Ägypten: Sehenswürdigkeiten

Pyramiden

In Ägypten wurden bisher insgesamt 101 Pyramiden entdeckt.

Pyramiden von Gizeh
Die weltberühmten Bauwerke stammen aus der Zeit zwischen 2700 und 2560 v. Chr. und dienten als Grabstätten der mumifizierten Pharaonen. Die Pyramiden von Cheops, Chephren und Mykerinos stammen von dem Baumeister Imhotep und zählten zu den Sieben Weltwundern der Antike. Die 137 m hohe Cheops-Pyramide mit einer Basisbreite von 227 m wurde aus etwa 2,5 Mio. Steinblöcken zusammengesetzt, von denen einer zwischen 2 und 20 Tonnen wiegt. Die Chephren-Pyramide ist 136 m hoch und am kleinsten ist mit 62 m Höhe die Mykerinos-Pyramide, an deren Fuß der Sphinx wacht.

Memphis und seine Totenstadt mit den Pyramiden von Gizeh, Abusir, Sakkara und Dahschur
Die Bauwerke wurden allesamt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Pyramide von Medum (3. oder 4. Dynastie )Pyramiden bei Lischt, Illahun und Haware (Faiyum)
Diese Bauten stammen aus dem Mittleren Reich, das etwa von 2137 bis 1781 v. Chr. bestand

Altägyptische Kultur

Tal der Könige in Theben
Hier wurden bis jetzt insgesamt 64 reich geschmückte Gräber im Fels gefunden. Das berühmteste, das Grab des Tutanchamun, wurde 1922 geöffnet. Es enthält Särge aus Gold und immense Grabbeigaben. Die jüngste Entdeckung von1995 enthüllte das Grab der Söhne Ramses' II.

Tal der Königinnen in Theben
Das Grab der Königin Nefertari mit seinen besonders schönen Malereien in leuchtenden Farben ist am besten erhalten. Der Totentempel der Pharaonin Hatshepsut zeigt in der mittleren Terrasse Wandmalereien von der Reise der Herrscherin nach Punt (Somalia).

Ramesseum in Theben
Der Totentempel von Ramses II enthält am Eingang Innenreliefe, die Kriegsszenerien mit Kampfwagen, Angriffe der Hethiter sowie den Pharao selbst mit seinem Generalstab darstellen.

Memnonskolosse in Theben
Die Sitzfiguren des Königs Amenophis' III sind jeweils 800 t schwer.

Karnak-Tempel in Luxor
Aus dem Reichstempel des Amun während der 12. Dynastie entstand durch Um- bzw. Anbauten im Laufe von zwei Jahrtausenden eine umfassende Anlage aus Tempeln, Toranlagen und Kolonnaden mit dem Heiligen See.
Luxor-Tempel
Der ursprünglich unter Amenophis III. errichtete Amun-Tempel ist mit reich verzierten Wänden, Säulen und Götterbildern ausgestattet.
Luxor-Museum
Das von italienischen Architekten erbaute Museum enthält pharaonische Statuen und Obelisken
Philae-Tempel bei Assuan
Die ptolemäisch-römische Tempelanlage mit dem Isis-Tempel stammt etwa aus 380 v. Chr. bis 180 n. Chr.1979 wurde sie wegen ihrer Gefährdung durch den Assuan-Staudamm in einer UNESCO-Rettungsaktion von ihrer ursprünglichen Insel an den jetzigen Standort versetzt.

Osiris-Obelisk in Assuan
Im ehemaligen Steinbruch der Pharaonen befindet sich dieser von einem antiken Steinmetz nur halb aus dem Fels geschlagene 42 m hohe und knapp 1.200 t schwere Obelisk.

Tempelanlage von Abu Simbel bei Assuan
Vor der gewaltigen Eingangsfassade des Großen Felsentempels Ramses' II. thronen vier Kolossalfiguren. Daneben steht der kleine Hathor-Tempel der Königsgemahlin Nefertari.

Nubische Denkmäler von Abu Simbel bis Philae, UNESCO-Weltkulturerbe

Frühchristliche Ruinen von Abu Mena (Kloster des Hl. Menas)

Alexandria
Die 332 v.Chr. von Alexander dem Großen gegründete Hafenstadt erstreckt sich heute in vielen kleinen Buchten über insgesamt 25 km Mittelmeerküste. Die inzwischen verfallenen Bürgerhäuser mit ihren reich verzierten Stuckfassaden erinnern an vergangene Pracht.

Alter Villenvorort Maadi in Kairo

Grabanlage des Königs Djoser in Sakkara
Die monumentale Stufenpyramide mit dem umgebenden heiligen Bezirk und der Umfassungsmauer stammt etwa aus dem Jahre 2650 vor Christus.

Grabbezirk des Mentu-hotep (11. Dynastie) bei Theben
Der im Alten Reich vorgebildete Typus des Felskammergrabs wurde hier mit der Grabform der Pyramide verbunden.

Felsgräber von Beni Hasan
Sie gehören zu den Hauptdenkmälern der Architektur des Mittleren Reichs.

Hathortempel von Dendera
Dies ist ein bedeutendes Beispiel der ägyptischen Architektur der Spätzeit.

Tempel auf Philae
Der Bau entstand in der Spätzeit des ägyptischen Reichs.

Städte

Gizeh
Gizeh ist mit ca. 3,2 Mio Einwohner die drittgrößte Stadt Ägyptens und liegt nur 20 km vom Innenstadtbereich von Kairo entfernt. Besonderes sehenswert sind die hiesigen altägyptischen Königsgräber und Sakralbauten, wie z.B. die Sphinx.

Kairo
Kairo ist nicht nur Ägyptens Hauptstadt, sondern auch Ägyptens größte Stadt mit ca. 8 Mio. Einwohnern. Die Stadt ist am Nil gelegen. In Kairo finden sich bedeutende Museen (Ägyptisches Museum, Islamisches Museum, Koptisches Museum).

Luxor
In der ehemaligen Hauptstadt des mittleren und später des neuen Reiches befinden sich eindrucksvolle pharaonische Bauwerke.

Alexandria
Alexandria ist Ägyptens zweitgrößte Stadt mit ungefähr 4,3 Mio. Einwohnern. Gelegen ist die Stadt am Mittelmeer. In griechisch-römischer Zeit war Alexandria die Hauptstadt "Ägyptens".

Denkmäler

Unterwasserdenkmal in Hurghada
In dem bekannten Tauch- und Badeort am Roten Meer befindet sich ein ungewöhnliches Denkmal im Meer. Es ist ein ca. 3 m langes "Messer" - mit der Spitze nach oben, das am Meeresgrund verankert ist. Das Messer "durchsticht" einen an ihm befestigten künstlichen Hai. Das Denkmal soll an diese schützenswerten Tiere erinnern.

Besondere Bauwerke

Altstadt von Kairo / Koptisches Kairo
Der von alten Wohnbauten und schmalen Gassen bestimmte Bezirk im Süden Kairos wird auch Masr el-Qadima genannt und kann mit der U-Bahn (Haltestelle Mar Girgis) einfach erreicht werden. Wo das biblische Babylon gelegen haben soll, wohnen heute überwiegend die Christen Kairos, die Kopten. Hier finden sich unter anderen die wichtigsten Kirchen, die älteste Synagoge Ägyptens und die Amr Moschee. Die interessante islamische Altstadt wurde übrigens im Jahre 1979 auf die UNESCO-Weltkulturerbeliste gesetzt.

Old Cataract Hotel in Assuan
In dem berühmten orushotel schrieb Agatha Christie ihren Krimi "Tod auf dem Nil". Unterhalb der Anlage lädt der Fluss zu abendlichen Felukenfahrten ein.

Assuan-Staudamm
Der Bau wurde 1970 fertig gestellt. Das angeschlossene Kraftwerk verfügt über eine Kapazität von 2,1 Mill. kW.

Nasser-Stausee
Mit seinen ca. 5.500 km² Fläche ist er einer der größten künstlich geschaffenen Seen der Welt.

Museen

Ägyptisches Nationalmuseum in Kairo
Die im Jahre 1858 begründete Sammlung von pharaonischen Grabbeigaben, Totenfiguren, Stelen, Säulen, Münzen, Werkzeugen, Kleidungs- und Schmuckstücken besteht aus insgesamt 150.000 Objekten, die großenteils in Magazinen verstaut sind. Hervorhebenswert sind der Schatz des Tut-anch-Amun mit der Goldmaske, dem 225 kg schweren Goldsarg und dem Kriegswagen sowie der Mumiensaal, in dem die Mumien von Ramses II. und zehn anderen großen Pharaonen und Königinnen in Glasvitrinen aufbewahrt sind.

El-Khalīli-Basar in Kairo
Der ursprünglich unter dem Mameluckenprinzen el-Khalīli im Jahr 1382 erbaute Marktplatz ist heute ein bunter Basar mit riesigem Warenangebot.

Islamisches Museum in Kairo
Die Sammlung von Kunstwerken der gesamten islamischen Welt vom 7. bis zum 19. Jahrhundert gilt als die bedeutendste seiner Art.

Shark Observatory im Nationalpark Ras Mohammed auf Sinai
Zu dem Objekt gehört die Shark Observatory Bay.

Sakralbauten

Moschee des Sultan Hassan in Kairo
Diese Moschee - am Midan Mohammed Ali gelegen - stammt aus dem 14. Jahrhundert. Sie gilt als Meisterwerk arabischer Baukunst und besitzt das höchste Minarett der Stadt und das zweithöchste Nordafrikas. Der Koranständer im Innern ist der älteste Ägyptens.

Katharinenkloster auf dem Sinai
Die von einer 15 m hohen Granitmauer umgebene labyrinthartige Klosteranlage auf dem Katharinenberg stellt das derzeit kleinste Bistum der Welt dar.
In der Bibliothek des Klosters befinden sich über 4.000 reich bebilderte Folianten aus den Anfängen des Christentums sowie die zweitgrößte Sammlung von Schriften des antiken Roms. Ferner beherbergt das Museum des Klosters die weltgrößte Ikonen-Sammlung.

Al-Ashar Moschee
Die in ihrer Übersetzung Die Blühende genannte Moschee dominiert die Schari Gohar el-Chalil. Aus dem Jahr 972 stammend, ist sie die drittälteste Moschee des Landes. Heute ist die Moschee auch sunnitische Universität. Nach einem Erdbeben musste sie allerdings komplett erneuert und in der Folgezeit immer wieder umgestaltet und erweitert werden.

Bildungseinrichtungen

Azhar-Universität
Die Blühende - wie sie in ihrer Übersetzung heißt - gehört zu den renommiertesten Bildungsinstitutionen der islamischen Welt und ist nach der Universität Al-Qarawiyyin (Fès) die zweitälteste noch bestehende Universität der Erde. Die nach Fatima, der jüngsten Tochter des Propheten Muhammads benannte Universität geht auf das 10. Jahrhundert zurück und wird gegenwärtig von etwa 375.000 Studenten besucht

Ägyptens Wüste

Sahara-Wüste
Rund 95% von Ägypten betseht aus Wüste - es ist die ägyptische Sahara sowie die Wüsten des Sinai.

Die Entstehung der Sahara Wüste begann nach Ansicht von Wissenschaftlern vor ca. 70 Millionen Jahren, als sich der Wasserstand des Mittelmeeres senke und damit riesige "Strände" - die heutige Wüste - zurückgelassen wurden. Man schätzt, dass der Rand des Meeres seinerzeit bis etwa zur heutigen Oase Bahariyya, die ca. 300 km von der heutigen Mittelmeerküste entfernt liegt.

Die Wüste in Ägypten zeichnet sich durch eine große Vielfalt aus und soll alle Wüstenarten der Welt in sich vereinen. So findet man Dünen mit steilen Abbruchkanten,Geröll- und Felsformationen bzw. -Schluchten, endlose Weiten, die nur von kegelförmigen Kalksteinformationen unterbrochen sind.

Erwähnenswert ist auch die so genannte Weiße Wüste, die ca. 500 km südwestlich von Kairo liegt. Dieses Wüstengebiet wurde mit seiner Umgebung 2002 zum Nationalpark erklärt, der insgesamt eine Fläche von rund 3.010 km² umfasst.
Man findet hier z.B. weiße Kalksteinmonolithe, bei denen es sich um sedimentierte und kalzifizierte Reste von Plankton handelt, die aus der Zeit vor rund 80 Millionen Jahren stammen. Ihre heutige Form erhielten sie nach dem Zurückweichen des Meeres durch Wind und Wetter sowie infolge der extremen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Manche der Monolithen erinnern an Pilze, eine Sphinx oder an menschliche Köpfe.

Obwohl die Wüste beim ersten Hinschauen nahezu leblos wirkt, leben hier dennoch zahlreiche Tiere, wie der Wüstenfuchs, Wüstenspringmäuse, Eidechsen, Käfer, Skorpione und Schlangen sowie Vögel wie z.B. Falken.
In der Umgebungvon Uweinat und Gilf Kebir leben Wildschafe (Weddan) und im östlichen Teil der Wüste sogar Steinböcke.
Aber auch der Mensch hat in der Wüste zahlreiche Spuren hinterlassen, wie 5.000 Jahre alte Felsmalereien, Markierungen alter Karawanenwege oder Keramiken der Römer. Und sogar prähistorische Reste von Haien wurden im Wüstensand entdeckt.

Interessant ist auch, dass der Wüstensand als nahezu keimfrei gilt und sich daher die Beduinen bei Verletzungen Wüstensand in die Wunde reiben.

Seit altersher galt die Wüste zudem als Ort der Einkehr und Besinnung. Nicht zuletzt einige von noch heute bewohnten Klöstern sind dafür ein Beispiel.

Wer sich ein wenig für die Mystik der Wüste begeistert, sollte das Buch "Wind, Sand und Sterne" des französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944) von 1939 einmal zur Hand nehmen. De Saint-Exupéry 1935 musste anlässlich eines Fluges von Paris nach Saigon, bei dem er die Orientierung verloren hatte, etwa 200 km westlich von Kairo in der Sahara notlanden. Dabei blieb er unverletzt und wurde auf der Suche nach einer menschlichen Behausung - kurz vor dem Verdursten - von Beduien gerettet.

Sinai
Die etwa 61.000 km² große Sinai-Halbinsel wird im Westen vom Golf von Suez, im Osten vom Golf von Akaba und Israel und im Süden vom Roten Meer begrenzt. Die Halbinsel bildet einen Übergang zwischen Asien und Afrika.
Der Katharinenberg (Dschabal Katrina) – ist mit einer Höhe von mit 2.637 m der höchste Berg der Halbinsel und auch von ganz Ägypten.
Im Norden des Sinai rechnet man mit jährlichen Niederschlägen von 20 mm bis 50 mm, während es im Süden zwischen150 mm und 200 mm sind. Das reicht, dass im Südsinai Nomaden ihre Tiere in Wadis und an Berghängen halten können.

Oasen in der Wüste

Die Oasen liegen alle in einer Senke in den flachen Regionen der Wüste. Daher sind sie näher am Grundwasser als die restlichen Teile der Wüste. Ohne die Oasen wären früher Wüstendurchquerungen so gut wie ausgeschlossen. Hier konnte man rasten und fand Essen und Trinken für Mensch und Tier. Zudem findet der Besucher hier antike Sehenswürdigkeiten, wieTempel oder Befestigungsanlagen Auch gelten die hier lebenden Beduinen als noch ursprünglich und noch nicht so geschäftstüchtig wie viele in den Touristenzentren es Landes.
Empfehlenswert ist auch ein Bad in einer der hiesigen Heilquellen.

Oase Fayyum
Diese Oase erhält als einzige der ägyptischen Oasen ihr Wasser nicht über das Grundwasser, sondern über einen Kanal vom Nil - dem Bahr Yusuf (Josefskanal) - der bis in biblische Zeiten zurückreicht. Er reicht vom Nil bis in den rund 230 km² großen Birket-Karun-See (Qarum-See), der keinen Abfluss besitzt und daher zunehmend versalzt. Der See liegt rund 45 m unter dem Meeresspiegel. Früher gingen hier sogar Prominente, wie Winston Churchill oder der ägyptische König Faruk auf die Entenjagd. Aber mittlerweile liegt das Hauptaugenmerk mehr auf der Beobachtung von Vögeln.
Die Oase ist recht groß und verfügt sogar über eine Hauptstadt mit zahlreichen Palmenplantagen in ihrer Umgebung. Auch zahlreiche Ruinen aus der Zeit der Römer und des alten Ägyptens findet man hier. Besonders beeindrickend sind sicherlich die vielen hiesigen antiken Waserräder. Die Oase schließt das Nuturschutzgebiet "Wadi Rayyan" mit ein. Dieses Wüstenareal umgibt zwei Seen, die über einen kleinen Wasserfall miteinander verbunden sind. Er ist der einzige im ägyptischen Teil der Sahara. Auch ein Kloster findet man hier, in dem noch christliche Mönche leben. Ein besonders Erlebnis dürte ein Besuch des westlich gelegenen Tals der Wale (Wadi Hitan) darstellen. Hier kann man die Skelette von längst ausgestorbenen Walarten bestaunen, die hier vor zig Millionen Jahren, als das Mittelmmeer bis hier gereicht hatte, zu Hause waren.

Oase Bahariyya
Von Kairo aus ist diese Oase auf einer gut ausgebauten Straße nach einer vier- bis fünfstündigen Fahrt zu erreichen. In der Nähe dieser Wüstenstraße stürzte 1935 auf seinem Flug von Paris nach Saigon der französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944) ab und wurde von Beduinen gerettet. In der Oase gibt es einige Ortschaften mit dem Hauptort der Oase - Bawiti. Eine große Attraktion sind die hier vor einigen Jahren gefundenen "Goldenen Mumien". Einen Teil der Mumien und Sarkophage findet man in einem kleinen Museum in Bawiti. Natürlich findet der Besucher hier Läden mit Lebensmitteln und Souvenirs.
In Gebel Dest fand man vor über 100 Jahren die Reste von Dinosauriern. Gesundheitsfreunde können in einer der zahlreichen Mineral- oder Schwefelquellen ein Bad nehmen. Auf der Straße zur Oase Siwa findet man den einzigen noch erhaltenen Tempel in Ägypten, der Alexander dem Großen geweiht war. Es sei erwähnt, dass die Oase seit ca. 8.000 Jahren bewohnt ist und zur Zeit der Pharaonen als militärischer Vorposten fungierte.

Oase Farafra
Diese Oase ist mit einer Entfernung von ca. 30 km die zur Weißen Wüste nächstgelegene Oase. Hier leben derzeit rund 15.000 Menschen, davon rund 5.000 in dem Hauptort der Oase Qasr Farafra. Im Jahr 1892 wurden bei einer Volkszählung nur etwas mehr als 540 Einwohner gezählt. Die hiesige alte römische Lehmfestung befindet sich leider seit den 1950er Jahren in einem recht schlechten Zustand, sie ist aber dennoch teilweise bewohnt.
Freunde von Kamel- und Schafswolle werden hier fündig, wobei diese Arbeit erstaunlicherweise vorwiegend von Männern durchgeführt wird. Besonders empfehlenswert ist ein Bad in einer der zahreichen heißen Quellen, die oft Spuren von Schwefel enthalten und damit besonders bei Muskel- oder Gelenkbeschwerden heilsam wirken sollen.
Es sei erwähnt, dass die Oase seit ca. 8.000 Jahren bewohnt ist und zur Zeit der Pharaonen vor allem als militärischer Vorposten fungierte.

Oase Dakhla
Dakhla ist eine der abgelegendsten Oasen in Ägypten - weit entfernt sowohl von Kairo wie von Luxor, dem früheren Theben. Dennoch umfasst diese recht große Oase ein großes Gebiet mit mit einer Reihe von Ortschaften mit dem Hauptort Mut (= Mutter). Die Menschen in der Oase erkennt man besonders an ihren Strohhüten, die in anderen Oasen nicht üblich sind. Die Oase ist seit ca. 13.000 Jahren bewohnt. Geradezu extrem auffallend ist der steile Abbruch über der Senke, in der die Oase liegt. Unter Anleitung von niederländischen Wissenschaftlern wurde fast die gesamte mit ihren Lehmhäusern wieder aufgebaut. In der Oase findet man weiterhin heiße Quellen sowie die alte römische Ruine Deir el-Haggar, die lange Zeit im Sand vergraben war. Auch wenn es etwas verwunderlich klingt, in den Straßen von Mut lässt es sich herrlich mit dem Leihfahrrad umherfahren. Der Weg hierher führt allerdings über Straßen, die zu den am wenigsten befahrenen und einsamsten Strecken von ganz Ägypten gehören.
Interessant dürfte es sein, zu wissen, dass im 19. Jahrhundert die Oase das Ziel von Wüstenräubern aus dem Tschad war.

Oase Kharga
Diese Oase ist die größte Oase Ägyptens, zudem befindet sich hier das Verwaltungszentrum des "New Valley Gouvernments. Die Oase liegt nur ca. zwei Autostunden von Luxor entfernt. Mittlerweile leben hier rund 70.000 Menschen, auch viele moderne Häuser wurden hier erbaut. So recht passt diese Oase nicht in das Bild, das sich der Europäer so von einer Oase in der Wüste macht. Die vielen hiesigen Dattelbäume vermitteln aber dennoch ein gewisses Gefühl, sich in einer Oase zu befinden. Besonders bekannt ist die Oase für ihre Keramikwaren, die man besonders auf dem Basar erwerben kann. Auch der Besuch einer Tonwarenfabrik ist möglich. Man findet hier zahlreiche Reste aus der Zeit der Römer und einige aus der der Pharaonen. Seit etwa 500 Jahre v. Chr. war die Oase ein wichtiger Rasrolatz für die Kamekarawanen. Die heutigen Kamelkarawanen enden leider meist in den Schlachthöfen von Kairo. Die Oase beherbergt in Bagawat einen der besterhaltenen alten christlichen Friedhöfe weltweit - mit seinen 263 verzierten Grabmalen und zahlreichen Kapellen. Die spektakuläre Festung Ain Um Dabadib befindet sich ca. 40 km nördlich der Hauptstadt der Oase, die bereits vor der Zeit der Römer Verteidigungszwecken diente.

Oase Siwa
Siwa entspricht mit ihren ca. 300.000 Dattelbäumen und 70.000 Olivenbäumrn durchaus den Vorstellungen von einer Oase, wie es sich die westlichen Besucher vorstellen. Die Geschichte der Oase mit ihren heutigen rund 23.000 Einwohnern - in der Hauptsache Berber - reicht bis in die Zeit der 18. Dynasie des Neuen Reiches zurück. Ganz besonders erwähnenswert ist die Tatsache, dass Alexander der Große im Jahr 331 v. Chr. den dem Gott Amun geweihten Haupttempel mit seinem Orakel besucht hatte, um sich die Zukunft weissagen zu lassen.
Sehenswert ist die Ruineder Lehmstadt Old Shali, die seit den 1980er Jahren nicht mehr bewohnbar ist. Der hiesige Shiatta-See ist leider stark versalzt.
Freunde von Kunsthandwerk finden hier u.a. handgefertigte und gebrannte Sahara-Kochtöpfe (Tajine). Auch die hiesigen reich verzierten Brautkleider sind weit über die Region der Oase hinaus bekannt und beliebt.
Die Unterkünfte der Oase bestehen aus individuell gestalteten Öko-Lodges, in einer davon sogar Prinz Charles aus Großbritannien anlässlich eines Besuchs im Jahr 2006 genächtigt hatte.

Weitere Naturschönheiten

Mosesberg (Berg Sinai)
Auf dem 2.285 m hohen Gipfelplateau empfing laut dem Alten Testament Moses von Gott die Zehn Gebote.
1995 entdeckte ein Tourist hier in einer Felsspalte bislang unbekannte Papyrusrollen.

Nationalpark Ras Mohammed auf Sinai
Der insgesamt 400 km² große Park beheimatet eine extrem reiche Unterwasserflora und -fauna.
Hier existieren rund 150 Korallenarten, die zwischen 75.000 und 20 Mio. Jahre alt sind.
Im Meer tummeln sich Barrakudas, Trompetenfische, Napoleonfische und sogar kleine Haie und Delphine.

Der Suezkanal

Der Suezkanal verbindet auf einer Länge von 193.3 km die Hafenstädte Port Said und Port Taufiq. Dies ermöglicht Schiffen die Durchfahrt vom Mittelmeer ins Rote Meer. Er wurde am 17. November 1869 in Anwesenheit zahlreicher hoher Würdenträger eröffnet. Entgegen der häufigen Veröffentlichungen wurde nicht Aida sondern Giuseppe Verdis Oper Rigilette aufgeführt. Die Uraufführung von Aida erfolgte erst 1871 in Kairo. Ein 2015 östlich des alten Kanals fertiggestellter 37 km langer Kanal verläuft parallel zum existierenden Kanal und begradigt den bisherigen Verlauf. Der neue Kanal macht die gleichzeitige Passage der Schiffe in beide Richtungen möglich.

UNESCO Welterbestaetten

- Theben und seine Totenstadt (1979)

Die Königsstadt Theben liegt am östlichen Nilufer. Sie war vier Jahrhunderte lang das Zentrum Ägyptens, geblieben sind davon aber nur noch die steinernen Tempel, während die Bauten aus getrockneten Nilschlammziegeln verschwunden sind.

Man findet noch den Amun-Tempel von Karnak, den Luxor-Tempel, der mit der Tempelstadt von Karnak durch eine von Fabelwesen gesäumte Allee verbunden ist. Theben und seine Totenstadt wurde im Jahr 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt

- Das islamische Kairo (1979)

In dem islamischen Viertel von Kairo befinden sich zahlreiche Moscheen, die auch von Nichtmuslimenn besichtigt werden dürfen. Diese Moscheen sind wahre ein Kleinode, die zu besichtigen man nicht auslassen sollte. Die restaurierten Moscheen stechen wie Fremdkörper zwischen den baufälligen Häusern der Umgebung hervor. Einerseits ist hier Kairos ärmste Gegend und auf der anderen Seite sind hier die schönsten Baudenkmäler zu finden.

Die Altstadt von Kairo zeigt vorbildlich die islamische Baukunst und dennoch kämpft man für den Erhalt der Altstadt von Kairo. Enge Gassen, baufällige Wohnhäuser und zahlreiche Moscheen bestimmen das Leben in diesem lebendigen Viertel.
Ein wunderschöner Park liegt in Nähe des Viertels, er wurde der Stadt von Karim Aga Khan IV. geschenkt.
Im ägyptischen Museum - nicht in der Altstadt gelegen - findet man eine große Anzahl an Zeugnissen des Alten Ägyptens.
Das islamische Kairo wurde im Jahr 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt

- Memphis und seine Totenstadt (1979)

Memphis und seine Totenstadt mit den Pyramiden von Gizeh, Abusir, Sakkara und Dahschur.
In der Nähe von Kairo erheben sich neun Pyramiden, es sind dies u.a. die Cheops-, Chefren-, und Mykerionos-Pyramiden, Grabstätten, die nach den dort bestatteten Pharaonen benannt wurden. Die Pyramidenbauten fanden ihren Höhepunkt in den großen Pyramiden von Gizeh, der Stadt der Toten. Gizeh ist heute ein Vorort Kairos.

Die weltberühmten Bauwerke stammen aus der Zeit zwischen 2700 und 2560 v. Chr. und dienten als Grabstätten der mumifizierten Pharaonen. Die Pyramiden von Cheops, Chephren und Mykerinos stammen von dem Baumeister Imhotep und zählten zu den Sieben Weltwundern der Antike. Die 137 m hohe Cheops-Pyramide mit einer Basisbreite von 227 m wurde aus etwa 2,5 Mio. Steinblöcken zusammengesetzt, von denen einer zwischen 2 und 20 Tonnen wiegt. Die Chephren-Pyramide ist 136 m hoch und am kleinsten ist mit 62 m Höhe die Mykerinos-Pyramide, an deren Fuß der Sphinx wacht. Näheres hier >>>
Die Pyramiden werden als eines der Sieben Weltwunder gepriesen.

Alle anderen Weltwunder, die der Schriftsteller Antipatros von Sidon 2. Jahrhundert v. Chr. beschrieb, gibt es nicht mehr. Memphis und seine Totenstadt mit den Pyramiden von Gizeh, Abusir, Sakkara und Dahschur wurde im Jahr 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt

- Die nubischen Denkmäler von Abu Simbel bis Philae (1979)

Am westlichen Nilufer, südlich von Assuan, schlugen Arbeiter unter dem Pharao Ramses II. (1303 v.Chr. bis 1213) Tempel bis zu einer Tiefe von 60 m direkt in den Kalkstein ein. Dabei wurden unter großen Mühen Säulen aus dem Gestein geschlagen, während die Arbeiter erheblich unter dem Sauerstoffmangel im Inneren des Kalksteins litten. Mehrere 100 m² der Säulen wurden unter diesen Bedingungen zudem farbig gestaltet.
Ramses II. der Erbauer dieser Anlage weihte sie den Göttern Ammun-Re, Harmachis und Ptah. Jeweils am 21. März und 21. September fällt das Sonnenlicht durch den 60 Meter langen Gang und beleuchtet zwei der Götter, während das Licht den Gott der Dunkelheit Ptah nicht erreicht. Weiterhin thronen hier vier Pharaostatuen, die 20 m hoch sind. Grabbeigaben waren u.a. Statuen und Wanddekorationen.
Der Ehefrau von Ramses "Nefertari" wurde ein eigener Tempel gebaut, es ist der Tempel von Philae und eine sehr gut erhaltene ptolemäische Kultstätte. Als der Assuan-Staudamm gebaut wurde, hat man den Tempel weiter nördlich, auf der Insel Agilkia, wieder aufgebaut. Die dort lebenden Nubier wurden vertrieben. Die nubischen Denkmäler von Abu Simbel bis Philae wurde im Jahr 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt

- Frühchristliche Ruinen von Abu Mena (1979)

Abu Mena ist ein wichtiger christlicher Wallfahrtsort. Gegründet wurde die Anlage im 5. Jahrhundert n. Chr. Ein römischer Legionär namens Mena starb hier als christlicher Märtyrer. Im 11. Jahrhundert - als der Islam sich verbreitete - geriet die Stadt in Vergessenheit. Im Jahr 1905 begann man mit der Ausgrabung in der Wüste.
Doch man fürchtet, dass Abu Mena überschwemmt wird, denn schon sind die unterirdischen Bauten, die freigelegt worden waren, wieder zugeschüttet. Das UNESCO-Denkmal Abu Mena steht daher auf der roten Liste.
Die Frühchristlichen Ruinen von Abu Mena (Kloster des Hl. Menas) wurden im Jahr 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt

- Katharinenkloster (2002)

Das Katharinenkloster wurde in Jahren 548 bis 565 im Sinai am Fuße des Gebel Musa in Ägypten gegründet. Es ist heute griechisch-orthodox. Hier soll sich, der Bibel nach, Gott im brennenden Dornbusch Moses offenbart haben. Die Gebeine der hl. Katharina von Alexandrien, nach der das Kloster benannt wurde, sollen hier ruhen, daher auch der Name des Klosters.

Die Klosteranlage - wie eine Festung gebaut - hat eine Fläche von etwa 100 ha. Das Katharinenkloster wurde im Jahr 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt

- Wadi al-Hitan (2005)

Das Wadi al-Hitan - Das Tal der Wale - ist ein Trockental im Westen Ägyptens. In diesem Tal befand sich vor 40 Millionen Jahren der Tethys Ozean.

Der Ozean wurde durch tektonische Kräfte zurückgedrängt, und Tiere des Meeres wurden in Sedimenten eingeschlossen. Die Skelette der Tiere sind versteinert. Noch heute kann man hier zahlreiche fossile marine Reste finden, wie z.B. Walskelette, Haifischzähne und Korallen.

Wadi al-Hitan wurde im Jahr 2005 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt.

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