Kroatien: UNESCO-Welterbestätten

Altstadt von Dubrovnik (1979, 1994)

Im 3. Jahrhundert v. Chr. gab es auf der Felseninsel eine illyrische Siedlung und als die Slaven einfielen flüchteten im 6. Jahrhundert viele Bewohner auf die Felseninsel.

Mitte des 6 Jh. wurde der Felsen in den Jahren 550 bis 560 befestigt.

Nachdem die Slawen die Bevölkerung von vom Festland vertrieben hatten, siedelten sie in dieser Stadt und gründeten die Stadt Dubrovnik. Im 12. Jahrhundert wurden die Insel und das Festland verbunden, indem man das trennende Wasser zuschüttete.

Die Herrschaft der Besetzer wechselte häufig, so stand Dubrovnik unter der Herrschaft Venedigs, die Mongolen belagerten die Stadt und verwüsteten das umliegende Land, dann verbündeten sich die Stadt mit Bosnien, erkannte später die Herrschaft der kroatisch-ungarischen Könige an, bis die Stadt selbstständig wurde.
Im Jahr 1416 wurde der Sklavenhandel verboten. Dubrovnik bekam eine Handelsflotte.

Das Erdbeben im Jahr 1667 zerstörte viele Bauten des inzwischen wohlhabenden Stadtstaates.
Im Jahr 1809 kam Dubrovnik wieder unter fremde Herrschaft – den Franzosen und den Österreichern – bis dem Zeitpunkt, an dem Jugoslawien gegründet wurde und gehört jetzt zu Kroatien. Obwohl Dubrovnik unter ständig wechselnder Herrschaft standen, gibt die Stadt ein bemerkenswertes Bild mittelalterlicher Wehrbauten mit Stadtmauern und imponierenden Toren und einem regelmäßigen Straßennetz. In der Stadt findet man Renaissance- und Barockbauten. So sollten die Stadtmauern, die fast 2 km lang sind und eine Breite bis zu 6 m haben, die Promenade, der Fürsten-Palast, die Kirche des heiligen Blasius, die Kathedrale, die Rolandssäule, Klöster, das Zollhaus und das Rathaus besonders beachtet werden.
Die Altstadt Dubrovniks ist autofrei.
Die Altstadt von Dubrovnik wurde im Jahr 1979 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen und 1994 erweitert.

Altstadt und Palast Kaiser Diokletians in Split (1979)

Der Diokletianspalast liegt in der Innenstadt der Hafenstadt Split. Nach seiner Abdankung als römischer Kaiser im Jahr 305 n. Chr. lebte Diokletian in diesem Palast, der nach seinem Tod zu einer Festung umgebaut wurde.
Der Palast nahm eine Fläche von 30000 m² ein.
Um den Palast herum wurden später Gebäude errichtet, so z. B. die Kathedrale, gotische Paläste und Paläste aus der Renaissance und dem Barock. Sehenswert sind das Mausoleum von Diokletian, das heutzutage eine Kirche ist, .der rechteckige Hof mit den Kolonaden, der Jupitertempel u.a.
Die Altstadt und der Palast des Kaisers Diokletians wurden im Jahr 1979 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Nationalpark Plitvicer Seen (1979; 2000)

Der Nationalpark Plitvicer Seen liegt im einem Karstgebiet in Nähe der Grenze zu Bosnien und Herzegowina. Seine Fläche beträgt ca. 297 km².

Die Plitvicer Seen sind im Tal zwischen den Gebirgen Mala Kapela im Westen und Plješevica im Osten entstanden.
Im geschützten Gebiet leben wild noch Bären, Wölfe, Luchse und ca. 50 verschiedene Säugetierarten.

Schmetterlingsarten werden mit ca. 320 angegeben und man zählte 160 verschiedene Vogelarten wisichtete z.B den Steinadler.

Zahlreiche Vögel nisten auch dort. So sind dort auch mindestens 20 verschiedene Fledermausarten beheimatet. Der Fischreichtum in den 14 Seen ist sehr groß und es wurde eine große Anzahl von Amphibien gesichtet, so die europäische Sumpfschildkröte, Nattern und seltene Eidechsarten.

Der Nationalpark Plitvicer Seen wurde im Jahr 1979 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen und 2000 erweitert.

Euphrasius-Basilika und historischer Stadtkern von Porec (1997)

Die Stadt Porec liegt an der Westküste Istriens.
In der Altstadt steht die Euphrasius-Basilika, in der frühchristliche und byzantinische Baukunst vereint sind. In der Kirche sollen die Gebeine des heiligen Maurus liegen, der als Märtyrer bei den Christenverfolgungen ermordet wurde.

Seit dem 6. Jahrhundert hat sich an ihrer Form und der Ausstattung mit Alabaster, Perlmutt, Stuck und Marmor kaum etwas verändert. Man kann in der Basilika gut erhaltene Mosaike – so z. B. den Fisch als Christensymbol - bewundern.
Außerhalb der Basilika stehen der Bischofspalast, ein Kapitelsaal, die Taufkapelle.

Fundevon Münzen und älteren Mosaiken aus dem 4. Jahrhundert beweisen, dass es vor der im 6. Jahrhundert entstandenen Basilika eine frühere Kirche am selben Ort gegeben haben muss.

Die Euphrasius-Basilika und der historische Stadtkern von Porec wurde im Jahr 1997 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen

Historische Stadt Trogir (1997)

Die Hafenstadt Trogir liegt ca. 25 km westlich von Split, wobei die Altstadt auf einer Insel liegt.

Die Altstadt hat zwei Brücken, eine steinerne zum Festland und eine Brücke mit beweglichem Mittelteil zur daneben liegenden Insel Čiovo.

Die Altstadt war schon im 3. Jahrhundert v. Chr. von Griechen besiedelt. Im 11. Jahrhundert wurde sie bis zum Jahr 1828 Bischofssitz.
Die Sarazenen erobern die Stadt und zerstören einen Großteil, wird aber sehr schnell wieder aufgebaut und es entstanden wunderschöne romanische Kirchen.

Die Besetzer wechselten häufig, so stand Trogir zeitweilig unter venezianischen Herrschaft, die Renaissance- und Barockbauten errichteten, dann gehörte es zu Österreich, zu Frankreich, zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, dann wird es Teil der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien.

Im Jahr 1990 gehört Trogir zum Staat Kroatien. Die von einer Stadtmauer umgebene Altstadt von Trogir ist städtebaulich ein Meisterwerk, in der sich Paläste, eine Festung, Kirchen und Wohnhäuser aus der Romanik, Gotik, Renaissance und des Barocks befinden.
Die historische Stadt Trogir wurde im Jahr 1997 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen

Kathedrale des Heiligen Jakob in Sibenik (2000)

Die Kathedrale des Heiligen Jakob ist ein bedeutendes Renaissancebauwerk in Dalmatien.
Im Jahr 1431 begann man mit dem Bau der Kathedrale, und fertig gestellt wurde sie im Jahr 1535.
Papst Leo XIII. weihte sie im Jahr 1555 ein und ernannte sie zur „Basilica minor“.
Drei Architekten aus Norditalien, Dalmatien und der Toscana bauten an der Kirche, die völlig aus Steinen errichtet wurde.
Am Fries der Kirche wurden steinerne Portraits von Männern, Frauen und Kindern aufgestellt. Für die Kuppel und das Gewölbe konstruierten sie eine bis dahin einmalige Bauweise.
Das ist ein besonderer Ehrentitel und bindet die jeweilige Kirche enger an den Vatikan.
Die Kathedrale des Heiligen Jakob wurde im Jahr 2000 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen

Alte Buchenwälder und Buchenurwälder (2007; 2011 und 2017)

Die alten Buchenwälder der Karpaten (Slowakei) und anderer Regionen Europas waren 2007 in die Liste der UNESCO-Naturerbestätten aufgenommen worden.

Die Karpaten erstrecken sich in erster Linie über Polen, die Slowakei, die Ukraine und Rumänien.

Im Jahr 2011 wurde das Naturerbe um fünf Buchenwaldgebiete in Deutschland erweitert. Die europäische Buche (Fagus sylvatica) ist nur in Europa heimisch und hat für die europäischen gemäßigten Laubwälder eine besondere Bedeutung.

Im Juli 2017 wurde das Welterbe auf der Tagung der UNESCO in Krakau in Polen um 63 Teilgebiete in 10 Ländern erweitert, und zwar in Albanien, Belgien, Bulgarien, Italien, Kroatien, Österreich, Rumänien, Slowenien, Spanien und der Ukraine.

Ebene von Stari Grad (2008)

Die Hafenstadt Stari Grad liegt im Westen der Insel Hvar vor der kroatischen Küste.
Erreichen kann man Stari Grad mit einer Autofähre von Split, Pescara und Ancona aus.
Im 4. Jahrhindert v. Chr. besiedelten Griechen aus Paros die Insel und hinterließen Mosaike, die man später unter Straßen fand und es gibt Reste einer Stadtmauer, obwohl die Römer im 2. Jahrhundert v. Chr. die Stadt fast vollständig zerstörten. An der südlichen Seite der Bucht, sind Häusern aus der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie zu finden, die sehr schön restauriert worden sind.
Die Stadt und die Ebene liegen an einer geschützten Meeresbucht. Die Gegend um Stari Grad ist besonders fruchtbar und sie wurde zum Anbau von Wein und Oliven genutzt. Der Anbau ist praktisch seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. also 24 Jahrhunderte lang nicht verändert worden. Die antiken Grenzmarken zeigen, dass das Land streng geometrisch aufgeteilt war. Die Felder sind von Kieferwäldern umgeben.
Die Ebene von Stari Grad wurde im Jahr 2008 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Stećci - Mittelalterliche Grabsteine (2016)

Stećci ist der Plural von Stećak, der einen mittelalterlicher Grabstein einer bestimmten Form beschreibt. Mehr als 58 000 dieser mittelalterlichen Grabsteine gibt es in den verschiedenen Ländern des Balkans.
Zahlreiche Steine findet man in der Herzegowina bei Stolac im Gräberfeld Radimlja. Stolac ist eine 15.000 Einwohner zählende Kleinstadt nahe Mostar.
Größere Ansammlungen dieser Grabsteine gibt es zudem in der Nähe des Blidinje-Sees, der mit einer Fläche von 3,2 km² der größte See von Bosnien und Herzegowina ist.
Eher seltener findet man sie in den weiter entfernten Regionen Kroatiens, Serbiens und Montenegros. Insgesamt wurden 30 Stellen in vier Ländern mit den Grabsteinen von der UNESCO ausgewählt.
Diese Grabsteine stammen aus der Zeit zwischen dem 12. und 16. Jahrhundert, von denen etwa 6.000 mit Flachreliefs verziert sind, auf denen menschliche Gestalten zu erkennen sind.
Häufig findet man aber auch Szenen aus dem Alltag der damaligen Menschen, der Jagd oder von Ritterspielen sowie Symbole wie Kreuze oder Halbmonde abgebildet. Manchmal sind sie zudem mit Inschriften versehen.
Die von der UNESO ausgewählten Stećci sind grenzübergreifend zu Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Serbien und wurden am 17. Juli 2016 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen.

Venezianisches Verteidigungssystem des 15. bis 17. Jahrhunderts (2017)

Derartige Verteidigungsbauten schützten zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert zahlreiche Städte der Republik Venedig. Insgesamt wurden sechs Stätten des Verteidigungssystems, das sich auf einer Länge von rund 1.000 km zwischen der Lombardei in Italien und der Ostküste der Adria in Kroatien und Montenegro erstreckt, in das Weltkulturerbe aufgenommen. Diese Festungsanlagen spiegeln die nach der Einführung des Schießpulvers einhergehenden Veränderungen in den militärischen Techniken und Bauweisen wider.
Eine besonders sehenswerte Anlage befindet sich in der etwa 5.500 Einwohner zählenden Stadt Palmanova in der Region Friaul-Julisch Venetien in Italien.
Weitere geschützte Festungsbauten sind die befestigte Stadt von Peschiera del Garda in Italien, die befestigte Stadt von Bergamo in Italien, die Festung Sankt Nikolaus in der Gespanschaft Šibenik-Knin in Kroatien, das Verteidigungssystem von Zadar in Kroatien sowie die befestigte Stadt von Kotor in Montenegro.
Das Venezianische Verteidigungssystem ist grenzüberschreitend zu Italien und Kroatien und wurde auf der Sitzung der UNESCO, die vom 2. bis zum 12. Juli 2017 in Krakau in Polen getagt hatte, in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen

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