Ägypten: Geografie, Landkarte

Ägypten umfasst eine Fläche von insgesamt 1.002.000 km².
Davon sind:

  • Äcker und Felder
    Rund 2,5% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt, besonders zum Anbau von Baumwolle, ferner von Reis, Gemüse, Hirse und Saubohnen.
  • Wüste
    Etwa 96,5% des Landes bestehen aus der Wüste Sahara.

Grenzen

Ägypten besitzt mit insgesamt vier Staaten eine gemeinsame Grenze.

  • zum Gaza- Streifen mit einer Länge von 11 km
  • zu Israel mit einer Länge von 266 km
  • zu Libyen mit einer Länge von 1.115 km
  • zum Sudan mit einer Länge von 1.273 km.

Küsten

Ägypten besitzt eine Küste zum Mittelmeer mit einer Länge von rund 2.450 km. Zudem grenzt es an den Golf von Suez und Akaba und im Südosten - bzw. im Süden des Sinai - an das Rote Meer.

Tidenhub

Der Tidenhub im Mittelmeer liegt hier um einen Dezimeter (= 0,1 m) - und im Roten Meer zwischen 0,6 und 0,9 m.

Geografische Länge und Breite

Ägypten - einschließlich der Sinai-Halbinsel - erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von gerundet 22° bis 32° nördliche Breite
Δλ = von gerundet 025° bis 035° östliche Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter geografische Länge und Breite, Allgemeines.

Uhrzeit

Für Ägypten gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), also der Zeit (ohne Sommerzeit) der folgende Wert. Dabei bedeutet ein Minuszeichen, dass es dort früher, ein Pluszeichen, dass es dort später als nach MEZ ist:

Δt (MEZ) = + 1 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Kairo

Kairo liegt auf einer nördlichen Breite von rund φ = 30°.

Sofern die Sonne am nördlichen Wendekreis steht, also bei δ = 23,5°, ist in Kairo Sommerbeginn, dies ist der 21. Juni. Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne zur Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand):

30° = (90° - h) + 23,5°

also:

h = 83,5°

Mit 83,5° besitzt die Sonne somit in Kairo den höchsten Stand des gesamten Jahres über dem Horizont (präzise: über der Kimm).

Berge

Mount Catherine
Der höchste Berg des Landes ist der Mount Catherine mit einer Höhe von 2.637 m. Weitere hohe Berge: Mount Sinai (Gebel Mûsa) mit einer Höhe von 2.285 m
Shâyib el Banât mit einer Höhe von 2.187 m.

Der Nil

Der längste und zugleich einzige Fluss des Landes ist der Nil (arab. an-Nīl) mit einer Länge von 6.671 Kilometern. Er ist und war Ägyptens wirtschaftliche Lebensader. Der riesige Strom ist (je nach der Definition der Länge des Amazonas) entweder der längste oder der zweitlängste Fluss der Welt.

Der Nil entspringt in Ruanda und fließt von dort aus durch Burundi, Tansania, Uganda, den Sudan und natürlich Ägypten. Der Nil endet schließlich im äußersten Norden Ägyptens in einem Delta und mündet dort in das Mittelmeer.

Seen

Das Land umfasst einige kleinere und größere Seen. Der größte (künstliche) See ist der Nasser-Stausee mit einer Fläche von etwa 5.500 km². Weitere größere Seen sind Birket Qârûn und Buheirit Nâsir.

Mittelmeer, Rotes Meer

Ägypten grenzt im Norden an das MIttelmeer und im Südosten bzw. im Süden (Sinaihalbinsel) an das Rote Meer.

Als von Menschenhand geschaffene Verbindung zwischen dem Mittelmeer, dem Golf von Suez und dann dem Roten Meer dient der Suezkanal. Sie finden eine ausführliche Beschreibung dieser Meere bei Goruma unter folgenden Links:

  • Mittelmeer

    Der Name "Mittelmeer" leitet sich wohl aus dem lateinischen Begriff "mediterraneus" ab. Dies bedeutet soviel wie die Mitte der Erde. Da aufgrund der in der Antike bekannten Welt das Mittelmeer eben in der Mitte dieser bekannten Welt lag. Jedoch erhielt das Mittelmeer auch andere Bezeichnungen. Die Römer nannten das Meer "Mare Nostrum", dies bedeutet "Unser Meer", um ihre Macht über dieses Meer zu demonstrieren. Entstehung Das Mittelmeer entstand vor ca. 5 Millionen Jahren, als sich die Erdplatten in der Region von Gibraltar plötzlich absenkten. Dadurch ergossen sich riesige Wassermassen aus dem Atlantik durch die heutige Straße von Gibraltar, und zwar so stark, dass der Wasserspiegel zeitweilig innerhalb eines Tages um bis zu 10 m anstieg. Todesmeer Seit Jahren versuchen Menschen aus Tunesien und besonders aus Libyen über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen - meist in völlig überladenen und nicht seetüchtigen Booten. Dabei sind bisher viele Tausend ums Leben gekommen - und ein Ende dieser Tragödie ist nicht abzusehen. Nebenmeere Das Mittelmeer wird in mehrere Nebenmeere unterteilt. Ausführliche Informationen zu den bekanntesten dieser Nebenmeere finden Sie bei Goruma unter den folgenden Links: Adriatisches Meer (Adria) Ägäisches Meer (Ägäis) Ionisches Meer Ligurisches Meer Tyrrhenisches Meer
  • Rotes Meer
    Das Rote Meer ist eine Meerenge zwischen dem Nordosten von Afrika und der Arabischen Halbinsel. Es ist eine Nebenmeer des Indischen Ozeans. Im Norden ist es über den Suezkanal mit dem Mittelmeer verbunden und im Süden über den Golf von Aden mit dem Indischen Ozean.
    Der Salzgehalt des Wassers ist mit 4,2% recht hoch und führt wegen eines verminderten Algenwachstums zu einer guten Sicht unter Wasser, dies macht das Rote Meer sehr interessant für Taucher.
    Zur Herkunft des Namens "Rotes Meer" existieren mehrere Theorien. Zum einen wird vermutet dass Algen in periodisch auftretenden Wachstumsphasen einen rötlich schimmernden Algenteppich bilden. Eine andere Theorie besagt, dass der Name rotes Meer auf dem antiken System beruht den Himmelsrichtungen Farben zuzuweisen. In diesem System stand die Farbe Rot für den Süden und somit erhielt das Rote Meer seinen Namen wahrscheinlich in der Zeit des Achämenidenreiches.
    Eine dritte Theorie besagt, dass in der griechischen Antike die Bezeichnung "Eritrea" für die Gebiete welche sich südlich von Ägypten befinden gebräuchlich war. Im altgriechischen stand "erithros" für die Farbe rot. Somit galt das Meer in dieser Region als "Erithräisches Meer". Diese Bezeichnung, bzw. seine Übersetzung, ist aus römischer Zeit belegt.

Ägyptens Wüste

Sahara-Wüste
Rund 95% von Ägypten betseht aus Wüste - es ist die ägyptische Sahara sowie die Wüsten des Sinai.

Die Entstehung der Sahara Wüste begann nach Ansicht von Wissenschaftlern vor ca. 70 Millionen Jahren, als sich der Wasserstand des Mittelmeeres senke und damit riesige "Strände" - die heutige Wüste - zurückgelassen wurden. Man schätzt, dass der Rand des Meeres seinerzeit bis etwa zur heutigen Oase Bahariyya, die ca. 300 km von der heutigen Mittelmeerküste entfernt liegt.

Die Wüste in Ägypten zeichnet sich durch eine große Vielfalt aus und soll alle Wüstenarten der Welt in sich vereinen. So findet man Dünen mit steilen Abbruchkanten,Geröll- und Felsformationen bzw. -Schluchten, endlose Weiten, die nur von kegelförmigen Kalksteinformationen unterbrochen sind.

Erwähnenswert ist auch die so genannte Weiße Wüste, die ca. 500 km südwestlich von Kairo liegt. Dieses Wüstengebiet wurde mit seiner Umgebung 2002 zum Nationalpark erklärt, der insgesamt eine Fläche von rund 3.010 km² umfasst.
Man findet hier z.B. weiße Kalksteinmonolithe, bei denen es sich um sedimentierte und kalzifizierte Reste von Plankton handelt, die aus der Zeit vor rund 80 Millionen Jahren stammen. Ihre heutige Form erhielten sie nach dem Zurückweichen des Meeres durch Wind und Wetter sowie infolge der extremen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Manche der Monolithen erinnern an Pilze, eine Sphinx oder an menschliche Köpfe.

Obwohl die Wüste beim ersten Hinschauen nahezu leblos wirkt, leben hier dennoch zahlreiche Tiere, wie der Wüstenfuchs, Wüstenspringmäuse, Eidechsen, Käfer, Skorpione und Schlangen sowie Vögel wie z.B. Falken.
In der Umgebungvon Uweinat und Gilf Kebir leben Wildschafe (Weddan) und im östlichen Teil der Wüste sogar Steinböcke.
Aber auch der Mensch hat in der Wüste zahlreiche Spuren hinterlassen, wie 5.000 Jahre alte Felsmalereien, Markierungen alter Karawanenwege oder Keramiken der Römer. Und sogar prähistorische Reste von Haien wurden im Wüstensand entdeckt.
Interessant ist auch, dass der Wüstensand als nahezu keimfrei gilt und sich daher die Beduinen bei Verletzungen Wüstensand in die Wunde reiben.

Seit altersher galt die Wüste zudem als Ort der Einkehr und Besinnung. Nicht zuletzt einige von noch heute bewohnten Klöstern sind dafür ein Beispiel.
Wer sich ein wenig für die Mystik der Wüste begeistert, sollte das Buch "Wind, Sand und Sterne" des französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944) von 1939 einmal zur Hand nehmen. De Saint-Exupéry 1935 musste anlässlich eines Fluges von Paris nach Saigon, bei dem er die Orientierung verloren hatte, etwa 200 km westlich von Kairo in der Sahara notlanden. Dabei blieb er unverletzt und wurde auf der Suche nach einer menschlichen Behausung - kurz vor dem Verdursten - von Beduien gerettet.

Sinai

Die etwa 61.000 km² große Sinai-Halbinsel wird im Westen vom Golf von Suez, im Osten vom Golf von Akaba und Israel und im Süden vom Roten Meer begrenzt. Die Halbinsel bildet einen Übergang zwischen Asien und Afrika.
Der Katharinenberg (Dschabal Katrina) – ist mit einer Höhe von mit 2.637 m der höchste Berg der Halbinsel und auch von ganz Ägypten.
Im Norden des Sinai rechnet man mit jährlichen Niederschlägen von 20 mm bis 50 mm, während es im Süden zwischen 150 mm und 200 mm sind. Das reicht, dass im Südsinai Nomaden ihre Tiere in Wadis und an Berghängen halten können.

Der Suezkanal

Der Suezkanal als Schifffahrtskanal verbindet die Hafenstädte Port Said und Port Taufiq. Dies ermöglicht Schiffen die Durchfahrt vom Mittelmeer ins Rote Meer.

Er wurde am 17. November 1869 in Anwesenheit zahlreicher hoher Würdenträger eröffnet. Entgegen der häufigen Veröffentlichungen wurde nicht Aida sondern Giuseppe Verdis Oper Rigilette aufgeführt. Die Uraufführung von Aida erfolgte erst 1871 in Kairo. Ein 2015 östlich des alten Kanals fertiggestellter 37 km langer Kanal verläuft parallel zum existierenden Kanal und begradigt den bisherigen Verlauf. Der neue Kanal macht die gleichzeitige Passage der Schiffe in beide Richtungen möglich.

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