Ägypten: Tiere

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Säugetiere

Säugetiere Einheimische Wildtierarten sind wegen des trockenen Klimas in Ägypten sehr selten.

In den Wüstengebieten wird man hauptsächlich auf Kamele treffen, die trotz der verbreiteten Autos nach wie vor ein wichtiges Beförderungsmittel sind.

Gazellen sind heute kaum noch zu sehen, nur noch hin und wieder die mittlerweile als verletzlich eingestufte Dorkas-Gazelle in der Lybischen Wüste sowie die Weißen Gazellen, die es angeblich im Südwesten von Wadi Rayan noch geben soll.

Von wissenschaftlichem Interesse sind die ebenfalls in der Lybischen Wüste lebenden Geparden, die sich von den übrigen in Afrika lebenden Populationen genetisch unterscheiden.

Etwas kleinere Wüstentiere sind dagegen Hasen und die Wüstenspringmäuse. Letztere haben sich an das trockene Klima mit den eher spärlichen Wasserverhältnissen besonders gut angepasst, denn ihr Urin ist etwa viermal so konzentriert wie der des Menschen, wodurch der Wasserverlust in Grenzen gehalten wird.

Im Nildelta, vor allem in den Bergen entlang des Roten Meeres, gibt es noch andere Säuger wie Hyänen, Schakale, Mungos sowie Wildesel und Wildschweine.
Vereinzelt kann man auch die immer weniger werdenden Sand- und Wüstenfüchse, besser als Fenneks bekannt, treffen.

Viel häufiger kommen dagegen Rotfüchse vor, die sich mit dem Menschen und seinen Abfällen gut arrangiert haben, in dem sie sich von eben denjenigen Abfällen ernähren.

Dromedar
Flughund
Flusspferd
Luchs (Afr. Luchs)
Schakal

Reptilien

In Ägypten schon mal beinahe ausgerottet, aber mittlerweile wieder erfolgreich angesiedelt, sind die Nilkrokodile, die man jedoch größtenteils nur am Nassersee am Oberen Nil bewundern kann.
Hier leben auch Afrikanische Weichschildschildkröten und entlang des Nils und im Nildelta gibt es noch einige der letzten Exemplare der Ägyptischen Landschildkröte, die an ihrem charakteristischen rüsselartigen Kopf gut erkennbar ist. Andere Reptilien wie die Dornschwanzagamen, den Wüstenwaran und andere Echsenarten findet man am ehesten zwischen Steinen oder an anderen schattigen Plätzen.
Die hiesige Würfelnatter (Natrix tessellata) ist eine ungiftige Schlange.

Gifttiere

Vor allem in Geröll- und Felslandschaften sowie in Oasen kommt die Hornviper vor. Ein Biss, der als Angriff gedacht war, hat sowohl äußerliche wie auch innerliche Blutungen zur Folge und ohne Behandlung kann eine durchaus lebensbedrohliche Situation entstehen.

Auch der Biss einer Sandrasselotter, Ägyptische Sandrasselotter, Hornviper, Nubische Speikobra kann tödliche Folgen haben. Die Schlangen sind tagaktiv und können so relativ häufig gesichtet werden.

In ländlichen, am Nil gelegenen Gebieten fühlt sich die Ägyptische Kobra (Uräusschlange), mit der Kleopatra möglicherweise Selbstmord beging, zu Hause.

Die Folgen eines Giftbisses beginnen bei Schwellungen der betroffenen Region und können über Nackensteife, Sehstörungen, Erbrechen und Lähmungserscheinungen ohne Behandlung bis zum Atem- oder Herzstillstand führen.

Aber nicht nur Schlangen gehören in Ägypten zu den gefährlichen Tieren, auch Skorpione sind weit verbreitet. Der etwa 10 cm große Gelbe Mittelmeerskorpion ist nicht nur sehr aggressiv, sondern auch stark giftig. Erkennbar ist er an seiner beigen bis leicht gelb-orangenen Färbung. Der Sahara-Dickschwanzskorpion zählt zu den gefährlichsten Skorpionen der Welt. Da er nachtaktiv ist, hält er sich tagsüber meist unter Steinen versteckt oder gräbt sich in den Sand ein. Daher ist ein festes Schuhwerk unumgänglich, um nicht aus Versehen auf das Tier zu treten und es so ungewollt zu reizen. Ein Stich führt erst zu starken Schmerzen mit anschließender Taubwerdung der betroffenen Stelle. In schlimmen Fällen kann eine Atemlähmung zum Tode führen.

Andere giftige Lebewesen trifft man im Wasser. Hier leben Steinfische in Tiefen von bis zu 30 m, die man aufgrund ihrer hervorragenden Tarnung nur sehr schwer ausmachen kann. Sie sind übersät mit Stacheln, wobei die Rückenstacheln ein Nervengift enthalten, welches sehr stark giftig ist. Tritt man auf den Fisch, so injiziert sich das Gift in den Körper. Dieses führt zu Nervenlähmungen mit Wasserbildung unter der Haut, Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand, zu peripheren Gefäßerweiterungen und häufig zum Atemstillstand.
Es gibt mehrere Fälle, wo das Zusammentreffen mit einem Steinfisch einen tödlichen Ausgang genommen hat. Als Erste Hilfe-Maßnahmen sollte man den Stachel entfernen, die Wunde säubern und anschließend die verletzte Stelle in heißes Wasser tauchen.
Diese Methode hat sich bewährt, da es schmerzlindernd wirkt und die Ausbreitung des Giftes verhindert bzw. hemmt. In jedem Fall ist aber zusätzlich ärztliche Hilfe aufzusuchen.

Vögel

Besonders zahlreich kommen die Vögel im Nildelta und im Niltal vor. Hier gibt es Löffler, Pelikane und Flamingos. Letztere bilden eine eigene Familie und sind in ganz Afrika, Westasien und Südfrankreich verbreitet. Gleich erkennbar sind die bis zu 130 cm großen Vögel an ihrem langen und dünnem Hals, an den dünnen Beinen sowie an dem dicken, nach unten gebogenen rosafarbenen Schnabel mit der schwarzgefärbten Spitze. Dieser wird bei der Nahrungssuche als Sieb gebraucht. Auf dem Speiseplan stehen dabei Würmer, Algen und vor allem Kleinkrebse. Die sind es auch, die für das rosafarbene Federkleid der Flamingos verantwortlich sind.

Der mit den Krebsen aufgenommene rote Farbstoff wird in den Federn abgespeichert. Schließlich sind die Vögel umso stärker rosa gefärbt, je mehr Krebse sie verspeist haben. Das berühmte einbeinige Stehen dient der Wärmespeicherung, da das eine Bein im warmen Gefieder versteckt wird und somit ein geringerer Wärmeverlust entsteht. Dieses Kunststück ist für die Flamingos (wie auch für Störche) nicht weiter anstrengend.

Zu den Greifvögeln gehören neben dem Bart- und dem Schmutzgeier auch Gleitaare, Lanner- und Wüstenfalken sowie zahlreiche Adlerarten. Besonders weit verbreitet ist der Turmfalke. Er ist ca. 34 cm lang und hat eine Flügelspannweite von ca. 75 cm. Der Turmfalke nistet in Felsenhöhlen, auf Gebüschvorsprüngen und in Bäumen. Zu seiner Nahrung gehören neben Insekten und Kriechtieren auch kleinere Säugetiere und Vogelarten. Verbreitet ist der Turmfalke in Europa, Afrika und Asien.
Der Ibis dagegen, früher als heiliger Vogel verehrt, kommt heute nur noch selten vor. Charakteristisch sind das beinahe komplett weiße Gefieder und der federlose, schwarze Kopf.
Besonders typische Vögel des Nilufers sind Spatzen, Krähen und verschiedene Reiherarten wie der Silber- und Seidenreiher. Der hier ebenfalls vorkommende Kuhreiher ist nicht nur schön, sondern auch nützlich, denn er befreit das Vieh vom Ungeziefer. Wiederhopfe, Limikolen (Watvögel), zu denen auch der Regenpfeifer und die Schnepfen gehören, sind ebenfalls Teil der hiesigen Avifauna. Andere Wasservögel sind Wildgänse und –enten, Kiebitze sowie Bachstelzen.

Insekten

Ein geringes Malariarisiko besteht durch die Anopheles-Mücke in der Oase El Faiyûm und in der Nil-Oase.

Unterwasserwelt

Das Rote Meer ist ein Paradies für Taucher, hier tummeln sich u.a. Schildkröten, Haifische, Drachenfische, Rochen und zahlreiche andere Fischarten. Der sehr stark giftige Steinfisch hat sein Verbreitungsgebiet neben dem Indischen Ozean auch im Roten Meer.
In Tiefen von bis zu 30 m muss man daher besonders aufpassen. Über 100 verschiedene Fischarten leben auch im Nil sowie in den Seen des Deltagebiets.

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