Ghana: Tiere

Säugetiere

Im Norden von Ghana findet man Trockensavannen mit den für Afrika typischen Tieren wie Affen, Flusspferden und den leider immer selteneren Nashörnern und Elefanten. Beide Tierarten werden vor allem wegen ihres Elfenbeins, besonders von Wilderern, getötet.
Elefanten trösten in Stress geratene Artgenossen dadurch, dass sie ihnen ihren Rüssel ins Maul stecken – wie einen Schnuller. Häufige Huftiere sind Antilopen - wie der Bongo - aber auch Wasserbüffel, die jedoch domestiziert als Nutztiere gehalten werden. Diese Tiere sind so hervorragende und genügsame Lasttiere, dass sie schon 3.000 v.Chr. domestiziert und bald in allen Ländern, in denen die klimatischen Bedingungen es zuließen, gehalten wurden. Neben ihrer Nutzung als Lasttiere wird ihre Haut zu Leder verarbeitet und ihre Milch getrunken.

An die Steppe angepasst sind Honigdachse sowie Warzen- und Stachelschweine. Dabei gehören Stachelschweine trotz ihres Namens nicht zu den Schweinen, sondern zu den zu den Nagetieren. Der Honigdachs ernährt sich zum Teil von den süßen Waben der Honigbienen. Dabei schützt ihn sein dichtes Fell vor deren Stichen, jedoch ist ihre Nase ungeschützt, sodass er für die Belohnung mit Honig eine zerstochene Nasenspitze in Kauf nehmen muss. Unter den Raubtieren befinden sich Hyänen, Leoparden und Löwen. Weiter südlich ändert sich das Landschaftsbild und hier kommen dann Tierarten wie das Westafrikanische und das Dornschwanz-Palmenhörnchen vor. In den Flüssen, die sich durch den leider größtenteils abgeholzten Regenwald ziehen, gibt es immer noch, wenn auch mittlerweile sehr selten Manatis (Seekühe)

Reptilien (ohne Schlangen)

Mit einem bisschen Glück leuchten dem aufmerksamen Wanderer bunte Echsen und Geckos entgegen.

Es gibt zudem verschiedene Arten von Land- und Wasserschildkröten, wie die afrikanische Weichschildkröte, und zwei Pelomedusen-Schildkrötenarten.

Gifttiere

Es kommen in Ghana auch diverse Giftschlangen vor, wie die grüne Otter, die Schwarzhalsbrillenschlange, vielfach - nicht ganz korrekt - auch Speikobra genannt, die Bindenbauchbrillenschlange oder die Punktbauchviper. Weiterhin sind folgende bei Goruma dargestellte Giftschlangen zu nennen:

- Gabunviper

Die Gabunviper wird auf Grund ihrer Trägheit und Bissfaulheit von den Einheimischen oft sehr sorglos behandelt. Mit allerdings dramatischen und lebensgefährlichen Folgen bei einem Biss. Aufgrund ihrer schönen Färbung wird sie auch als "Schmetterlingsviper" bezeichnet. Die Gabunviper gehört zur Gattung der Puffottern.
Sie besitzt von allen Arten der Gattung der Puffottern das wirksamste und gefährlichste Gift.

- Gewöhnliche Puffotter

Die Schlange besitzt eine Länge zwischen etwa 1,20 bis maximal 1,90 m. Die Grundfärbung der Schlange ist grau, gelb, hell- bis dunkelbraun oder rötlich. Auf ihrem Rücken befinden sich dunkle Markierungen in V-Form, die hell gesäumt sind. Ihre Schuppen sind stark gekielt. Der Kopf ist groß und dreieckig geformt und meist von brauner Farbe mit hellen Streifen an den Seiten, er setzt sich stark vom übrigen Körper ab. Ihr Schwanz ist hell und dunkel geringelt.

Das männliche Tier besitzt dabei einen längeren Schwanz als das Weibchen.Die Schlange besitzt einen ausgesprochen kräftigen Körper. Sie wirkt daher eher plump und träge, was aber eine verhängnisvolle Täuschung sein kann, da dieses Tier aus jeder Lage blitzschnell nach allen Seiten - auch nach oben - zustoßen kann. Puffottern bewegen sich oft nicht schlängelnd sondern mittels des so genannten "Raupenkriechens" - das heißt relativ gerade - fort. Ihr Fortbewegungsgeschwindigkeit ist allerdings eher langsam.

- Schwarze Mamba

Die Schwarze Mamba - Dendroaspis polylepis (wörtlich übersetzt: vielschuppige Baumnatter) - ist die größte und schnellste Giftschlange Afrikas. Zusammen mit den Grünen Mambas gilt sie außerdem als die gefährlichste Schlange Afrikas. Da sie sich auf der Jagd auch im Geäst von Bäumen oder Gebüsch aufhält, besteht die Gefahr, dass sie - kaum sichtbar - von oben in den Kopf-, Nacken- oder Schulterbereich zustößt. Aber nach Aussagen eines Rangers eines Naturschutzgebietes in Kenia gilt das Tier als nicht aggressiv und eher scheu. Seinem Kenntnisstand nach hat es in der Region seit Jahrzehnten keinen Bissunfall mit dieser Schlange gegeben.
Es gibt eine Unterart, die aber unter Herpetologen keine breite Akzeptanz findet, es ist die Dendroaspis polylepis antinori.
Von der Gefährlichkeit ihres Giftes konnte sich aber der sehr erfahrener Eigner einer deutschen Schlangenfarm ungewollt überzeugen. Er wurde beim Reinigen des Terrariums, in dem er die Anwesenheit der Schlange übersehen hatte, gebissen. Bereits nach wenigen Minuten machten sich die neurotoxischen Wirkungen des Gifts mit Lähmungen der Lippen, Herabhängen der Augenlider und anderem Taubheitsgefühl bemerkbar. Trotz der sofortigen Gabe eine Antiserums musste er in die Uniklinik in Hannover ausgeflogen werde. Dort verbrachte er einen Monat auf der Intensivstation. Er erlitt, seiner Aussage nach, u.a. mehrere Herzstillstände und musste eine Weile künstlich beatmet werden.

- Nashornviper

Die Nashornviper, Bitis nasicornis, gehört zur Gattung der Puffottern - in der es insgesamt 17 Arten gibt. Die Nashornviper besitzt keine Unterarten. Einige davon sind beispielsweise die gewöhnliche Puffotter, die Zwergpuffotter, die Rhinozerosviper oder die Gabunviper.

- Rhinozerosviper

Diese Schlange ist nicht zu verwechseln mit der Nashornviper (Bitis nascornis), obwohl beide ausgeprägte Horngebilde auf ihren Schnauzen tragen.
Die Rhinozerosviper (Bitis rhinoceros) gehört zur Gattung der Puffottern (Bitis) und verfügt von allen Arten aus der Gattung der Puffottern über eines der wirksamsten und gefährlichsten Gifte.

- Schwarz-weiße Kobra, Weißlippenkobra

Die Weißlippenkobra - eine echte Kobra der Gattung Naja - gilt als ausgesprochen giftig - nach der Kapkobra ist sie die giftigste afrikanische Kobra. Sie wird auch als Schwarz-weiße Kobra bezeichnet.
Es sei erwähnt, dass von der Weißlippenkobra zwei verschiedene Formen existieren. Die zweite Form wird unter der Bezeichnung "subfulva" geführt und unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht (Aussehen, Verhalten, Lebensraum) von der "Normalform". Es ist möglich, dass nach genauer wissenschaftlicher Abklärung diese als Unterart der Naja melanoleuca geführt wird oder aber sogar als naja subfulva in den "Artrang" erhoben wird.
Der deutsche Trivialnahme für diese neue Kobraart könnte in Anlehnung an ihren Lebensraum "Steppenkobra" sein.

- Südliche Vogelnatter

Die Nattern (Colubridae) gelten als die artenreichste Gruppe der höher entwickelten Schlangen. Sie umfasst etwa 11 Unterfamilien, 290 Gattungen und über 2.000 Arten und Unterarten, damit umfassen die Nattern etwa zwei Drittel bis drei Viertel aller Schlangen. Die meisten Nattern sind für den Menschen ungefährllich.

Ungiftige Schlangen

Felsenpython, Python sebae

Dieser Python kann bis über 7 m lang werden, wobei er einen sehr massigen und schweren Körper besitzt. Auf einer Gundfärbung von grau, gelblichbraun, braun oder grünbraun zeigen sicheine Reihe von vier sehr unregelmäßig geformten, hell umrandeten Sattelflecken, die sich zum Teil in Fortsätzen über die Flanken ausdehnen können.

Königspython, Python regius

Dieser Python ist relativ klein und misst im Schnitt etwa 1,5 m - in seltenen Fällen 2 m.
Das Tier gilt nicht als angriffslustig. Es ist außerdem nur nachtaktiv und sucht sich seine Beute oft "unterirdich" in den Bauten von Nagetieren und anderen Säugern. Aber im Gegensatz zu den meisten Schlangen flüchtet er bei Gefahr nicht, sondern rollt sich zu einer Art Kugel zusammen sodass sein Kopf und sein Schanz innerhalb dieser Kugel zu liegen kommt.

Vögel

Im Keoladeo-Ghana-Nationalpark kommen allein schon 350 Vogelarten vor, von denen allerdings viele Zugvögel aus China, Amerika und Sibirien sind. Vogelarten sind zum Beispiel Kraniche, Ibisse (6 Arten), Reier (15 Arten) und Störche (8 Arten). Über das Land verteilt kommen 35 Raubvogel- und Geierarten vor, auch Bienenfresser und Nektarvögel (23 Arten) sind vertreten, sowie 19 Kuckucksvögel, von denen keineswegs alle ihre Eier in fremde Nester legen. An der Küste gibt es viele Sturm- und Seeschwalben. Außerdem typische Küstenvögel, wie Steinwälzer, Strandläufer, Regenpfeifer (11 Arten).

Sperbergeier
Der Sperbergeier (Gyps rueppelli) - auch als Rüppel´s Geier bezeichnet - ist eine große Besonderheit unter den hiesigen Vögeln. So erreicht der Vogel eine von keinem anderen Vogel erreichte Rekordhöhe von etwa 11.300 m. So war beispielsweise ein Sperbergeier am 29. November 1973 in einer Höhe von rund 11.270 m über dem Senegal mit einer Verkehrsmaschine kollidiert. Der Geier besitzt eine Körpergröße von 85 bis 105 cm, bei einer Flügelspannweite von 2,30 bis 2,50 m. Man findet den Vogel außer in Ghana noch in Äthiopien, Algerien, Benin, Burkina Faso, Burundi, Dschibuti, in der Elfenbeinküste, Eritrea,
Gambia, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Kenia, Mali, Mauretanien, Mosambik, dem Niger, in Nigeria, Ruanda, Somalia, dem Sudan, dem Senegal, in Tansania, Togo, im Tschad, in Uganda und in der Zentralafrikanischen Republik.

Insekten, Spinnen

Die gelbfieberübertragende Stechmücke Stegomyia, die malariaübertragende Anopheles und Glossina, die als Überträger der Schlafkrankheit gilt, sind in Ghana heimisch, wenn auch eher im Norden. Man findet hier zudem Ameisen, Bienen oder Wespen

Außerdem zieren unzählige Termitenhügel die Landschaft des Nordens.

Naturschönheiten

Atakora-Gebirgskette
Die von Ghanas Nordosten nach Südwesten verlaufende Atakora-Gebirgskette breitet sich neben Ghana auch über Teile Togos, Benins und Burkina Fasos aus. Den höchsten Punkt erreicht sie mit dem 986 Meter hohen Mont Agou (auch Mont Baumann), der aber nicht auf ghanaeischen Boden, sondern in Togo liegt. Zum Gebirge gehört aber auch der höchste Berg Ghanas, der 885 Meter Mount Afadjato.

Kakum-Nationalpark bei Abrafo
Der Kakum-Nationalpark gehört zu den bekanntesten Nationalparks Ghanas. Er breitet sich über 350 km² in der Zentralen Region des Landes aus und existiert seit 1990. Die ganze Fläche des bei Abrafo gelegenen Parks besteht aus tropischem Regenwald. Sehr interessant ist es, sich von einem der eigens geschulten Wildhüter durch den Park begleiten und darüber unterrichten zu lassen, welche tropischen Pflanzen wie als Medizin verwendet werden können. Die Flora und Fauna des Kakum-Nationalparks ist einfach Atem beraubend. So kann man dort u.a. die fast ausgestorbenen Monameerkatzen sehen oder auch Waldelefanten, Zibetkatzen und Waldbüffel beobachten. Am sicherlich empfehlenswertesten aber ist der in Afrika ungeschlagene Hängebrücken-Rundgang über die Kronen der Bäume. Teilweise bewegt man sich 330 Meter lang in einer Höhe von 45 Metern.

Meteoritenkrater Bosumtwi
Der Krater, dessen Alter auf etwa 1 Mio. Jahre geschätzt wird, hat einen Durchmesser von 10,5 km und ist von einem abflusslosen, bis zu 80 Meter tiefen See bedeckt.

Mole-Nationalpark
Im beeindruckenden Mole-Reservat im Nordwesten des Landes leben 93 Tierarten. Dazu gehören Antilopen, Affen, Büffel, Warzenschweine und 33 Reptilienarten. Ferner wurden hier einige Löwen und Elefanten (wieder) angesiedelt. Der 2500 km² große Park ist nach dem Digya-Nationalpark Ghanas zweitgrößter Nationalpark. Der Park ist touristisch erschlossen und beinhaltet eine Hotelanlage, die Geländewagen sowie Führer stellt, mit deren Hilfe man sich zu einer Foto-Safari aufmachen kann.

Mount Afadjato
Der mit 885 Metern höchste Berg Ghanas trägt einen Namen, der so viel wie „im Krieg mit dem Busch" bedeutet. Der Grund für diesen ungewöhnlichen Namen geht auf eine Pflanze zurück, die auf dem Berge wächst und schwere Hautkrankheiten verursacht. Der aus unterschiedlichen Gründen bedrohte Wald des Berges wird seit 1997 durch die ghanaeische NGO Ghana Wildlife Society geschützt. Außerdem wurde mit niederländischer Regierungshilfe das erste kommunale Naturreservat von Ghana errichtet, das ausnahmslos von der lokalen Bevölkerung betreut wird. Weiterhin befinden sich in der Nähe des Berges die Tagbo Falls, die jedes Jahr viele tausend Touristen anziehen.

Songow-Lagune
Die Salzmarsch der Lagune bietet den Lebensraum für eine besonders artenreiche Vogelwelt.