Schwarzes Meer

Das Schwarze Meer hat über den Bosporus, das Marmarameer und die Dardanellen einen natürlichen Zugang zum Mittelmeer (Ägäis) und zählt daher geografisch betrachtet zu den Meeren - im Gegensatz z.B. zum Kaspischen Meer, das trotz seines Namens kein Meer im eigentlichen Sinne ist.

Über die Straße von Kertsch besteht außerdem eine Verbindung zum Asowschen Meer, in das der Don mündet. Die Halbinsel Krim trennt das Schwarze Meer vom Asowschen Meer, auf der Halbinsel liegt die bekannte Hafenstadt Sewastopol.

Kurz vor der Grenze zu Georgien befindet sich das russische Sotschi, wo im Jahr 2014 die Olympischen Winterspiele stattgefunden hatten. Die wichtigste Hafenstadt der Ukraine Odessa liegt im Nordwesten des Meeres.

Fläche, Ausdehnung und Tiefe
Das Schwarze Meer umfasst eine Fläche von etwa 424.000 m². Seine größte Ost-West-Ausdehnung beträgt ca. km
Die tiefste Stelle des Schwarzen Meeres liegt bei 2.212 m unter der Wasseroberfläche. Das Schwarze Meer verfügt über ein Wasservolumen von ca. 547.000 km³.

Besonderheiten
Der Salzgehalt beträgt im Oberflächenwasser nur ca. 1,7%, während er ab ca. 150 m Tiefe zunimmt. Besonders erwähnenswert sind die hohen Methan-Hydroxidvorkommen an einigen Stellen des Meeres, die zu so starken Ausblasungen führen können, dass sich das Gas über dem Meer entzünden kann. Außerdem gilt Methan als ein wesentlich effektiveres klimaschädigendes Gas als z.B. das viel diskutierte CO2.Eine weitere Besonderheit des Meeres ist, dass in einer Tiefe von etwa 180 m kein Sauerstoff mehr vorhanden ist. Dieser Tatsache war zu verdanken, dass ein etwa 2.400 Jahre altes Handelsschiff gut erhalten geborgen werden konnte.

Anrainerstaaten

Am Schwarzen Meer liegen folgende Staaten:

  • Ukraine, das Land liegt im Norden des Meeres
  • Russland, das Land liegt im Nordosten des Meeres
  • Georgien, das Land liegt im Osten des Meeres
  • Türkei, das Land liegt im Süden des Meeres
  • Bulgarien, das Land liegt Westen des Meeres
  • Rumänien, das Land liegt im Nordwesten des Meeres

Flüsse

Die bekanntesten Flüsse, die in das Schwarze Meer münden, sind die Donau, der Dnepr und die Dnister.

Donau
Die Donau besitzt von der Quelle bis zur Mündung eine Länge von 2.888 km.
Bei Donaueschingen im Schwarzwald in Deutschland fließen die beiden Flüsschen Brigach und die Breg zusammen und bilden von da an die Donau.

Die Breg ist mit 48 km der längere der beiden Quellflüsse und enspringt in 1.078 m Höhe in der Nähe der Martinskapelle bei Furtwangen im Südschwarzwald. Der zweite Quellfluss, die Brigach, entspringt im Brigach-Tal in der Nähe von St. Gallen, ebenfalls im Südschwarzwald gelegen. Sie ist bis zum Zusammenfluss mit der Breg 42,7 km lang. Die Donau durchquert nach Deutschland, Österreich, die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Moldawien sowie die Ukraine und Rumänien, wo sie ins Schwarze Meer mündet

Dnepr
Der Dnepr besitzt eine Länge von 2.201 km langer, der durch Russland, Weißrussland und die
Ukraine fließt. Er entspringt auf den Waldaihöhen ein bis zu 347 m hohes Hochplateau im
europäischen Teil von Russland. Bei Cherson in der Ukraine mündet er über den Dnepr-Bug-Liman-Ästuar ins Schwarze Meer.

Dnister
Die Dnister entspringt auf einer Höhe von 900 m in den Waldkarpaten der Ukraine.
Nach 1.252 km mündet der Fluss bei Majaky in der Oblast Odessa in der Ukraine ins Schwarze Meer.
Insgesamt münden folgende Flüsse in das Schwarze Meer:

Name des Flusses Mündet ins Schwarze Meer
Coruh in Georgien
Dnepr in der Ukraine
Dnister bei Odessa in der Ukraine

Donau

in Rumänien
Enguri ( Inguri ) in Georgien
Kamchiya in Bulgarien
Kizilirmak in der Türkei
Rioni in Georgien
Ropotamo in Bulgarien
Sakarya in der Türkei
Südlicher Bug in der Ukraine

Halbinsel Krim, Inseln

Krim
Die Fläche der Krim-Halbinsel beträgt ca. 26.000 km². Auf dieser Fläche leben rund 2 Millionen Einwohner. Auf der Krim liegt die rund 380.000 Einwohner zählende Stadt Sewastopol, in dessen Hafen die russische Schwarzmeerflotte stationiert ist. Die Krim wurde im Jahr 2014 von Russland annektiert und dem Staat angegliedert

Inseln
Im Schwarzen Meer befinden sich folgende Inseln:

Beresa
Beseran umfasst eine Fläche von rund 20 ha = 200.000 m² und liegt in der Nähe des
Dnepr-Bug-Limans, einer Flussmündung ins Schwarze Meer. Die Insel wird durch einen ca. 1.500 m langen und etwa 5 m tiefen Wasserstreifen vom Festland getrennt. Die Insel liegt in der ukrainischen Oblast Mykolajiw.

Dscharilgatsch
Dscharylhatsch ist eine unbewohnte, ukrainische Insel.
Mit einer Fläche von 56,05 km² = 5.605 ha ist sie nicht nur die größte Insel der Ukraine sondern auch des Schwarzen Meeres. Ein Teil der Insel ist ein Nationalpark. Sie liegt in der Karkinitska-Bucht, zwischen der Nord-Westküste der Halbinsel Krim und der Küste der ukrainischen Oblast Cherson. Sehenswert ist der 24 m hohe Leuchtturm von 1902, der sich an der Ostspitze der Insel befindet.

Giresun Adası
Giresun Adası ist eine 4 ha = 40.000 m² große Insel. Die Insel ist bewohnt und gehört zur Türkei. Sie ist 1.700 m vom Festland entfernt und liegt etwa vier Kilometer nordöstlich von Giresun. Die Insel ist auch unter dem antiken Namen Aretias bekannt. Im Mittelalter befand sich hier ein kleines byzantinisches Kloster, dessen Überreste auf der Insel besichtigt werden können.

Kefken
Kefken ist eine etwa 21 ha = 210.000 m² große Insel, die zur Türkei gehört. Sie liegt etwa
1.000 m vor der Küste bei Cebeci in der Provinz Kocaeli - rund 100 km östlich von Istanbul

Perwomaiski
Perwomaiski ist eine 1895 fertig gestellte künstlich angelegte und unbewohnte Insel, die drei Kilometer südlich der ukrainischen Hafenstadt Otschakiw am Ende des Dnepr-Bug-Limans liegt. Dnepr-Bug-Limans ist eine große Flussmündung

Schlangeninsel
Die Schlangeninsel, auch als Sweti Toma bezeichnet, gehörte bis zum Jahr 1948 zu Rumänien. Sie kam dann mittels eines geheimen Protokoll vom 23. Mai 1948 mit Hilfe der extrem moskautreuen rumänischen Außenministerin "Ana Pauker" in den Besitz der Sowjetunion. Heutzutage gehört die 17 ha = 170.000 m² große Insel zur Ukraine. Sie befindet sich vor dem Donaudelta - ca. 22 km vor der rumänischen Küste. Auf der Insel wachen von Zar Boris III. (1894-1943) eingeführte
Kakteen, die mittlerweile fast die ganze Insel bedecken. Ihren Namen erhielt die Insel wegen der hiesigen Schlangen.

Sweta Anastasia
Sweta Anastasia ist eine kleine, rund einen 1 ha = 10.000 m²große bulgarische Insel und gehört zum Stadtgebiet von Burgas. Sie ist die einzige bewohnte bulgarische Meeresinsel und liegt in der Bucht von Burgas, in der Nähe des Militärhafens. Auf der Insel befindet sich das einzige erhaltene, mittelalterliche Inselkloster im Schwarzen Meer

Sweti Kirik
Sweti Kirik, auch als Sweti Kirik i Julita bezeichnet, ist eine unbewohnte etwa 8 ha = 80.000 m² große Insel, die zu
Bulgarien gehört. Von 1925 bis 1936 befand sich hier eine Seefahrtsschule für elternlose Jungs. Anschließend diente die Insel bis 2005l als Marinestützpunkt für bulgarische Kriegsschiffe.

Sweti Petar, Sweti Iwan
Sweti Petar, auch hier und da als Vogelinsel bezeichnet, ist eine unbewohnte rund 1,5 ha = 15.000 m² große Insel, die zu Bulgarien gehört. Der bulgarische Name Sweti Petar beutet auf Deutsch „Heiliger Petrus“. Heutzutage sind die früher zusammenhängende Insel zweigeteilt in Sweti Petar und Sweti Iwan und Teil eines Naturschutzgebietes. Sweti Iwan umfasst eine Fläche von 0,66 km² = 66 ha. Hier nisten nahezu ungestört über 70 Vogelarten, von denen viele geschützt sind und auf der Roten Liste Bulgariens stehen. Auf Sweti Petar befindet sich die größte Kolonie von Silbermöwen von ganz Bulgarien.

Taman-Halbinsel
Die Taman-Halbinsel befindet sich östlich der Krim-Halbinsel und bildet mit dieser die Straße von Kertsch.

Tendra
Tendra ist eine 12,89 km² = 1.289 ha große zur Ukraine gehörende Insel. Der größte Teil der Insel liegt im Biosphärenreservat Schwarzes Meer und besteht aus sandigen Sedimenten und Kalkstein. Die unbewohnte Insel ist ein Nist- und Überwinterungsplatz für Vögel. Diese Insel liegt im Süden der ukrainischen Oblast Cherson

Tusla
Die 3,5 km² große Insel Tusla befindet sich in der Straße von Kertsch, die das Schwarze Meer vom Asowschen Meer trennt. Sie liegt zwischen der Halbinsel Krim und der Taman-Halbinsel. Über die Insel führt die Krim-Brücke. Aufgrund der Annexion der Krim kam die Insel im März 2014 unter russische Verwaltung. Derzeit leben etwa 20 Familien auf der Insel.

Kleine Historie, Schwarzmeerflotte

Kleine Historie
Über die Herkunft des Namens "Schwarzes Meer" existieren zwei Theorien. Zum einen wird vermutet dass Bakterien innerhalb des Schwarzen Meeres Schwefelwasserstoff bilden und so zu einer Schwarzfärbung des Wassers beitragen. Zum anderen wird vermutet, der Name basiere auf der antiken Praxis den Himmelsrichtungen Farben zuzuordnen. Schwarz steht für den Norden und würde somit im Fall des Schwarzen Meeres für das "nördliche Meer" stehen.
Zur Entstehung des Schwarzen Meeres gibt es die Theorie, dass sich vor ca. 5.500 das Mittelmeer in das Schwarze Meer ergoss. Die dadurch extrem schnell stattfindende Wasserpegelanhebung wird mit der biblischen Erzählung der Sintflut verbunden. In der Antike diente das Schwarze Meer als Handelsroute der dort siedelnden Völker. Für die antiken Griechen stellten die Länder östlich des Schwarzen Meeres das Ende der Welt dar. In der neueren Geschichte stellte sich das Schwarze Meer als umkämpftes Gebiet mit strategischer Bedeutung dar. Sowohl im Ersten wie auch im Zweiten Weltkrieg fanden Seeschlachten auf den Schwarzen Meer statt. Am 28. Juni 2021 hatte das Seemanöver Sea Breeze unter Führung der USA begonnen. An dem Manöver, das bis zum 12. Juli dauerte hatten auf zahlreichen Kriegsschiffen rund 5.000 Soldaten beteiligt. Dies war das 21. Manöver, die seit 1977 hier stattfinden

Schwarzmeerflotte
Die Schwarzmeerflotte war ein Teil der früheren Kaiserlich Russischen Marine bzw. der sowjetischen Marine. Heutzutage ist die Flotte ein Teil der Seestreitkräfte Russlands, die, ihrem Namen entsprechend, im Schwarzen Meer stationiert ist und von dort aus auch im Mittelmeer operiert. Die Stützpunkte der Flotte sind in verschiedenen Häfen des Schwarzen sowie des Asowschen Meeres. Der Hauptstützpunkt ist bereits seit dem 18. Jahrhundert Sewastopol an der Südwestspitze der Krim. Derzeit zählten mehr als 50.000 Soldaten und über 40 Schiffe, darunter U-Boote und Flugzeuge zur russischen Schwarzmeerflotte

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