Tadschikistan: Sehenswürdigkeiten

UNESCO-Welterbestätten

Archäologische Stätte Sarazm (2010)
Sarazm - auch Sarasm - ist eine vor-urbane Siedlung in der heutigen Provinz Sughd. Die Siedlung ist eine der ältesten in Zentralasien und entstand bereits vor ca. 3.500 v. Chr. und war bis etwa 2000 v. Chr. eine der bedeutendsten zentralasiatischen Stätten der Metallverarbeitung.Diese historische Stätte wurde erst 1976 entdeckt und ab 1977 mit Hilfe französischer Archäologen ausgegraben. Die "Archäologische Stätte Sarazm" wurde im Jahr 2010 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen und war damit die erste UNESCO-Welterbestätte des Landes

Tajik Nationalpark (2013)
Der Tajik Nationalpark befindet sich teilweise im Pamirgebirge im östlichen Teil von Tadschikistan und umfasst eine Fläche von 2,6 Mio ha = 26.000 km². Zum Nationalpark wurde die Region im Jahr 1992.

Der Nationalpark ist geografisch sehr verschieden und besteht aus über 7.000 m hohen Bergregionen, Grasland, Steppe und Wüste. Erwähnenswert ist der Fedtchenko-Gletscher, der mit einer Länge von etwas weniger als 80 km der längste Gletscher außerhalb der Polarregion ist, zudem der 3.260 m hoch gelegene und rund 80 km² große Sarez-See, der vor ca. 100 Jahren infolge eines Erdbebens entstanden ist sowie der 4.020 m hoch gelegene und rund 380 km² große Karakul-See, der wahrscheinlich vor ca.5 Mio. Jahren infolge eines Meteoriteneinschlags entstanden ist. Das Gebiet ist nicht zuletzt wegen der starken tektonischen Aktivitäten extrem dünn besiedelt.
In der Region herrschen lange, kalte Winter und kühle Sommer. In dem Park haben u.a. Braunbären , Schneeleoparden, Sibirische Steinböcke und Wölfe ihren Lebensraum. Der Nationalpark wurde im Jahr 2013 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten aufgenommen.

Seidenstraße im Tian Shan-Gebirge (2014)
Die Seidenstraße ist grenzüberschreitend und umfasst folgende Kerngebiete.
- die Provinz Xinjiang in China
- Afghanistan
- Kaschmir
- den Norden Indiens
- die nördlichen Teile Pakistans
- Tadschikistan
- Kirgisistan
- Usbekistan
- Turkmenistan
- Irans Provinz Chorasan im Nordosten des Landes

Die Seidenstraße ist eine alte Karawanenstraße. Sie ist nach unserer Zeitrechnung seit dem Jahre Null bekannt.
Die Seidenstraße führte unter Umgehung der Wüste Gobi von China nach Westasien und Indien. So wurden z.B. die Städte Antiochien und Damaskus durch den steten Handel mit anderen Ländern reich - und gewannen auch politisch an Bedeutung. Entlang der Seidenstraße entstanden Stadtstaaten wie Turfan und Chotan.

Eine Reise von China bis zum Mittelmeer dauerte ca. drei bis vier Jahre. Auf diesem Wege lieferte China u.a. Seide, Glas sowie Edelmetalle. Im Gegenzug wurden Kulturpflanzen aus dem Westen nach China gebracht.
Die Gleise der später errichteten Eisenbahnen wurden zum großen Teil entlang der alten Seidenstraße gelegt. Man hofft, dass Afghanistan einmal durch den Erhalt und eine Erneuerung der Seidenstraße zu einem Knotenpunkt zwischen Zentral- und Südasien und dem Nahen Osten werden wird. Die Seidenstraße wurde im Jahr 2014 in die Liste der UNESCO-Welterbestätten eingetragen.

Seidenstraßen: Zarafshan-Karakum-Korridor (2023)
Der 866 km lange Zarafshan-Karakum-Korridor ist einer der Schlüsselabschnitte der Seidenstraßen in Zentralasien, der andere Korridore aus allen Richtungen verbindet. Er verläuft von Ost nach West entlang des Zarafshan-Flusses und folgt den alten Karawanenstraßen durch die Karakum-Wüste zur Merv-Oase. Der Korridor befindet sich zwischen schroffen Bergen, fruchtbaren Flusstälern und unbewohnbarer Wüste. Der Zarafshan-Karakum-Korridor ist ein Sammelbecken kultureller Traditionen, die durch den Handel geprägt und entlang der gesamten Route ausgetauscht wurden. Davon zeugen die luxuriösen Residenzen der Kaufleute, Zitadellen, frühislamische Säulenmoscheen, fortschrittliche Bewässerungssysteme und das breite Spektrum an Karawansereien, die entlang des Korridors unterhalten wurden. Die Seidenstraßen vom Zarafshan-Karakum-Korridor in Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan wurden auf der 43. Sitzung der UNESCO 2023 - als Erweiterung der Darstellung von 2001 - in Riad in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingeschrieben.

Tugay-Wälder des Tigrowaja-Balka-Naturreservats (2023)
Die Tugay-Wälder des Tigrowaja-Balka-Naturreservats liegen am Zusammenfluss der Ströme Wachsch und Pandsch im Südwesten Tadschikistans. Das Gebiet umfasst ausgedehnte Ufer-Ökosysteme mit Auenterrassen und Flusswäldern, die Kashka-Kum-Sandwüste, den Buritau-Gipfel sowie das Hodja-Kaziyon-Gebirge. In den Wäldern, den sandigen und salzhaltigen Halbwüsten, Halbsavannen und Feuchtgebieten des Naturreservats hat sich eine sehr spezifische Artenvielfalt entwickelt. So wachsen hier salztolerante Bäume, wie die Asiatische Pappel. Zur Fauna gehören unter anderem der Bucharahirsch, die Kropfgazelle, Streifenhyänen und Wüstenwarane. Die Tugay-Wälder des Tigrowaja-Balka-Naturreservats wurden auf der 43. Sitzung der UNESCO 2023 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten eingeschrieben.

Wichtige Städte des Landes

Duschanbe
Duschanbe hat ca. 550.000 Einwohner und ist damit die größte Stadt, sowie die Hauptstadt Tadschikistan. Die Stadt gilt als politisches, kulturelles, wirtschaftliches und wissenschaftliches Zentrum des Landes. Duschanbe liegt im Westen des Landes ca. 60 km von der Grenze zu Turkmenistan entfernt.

Chudschand
Chudschand ist die mit ca. 150.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes. Die Stadt liegt im Nordwesten des Landes ca. 20 km von der Grenze zum Nachbarland Kirgisistan und ca. 30 km von der Grenze zu Turkmenistan entfernt.

Besondere Bauten

Hängebrücke
In der Nähe von Garm gibt es eine erdverankerte Hängebrücke, die als Straßenbrücke genutzt wird.

Pyanjbrücke
Zwischen Nizhni-Pyanj in Tadschikistan und Shir Khan in Afghanistan führt die Pyanjbrücke über den Pyanj. Sie ist 670 m lang.

Hängebrücke über den Pyanj
Zwischen Tem in Tadschikistan und Demogan in Afghanistan führt eine Hängebrücke über den Pyanj. Sie ist 135 m lang.

Somonij-Monument/Duschanbe
Dieses ca. 30 m hohe Denkmal ist dem "Vater der Nation" Ismail dem Ersten gewidmet.

Museen und Ruinen

Penjikent
In Penjikent werden Überreste einer alten Festung ausgegraben. Außerdem ist Penjikent für seine kunstvollen Fresken bekannt.

Buddhafigur
In den Ruinen eines Buddhisten-Tempels in der Nähe von Kurgon-Teppa im Süden des Landes wurde die größte Buddhafigur Zentralasiens entdeckt. Sie lagert jetzt in Duschanbe, in 60 Einzelteile zerstückelt.

Behzod-Museum
Das Behzod-Museum für Geschichte und Landeskunde in der Hauptstadt Duschanbe ist einen Besuch wert.

Antiquitäten Museum/Duschanbe

Theater und Oper

Duschanbe Oper

Moscheen

Während es zur Zeit der russischen Besatzung nur ein gutes Dutzend Moscheen gab, soll sich die Zahl bis heute auf etwa zwei- bis dreitausend gesteigert haben. Dazu kommen Pilgerstätten wie die Gräber berühmter islamischer Heiliger, oder die Unterkünfte schiitisch-ismaelitischer Muslime, die das Bergland zum Schutz vor ihren sunnitischen Verfolgern bereisten.

Festungen

Hissar Festung
Diese wiedererrichtete Festung aus dem 13 Jahrhundert, welche durch die Sowjets zerstört wurde, befindet sich ca. 10 km außerhalb der Hauptstadt Duschanbe.

Wichtige Universitäten

Universität von Zentralasien
Die Universität von Zentralasien wurde im Jahr 2000 von Kasachstan, Kirgisistan und Tadschikistan an verschiedenen Standorten gegründet. Der tadschikische Campus bedindet sich in Khorog. Die Universität verfügt über die Folgenden Fakultäten:

  • Geisteswissenschaften
  • Kunst
  • Pädagogik
  • Tourismus
  • Wirtschaftswissenschaften


Khujand Staats-Universität
Die Khujand Staats-Universität wurde im Jahr 1932 in Khujand gegründet. Die Universität verfügt über die Folgenden Fakultäten:

  • Fremdsprachen
  • Geisteswissenschaften
  • Informatik
  • Kunst
  • Mathematik
  • Pädagogik
  • Physik
  • Rechtswissenschaften

Naturschönheiten

Marghuzor-Seen
Die Marghuzor-Seen bieten ein einmaliges Naturschauspiel: die sieben Seen haben alle eine unterschiedliche Farbe, die sich mit den jeweiligen Lichtverhältnissen ändert.

Pamir-Gebirge
Das Hochgebirgsland Pamir wird als der Nabel Asiens bezeichnet und gilt als eine der am wenigsten erforschten Regionen der Erde. Zusammen mit dem Himalaya und dem Karakorum-Gebirge gehört es zu den drei höchsten Gebirgsketten weltweit.

Romit-Schlucht
Die malerische Romit-Schlucht ist ca. 2.000 m hoch und bei Wanderern sehr beliebt.

Seen, Stauseen

Karakul-See
Der im Osten von Tadschikistan auf einer Höhe von 4.020 m gelegene Karakul-See (Kara-Kul-See) ist mit einer Fläche von 380 km² der größte See des Landes. Der See liegt in der autonomen Provinz Berg-Badachschan im Hochland des Pamir - Gebirges etwa 15 km westlich der Grenze zur chinesischen Provinz Xinjiang. Der See wird durch eine große Halbinsel, die sich von der Südküste in Richtung Norden erstreckt und eine Insel, die südlich der Nordküste liegt, in zwei Teile aufgeteilt. Der östliche Teil ist der kleinere und nur maximal 19 m tief, während der größere westliche Teil eine maximale Tiefe von 230 m besitzt. Der See entstand wahrscheinlich vor ca.5 Mio. Jahren durch einen Meteoriteneinschlag.
Der See hat zwar mehrere Zuflüsse, aber keinen Abfluss. (s. auch oben)

Saressee, Zorkulsee

Der Saressee (s. auch oben) mit einer Fläche von etwa 80 km² und der Zorkulsee mit einer Fläche von rund 39 km² sind weitere größere Seen im Land.

Kairakkum-Stausee

Der größte Stausee des Landes ist mit einer Fläche von 520 km² der Kairakkum-Stausee. Der See staut den ca. 2.215 km langen Fluss Syrdarja, der in Kasachstan in den Aralsee mündet.

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