Savanne

Obwohl der Begriff "Savanne" einen bestimmten Vegetationstyp kennzeichnet, wird er viel häufiger für eine bestimmte Klimazone verwandt. Insofern ist als Definition für die Savanne der Begriff "Klimatischer Vegetationsgürtel" am zutreffendsten.

Der klimatische Vegetationsgürtel "Savanne" ist den wechselfeuchten Tropen zuzurechnen, d. h. allen Gebieten (außer den Hochgebirgen) zwischen den tropischen Regenwäldern und den Wüsten.
Grund für die typische Savannenvegetation ist das wechselfeuchte Klima der tropischen Randbereiche, in denen die Savannen vorzufinden sind. Diese Randregionen sind durch einen starken Gegensatz von Regen- und Trockenzeiten charakterisiert. Savannen nehmen ca. 15% der Festlandsfläche der Erde ein.

Klima

Das wechselfeuchte tropische Klima der Savannen tritt im Übergangsbereich zwischen der ariden (trocken) Passatwindzone und dem tropischen Regenwaldklima auf. Nach der Klimaklassifikation von Köppen ist es als Aw-Klima einzuordnen, wobei "A" ein tropisches Klima bezeichnet und "w" für mindestens einen Monat mit weniger als 60 mm Niederschlag steht.
Ein derartiges Aw-Klima ist mit der äquatorialen Tiefdruckrinne (ITCZ) verbunden, die den gesamten Globus umspannt und ein stabiles Tiefdruckgebiet darstellt. Sie entsteht infolge einer kontinuierlich starken Sonneneinstrahlung, wodurch Luftmassen aufsteigen und der Luftdruck demzufolge in der Nähe des Bodens absinkt.
Dabei folgen die Zenitabstände der Sonne und damit die Wirkungen der ITCZ umso rascher aufeinander, je weiter die tropische Region vom Äquator entfernt ist, bzw. je näher sie den Wendekreisen ist. Die Folge ist, dass einerseits eine zusammenhängende Regenzeit entsteht, sich aber andererseits eine Trockenzeit einstellt, wenn sich die Sonne über der anderen Halbkugel befindet, d. h., die ITCZ am weitesten von der Region entfernt ist.
Die Temperatur ist im Aw-Klima zwar noch tropisch hoch, doch nimmt der Unterschied zwischen den Monaten zu; das bedeutet, dass die Jahresamplitude größer wird, bei ebenfalls steigender Tagesamplitude. Angenehm ist das Wetter in der Savanne etwa in der Mitte der Trockenzeit, wenn die Temperaturen tagsüber bis 35 °C ansteigen und auch nachts auf nur 20-15 °C zurückgehen. Die Wochen vor dem einsetzenden Regen werden zunehmend schwüler.

Vegetation

Entsprechend der Klimazone der Savannen liegt deren Vegetationszone zwischen denen der Wüste und des tropischen Regenwaldes.

Für die Pflanzenwelt führen die jährlichen Niederschlagsbedingungen zu einer periodischen Trockenruhe. An die Stelle des immergrünen Regenwaldes tritt eben jetzt die Savanne. Nur entlang von Flüssen werden noch Wälder angetroffen. Erscheint vor der Regenzeit die Savanne ausgedörrt und braungefärbt, verwandelt sie sich durch die Regengüsse in einen grünen, blühenden Landstrich, mit Grasfluren, die teils baumlos, teils aber auch mit einzelnen Bäumen oder Baumgruppen vorzufinden sind. Die schnellwachsenden, hochwuchernden Gräser können Höhen von 2 - 4 m erreichen.

Bei diesem Klimatyp ist die chemische Verwitterung während der Regenzeit und die mechanische Verwitterung während der Trockenzeit stark ausgeprägt. Charakteristisch ist der rote, eisenreiche, feinkörnige Boden. Die Rotfärbung entsteht durch die Oxidation von Fe2+ (Eisen2-Oxid), in Fe3+ (Eisen3-Oxid).
Typisch für Savannen sind die lokal auftretenden Termitenhügel, die eine Dichte von 100 Stück pro ha erreichen können. Die Termiten sorgen durch ihre Aktivität im Boden für eine vertikale Bodenumschichtung, Bioturbation genannt.

Besondere stark verbreitet sind Savannen in Afrika, die bekannteste stellt ohne Zweifel die Serengeti dar. Savannen treten aber auch in Indien, Australien und im nördlichen Teil Südamerikas auf.

Savannen sind zu unterscheiden von den ebenfalls ariden Graslandschaften gemäßigter Breiten, den Steppen und Prärien und den baumlosen Pampas Südamerikas.

Man unterscheidet in Abhängigkeit von den Niederschlagsmengen, der Bodenbeschaffenheit und Buschbränden drei Arten von Savannen:

  • Dornsavannen
    Im Wesentlichen besteht die Vegetation der Dornensavanne aus nur 1-3m hohen Dornenbüschen und Bäumen, die nur minimales Laubwerk tragen. Es fallen jährlich 200-700 mm Niederschläge. Die Dürre, die sich auf zwei Trockenzeiten verteilt, dauert 7-10 Monate.
    Die Dornensavanne ist meist ein Übergangsraum zur Wüste.
  • Trockensavannen
    In der Trockensavanne wächst wenig Gras und Kraut. Dafür gibt es riesige Grasflächen(Grasland). Im Jahr fallen 500-1.200 mm Niederschläge, jedoch gibt es auch eine 5-7 Monate andauernde Trockenzeit. Häufig findet man in der Trockensavanne den Baobab, und dichte Akazienwälder.
    Die Trockensavanne stellt den Übergangsraum zwischen Dornen- und Feuchtsavanne dar.
  • Feuchtsavannen
    Bäume verschiedener Arten sind für die Feuchtsavanne charakteristisch. Und selbst wenn die Trockenzeit 2-5 Monate anhält, wachsen die dortigen Gräser 2-3 m hoch. Dies ist durch die hohen Niederschläge, die im Jahr fallen, möglich. Diese können bis zu 1.500 mm pro Jahr betragen.
    Die Feuchtsavanne ist der Übergangsraum zwischen Trockensavanne und tropischen Regenwald, mit übermannshohem Grasbewuchs, größeren Sträuchern und bereits schon kleineren Wäldern.

Niederschlagsmengen, Bodenzusammensetzung

Die Niederschlagsmengen bestimmen, wie dicht und hoch der Gras- bzw. Busch-und Baumbewuchs werden kann, dagegen bestimmt die Bodenzusammensetzung, welche Pflanzen in einer bestimmten Region überhaupt wachsen können.
Büsche und Bäume beispielsweise, die ihre "Nahrung" aus tieferen Bodenschichten beziehen, bevorzugen sandige bzw. steinige Böden.

Tonhaltige Böden fördern die Gräser, deren Wurzelgeflecht eher die oberen Bodenschichten durchzieht.

Pflanzen, die Wasser in ihren Stämmen speichern können, um so längere Trockenzeiten überstehen zu können, wachsen vorwiegend in Gebieten mit nur wenigen Niederschlägen.

Buschbrände

Die natürliche Auslese der Savannenvegetation wird von den häufigen Buschbränden vollzogen. Das Gras verbrennt zwar, jedoch bleiben Samen und Wurzeln unter der Erde unbeschädigt zurück. Bäume schützen sich mit einer intakten Borke, nur erkrankte Bäume brennen ab. Buschbrände schaffen in den Savannen so Platz für neue Pflanzen und düngen außerdem mit der Asche den Boden.
Auch der Mensch ist für die Entstehung von Savannen verantwortlich: Durch die Vernichtung von Wäldern infolge von Branddrohung, können Savannen entstehen, die auch landwirtschaftlich genutzt werden können.

Die Tierwelt der Savanne

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