Saudi-Arabien: Geografie, Landkarte

Allgemeine Übersicht

Saudi-Arabien nimmt den größten Teil der Arabischen Halbinsel ein, die wiederum überwiegend aus einer ausgedehnten Hochebene mit Wüstenlandschaft und nacktem Vulkangestein besteht. Südwestlich davon liegt das Asir-Gebirge.
Im Westen grenzt Saudi-Arabien an das Rote Meer und im Osten befindet sich die Küste zum Persischen Golf, die von Sümpfen und Salzflächen gesäumt ist. Über den südlichen Landesteil erstreckt sich das öde Wüstengebiet des "Rub al-Chali" ("Leeres Viertel"). In Saudi-Arabien gibt es weder Flüsse noch Seen.

Fläche und Bodennutzung

Saudi-Arabien umfasst eine Fläche von 2.149.690 km². Davon sind:

  • Wüsten
    Rund 60 % des Landes besteht aus den Wüsten Rub' al Khâli, Nafûd, Dhana und Najd.
  • Wald
    Etwa 0,6% des Landes ist Wald bzw. Buschland.
  • Wiesen- und Weideland
    Etwa 39 % des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt.
  • Äcker und Felder
    Etwa 1,76% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt, besonders zum Anbau von Weizen, Gerste, Obst und Gemüse.
  • Gebirge
    Im Süden Saudi-Arabiens liegt das Asir-Gebirge.

Landesgrenzen, Küstenlänge

Landesgrenzen
Saudi-Arabien grenzt an die folgenden sieben Staaten:
Irak, mit einer Länge von 814 km,
Jordanien, mit einer Länge von 744 km,
Kuwait, mit einer Länge von 222 km,
Oman, mit einer Länge von 676 km,
Katar, mit einer Länge von 60,
Vereinigten Arabischen Emirate, mit einer Länge von 457 km sowie
Jemen, mit einer Länge von 1.458 km.

Künstenlänge
Die Küstenlinie Saudi-Arabiens hat eine Länge von 2.640 km.

Einige Städte des Landes

Riad
Riad ist eine - im Vergleich zu zahlreichen anderen Städten des Landes - relativ junge Stadt und wurde erst im 18. Jahrhundert gegründet. In vorislamischen Zeiten lag an der Stelle, wo sich heute Riad
erstreckt, die Siedlung Hajar. Diese war am Zusammenstrom mehrere Flüsse entstanden. Die Flüsse sind im Laufe der Jahrhunderte ausgetrockent und heute nur noch als Wadis erhalten geblieben, doch damals sorgten sie für einen fruchtbaren Boden, denn Riad bedeutet Platz der Gärten und Bäume (rawdah).

Auch nach der Einführung des Islam blieb die Siedlung Hajar ein bedeutender Ort. Doch spätestens ab 900 verarmte die gesamte Gegend, dennoch hatte Hajar bis ins15. Jahrhunderte weiter existiert.
Im Jahre 1735 wurde dann auf den Ruinen von Hajar das heutige Riad gegründet, zunächst lediglich nur als eine Art als ummauerter Garten. 1773 wurde sie von Abdul Aziz bin Muhammad bin Saud erobert.
Unter den islamischen Herrschern Imam Turki und seinem Sohn Faisal entstand ein zweiter saudischer Staat, wobei dessen Regierung im Fort Al-Masmak residierte. Zum Ende des 18. Jahrhunderts war Riad mithin zu einem Teil des ersten Saudi-Staates geworden. Hauptstadt indes blieb AI-Dih'yah. In AI-Dih'yah wurde die strenge Auslegung des Qu'rans und der Schar'iah entwickelt, die heute Staatsreligion ist der Wahhabismus, eine sehr strenge Auslegung des Islams.

Nachdem AI-Dih'yah im Jahre 1818 von den Türken zerstört worden war, wechselte die Hauptstadt nach Riad, auch wenn mit dem Jahre 1902 der Aufschwung für Riad kam, als sie von Abdul Aziz bin Abdul Rahman Al Saud neugegründet wurde. Er war es auch, der 1932 das moderne unabhängige Königreich Saudi-Arabien etablierte und Riad zur Hauptstadt machte.
In der jüngsten Vergangenheit erlebte Riad ein gewaltiges Bevölkerungswachstum. Diese Entwicklung begann mit den 1940ern, als sich das Antlitz Riads von dem einer engen und kleinen Stadt hin zu einer weitläufigen Metropole wandelte. In den 1960ern lag die Bevölkerung noch bei 50.000, heute allerdings schon bei über 6,5 Millionen. Riad ist mittlerweile das administrative, kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Landes.

Mekka
Mekka oder Al-Makkah al-Mukkarramah - die Ehrwürdige - ist die Hauptstadt der gleichnamigen saudi-arabischen Provinz, welche sich im westlichen Teil des riesigen Landes befindet. Sie liegt in der Region Al Hidjas, die allerdings mit der historischen nicht mehr viel zu tun hat und deren bedeutendste Städte neben Makkah noch Medina, Dschidda und Taif sind. Makkah ist nach Riad und Dschidda die drittgrößte Stadt des Landes.Makkah ist durch die Heilige Moschee Al-Masjid al-Haram mit ihren sieben Minaretten und der sich darin befindlichen Heiligen Ka'bah die heiligste Stätte des Islam. Die jährliche Pilgerfahrt nach Makkah stellt neben dem Glaubensbekenntnis, der Almosengabe, dem Gebet (fünfmal am Tage) und der Feier des Fastenmonats Ramadan einen der Grundpfeiler (arkan) des Islam dar. Die Hajj ist vorgeschrieben und sollte wenigstens einmal im Leben eines Muslims, der dazu finanziell und kör-perlich in der Lage ist, durchgeführt werden. Dabei kennt der Islam zwei Arten von Pilgerfahrten nach Makkah. Die Hauptpilgerfahrt (Hajj) findet während des muslimischen Monats des Dhu al-Hijjah statt und bringt zwischen 2 und 3 Millionen Gläubige dazu, sich in Makkah einzufinden. Die kleinere Pilgerfahrt, die Umrah, kann zu jeder beliebigen Zeit im Jahr vollzogen werden.

Während der Hajj kann sich die Bevölkerungszahl Makkahs für kurze Zeit verdreifachen, so dass spezielle Zeltstädte für die Pilger eingerichtet werden müssen. Die saudische Regierung versorgt die Gläubigen auch mit Essen und Trinken. Eine unglaubliche logistische Herausforderung, die da ständig auf das Königshaus zukommt. Mekka hat heutzutage rund 2 Millionen Einwohner.

Medina

Al-Madinah (Medina) ist neben Al-Makkah (Mekka) und Al-Quds (Jerusalem) eine der heiligsten Städte des Islam. Es war hier in Al-Madinah, wohin der Prophet Muhammad (Mohammed) und seine Gefolgsleute flohen, als sie Al-Makkah, wo sie der Verfolgung ausgesetzt wurden, im Jahre 622 verlassen mussten. Die Einwohner Al-Madinahs gewährten ihm Einlass und baten ihn, unter ihnen zu leben und in ihren Angelegenheiten zu entscheiden. Es war in Al-Madinah, wo die islamische Ära und die Ausbreitung dieser jüngsten der großen monotheistischen Weltreligionen ihren Anfang nahm. Mithin gilt Al-Madinah als erste Hauptstadt des Islam. Al-Madinah ist die Stadt des Propheten (Madīnat an-Nabī), die Stadt, in welcher der Hl. Qur'an (Koran) zusammengestellt und wo die erste Gemeinschaft, die Ur-Umma, gebildet wurde. Al-Madinah war Sitz des ersten islamischen Staates, von hier gingen die Bestrebungen aus, das Wort Allahs in die Welt hinaus zu verbreiten. Al-Madinah ist auch der Ort, wo der Prophet Muhammad starb und begraben liegt. Sein Grab befindet sich in der beeindruckenden, zu Tränen rührend schönen Al-Masjid an-Nabawi (= Prophetenmoschee), auch bekannt als Qubbat al-Nabi (= "Propheten-dom" oder "Grüner Dom"). Gebaut wurde dieses atemberaubende sakrale Meisterwerk an der Stelle, wo sich früher Muhammads Wohnhaus befunden hat. Später wurde das gesamte Haus zu einem Teil der Moschee, als sie unter dem Umayyaden-Kalifen al-Waleed ibn Abd al-Malek ausgedehnt wur-de. Auch die im Jahre 623 von Muhammad gebaute Moschee wurde in die Prophetenmoschee ein-bezogen; sie ist die zweitheiligste Moschee des Islam. Die heiligste ist die Al-Masjid al-Haram in Al-Makkah und die drittheiligste die Al-Aqsa-Moschee in Al Quds (Jerusalem). In Al-Madinah steht auch die allererste Moschee des Islam, die Masjid Quba. Sie gilt als das viertheiligste islamische Gotteshaus. Heutzutage hat Medina rund 1,8 Millionen
Einwohner, es gibt jedoch Autoren, die von weniger Einwohnern ausgehen.

Tidenhub

In Saudi-Arabien beträgt der mittlere Tidenhub des Persischen Golfes nur rund 0,4 m. Der Tidenhub des Roten Meeres beträgt zwischen 0,6 und 0,9 m.

Vergleiche
Den weltweit höchsten Tidenhub findet man übrigens in der Bay of Fundy in Kanada Er beträgt dort bis zu 16 m, bei Springflut sogar über 20 m. Die Bay of Fundy liegt am Atlantik zwischen den kanadischen Provinzen New Brunswick und Nova Scotia, die im Deutschen Neuschottland heißt und deren Hauptstadt Halifax ist.
An der deutschen Nordseeküste schwankt der Tidenhub etwa zwischen 1 m und 3 m. In der westlichen Ostsee dagegen beträgt er nur um 0,3 m, während er in der östlichen Ostsee kaum noch merkbar ist.

Geografische Länge und Breite

Saudi-Arabien erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von 16 ° bis 32 ° 10' nördlicher Breite
Δλ = von 34 ° 35' bis 56 ° östlicher Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

Gesetzliche Uhrzeit

Für Saudi-Arabien gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), also der Zeit (ohne Sommerzeit) der folgende Wert. Dabei bedeutet ein Minuszeichen, dass es dort früher und ein Pluszeichen, dass es dort später als nach MEZ ist:

Δt (MEZ) = + 2 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Riad

Riad liegt auf einer nördlichen Breite von rund φ = 24,5° und damit knapp außerhalb der Tropen.
Wenn die Sonne bzw. ihr Bildpunkt am nördlichen Wendekreis steht, also bei δ = 23,5°, ist in Riad Sommerbeginn, dies ist der 21. Juni. Demnach ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne zur Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand):

24,5° = (90° - h) + 23,5°

also:

h = 89°

89°, also fast senkrecht, ist der höchste Stand über dem Horizont (exakt: über der Kimm), den die Sonne in Riad einnehmen kann.

Berge

Jabal Sawdâ
Der höchste Berg in Saudi-Arabien ist der Jabal Sawdâ mit einer Höhe von 3.133 m.
Weitere hohe Berge sind der:

  • Jabal al Lauz, mit einer Höhe von 2.580 m
  • Jabal Radwa, mit einer Höhe von 1.814 m
  • Jabal at Tubaiq, mit einer Höhe von 1.366 m
  • Jabal az-Zalma, mit einer Höhe von 1.258 m

Flüsse

In Saudi-Arabien gibt es keine Flüsse, jedoch viele Wadis (ausgetrocknete Flussbetten), die nur nach starken Regenfällen Wasser führen.

Seen

In Saudi-Arabien gibt es keine Seen.

Inseln

Dem Land ist im Roten Meer die Farasan-Inselkette vorgelagert, die aus rund 80 größeren und sehr kleinen Inseln besteht. Die Insel umfassen eine Fläche von insgesamt etwa 800 km², bei etwa 18.000 Einwohnern. Der größte Teil der Inselkette gehört zu Saudi-Arabien und nur ein kleiner Teil im Süden zum Jemen.. Die größte Insel ist Farasān al-Kabīr mit einer Fläche von 369 km² und die zweitgrößte ist Ǧazīrat Saǧīd mit einer Fläche von 157 km². Der Flächengröße nach folgen Ǧazīrat Dīsān mit
36 km² und Ǧazīrat Ḏā al-Faif mit einer Fläche von 32,5 km². Die kleinste Insel der Inselkette ist Abu Shawr mit einer Fläche von 0,04 km² = 4 ha. Diese Insel gehört ebenfalls zu Saudi-Arabien und liegt auf einer nördlichen Breite von 17° 0′ 9″ und einer östlichen Länge von 41° 44′ 58″

Rotes Meer, Persischer Golf

Saudi Arabien grenzt an:

Rotes Meer
Das Rote Meer ist eine Meerenge zwischen dem Nordosten von Afrika und der Arabischen Halbinsel. Es ist rund 2.190 km lang und bei Asmara ca. 378 km breit - aber ansonsten fast überall mehr als ca.200 km. Bei Bab al-Mandab, in der Meerenge am Übergang zum Golf von Aden, ist es nur noch etwas mehr als 21 km breit. Seine Fläche umfasst rund ca. 270.000 km². Im Norden ist es über den Suezkanal mit dem Mittelmeer verbunden und im Süden über den Golf von Aden mit dem Indischen Ozean. Seine größte Tiefe befindet sich auf 2.605 m. Der Salzgehalt des Wassers ist mit 4,2% recht hoch und führt wegen eines verminderten Algenwachstums zu einer guten Sicht unter Wasser (Taucher). An das Rote Meer grenzen Ägypten, Eritrea, Israel, der Jemen, Jordanien und Saudi-Arabien. An der Grenze zum Golf von Aden liegt - auf afrikanischer Seite - noch Dschibuti.

Persischer Golf
Der Persische Golf liegt zwischen dem Iran, dem Irak und der Arabischen Halbinsel. Er umfasst eine Fläche von 235.000 km² - bei einer maximalen Tiefe von rund 100 m und einem Wassergehalt von ca. 6.000 km³. Im Süden geht er über die weniger als ca. 60 km breite und strategisch sehr wichtige Straße von Hormuz in den Golf von Oman und dann ins Arabische Meer und den Indischen Ozean als Teil des Pazifischen Ozean über. Am Persischen Golf liegen neben Saudi Arabien noch folgende Länder: Bahrain, Irak, Iran, Katar, Kuwait, Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate. Der Zufluss von "Süßwasser" erfolgt über den Zusammenfluss von Euphrat und Tigris - den Schatt al-Arab - an der Grenze zwischen dem Irak und dem Iran.

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