Großbritannien: Sehenswürdigkeiten

Es sei darauf hingewiesen, dass Großbritannien aus England, Wales und Schottland besteht. Zum "Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland" - United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland (UK) - gehört noch Nordirland.
Und dann gibt es noch die zum UK gehörende Gebiete außerhalb von Großbritannien und Nordirland, wie z.B. Gibraltar. Zum Commonwealth dagegen gehören selbstständige Länder wie z.B. Australien, Neuseeland oder Kanada

- Sehenswürdigkeiten von England

- Sehenswürdigkeiten von Nordirland


- Sehenswürdigkeiten von Wales

- Sehenswürdigkeiten von Schottland

Unesco-Welterbestätten in England

Unesco-Welterbestätten in Schottland

Schottland: Unesco-Welterbestätten

Inselgruppe St. Kilda (1986, 2004,2005)

Die Inselgruppe St. Kilda mit der Hauptinsel Hirta liegt ca 60 km westnordwestlich von North Uist im Nordatlantik. Die Inselgruppe (Archipel) gehört zu den westlichen Inseln der Äußeren Hebriden Die Hauptinsel ist Hirta, die eine Fläche von 6,7 km² hat. Die Inseln sind die Überreste eines erloschenen Ringvulkans. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über die Insel sind auf das späte Mittelalter datiert.

Im 18. Jahrhundert wurde Hirta aufgegeben und im Jahr 1930 wurde die Insel evakuiert. Zu der Inselgruppe gehören außer Hirta noch Soay, Boreray, Stac Lee, Dun und Stac Levenish u. a. Die höchste Erhebung der Inseln liegt auf Hirta und ist ca. 430 m hoch. Aus dem Meer herausragende Felsnadeln wie Stac an Armin mit 196 m und Stac Lee mit 170 m, sind beeindruckend. Im Jahrr 2005 wurden Hinweise darauf gefunden, dass St. Kilda wohl schon 2000 Jahre lang besiedelt war. Man fand Tonscherben und in einem Steinbruchs wurden zahlreiche steinerne Klingen, Mörser und Messer aus der Brozezeit entdeckt. Die Inseln sind ein Brutgebiet für Seevögel wie z. B. Basstölpel, Papageientaucher, Wellenläufer und Eissturmvögel, und es gibt endemische (nur hier lebende) Vögel. Auf St. Kilda lebt eine Herde von Soayschafen und eine Herde von Wildborerayschafen, sie gehören zu einer vom Aussterben bedrohten Schafrasse.

Das raue Klima der Irischen See bedingt, dass es keine Bäume auf den Inseln gibt und nur wenige Pflanzen gedeihen. Es gibt allerdings Blütenpflanzen, Pilze, Flechten und Moose. Durch die Entfernung vom Festland zündeten bis ins späte 19. Jahrhundert die Inselbewohner ein Feuer an, wenn sie Kontakt zur Außenwelt haben wollten, denn sie hatten selten die Gelegenheit die Inseln zu verlassen, da die Felsen im Meer bei Wellengang eine Landung und ein Losfahren mit Booten sehr gefährlich machten. Im Jahr 1877 wurde ein so genanntes Postboot zum Festland geschickt, man baute kleine Holzboote und legte eine Nachricht hinein und warf sie ins Meer.

Die Strömung trieb die Boote ans Festland und viele dieser „Bootspost“ wurde dort gefunden und Hilfe organisiert. Ein Ritus der Inselbewohner ist bekannt: ein Freier “ musste mit einer Mutprobe seiner Braut beweisen dass er um sie wirbt und sie wertschätzt, dabei musste er auf dem so genannten „mistress-stone“, ein den Felsnadeln vorgelagerter Felsen mitten im Meer, eine vorgegebene Figur nachstellen.
Die Inselgruppe gehört seit 1986 sowohl zum UNESCO-Weltnaturerbe wie auch zum UNESCO-Weltkulturerbe. In den Jahren 2004 und 2005 wurde diese Welterbestätte erweitert

Edinburgh (1995)

Die Altststadt von Edinburgh liegt auf einem 135 m hohen Felsen, auf der die Festungsanlage „Edinburgh Castle“ liegt. Sie wurde im Jahr 1057 bis zum Jahr 1093 gebaut. Unterhalb des Felsens war bis ins 18.Jahrhundert sumpfiges Gelände. Die Holyrood-Abbey aus dem 11.Jahrhundert, die Kapelle aus dem 12.Jahrhundert, das Holyrood House aus dem 15.Jahrhndert, das Wohnhaus von John Knox aus dem 16. Jahrhundert und die Krönungskirche von Maria Stuart machen die Altstadt von Edinburg zu einem historischen Erlebnis.

Die Engländer versuchten mehrmals Edinburgh zu erobern, nur die St Magaret`s Chapel der Festung wurde nicht zerstört. Im 16. Jahrhundert wurden in Edinburg die ersten 10-stöckigen Hochhäuser gebaut, weil der Felsen nichr genug Platz für die sich ausdehnende Stadt hatte. Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Sümpfe, die den Burgfelsen umgaben, trocken gelegt, und es konnten neue Straßen und Häuser errichtet werden. Eine Brücke verbindet die Altstadt mit der Neustadt und obwohl die Stadtteile in verschiedenen Baustilen zu verschiedenen Zeiten errichtet wurden, bilden sie ein harmonisches Ganzes. Edinburgh wurde im Jahr 1995 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen
Eine ausführliche Beschreibung der Stadt finden Sie unter Edinburgh.

Edinburgh: Grassmarket

Jungsteinzeitliche Monumente auf den Orkney-Inseln (1999)

Die Orkney Inseln waren ebenfalls bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts Teil des Norwegischen Königreichs. Man findet hier eine Fülle an prähistorischen Schätzen aus verschiedensten Epochen. Neben der St Magnus Cathedral aus dem 12. Jahrhundert ist dort sehenswert das Maes Howe, Großbritanniens imposantestes Steinzeitgrab, die Stehenden Steine von Stenness, der aus der Bronzezeit stammenden Ring of Brodgar und das Steinzeitdorf Skara Brae.
Die dortigen Jungsteinzeitlichen Monumente wurden im Jahr 1999 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen

Industrielle Mustersiedlung New Lanark (2001)

Im Jahr 1785 wurde ca.40 km von Glasgow entfernt eine Spinnerei gegründet und zeitgleich wurden Wohnungen für die Arbeiter geschaffen.Es wurde weiterhin die erste Schule für Arbeiterkinder gegründet, die Kinderarbeit wurde stark einer schränkt und eine Hebammenschule eingerichtet. Die Produktion stieg durch das vorbildliche Gefüge, und die Sterblichkeit sank. Diese Mustersiedlung wurde von Zar Nicolaus I. besucht, um auch in Russland evtl. Änderungen herbeizuführen. Die Mustersiedlung wurde im Jahr 2001 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen.

Hadrianswall, Antoninuswall (2008)

Der Hadrianswall wurde ab dem Jahr 122 n. Chr. von den Römern quer durch das heutige England errichtet erbaut und sollte militärische Übergriffe durch die schottischen Pikten verhindern. Er erstreckte sich über 120 km im Grenzgebiet zwischen England und Schottland und verlief von der Westküste bis zum heutigen Wallsend, das nördlich einer römischen Militärstraße lag.

Der Antoninuswall (Vallum Antonini = Wall des Antoninus) wurde von den Römern in der Rekordzeit von zwei Jahren zwischen 142 und 144 errichtet. Der Wall erstreckte sich auf einer Länge von rund 60 km von Old Kilpatrick am Firth of Clyde bis nach Carriden am Firth of Forth im heutigen Schottland. Er wurde zu dem Zweck errichtet, teilweise die Aufgaben des Hadrianswall zu übernehmen, der sich rund 160 km südlich erstreckte. Der Antoninuswall war niedriger und weniger stark befestigt als der Hadtianswall, aber dafür nur rund halb so lang. Zudem besaß er ein dichteres Netz von Kastellen, wodurch er besser überschaubar und zu verteidigen war.

Der Antoninuswall wurde im Jahr 2008 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen. Es sei erwähnt, dass der Hadrianswall 1987 und der Limes als deutscher Teil des grenzüberschreitenden Welterbes 2005 in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen worden sind.

Schottland, UNESCO-Welterbestätten: Hadrianswall

Forth Bridge in Queensferry (2015)

Diese Brücke ist eine der ersten Brücken weltweit, die aus Stahl errichtet wurde. Sie befindet sich etwa 15 km westlich von Edinburgh zwischen South Queensferry und North Queensferry. Bei dem Bauwerk handelt es sich um eine zweigleisige Eisenbahnbrücke über den Firth of Forth, dem Mündungstrichter des Flusses Forth.

Sie wurde zwischen 1882 und 1890 erbaut und besitzt eine Gesamtlänge von 2.523 m – bei einer Höhe von 43 m. Die Durchfahrtshöhe für Schiffe schwankt natürlich mit der Höhe der Tide. Die Brücke gehört zur Eisenbahnstrecke von Edinburgh über die Halbinsel Fife und den Firth of Tay nach Dundee und dann weiter bis Aberdeen führt. Es sei erwähnt, dass der hiesige Tidenhub mehr als 6 m betragen kann und zu starken Gezeitenströmung führt.
Die Forth Bridge in Queensferry wurde im Jahr 2015 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen.

Unesco-Welterbestätten in Wales

Wales: Unesco-Welterbestätte

- Burgen und befestigte Städte von König Edward I. (1986)

Nach der Eroberung von Wales durch den englischen König Edward I. (1239-1307) errichtete dieser im Nordwesten von Wales in der Region Gwynedd zur Sicherung seiner Herrschaft eine Reihe von Burgen. Die bekannteste und von vielen Künstlern verewigte Burg ist jene von Conwy. Sie entstand 1283 und war die erste, die er errichten ließ. Danach folgten Caernarfon und Harlech. Die letzte und größte war Beaumaris an der Menai Strait auf der Insel Anglesey. Die Burgen und Befestigungsanlage von König Edward I. sind seit 1986 UNESCO Weltkulturerbe.

- Industrie-Landschaft Blaenavon (2000)

In Blaenavon, einem relativ unbekannten Ort in Wales, begann im 19. Jahrhundert die industrielle Revolution, und daraufhin wurde der Ort damals zu einem großen Industriezentrum. Die unberührte Landschaft wurde erschlossen, und es wurden in extrem kurzer Zeit zahlreiche Verkehrswege gebaut, um die Güter transportieren zu können. Es wurden Kohle und Eisenerz gefördert und Häuser für die Arbeiter gebaut - es trat in der Region Wohlstand ein. Seit 1980 gibt es jedoch keine Kohlegruben mehr in der Stadt, und der Ort ist mittlerweile regelrecht vergreist. Sehenswert sind in der Stadt u.a. die Museumseisenbahn Pontypool and Blaenavon Railway. Der erste Schacht war die Grube "Big Pit". Besucher werden heute in einem Aufzugkäfig 90 m in die Tiefe gebracht, um die Bäder für die Kumpel, eine Schmiede und den Maschinenraum der Zeche oder die unterirdischen Pferdeställe zu besichtigen. Seit 2000 gehört die Industrie-Landschaft Blaenavon zum Weltkulturerbe der UNESCO.

- Pontcysyllte-Aquädukt und Kanal (2009)

Für den Bau eines Kanals in der schwierigen Landschaft war Erfindungsgeist gefragt, und der Bau verlangte technische Kompetenz. Der Bau wurde ohne Schleusen im Jahr 1805 vollendet. So spannt sich über das Dee-Tal das Pontcysyllte-Aquädukt in 37 m Höhe. Es wurden für den Bau Metallkonstruktionen angefertigt, die haltbar und gleichzeitig schön waren.Aquädukt und Kanal wurden im Jahr 2009 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen

Unesco-Welterbestätten in Nordirland

- Giants Causeway (Damm des Riesen)

Giants Causeway (Damm des Riesen)
Westlich von Ballycastle bilden rund 40.000 gleichmäßig geformte, bis zu 12 m hohe und meist sechseckige Basaltsäulen eine Art Damm, der etwa 3 km lang von den Klippen aus ins Meer verläuft. Sie entstanden vor etwa 2 Millionen Jahren aus abgekühltem Magma und bilden ein beeindruckendes Naturdenkmal. Der Name der Küste ist auf die Legende des Riesen Finn McCool zurückzuführen. Nahebei finden sich hier außerdem eine stattliche Anzahl wunderschöner Buchten, die über Küstenwege erreicht werden können. Der Giants Causeway wurde im Jahr 1986 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes eingetragen, die bisher einzige UNESCO-Welterbestätte in Nordirla

Unesco-Welterbestätten in sonstigen Regionen

- Südseeinsel Henderson Island (Südsee) (1988)

Die Korallenriff-Insel liegt in der Südsee, gehört zu den Pitcairn-Inselnund ist ca. 5000 km vom nächsten Festland entfernt. Sie ist vollständig unbewohnt. Gerade das macht sie so wertvoll, weil die Natur unbeeinflusst vom Menschen war. Auf der Insel gibt es 10 endemische (nur hier wachsend/lebend) Pflanzen und vier endemische Vogelarten. Die Südseeinsel Henderson wurde im Jahr 1988 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätte aufgenommen (Südsee)

- Wildreservat der Insel Gough und unzugängliche Inseln (Überseegebiet St. Helena)(1995, 2004)

Die Insel Gough Island liegt mitten im südlichen Atlantik und hat eine felsige, schwer erreichbare Küste. Dies führte dazu, dass keine fremden Tiere und Pflanzen eingeführt wurden. es leben dort ca. 50 verschiedene Vogelarten, Der Felsenpinguin findet dort seine geschützte Heimstatt, ebenso so wie der "Große Sturmtaucher" und der vom Aussterben bedrohte Wanderalbatros. Auf der Insel wachsen und leben endemische (nur hier wachsend / lebend) Pflanzen und Tiere Die Insel darf nur für Forschungszwecke besucht werden. Das Wildreservat und die Inseln wurden im Jahr 1995 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätte aufgenommen und 2004 erweitert.

- Historische Stadt St. George mit Festungsanlagen (Bermudas) (2000)

Die Stadt St. George ist eine aus dem17. Jahrhundert stammende befestigte Kolonialstadt. Im Jahr 1780 wurden die ersten Kasernen auf einem Hügel errichtert . Bald darauf wurden eine Kapelle und ein Krankenhaus gebaut. Die Häuser in der Zeit gebauten Häuser hatten maximal zwei Stockwerke und waren alle weiß getüncht. Dieses Stadtbild ist bis heute fast ohne Änderung erhalten geblieben. Aus dem 19. Jahrhundert stammen nur wenige herrschaftliche Häuser wie z. B. das Bridge House. Es ist mit kunstvollen Balkonen und Veranden versehen. Die historische Stadt St. George mit Festungsanlagen wurde im Jahr 2000 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen

- Gorham-Höhle (Neandertalhöhle) (2016)

Die Gorham-Höhle ist eine rund 40 m lange Höhle, in deren hinteren Bereich ein enger Gang verläuft, der in einer Art Grabstätte endet.
Die Höhle liegt an der Küste von Gibraltar, einem britischen Übersee-Territorium. Da sie 1907 als erste entdeckt wurde, steht sie beispielhaft für einen ganzen Höhlenkomplex, zu dem noch die folgenden Höhlen gehören:
Vanguard-Höhle, Hyaena-Höhle sowie die Bennett-Höhle. Die vier Höhlen zusammen werden als Gorham`s Höhlenkomplex bezeichnet.
Die Höhle gilt als ein äußerst wichtiger archäologischer Fundplatz, denn sie wurde während des Mittelpaläolithikums über Jahrtausende lang von den Neandertalern bewohnt. Unter dem Mittelpaläolithikums versteht man etwa die Zeit vor 300.000 Jahren bis vor etwa 40.000 Jahren.
In der Höhle wurde eine Reihe von Gegenständen gefunden, wie beispielsweise Knochenreste, Messerklingen, Schaber zur Fellbearbeitung, Muschelschalen, aber auch Reste von Schildkröten, Robben, Delfinen und außerdem Pinienkerne.
Mehrere Reste von Holzkohlefeuern sind etwa 28.000 Jahre alt, könnten aber bereits vom Homo sapiens stammen.
Die Forscher schätzen, dass eine Gruppe von jeweils etwa 15 Menschen die Höhle bewohnt hatte.
Die Höhle ist seit Anfang der 1950er Jahre Gegenstand von archäologischen Forschungsarbeiten. Ihren Namen erhielt sie zu Ehren des britischen Hauptmanns (Captain) A. Gorham vom 2. Battalion der Royal Munster Fusiliers, der sie 1907 entdeckt hatte.
Der Gorham`s Höhlenkomplex in Gibraltar wurde am 17. Juli 2016 auf der Konferenz in Istanbul in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen

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