Giraffen

Einleitung

Die Giraffe ist mit einer Höhe bis zu 6 m das höchste lebende Landtier weltweit, wobei der Hals und die Beine besonders lang sind.
Das Tier lebt vorwiegend in den Steppen Afrikas, daher wird das Tier auch als Steppengiraffe bezeichnet. Interssant ist, dass sie die Blätter von Akazien von den Bäumen fressen, die von ihnen aus gesehen gegen die Windrichtung stehen.
Sie sind Pflanzenfresser und werden gerne und häufig in Zoologischen Gärten gehalten. Bei der Geburt fallen die Jungtiere dabei einfach auf den Boden.

Systematische Einteilung

Ordnung Paarhufer (Artiodactyla)
Familie Giraffenartige Giraffidae)
Gattung Giraffa
Art Giraffe (Giraffa camelopardalis)


Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Giraffe
  • Französisch: Girafe

Merkmale, Aussehen

Die Männchen und Weibchen der Giraffen unterscheiden sich in ihrer Größe. Die Männchen erreichen eine Körperhöhe bis zu 6 m - bei Schulterhöhen von 2 bis 3,5 m und einem Gewicht bis zu ca. 850 kg.
Die auffallendsten Merkmal sind der lange Hals und die langen Beine.
Der Hals beitzt trotz seiner Länge - wie bei fast allen Säugetieren - sieben jedoch stark verlängerte Halswirbel.
Die Zunge kann 50 Zentimeter lang werden. Ihr Fell besteht aus dunklen Flecken, die sich von der helleren Grundfarbe abheben, deren Form und Farbe variiert bei den verschieden Unterarten.
Die Flecken dienen der Tarnung und helfen zudem, die Körpertemperatur zu regulieren.
Die Bauchseite der Tiere ist hell und ungefleckt. Wenig auffallend sind die beiden wie Zapfen aussehenden Hörner. Die Tieren erreichen beim Laufen Geschwindigkeiten von über 50 km/h.
Untereinander kommunizieren die Tiere im Bereich des Infraschalls - also mit Frequenzen unter 20 Hz.

Vorkommen

Giraffen leben in den Savannengebieten im südlichen und östlichen Afrika südlich der Sahara. Im Einzelnen:

Kordofan-Giraffe
südwestlicher und zentraler Sudan, Norden der Zentralafrikanische Republik, Nordkamerun, nördlicher Tschad, vermutlich im Westen bis zum Tschadsee.

Westafrikanische Giraffe, Nigerianische Giraffe
früher ganz Westafrika, heute nur noch in einzelnen isolierten Vorkommen. Die Giraffen östlich des Tschad-Sees, die einst auch dieser Unterart zugerechnet wurden, etwa jene des Waza Nationalparks, werden nach genetischen Befunden jedoch zur Kordofan-Giraffe (G. c. antiquorum) gerechnet. Demnach würde nur noch eine lebensfähige Population von weniger als 200 Westafrikanischen Giraffen im Staat Niger existieren.

Angola-Giraffe
Ursprünglich in Nord-Namibia, Nord-Botswana, West-Simbabwe, Süd-Sambia, Süd-Angola.

Die Massaigiraffe (Giraffa camelopardalis tippelskirchi)
Diese Tiere besitzen kleinere, dunklere Flecken, die getrennt durch größere weiße Bereiche getrennt sind.

Verbreitungsgebiet der Giraffe © goruma

Lebensweise

Giraffen leben in den Savannen von Afrika und zwar besonders in den Grassteppen Ost- und Südafrikas südlich der Sahara.
In den Gebieten nördlich der Sahara wurden die Tiere während des frühen Altertums im Niltal und später etwa im Verlauf des 7. Jahrhunderts in den Küstenebenen Marokkos und Algeriens ausgerottet.
Die bevorzugte Nahrung der Giraffen sind Akazien.
Sie nehmen ihre Nahrung dadurch auf, dass die Tiere einen Zweig mit ihrer bis zu 50 cm langen Zunge "greifen" und ins Maul ziehen, durch das anschließende Zurückziehen des Kopfes werden dann die Blätter abgestreift und gegessen.
Täglich benötigen die Tiere etwa 30 kg Nahrung, die zusätzlich auch den größten Teil des Flüssigkeitsbedarfs deckt.

Die Weibchen leben oft in Herden mit einer Größe bis zu etwa 30 Tieren zusammen. Ausgewachsene Männchen dagegen sind eher Einzelgängern werden.
Treffen zwei Bullen aufeinander, kommt es meistens zu einer Auseinandersetzung, bei dem die Tiere ihren Kopf gegen den Hals des Konkurrenten schlagen. Zur Paarungszeit werden die ämpfe aggressiver, wobei ein langer Hals dabei vorteilhaft ist.

Fortpflanzung

Die Tragzeit dauert 14 bis 15 Monate. In der Regel wird nur ein einziges Kalb geboren.
Da die Geburt im Stehen erfolgt, fallen die Neugeborenen aus ca. 2 m Höhe auf den Boden. Die Neugeborenen sind bereits ca. 1,80 m groß und 50 kg schwer.
Die Jungtiere können danach innerhalb einer Stunde auf ihren Beinen stehen und fangen nach wenigen Stunden an zu laufen. Allerdings werden die Kälber erst nach zwei bis drei Wochen mit der Herde vereint.
Ein Kalb bleibt etwa eineinhalb Jahre bei seiner Mutter. Mit vier Jahren wird es geschlechtsreif, mit sechs Jahren ist das Tier ausgewachsen.
In der freien Wildbahn können die Tiere etwa 25 Jahre, in Gefangenschaft sogar 35 Jahre alt werden.

Feinde

Außer dem Menschen haben Giraffen keine natürlichen Feinde. Gegen Raubtiere verteidigen sich ausgewachsene Giraffen mit Schlägen ihrer Vorderhufe, daher werden sie nur selten angegriffen. Selbst Löwen wagen sich nicht an eine erwachsene und gesunde Giraffe.
Trotz des Schutzes durch das Muttertier überleben nur 25 bis 50 Prozent der Jungtiere, da sie das Opfer von Löwen, Leoparden, Hyänen oder Wildhunden werden.

Besonderheiten

Der Blutfruck der Tiere ist nahezu doppelt so groß wie der des Menschen. Um das Thromboserisiko in den Beinen der Tiere zu minimieren, sind die u.a. von einer sehr festen Haut umgeben, die wie "Thrombosestrümpfe" beim Menschen wirken.