikas und der höchste freistehende Berg der Welt. In die Weltliteratur ging der Berg durch die Novelle "Schnee am Kilimandscharo" von Ernest Hemingway ein. Der Roman wurde 1952 mit Gregory Peck, Susan Hayward, Ava Gardner und Hildegard Knef in den Hauptrollen verfilmt. Weitere hohe Berge sind der:

  • Mawensi mit 5.355 m
  • Meru mit 4.567m
  • Loolmalasin mit 3.648 m Höhe.

Flüsse

Der längste Fluss des Landes ist der Rovuma mit einer Länge von rund 1.100 km. Weitere Flüsse in dem Land sind der:

  • Malagarasi
  • Pangani
  • Ruaha
  • Rufifi

Seen, Victoriasee, Tanganjikasee

Tanganjikasee
Der Tanganjikasee liegt im Westen von Tansania. In der Mitte des größten Teils des Sees liegt die Grenze zwischen Tansania und der Demokratischen Republik Kongo Er ist mit einer maximalen Tiefe von 1.470 m und einer mittleren Tiefe von ca. 570 m der zweittiefste See der Erde - und der tiefste in ganz Afrika. Er umfasst eine Fläche von rund 32.893 km² und ist damit der Fläche nach der zweitgrößte See Afrikas.

Sein Wasservolumen beträgt 18.900 km³. Seine Länge liegt bei rund 670 km und seine Breite schwankt zwischen etwa 40 und 75 km. Der See liegt im Ostafrikanischen Grabensystem - der tektonischen Bruchzone im Osten von Afrika.

Der See gehört außer zu Tansania noch zu den folgenden Staaten:
Burundi, Demokratische Republik Kongo und Sambia. Mit 45% und 41% nehmen die Demokratische Republik Kongo und Tansania den weitaus größten Teil des Sees ein. Der nur rund 105 km lange Ruzizi-Fluss ist der Hauptzufluss des Sees und der einzige Abfluss des ostafrikanischen Kiwusees. Der einzige Abfluss des Sees ist der 350 km lange Lukuga, der in den Lualaba, einen Quellfluss des mündet.

Der Lukuga verlässt den See in der Demokratischen Republik Kongo. Am westlichen Ende Tansanias liegt an dem See die 120.000 Einwohner zählende Stadt Kigoma. Eine fast grotesk anmutende Geschichte rankt sich um das hier immer noch verkehrende ehemalige deutsche Schiff namens "Liemba". Während des 1. Weltkrieges wurde das 70 m lange Schiff unter seinem damaligen Namen " Graf Goetzen" von der Werft von Joseoh Lambert Meyer in Papenburg zusammengeschweißt und anschließend wieder zerlegt und dann nach Afrika verschifft und an dem See wieder zusammengebaut. Das Kanonenboot beherrschte bis 1916 den See. Damit es nicht in Feindeshand geriet erhielt der Kommandant den Befehl, das Schiff zu versenken. Das Schiff wurde dann auch versenkt - aber gut eingefettet und in Ufernähe, sodass man es später heben konnte. Auf Anweisung des damaligen britischen Krirgsministers Winston Churchill wurde es gehoben und ab dem Jahr 1927 fuhr das Schiff wieder über den See - ab diesem Zeitpunkt unter seinen heutigen Namen Liemba.

Victoriasee
Der größte See von Tansania ist der Victoriasee mit einer Fläche von 68.870 km². Er ist nach dem Kaspischen Meer und dem Oberen See in Amerika (USA/Kanada) der drittgrößte See weltweit und der größte See Afrikas. Der Hauptzufluss des Sees ist der Kagera-Nil, der im Nordwesten an der Grenze zu Uganda in den See mündet. Der Hauptabfluss - im Norden des Sees in Uganda - ist der Victoria-Nil.

Das Wasservolumen des Sees beträgt 2.770 km³ - bei einer maximalen Tiefe von 85 m. Etwa in seiner Mitte grenzt der See im Norden des Landes auf einer Länge von rund 250 km an Uganda. Kenia nimmt im Nordosten des Sees nur einen kleinen Teil ein. Während der Tanganjikasee eher eine schlauchförmige Form besitzt, erscheint der Victoriasse eher rechteckig. Die größte Insel im See ist Ukerewe in Tansania - mit einer Fläche von 560 km². An bzw. in dem See leben Flusspferde und ca. 550 Süßwasser-Fischarten. Weitere größere Seen in Tansania sind:

  • Malawisee (früher Nyassasee) mit einer Fläche von 29.600 km²
  • Rukwa-See mit einer Fläche von 2.640 km²
  • Eyasi-See und der Natron-See.

Inseln

Dem Land sind die folgenden Inseln vorgelagert:

Mafia
Die Insel Mafia liegt im Süden von Sansibar und umfasst eine Fläche von 518 km². Das Archipel wird durch große Riffe geschützt und ist ein Paradies für Taucher, Angler und Schnorchler. Im Jahr 1995 wurde das Archipel zum ersten Wasserschutzpark von Tansania erklärt. Die Insel wird durch den ca. 17 km breiten Mafia-Kanal vom Festland getrennt. Man findet im Meer um die Insel neben den zahlreichen " Riffbewohnern" Walhaie, Meeresschildkröten oder auch Buckelwale. Auf der kleinen Mafia vorgelagerten Insel Chole kann man Kolonien von Flughunden beobachten.

Kome-Island
Kome-Island liegt am Südufer des Victoria Sees und hat eine Größe von 138 km².

Pemba
Die Insel Pemba liegt nördlich von Sansibar und umfasst eine Fläche von 984 km² - bei etwa 350.000 Einwohnern. Die Insel wurde von arabischen Händlern "Al Khuthera" genannt, was übersetzt "die grüne Insel" bedeutet. Die Insel bietet Ruhe und Muße zur inneren Einkehr. Die Insel gilt als Zentrum für traditionelle Heilkunst und für den Voodoo-Kult. Aber auch Taucher und Schnorchler kommen hier voll auf ihre Kosten. Die Insel mit ihren weißen Stränden und bunten Riffen hat sich allerdings erst seit wenigen Jahren für den Tourismus geöffnet. So konnte die Insel im Jahr 2009 gerade mal 10.000 Besucher begrüßen. Man erreicht die Insel per Flugzeug von Sansibar oder mit dem Schnellboot von Sansibar-Stadt nach Mkoni auf Pemba. Die Regenzeit reicht von Mitte März bis Mitte Mai. Die heißeste Zeit reicht von Dezember bis Februar. Die kühlsten Monate sind der Juli und August - aber auch dann herrschen nachts noch über 20° C. Interessant sind die hiesigen Gewürzfarmen.

Sansibar
Die Insel umfasst eine Fläche von 1.658 km² und war einst im Besitz des Sultans von Oman und gibt Zeugnis einer alten Kultur. Heutzutage ist sie ein autonomer Teil von Tansania. Etwa 1 Mio. Menschen leben hier. In Europa galt die Insel lange Zeit als "die" Gewürzinsel, was sie auch heute noch ist, von hier werden Gewürznelken, Muskatnuss, Zimt und Pfeffer in die ganze Welt exportiert. Auf der Insel liegen die Jozani-Wälder, die zum Jozani Chwaka-Naturschutzgebiet gehören. Hier lebt z.B. der rote Colobus-Affe.

Indischer Ozean

Tansania grenzt auf einer Länge von rund 1.425 km an den Indischen Ozean.

Der Indische Ozean umfasst eine Fläche von ca. von 74,9 Millionen km². Das sind ca. 20% der gesamten Weltmeerfläche.
Die durchschnittliche Tiefe des Indischen Ozeans beträgt 3.890 m.
Seine größte Tiefe hat er mit 8.047 m unter der Wasseroberfläche im so genannten Diamantinatief.

Nebenmeere

Der weitaus größte Teil dieses Ozeans liegt auf der Südhalbkugel. Zu den Nebenmeeren des Indischen Ozeans zählen:

Ausführliche Informationen zum Indischer Ozean finden Sie bei Goruma hier >>>

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