Indischer Ozean

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Kurzübersicht

Unter einem Ozean bzw. einem Meer versteht man alle größeren Gewässer, die untereinander in Verbindung stehen. Insofern ist beispielsweise das Kaspische Meer - trotz seines Namens - kein Meer in Sinne der Definition der Geografen bzw. Meereskundler. Der Indische Ozean umfasst eine Fläche von rund 74,9 Millionen km² und ist damit nach dem Pazifik und dem Atlantik der drittgrößte Ozean. Begrenz wird er im Westen durch den afrikanischen Kontinent. Im Norden wird er begrenzt durch den asiatischen Kontinent und im Osten durch den asiatischen und australischen Kontinent. Die südliche Grenze des Indischen Ozeans bildet das Südpolarmeer.
Hinweis
Neben einer großen Anzahl von Walen und Fischen - darunter zahlreiche Haiarten - findet man hier den Schwarzen Marlin (Istiompax indica) der eine Länge bis zu etwa4,50 m erreichen kann und mit einer Geschwindigkeit bis zu 130 km/h der schnellste Fisch weltweit ist Der Fisch lebt sowohl an der Meeresoberfläche wie auch in einer Tiefe von etwa 900 m.

Fläche und Tiefe
Der Indische Ozean umfasst eine Fläche von ca. von 74,9 Millionen km². Das sind ca. 20% der gesamten Weltmeerfläche.
Die durchschnittliche Tiefe des Indischen Ozeans beträgt 3.890 m.
Seine größte Tiefe hat er mit 8.047 m unter der Wasseroberfläche im so genannten Diamantinatief.

Nebenmeere

Der weitaus größte Teil dieses Ozeans liegt auf der Südhalbkugel. Zu den Nebenmeeren des Indischen Ozeans zählen:

Flüsse

Die folgenden größeren bzw. bekannten Flüsse münden in den Indischen Ozean bzw. seine Nebenmeere. In alphabetischer Reihenfolge:

Name Länge in km Mündung Quelle
Brahmaputra 2.896 Der Brahmaputra mündet in Bangladesch ins Gangesdelta Am Berg Kailash (Tibet)
Ganges 2.511

Der Ganges fließt mit seinem riesigen Delta in Bangladesch in den Golf von Bengalen

Am Gangotrigletscher im Bundesstaat Uttarakhand (Indien)
Godavari 1.465 Bei Antarvedi im Bundesstaat Andhra Pradesh (Indien) in den Golf von Bengalen

Am Berg Brahmagiri im Bundesstaat Maharashtra (Indien)

Indus 3.180 In der Nähe von Keti Bandar (Pakistan) in das
Arabische Meer

Im Transhimalaya in Tibet

Irrawaddy 2.170 Der Irrawaddy bildet ein Delta aus, welches in die Andamanensee fließt Bei Damphet (Myanmar)
Murray 2.375

Bei Murray Bridge in die Große Australische Bucht

Bei Corryong in den Australischen Alpen
Saluen 2.980 Bei Mawlamyaing (Myanmar) in die Andamanensee Im Qinghai-Gebirge (Tibet)
Sambesi 2.574 Bei Quelimane (Mosambik) Bei Mwinilunga (Sambia)
Schatt al-Arab 193 Bei Umm Qasr (Irak) Zusammenfluss von Euphrat und Tigris bei Al-Qurnah (Irak)

Inseln

Aufgrund seiner enormen Größe befinden sich zahlreiche Inseln und Inselgruppen im Indischen Ozean, von denen einige eigene Staaten bilden. Die bekanntesten bzw. größten und wichtigsten sind in
alphabetischer Reihenfolge:

Andamanen
Die Inselgruppe der Andamanen und Nikobaren wurden am 26. Dezember 2004 weltbekannt, als hier 3.500 Menschen Opfer des gewaltigen Tsunamis wurden, der zudem weite Teile Thailands, Sri Lankas und besonders von Indonesien verwüstete.
Beide Inselgruppen zusammen bilden ein indisches Unionsterritorium mit der etwa 100.000 Ein-wohner zählenden Hauptstadt Port Blair auf South Andaman Island. Das Unionsterritorium umfasst eine Fläche von 8.250 km². Port Blair ist die größte Stadt auf den Andamaninseln und die Hauptstadt des indischen Unionsterritoriums Andamanen und Nikobaren.

Die Andamanen bestehen aus rund 204 Inseln und Inselchen und erstrecken sich auf einer Länge von rund 300 km fast in Nord-Südrichtung. Weitere kleine Inseln schließen sich auf einer Länge von rund 190 km in nord-nordöstlicher Richtung an, sodass sich die Inselgruppe der Andamanen über eine Länge von rund 540 km erstreckt. Die Inselgruppe umfasst eine Fläche von rund 6.410 km² bei ca. 345.000
Einwohnern.

Indonesien
Indonesien stellt mit insgesamt über 13.000 einzelnen Inseln eines der größten Inselkonglomerate der Welt dar. Das Land erstreckt sich in Nord-Südrichtung von Asien (Malaysia, Singapur, den Philippinen und Palau) bis Australien und in Ost-Westrichtung von Papua-Neuguinea im Pazifik bis hin zum Indischen Ozean. Die Inseln verteilen sich vom sechsten bis elften nördlichen Breitengrad und vom 95. bis 141. Längengrad. Der Inselstaat Indonesien umfasst eine Fläche von 1.904.569 km² und ist damit der größte Inselstaat der Welt. Die Hauptstadt ist Jakarta mit ca. 10 Mio. Einwohnern - im Großraum sind es ca. 28 Mio.

Komoren
Die Union der Komoren ist ein unabhängiger islamischer Inselstaat, der nordwestlich von Madagas-kar vor der Ostküste Afrikas liegt. Das Archipel der Komoren besteht aus vier von Korallenriffen um-gebenen Hauptinseln vulkanischen Ursprungs, die mit einer üppigen tropischen Vegetation bewach-sen sind. Die Inselgruppe der Komoren umfasst eine Fläche von 1.862 km². Die Hauptstadt der Komoren ist Moroni mit ca. 70.000 Einwohnern.

La Reunion
Die Île de la Réunion (Insel der Vereinigung) breitet sich zwar im Indischen Ozean aus, gehört aber als französisches Übersee-Département zu Frankreich. Mithin stellt La Réunion das südlichste
europäische Gebiet der Welt dar. Bis zum Jahre 1793 hieß die Insel noch Le Bourbon und ehrte mit ihrem Namen das französische Adelsgeschlecht der Bourbonen. Nach der Französischen Revolution fiel dieses aber in Ungnade, so dass die Insel in La Réunion umbenannt wurde. Die Insel ist die westlichste der
Maskarenen, zu denen auch Mauritius und Rodríguez gehören. La Réunion ist sowohl touristisch, aber auch für ihren Vanilleanbau berühmt. Bei letzterem denke man nur an die bekannte Bourbon-Vanille.
Die Insel umfasst eine Fläche von 2.512 km² und gehört politisch zu Frankreich.

Madagaskar
Madagaskar ist die viertgrößte Insel der Erde und liegt vor der Ostküste Mosambiks im Indischen Ozean. Die Insel hat eine Küstenlänge von rund 4.830 km. Nach Indonesien ist Madagaskar weltweit der flächenmäßig zweitgrößte Inselstaat. Madagaskar war bis 1960 eine französische Kolonie und wurde am 26. Juni 1960 unabhängig. Der Inselstaat Madagaskar umfasst eine Fläche von 587.041 km² und ist damit der zweitgrößte Inselstaat der Welt. Die Hauptstadt ist Antananarivo mit rund 1,3 Millionen Einwohnern.

Malediven
Die Malediven bestehen aus einer Gruppe von 14 Atollen mit insgesamt 1.190 Korallen-Inseln, wovon nur um 200 ständig bewohnt sind. Der Inselstaat dehnt sich über eine Länge von rund 750 km und
einer Breite von rund 120 km. Sie befinden sich im Indischen Ozean. Staatsreligion der Repub-lik ist der Islam, was auch die Kultur und das Leben auf den Malediven bestimmt. Als Urlaubsziel sind die Malediven sehr beliebt und besitzen eine entsprechende Infrastruktur.

Im Oktober 2009 fand eine beispiellose Aktion in ca. 4 m Tiefe auf dem Meeresboden statt.
Das Kabinett des Staatspräsidenten Mohamed Nasheed unterzeichnete - mit einem Tauchequipment versehen - an besonders präparierten Tischen auf einer Schiefertafel eine Resolution gegen die Klimaerwärmung und den damit verbundenen Anstieg des Meeresspiegels. Die Inselgruppe der Malediven umfasst eine Fläche von 298 km². Die Hauptstadt ist Malé mit ca. 124.000 Einwohnern

Mauritius
Die Republik Mauritius besteht aus mehreren Inseln im Indischen Ozean. Die größte von ihnen ist die namensgebende Insel Mauritius. Die Inselgruppe liegt ca. 900 Kilometer östlich von Madagaskar.
Touristen reisen vor allem der malerischen Stände wegen nach Mauritius, denn die Inseln sind ein Paradies für Badeurlauber, Wassersportler und Taucher.
Einen hohen Bekanntheitsgrad besitzt das Land durch die Briefmarke "Blaue Mauritius" mit dem Bild der Königin Victoria. Heute gibt es von der kostbaren Marke von 1847 nur noch etwa zehn Stück. Der teuerste Brief der Geschichte mit einer Roten und Blauen Mauritius wurde für 3,5 Mio. Euro im Jahr 1993 versteigert. Der Inselstaat Mauritius umfasst eine Fläche von 2.040 km². Die Hauptstadt ist Port Louis mit
etwa 150.000 Einwohnern.

Nikobaren
Die Inselgruppe der Andamanen und Nikobaren wurden am 26. Dezember 2004 weltbekannt, als hier 3.500 Menschen Opfer des gewaltigen Tsunamis wurden, der zudem weite Teile Thailands, Sri Lankas und besonders von Indonesien verwüstete. Beide Inselgruppen zusammen bilden ein
indisches Unionsterritorium mit der etwa 100.000 Einwohner zählenden Hauptstadt Port Blair auf South Andaman Island. Das Unionsterritorium umfasst eine Fläche von 8.250 km². Port Blair ist die größte Stadt auf den Andamaninseln und die Hauptstadt des indischen Unionsterritoriums
Andamanen und Nikobaren.
Die Inselgruppe der Nikobaren besteht aus 22 Inseln von denen nur 12 bewohnt sind. Der Hauptort der Inseln ist Nancoweie (Nancowry). Die Inselgruppe umfasst eine Fläche von rund 1.840 km² bei rund 37.000 Einwohnern. Sie erstreckt sich 100 m südlich der Andamanen.
Die größte Insel ist mit einer Fläche von 1.045 km² Groß-Nikobar, die nächstgrößte Insel ist
Camaera mit einer Fläche von 188 km². Die nördlichste Insel ist die 127 km² große Insel Car Nikobar.

Phuket
Phuket ist ein beliebtes Urlaubsziel in Thailand. Die Insel Phuket umfasst eine Fläche von 543 km² und
gehört politisch zu Thailand.

Sansibar
Sansibar umfasst eine Fläche von 2.654 km², bei rund 1,15 Mio. Einwohnern. Die Insel ist ein
halb-autonomer Teilstaat Tansanias. Die Hauptstadt ist die gleichnamige Stadt Sansibar mit rund 502.000
Einwohnerm.

Seychellen
Die Seychellen umfassen eine Fläche von ca. 455 km², verteilt auf 117 Inseln, die im Indischen Ozean nordöstlich von Madagaskar liegen. Die Inseln wurden von portugiesischen Seefahrern entdeckt, von den Franzosen im 19. Jahrhundert besiedelt und gehörten bis zur Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1976 zu Großbritannien. Hauptwirtschaftszweig auf den Seychel-len ist der Fremdenverkehr, denn die Inseln
zählen zu den reizvollsten exotischen Ferienzielen unserer Erde. Der Inselstaat der Seychellen umfasst eine Fläche von 455 km². Die Hauptstadt ist Victoria mit rund 25.000 Einwohnern.

Sokotra
Die Inselgruppe Sokotra umfasst eine Fläche von 3.796 km² und gehört politisch zum Jemen.

Sri Lanka
Die Insel Sri Lanka, die südöstlich vor der Küste Indiens liegt, trägt seit 1972 ihren Namen, der über-setzt "Ehrwürdige Schöne" heißt. Vor dieser Zeit war die Insel unter dem Namen Ceylon bekannt, den ihr die Holländer im 17. Jahrhundert gaben, nachdem sie die Portugiesen als
Kolonialmacht vertrieben hatten. Die Holländer erfuhren jedoch schon im späten 18. Jahrhundert dasselbe Schicksal, als sie von den Engländern in ihrer Machtstellung auf Ceylon abgelöst wurden. Bis ins Jahr 1948 war die schöne Insel ein Teil des britischen Empire, danach wurde sie ein unabhän-giger Staat. Der Inselstaat Sri Lanka umfasst eine Fläche von 65.610 km². Die Hauptstadt ist offiziell Sri Jayewardenepura – Kotte, de facto aber Colombo

Häfen

Die wichtigsten Hafenstädte des Indischen Ozeans sind:

  • Chennai
    Die Stadt Chennai, das frühere Madras, in Indien hat ca. 4,2 Millionen Einwohner.
  • Colombo
    Die Stadt Colombo in Sri Lanka hat ca. 640.000 Einwohner.
  • Daressalam
    Die Stadt Daressalam in Tansania hat ca. 2,7 Millionen Einwohner.
  • Durban
    Die Stadt Durban in Südafrika hat ca. 3,3 Millionen Einwohner.
  • East London
    Die Stadt East London in Südafrika hat ca. 500.000 Einwohner.
  • Jakarta
    Die Stadt Jakarta in Indonesien hat ca. 23,6 Millionen Einwohner.
  • Karatschi
    Die Stadt Karatschi in Pakistan hat ca. 12,8 Millionen Einwohner.
  • Kolkata
    Die Stadt Kolkata, das frühere Kalkutta, in Indien hat ca. 4,6 Millionen Einwohner.
  • Melbourne
    Die Stadt Melbourne in Australien hat ca. 3,3 Millionen Einwohner.
  • Mombasa
    Die Stadt Mombasa in Kenia hat ca. 800.000 Einwohner.
  • Mumbai
    Die Stadt Mumbai, das frühere Bombay, in Indien hat ca. 11,9 Millionen Einwohner.
  • Perth
    Die Stadt Perth Bay in Australien hat ca. 1,5 Millionen Einwohner.
  • Port Elizabeth
    Die Stadt Port Elizabeth in Südafrika hat ca. 1,2 Millionen Einwohner.
  • Richards Bay
    Die Stadt Richards Bay in Südafrika hat ca. 340.000 Einwohner.

Wirtschaft

Der Indische Ozean ist eine zentrale Handelsroute innerhalb der globalisierten Welt und aus den heutigen Produktions- und Warenabläufen nicht mehr wegzudenken. Aber auch die Ölvorkommen der Region sind beträchtlich. 40 % der weltweiten Offshore Ölvorkommen befinden sich im Indischen Ozean. Ein dritter wichtiger Wirtschaftsfaktor ist der Fischfang in dem die Fischerflotten aus Russland, Japan, Taiwan und Südkorea die Bestände an Shrimps, Thunfischen und anderen Fischarten belasten

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