Kenia: Nationalparks, Schutzgebiete

Allgemeines
Die Nationalparks besitzen in Kenia die höchste Schutzstufe, es folgen die National Reserves (Naturschutzgebiete) und die Sanctuaries (Schutzgebiete). Während die Nationalparks und National Reserves staatlich betrieben werden, befinden sich die Sanctuaries meistens im Privatbesitz und ergänzen die staatlichen Schutzgebiete. Die Schutzgebiete unterstehen der Verwaltung des Kenya Wildlife Service. In den verschiedenen Parks des Landes hat man die einmalige Gelegenheit - mit oder ohne einen Führer - die Tiere des Landes in freier Wildbahn zu erleben.

Aberdare-Nationalpark
Der Park besitzt eine Fläche von rund 766 km2 und liegt ca. 100 km nördlich von Nairobi. In dem Park liegt der 3.906 m hohe Kinangop. Historisch Interessierte seien daran erinnert, dass sich in diesem Gebiet von 1947 -1956 die Mau-Mau-Befreiungsbewegung versteckt hielt. Leider prägen oft Regen und Nebel das Wetter.

Amboseli-Nationalpark

Der Park mit einer Fläche von 390 km2 liegt im Südwesten des Landes, unmittelbar an der Grenze zu Tansania. Hier konnte sich beispielsweise eine Population von ca. 800 afrikanischen Elefanten erhalten, deren Altersstruktur und Generationengefüge von äußeren Einflüssen relativ unbeeinflusst geblieben sind. Vom Park aus aus kann man gut den den Kibo (5.895 m) im Kilimandscharo-Massiv beobachten. Der Berg befindet sich allerdings in Tansania. In dem Park gibt es Akazienwälder - neben Sümpfen und offener Savanne, sodass hier zahlreiche Großwildtierarten ihre Heimat. haben. Der Park wird zu rund einem Drittel seiner Fläche von dem Amboseli See (Lake Amboseli) eingenommen, der auch der Namensgeber des Sees ist.

Arabuko-Sokoke-Nationalpark
Der Park liegt an der Küste des Landes - ca. 110 km nördlich der Hafenstadt Mombasa. Er ist Teil eines ca. 420 km2 großen Gebietes, der mit Regenwäldern bedeckt ist. Aber wegen großen Widerstands der dort lebenden Menschen ist der geschützte Nationalpark jedoch nur 6 km2 groß - für afrikanische Verhältnisse ein Winzling..

Hell’s-Gate-Nationalpark

Der Park liegt in nordwestlicher Richtung 90 km von Nairobi entfernt und umfasst eine Fläche von 68 km2. Seinen Namen hat der Park von der sich im Park befindlichen Hell`s-Gate Schlucht.

Kora-Nationalpark
Der Park umfasst eine Fläche von 1.787 und liegt ca. 280 Kilometer nordöstlich von Nairobi Einer breiteren Öffentlichkeit ist er durch den britischen Naturforscher George Adamson bekannt geworden. Adamson lebte hier von 1970 bis zu seiner Ermordung durch Wilderer im Jahr 1989. Das Klimaim Park ist sehr regenarm, sodass hier vorwiegend Dornenbäume und Buschland wachsen. An der Nordgrenze des Parks fließt der Tana River, der größte Fluss Kenias. Eine Brücke über den Fluss verbindet den Park mit dem Meru-Nationalpark

Lake-Nakuru-Nationalpark

Der Park liegt um den Nakuru-See und ist weltweit durch das Schauspiel von ca. 2 Mio. Flamingos, die sich am See aufhalten, berühmt geworden. daneben leben hier ca. 450 weitere Arten von Vögeln. Der Park umfasst eine Fläche von ca. 188 km2 und ist u.a. auch ein Schutzgebiet für Spitz- und Breitmaulnashörner.

Marsabit-Nationalpark
Der Park umfasst eine Fläche von 2.088 km2. Er befindet sich im Norden - fast in der Mitte des Landes in der Umgebung des Ortes Marsabit. Der Nationalpark bildet eine grüne Oase inmitten einer wüstenartigen Umgebung. Im Park befindet sich das das Mount Marsik-Massiv mit einer Reihe von erloschenen Vulkanen mit Kraterseen, die von dichtem Regenwald umgeben sind. Für Charterflugzeuge verfügt der Park über eine Landebahn, während die Autofahrt von Nairobi ca. 8 h in Anspruch nimmt. In dem Park leben u.a. Büffel, Kudus, Geparden, Grevy-Zebras, Leoparden, Löwen, Moschusböcke, Primaten und über 50 Adler- und Falkenarten sowie der sehr seltene Bartgeier.

Meru-Nationalpark

Der Park umfasst eine Fläche von rund 870 km² und befindet sich etwa 100 km des Mount Kenia Massivs, mit dem höchten Berg des Landes. Der Park zählt mit zu dem artenreichsten Nationalpark in Kenia. Der Park wird von zahlreichen Flüssen und Flüsschen durchzogen, die alle in den Tana-Fluss fließen.

Mount-Elgon-Nationalpark
Der Park umfasst eine Gesamtfläche von 1279 km² - davon 1.110 km² in Uganda und 169 km² in Kenia.Seinen Namen hat der Park nach dem vor rund 10 Mio. Jahren der erloschenen Vulkan Mount Elgon, dessen höchster Gipfel (von insgesamt 5) 4.321 hoch ist. Interessant ist, dass Elefanten sowie andere Tiere von recht weit hier her kommen, um in den hiesigen Lavahöhlen salziges Erdgestein zu fressen

Mount-Kenya-Nationalpark
Der Park umfasst ein Gebiet mit einer Fläche von 715 km². Er befindet sich rund um das Mount-Kenya-Massiv mit dem 5.199 m hohen Mount Batian - dem nach dem Kilimandscharo-Massiv - zweithöchsten Berg in Afrika. Das Mount-Kenya-Massiv befindet auf der ostafrikanischen Kontinentalplatte, also östlich des Großen Afrikanischen Grabenbruchs, von dem sich die Platte pro Jahr um etwa zwei Zentimeter entfernt. Der Mount Batian wurde im Jahr 1899 durch den Briten Sir Halford Mackinder zum ersten Mal bestiegen.

Mount-Longonot-Nationalpark
Der Park umfasst eine Fläche von 56 km². Sein Name leitet sich von dem Word Oloonong'ot, was bei den Massai soviel wie "Berg mit" bedeutet. der größte Teil des Parks wird von dem2.776 m hohen Mount Longonot eingenommen, dessen Hänge wenig Vegetation besitzen - im Gegensatz zum Krater, der mit einer nahezu undurchdringlichen Vegetation bewachsen ist. Das klima in dem Park ist heiß und trocken - bei einer jährlichen Niederschlagsmenge zwischen 510 und 760 mm. Der Park liegt ca. 90 km von Nairobi entfernt in Sichtweite des Rift Valley.

Nairobi-Nationalpark
Dieser rund 177 km² große Park wurde im Jahr 1946 eröffnet und war damit der erste Nationalpark Kenias. Der Park liegt nur weniger als 10 km vom Zentrum Nairobis entfernt. Hier leben rund 80 verschiedene Säugetierarten und ca. 500 verschiedene Vogelarten. Besonderen Schutz genießen die hier lebenden Nashörner.

Ruma-Nationalpark
Der Park umfasst eine Fläche von 120 km². Er wurde 1983 besonders zum Schutz der Pferdeantilope (Roan Antelope) - die sonst nirgends mehr im Land vorkommt - als Nationalpark eingerichtet. Der Park liegt im Lambwe Valley in Süd-Nyanza - 140 km von Kisumi und 10 km östlich des Viktoriasees. Das Klima ist heiß und feucht - mit mittleren Niederschlägen von 1.200 bis 1.600 mm pro Jahr. Neben der Pferdeantilope kann man hier auch Bleichböckchen, Büffel, Giraffen, Gnus, Hyänen, Leoparden, Löwen, Serval-Katzenund Zebras bewundern

Saiwa-Swamp-Nationalpark
Diser Nationalpark (Swamp = Moor) ist mit einer Fläche von nur 3 km² ein winziger Park und der kleinste Kenias. Er liegt etwa 20 km nordöstlich von Kitale. Der Park war während der Kolonialzeit Teil der Farm eines Engländers und umfasst ein an einem Flüsschen liegendes Sumpfgebiet und den umgebenden Regenwaldes ein. Nach der Unabhängigkeit kam es in das Eigentum von Naturschützern, bis das Gebiet dann im Jahr 1974 Nationalpark besonders zum Schutz der Sumpfantilope wurde. Darüber hinaus leben dort mehr als 370 Vogelarten, dazu Affen, Stachelschweine, Fischotter und Schlangen.

Sibiloi-Nationalpark
Der Sibiloi-Nationalpark umfasst eine Fläche von 1.570 und liegt im Norden Kenias am Ostufer des Turkana-Sees. Im Jahr 1997 wurde der Park als Teil der Turkanasee-Parks zum UNESCO Weltnaturerbe erklär. Der Nationalpark verfügt über ein sehr artenreiches Ökosystem mit einem wichtigen Brutgebiet für Nilkrokodile.
Besonders aufregend allerdings sind die berühmten Ausgrabungsstätten für Fossilien von Hominini und deren Vorfahren. In dem Gebiet Koobi Fora wurde beispielsweise im Jahr 1972 der etwa 2,5 Millionen Jahre alte Homo rudolfensis entdeckt. Der Park ist eine trockene Halbwüste - mit Ausnaheme des Turkana-Sees und seiner Umgebung.

Tsavo-East-Nationalpark
Der Tsavo National Park mit einer Gesamtfläche von 21.812 km² wurde bereits am 1. April 1948 eingerichtet, aber schon im Mai desselben Jahres wurde der riesige Park aus administrativen Gründen in den Tsavo-East- und Tsavo-West-Nationalpark geteilt. Die Autobahn von Nairobi nach Mombassa teilt die beiden Parks. Der Tsavo-East-Nationalpark umfasst eine Fläche von 11.747 km² . Die rote Farbe der Erde, die typisch für den Park ist, stammt von früheren Vulkantätigkeit her und gibt den „Red Elephants“ ihre Farbe, da sie sich zur Hautpflege mit dem Staub einstäuben. In dem Park leben u.a. Büffel, Elefanten, Giraffen, Leoparden, Löwen, Nashörner oder Zebras und eine Reihe verschiedener Antilopenarten.

Tsavo-West-Nationalpark
Der Tsavo National Park mit einer Gesamtfläche von 21.812 km² wurde bereits am 1. April 1948 eingerichtet, aber schon im Mai desselben Jahres wurde der riesige Park aus administrativen Gründen in den Tsavo-East- und Tsavo-West-Nationalpark geteilt. Die Autobahn von Nairobi nach Mombassa teilt die beiden Parks. Der Tsavo-West-Nationalpark umfasst eine Fläche von 7.065 km². In einem umzäunten Gebiet (Rhino sanctuary) werden einige der wenigen noch frei lebenden Spitzmaulnashörner gehalten.

Masai Mara
Die Masai Mara ist ein rund 1.510 km² großes Naturschutzgebiet. Es ist Teil der Serengeti und schließt sich im Norden an den Serengeti-Nationalpark in Tansania an. Das Naturschutzgebiet erstreckt sich über eine Höhe von 1. 500 bis 1.650 m. Dabei liegen im Südosten zwei Berge mit einer Höhe von 2. 200 m. Während der beiden Regenzeiten fallen im Osten im Mittel 800 mm und im Westen 1.200 mm Niederschläge. Masai Mara ist das tierreichstes Reservat des Landes sowohl der Anzahl der Arten als auch der Einzeltiere nach.
Die Vegetation des Schutzgebietes besteht hauptsächlich aus Grassavanne sowie aus Busch- und Baumsavanne und mit Galeriewäldern entlang des Maraflusses.

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