Golf von Mexiko

Inhaltsverzeichnis

Der Golf von Mexiko ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans. Der Golf wird von den US-Bundesstaten Florida im Osten und Norden, Alabama, Mississippi, Lousiana im Norden und Texas im Nordwesten sowie von Mexiko im Westen und Süden und Kuba im Süden begrenzt. Zusammen mit der Karibik bildet der Golf das "Amerikanische Mittelmeer". Die kürzeste Entfernung von Kuba auf die Keys von Florida in den USA beträgt rund 160 km. Etwa ein Drittel des Golfs liegt in den Tropen.

Fläche und Tiefe
Der Golf von Mexiko umfasst eine Fläche von rund 1.550.000 km².
Die tiefste Stelle des Golfes von Mexiko liegt 4.375 m unter der Wasseroberfläche. Es ist das so genannte Sigsbee Deep.

Anrainerstaaten
Folgende Staaten besitzen eine Küste zum Golf von Mexiko:

  • Kuba
  • Mexiko
  • USA und hier die Bundesstaaten Alabama, Arizona, Florida, Louisiana und Texas

Flüsse
Die folgenden größeren bzw. bekannten Flüsse münden in den Golf von Mexiko. In alphabetischer Reihenfolge:

Name des Flusses Länge in km Mündung des Flusses Quelle des Flusses
Brazos River 2.060 Südlich von Houston im Bundesstaat Texas (USA)
28° 52' N / 95° 22' W
In Llano Estacado im Bundesstaat New Mexiko (USA)
33° 16' N / 100° 0' W
Mississippi 3.778 Südlich von New Orleans
29° 9' N / 89° 15' W

Der Mississippi entfließt dem Lake Itasca im Bundesstaat Minnesota (USA)
47° 14' N / 95° 12' W

Rio Grande 3.034 Westlich von Matamoros im Bundesstaat Texas (USA)
25° 57' N / 97° 10' W
In Hinsdale County im Bundesstaat Colorado (USA)

Städte am Golf
Die bedeutendsten Städte die am oder in der Nähe des Golfs liegen sind:

  • Beaumont
    Beaumont liegt im US-Bundesstaat Texas und hat rund 114.000 Einwohner.
  • Havanna
    Havanna ist die Hauptstadt von Kuba und hat 2.200.000 Einwohner.
  • Houston
    Houston liegt im US-Bundesstaat Texas und hat rund 2.200.000 Einwohner.
  • Mérida
    Mérida liegt in Mexiko und hat 7355.000 Einwohner und ist die Hauptstadt des Bundesstaates Yucatán.
  • Mobile
    Mobile liegt im US-Bundesstaat Alabama und hat rund 195.000 Einwohner.
  • New Orleans
    New Orleans liegt im US-Bundesstaat Louisiana und hat rund 270.000 Einwohner.
  • Pensacola
    Pensacola liegt im US-Bundesstaat Florida und hat rund 55.000 Einwohner.
  • Saint Petersburg
    Saint Petersburg liegt im US-Bundesstaat Florida und hat rund 250.000 Einwohner.
  • Tampa
    Tampa liegt im US-Bundesstaat Florida und hat rund 335.000 Einwohner.
  • Veracruz
    Veracruz liegt in Mexiko und hat 555.000 Einwohner.

Golfstrom
Der Golf von Mexiko ist zudem der Beginn des Golfstroms, der über den Atlantik bis an die Küste Norwegens strömt und das warme Wasser der Golfs damit nach Europa bringt.

Umweltkatastrophe im Golf
Am 20. April 2010 explodierte eine Ölplattform bzw. Ölbohrinsel mit der Bezeichnung "Deepwater Horizon" ca..80 km vor der Küste des US-Bundesstaates Louisiana. Zwei Tage später sank sie auf den Meeresgrund. In einer Tiefe von 1.500 m hatte sie Öl vom Grund des Golfs gefördert. Nach dem Untergang der Plattform traten im Laufe der nächsten Tage pro Tag geschätzte 160.000 Liter Öl aus dem zerstörten Bohrloch am Meeresgrund aus. Bis zum 28. April hatte sich ein rund 5.000 km² großer Ölteppich gebildet. Am 28. April wurde festgestellt, dass es 800.000 Liter sind, die pro Tag austraten und dass sich mittlerweile ein Ölteppich mit einer Fläche von ca. 15.000 km² gebildet hatte. Am 30. April erreichten die ersten Ausläufer des Öls das Mündungsdelta des Mississippi mit seiner einmaligen Flora und Fauna. Dadurch wurden u.a. die dortigen Fischer und Austernzüchter akut in ihrer Existenz bedroht. Präsident Obama reiste in das Gebiet. Mitte Mai gelang es dem BP (British Petrol) mit Hilfe eines nur 10 cm dicken Rohres, das in das geborstene Rohr eingeführt wurde, wenigstens einen Teil des austretenden Öls in ein Tankschiff abzusaugen - der Konzern sprach von ca. 40%.

Zur gleichen Zeit wurde festgestellt, dass sich ein großer Teil des Öls unterhalb der Meeresoberfläche befand. Die größte dieser Blasen besaßeine Fläche von ca. 50 km² bei einer Dicke von etwa 100 m. Am 19. Mai erreichte das Öl auch die Strände und vor allem die Schilfgürtel der vorgelagerten Inseln. Ende Mai wurde das Scheitern des Versuchs unter dem Namen "Top Kill", das Loch mittels Schlamm und Zement abzudichten, bekannt gegeben. Das Öl sprudelt munter weiter! Anfang August 2010 konnte das Leck dann endlich verschlossen werden. Insgesamt waren ca. 660.000 Tonnen Öl ins Meer gelangt.

Wo ist das Öl geblieben?
Man schätzt, dass ca. 25% des ausgetretenen Öls von der Oberfläche abgeschöpft, am Bohrloch abgesaugt oder verbrannt wurden. Weitere 25% sind verdunstet oder haben im Wasser komplett aufgelöst. Etwa 24% wurden durch die Zuführung von Chemikalien oder durch natürliche Prozesse "feinverteilt" und schweben meist unterhalb der Wasseroberfläche als braun-graue "Wolken" umher. Die restlichen 26% dagegen treiben als Teerklumpen im Wasser umher oder haben die Uferregionen erreicht.

Atlantischer Ozean, Atlantik

Unter einem Ozean bzw. einem Meer versteht man alle größeren Gewässer, die untereinander in Verbindung stehen. Insofern ist beispielsweise das Kaspische Meer - trotz seines Namens - kein Meer in Sinne der Definition der Geografen bzw. Meereskundler.
Der Atlantische Ozean (Atlantik) ist mit einer Fläche von rund 106 Mio. km² nach dem Pazifik der zweitgrößte Ozean weltweit. Seine Fläche entspricht ca. 20% der gesamten Erdoberfläche. Sein Salzgehalt liegt im Mittel bei 3,54% Gramm pro Liter (g/l).
Er trennt Amerika von Europa und Afrika. Die Straße von Gibraltar ist sicherlich eine sehr bekannte Verbindung des Atlantiks zum Mittelmeer und trennt dort Europa (Gibraltar/Großbritannien) von Afrika (Marokko).
Der Panamakanal verbindet auf rund 82 km Länge den Pazifik mit dem Atlantik.

Am Kap Agulhas, etwa 250 Kilometer südöstlich von Kapstadt - an der Südspitze des afrikanischen Kontinents - und nicht am Kap der Guten Hoffnung, ist der geografische Ort, wo Atlantik und Indischer Ozean aufeinander treffen..
Mit dem Arktischen Ozean ist der Atlantik durch die Dänemarkstraße und die Baffin Bay verbunden. Mit dem Pazifik ist der Atlantik über die Magellanstraße und Kap Hoorn verbunden.

Die tiefste Stelle des Atlantischen Ozeans liegt rund 9.220 m unter der Wasseroberfläche. Diese Stelle wird als Milwaukeetief bezeichnet und ist Teil des Puerto-Rico-Grabens. Der Puerto-Rico-Graben liegt südöstlich des Bermudadreiecks an der Nahtstelle der "Nordamerikanischen Platte" und der "Karibikplatte".
Die durchschnittliche Tiefe des Atlantischen Ozeans, zusammen mit seinen Nebenmeeren, beträgt 3.340 m - ohne seine Nebenmeere entspricht die durchschnittliche Tiefe 3.930 m.
Der Atlantische Ozean zusammen mit seinen Nebenmeeren verfügt über ein Wasservolumen von 354,7 Millionen km³. Ohne seine Nebenmeere verfügt er über ein Wasservolumen von 323,6 Millionen km³.

Gibraltar - der Übergang vom Mittelmeer in den Atlantik © goruma (Jenny Schultz)

Nebenmeere
Folgende Meere werden als Nebenmeere des Atlantischen Ozeans verstanden:

Flüsse
Die Folgenden größeren bzw. bekannten Flüsse münden in den Atlantischen Ozean. In alphabetischer Reihenfolge:

Name des Flusses Länge in km Mündung des Flusses Quelle des Flusses

Amazonas

6.448

Der Amazonas bildet ein mehrere hundert Kilometer breites Delta aus und mündet in Nordbrasilien Am Berg Nevado Mismi (Peru)
15° 31' S / 71° 41' W

Essequibo

1.010

Westlich von Georgetown (Guyana)
07° 02' N / 58° 27' W
In den Acarai Mountains (Guyana)

Kongo

4.374

400 km südwestlich von Kinshasa (DR Kongo)
06° 04' S / 12° 27' O

Im Mitumba-Gebirge (DR Kongo)
09° 39' N / 10° 52' W

Niger

4.184

Im südlichen Nigeria in den Golf von Guinea
05° 19' N / 06° 25' O

Bei Tembakounda (Guinea)
09° 39' N / 10° 52' W

Orinoco

2.140

Das Delta des Orinocos fließt zum Teil in das Karibische Meer und zum Teil in den Atlantik
08° 34' N / 60° 30' W
Bei Parima (Venezolanisch/Brazilianische Grenze)

Tajo

1.007

In Lissabon (Portugal)
38° 40' N / 9° 16' W
Fuente de García (Spanien)
40° 19' N / 01° 41' W

Insel im Atlantischen Ozean
Die folgenden großen bzw. bekannten Inseln und Inselgruppen befinden sich im Atlantik:

  • Azoren
  • Bahamas
  • Bermudas
  • Falklandinseln
  • Großbritannien
  • Große Antillen
  • Grönland
  • Irland
  • Island
  • Kanarische Inseln
  • Kapverden
  • Kleine Antillen
  • Madeira, die 741 km ² große Insel gehört zu Portugal und wird von rund 268.000 Menschen bewohnt. Sie liegt rund 725 km westlich von Marokko.
  • Neufundland
  • Scilly-Inseln
  • St. Helena liegt rund 1.880 km westlich von Angola und hat rund 4.370 Einwohner bei einer Fläche von rund 123 km². Die Insel ist ein britisches Überseegebiet. Auf der Insel war Napoleon, der im Oktober 1815 hierher verbannt worden war, am 5. Mai 1821 verstorben.
  • Südgeorgien, auf der 3.756 km² großen Hauptinsel der gleichnamigen Inselgruppe leben ca. 400.000 Königspinguine.
    Die Insel liegt rund 1.400 km östlich der Falklandinseiln und ist britisches Überseegebiet.

Golfstrom
Der Golfstrom durchquert vom Golf von Mexiko kommend den Atlantik bis vor die Küsten Norwegens und ist wesentlich verantwortlich für das Klima in West- und Nordeuropa.

Geschichte
Eine Geschichte des Atlantiks oder gar der Region des Atlantiks schreiben zu wollen scheitert schlicht an der Größe des Atlantiks sowie der vielen Ereignisse.
Bedeutende Ereignisse sind sicherlich die Funktion des Atlantiks als Transportroute zur "Neuen Welt" beginnend mit der "Entdeckung" Amerikas durch Columbus im Jahr 1492. Doch in Kriegen diente dieser Ozean häufig als Kampfgebiet. Beispiele sind der Erste und Zweite Weltkrieg in denen U-Boote die Alliierten attackieren sollten.
Erwähnenswert ist sicherlich auch der Untergang des Luxusdampfers Titanic im Nordatlantik, der am 14. April gegen 23:40 des Jahres 1912 mit einem Eisberg zusammen stieß und um 02:20 Uhr im Meer versank . Es kamen bei dem Unglück wahrscheinlich 1.515 von den ca. 2.200 Passagieren ums Leben.

Goldschopfpinguin, Macaronipinguin © goruma

Riesenhai

Da der Riesenhai in großen Teilen des Atlantiks vorkommt, soll dieser besondere Fisch hier kurz vorgestellt werden.
Der Riesenhai (Cetorhinus maximus) gehört zur Gattung Cetorhinus in der Familie der Riesenhaie (Cetorhinidae) in der Ordnung der Makrelenhaiartigen (Lamniformes) Der Riesenhai erreicht in der Regel eine Körperlänge von 6,50 m bis 8,50 m, selten werden die Tiere bis zu 10 m groß. Nach dem Walhai ist er der zweitgrößte Fisch der Erde. Wie dieser ernährt sich auch der Riesenhai von Plankton. Im Gegensatz zum Walhai, der das Wasser einsaugt und durch seine Kiemenreusen filtriert, schwimmt der Riesenhai dagegen mit geöffnetem Maul und lässt auf diese Weise das Wasser durch die Kiemen strömen. Soweit bekannt ist, greift er Menschen nicht an. Man findet die Tiere in den eher küstennahen Bereichen des Atlantischen Ozeans - und zwar von Neufundland bis Florida, im südlichen Brasilien, vor Argentinien und vor Südafrika. Weiterhin im Mittelmeer, in der Nordsee und im Pazifiks und dort vor Japan, Korea, und China sowie an der Südküste von Australien, um Neuseeland, in Chile, Peru, Ecuador und im Golf von Kalifornien bis hin zum Golf von Alaska.

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