Brasilien: Diverse Reiseinfos

Formalien, Visa

Bei einem Aufenthalt bis zu 90 Tagen können Touristen mit einem österreichischen, schweizerischen oder deutschem Reisepass, der bei Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein muss, ohne vorherige Einholung eines Visums einreisen.

Ein Kinderausweis wird anerkannt, es wird jedoch empfohlen, diesen grundsätzlich mit einem Lichtbild versehen zu lassen. Die Eintragung eines Kindes im Reisepass der Mutter wird anerkannt, bei einer Eintragung in den Reisepass des Vaters können örtlich Probleme entstehen.

Einreisekarten und Stempel werden am Flughafen erteilt. Die Einreisekarte sollte vom Pass getrennt aufbewahrt werden, damit auch bei Passverlust die legale Einreise nachgewiesen werden kann. Vor Ablauf der 90-Tage-Frist kann bei einer Dienststelle der Bundespolizei (Polícia Federal - Departamento da Polícia Marítima, Aérea e de Fronteiras = DPMAF) eine Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung um maximal weitere 90 Tage beantragt werden. Die erlaubte Gesamtaufenthaltsdauer innerhalb von 12 Monaten beträgt maximal 180 Tage.

Bei einem längeren Aufenthalt muss unbedingt vorher ein Visum bei der für den Wohnort zuständigen Botschaft (Konsulat) beantragt werden, da ansonsten bei der Ausreise Schwierigkeiten zu befürchten sind.

Visa und Pässe
Brasilien verfolgt eine Politik der Gegenseitigkeit: Bürger eines Staates, in denen Brasilianer visumpflichtig sind, müssen bereits vor der Abreise in ihrem Land ein brasilianisches Visum beantragen. Bürger der USA und Frankreich gehören dazu. Staatsangehörige der Bundesrepublik Deutschland, der Schweiz und Österreich brauchen, wenn sie als Touristen einreisen, wie bereits erwähnt, kein Visum.

Botschaft von Brasilien
Wallstraße 57
10179 Berlin
Tel: 0049 - (0)30 - 72 62 80

Generalkonsulat in Frankfurt/ Main
Hansaallee 32
60322
Frankfurt am Main
Tel: 0049 - (0)69 - 92 07 42 0

Generalkonsulat in München
Sonnenstraße 31
80331 München
Tel: 0049 - (0)89 - 2 10 37 60

Honorarkonsulate finden Sie in Aachen, Bremen, Hamburg, Hannover und Stein.

Botschaft der Föderativen Republik Brasilien in Wien
Pestalozzigasse 4/2
1010 Wien
Tel: 0043 - (0)1 - 512 06 31

Botschaft der Föderativen Republik Brasilien in Bern
Monbijoustrasse 68
Case postale 1004,
3000 Bern 23
Tel: 0041 - (0)31 - 371 85 15

Brasilianisches Konsulat in Zürich
Stampfenbachstrasse 138
8006 Zürich
Tel: 0041 - (0)44 - 206 90 20/30

Für Informationen zu Einfuhrverboten diverser Souvenirs für Deutschland:
https://www.zoll.de/DE/Privatpersonen/Reisen/Reisen-nach-Deutschland-aus-einem-nicht-eu-Staat/reisen-nach-deutschland-aus-einem-nicht-eu-staat_node.html

Anreise und Verkehr

Der Reisende erreicht Brasilien natürlich am Besten mit dem Flugzeug. Dabei werden die großen internationalen Flughäfen von zahlreichen Ländern direkt bzw. Non-Stop angeflogen. Aber auch viele Kreuzfahrtschiffe laufen z.B. Rio de Janeiro an.

Reisen im Land

Flugverbindungen
Brasilien hat vier Hauptfluggesellschaften: Varig, TAM, TransBrasil und VASP, die beinahe jeden brasilianischen Flughafen anfliegen. Für die kleineren Flughäfen gibt es teilweise Linienflüge der Varig Tochtergesellschaften Nordeste und Rio Sul. Für kleinere und ungewöhnlichere Strecken, besonders im Amazonasgebiet, gibt es außerdem Air Taxis, d.h. privatbetriebene kleinere Flugzeuge.
Eine Reihe von "Billigfliegern" haben sich zudem in den letzten Jahren etabliert. Diese fliegen unter den gleichen Konditionen wie Ryanair und Easyjet, können jedoch meist noch nicht online gebucht werden. Die bekanntesten Billigflieger sind BRAM und GOL, die die meisten Grosstädte Brasiliens anfliegen. Zur Hochsaison ist es bei allen Fluggesellschaften wichtig, sehr weit im voraus zu buchen, da die Flüge schnell ausgebucht sind und sehr teuer werden.
Falls eine längere und ausgedehntere Reise nach Brasilien geplant ist, bietet es sich an, schon in Europa einen Air Pass bei einer der größeren brasilianischen Fluggesellschaften zu besorgen. Mit einem Airpass kann man verschiedene Stationen einer Rundreise wählen und danach wieder am Ursprungsort des Überseefluges ankommen. Dies spart sehr viel Zeit und Geld und ist sehr zu empfehlen.

Fährverbindungen
Fährverbindungen in Brasilien sind in der Regel gut und meist unerlässlich. Ganz besonders im Amazonasgebiet und für bestimmte Regionen des Pantanal sind Reisende fast vollkommen auf auf den Fährverkehr angewiesen. In diesen Regionen kann man teils Tage und Wochen auf den Flussadern verbringen, was die einzige Möglichkeit ist, große Teile dieser Landstriche zu durchqueren. Auch eine große Anzahl der Atlantikinseln können nur mit Fähren erreicht werden.

Eisenbahn
Passagierbahnverbindungen durch Brasilien gibt es kaum. Es gibt zwar noch über 30.000 km Bahngleise, diese werden jedoch hauptsächlich für den Frachtverkehr verwendet. Einige wenige Dampflokomotiven werden noch als Touristenattraktionen benutzt wie zum Beispiel die 13 km lange Strecke von Sao Joao del Rei nach Tiradentes in Minas Gerais. Eine elektrische Eisenbahnverbindung gibt es zwischen Curitiba und Paranagua im Staat Paraná. Ein Touristenzug fährt jeden morgen durch die steilen Geburgszüge des Mata Atlantica und erlaubt spannende Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt der Region.

Bus
Busreisen sind in Brasilien für die Mehrheit der Brasilianer und viele Touristen die weitverbreitetste Art zu reisen. Das sehr gut entwickelte Netz der Buslinien und Städteverbindungen durch das ganze Land (mit Ausnahme von Amazonasbecken) ersetzt das Fehlen von einer Eisenbahninfrastruktur. Direktverbidungen zwischen Grosstädten gehen mehrmals täglich von den jeweiligen Busstationen ("Rodoviárias") ab, zwischen den Städten São Paulo und Rio de Janeiro zu Stosszeiten sogar im 15 Minuten-Takt. Die Busse sind in aller Regel pünktlich, sauber und zuverlässig und bieten ein sehr gutes Preisverhältnis.
Es gibt drei verschiedene Klassen: convencional (ganz normaler Reisebus), executivo (Klimatisiert mit sehr weit nach hintenverstellbaren Sitzen und Kopfkissen), leito (die komfortabelste Variante: breite, vollkommen nach hintenverstellbare Sitze, Klimaanlage, Decken und Kopfkissen). In den Leito- und Executivo-Klassen gibt es ausserdem gekühltes Wasser, Kaffee und kleine Snacks.
Es gibt eine Website, auf der man sich nach Reisezeiten und Verbindungen informieren kann (siehe WebLinks), online-Buchungen kann man jedoch dort nicht vornehmen. Fahrkarten muss man entweder direkt am Schalter oder bei ausgewählten Reiseagenturen kaufen oder sie sich von einem Boten bringen lassen, was während der Hochsaison im Sommer oder für Langstreckenfahrten sehr zu empfehlen ist.

Straßen
Die Verwendung von Autos auf dem Straßennetz in Brasilien ist oft der einzige Weg, um in abgelegenere Gegenden zu gelangen. Es ist außerdem die flexibelste Art, sich im Lande forzubewegen. Es sei jedoch Vorsicht geboten, insbesondere in den Großtädten, da die Brasilianer im allgemeinen einen sehr rücksichtslosen und gefährlichen Fahrstil haben. außerdem ist in einer Reihe von Großstädten, wie z.b. in Sao Paulo mit Überfällen, auch an roten Ampeln zu rechnen.
Nach einer Schätzung aus dem Jahre 2005 gibt es in Brasilien rund 2 Mio. km Straßen, davon sind nur rund 185.000 km asphaltiert.

Mietwagen
Sich mit einem Mietwagen fortzubewegen, ist eine einfache und sichere Art, seine Reiseplanung flexibel zu halten. Die Konditionen sind die gleichen wie in Europa, wobei man ganz besonders auf Vertragsklauseln achten sollte, die sich zu Unfallversicherung und Diebstahl äußern.

Ein- und Ausfuhr von Devisen

Landeswährung

Die Landeswährung von Brasilien ist der Real = 100 Centavos.

Zollbestimmungen
Bereits im Flugzeug erhält man ein Formular für die Zollerklärung. Wie auch in den meisten anderen Ländern werden Nahrungsmittel tierischen Ursprungs, Pflanzen, Früchte und Samen konfisziert. Geschenke dürfen den Wert von 100 US $ nicht übersteigen. Zollfrei sind zudem: 25 Zigarren, 400 Zigaretten, 280 g Parfum und 2 Liter alkoholischer Getränke.

Brasilien hat sehr strenge Bestimmungen für die Einfuhr von Computern. Bei der Einreise müssen alle Geräte registriert werden, die bei der Ausreise wieder vorzuweisen ist. Elektronische Geräte deren Wert 300 US $ nicht übersteigt, können mit einem Touristenvisum ohne Registrierung ins Land einführen und dürfen als Geschenke zurückgelassen werden.

Internationales Kfz-Kennzeichen

Das internationale Kfz-Kennzeichen von Brasilien lautet:

BR

Infektionskrankheiten

In Brasilien ist mit den folgenden in Deutschland bzw. Mittel- und Nordeuropa nicht oder eher seltener verbreiteten Infektionserkrankungen zu rechnen:

  • Malaria , kein Malariarisiko besteht an der Ostküste einschließlich der Iguacu-Wasserfälle. Mit Ausnahme der Städte im Amazonasbecken besteht in den Städten ebenfalls kein Malariarisiko. Etwa 75% der Infektionen erfolgen mit der sehr gefährlichen Malaria tropica, der Rest mit der Malaria tertiana.
  • Aids
  • Bilharziose , aber nur vereinzeltes Vorkommen, so im Amazonasbecken
  • Chagas Erkrankung , vor allem in ländlichen Gebieten
  • Cholera
  • Dengue Fieber, das Denguefieber bildet mittlerweile in Teilen des Landes ein großes gesundliches Problem. So wurden Anfang März 2008 ca. 33.000 Menschen in und um Rio de Janeiro infiziert, von denen ca. 70 verstarben.
  • Darminfektionen, durch verunreinigte Lebensmittel oder kontaminiertes Wasser, so u.a. durch Amöben, Lamblien, Salmonellen Shigellen, Wurmbefall und alle möglichen Arten an Viren und Bakterien
  • Filariose
  • Fleckfieber besonders im Nordosten des Landes
  • Gelbfieber
  • Kala-Azar
  • Leishmaniose
  • Kinderlähmung, Polio
  • Meningokokken Meningitis, ein Infektionsrisiko besteht vor allem in den Slums
  • Pest , vereinzeltes Vorkommen
  • Sonnenbrand
  • Tetanus
  • Tollwut
  • Typhus

Impfempfehlungen
Bei Reisen nach Brasilien werden die folgenden Impfungen empfohlen:

  • Diphtherie, diese Impfung sollte grundsätzlich immer, auch zu Hause durchgeführt werden
  • Hepatitis A und B, diese Impfung sollte grundsätzlich immer, auch zu Hause durchgeführt werden
  • Gelbfieber , s. Impfpflicht
  • Kinderlähmung, Polio, diese Impfung sollte grundsätzlich immer, auch zu Hause durchgeführt werden
  • Meningokokken Meningitis
  • Tetanus, diese Impfung sollte grundsätzlich immer, auch zu Hause durchgeführt werden
  • Tollwut , nur dann empfehlenswert, wenn ein Kontakt mit fremden Tieren wahrscheinlich ist
  • Typhus, nur dann empfehlenswert, wenn ein Kontakt mit verunreinigtem Wasser oder verunreinigten Lebensmitteln wahrscheinlich ist

Impfpflicht
Für alle Personen, die aus einem von der WHO ausgewiesenen Gelbfieber-Infektionsgebiet einreisen besteht eine Impfpflicht gegen Gelbfieber.

Gelbfieberimpfung von Kindern
In den meisten Ländern, in denen eine Gelbfieberimpfung vorgeschrieben ist, gilt dies auch für Kinder mit einem Alter über 1 Jahr, in einigen Ländern sogar ab 6 Monaten. Dazu ist festzustellen:
Bei einer Impfung gegen Gelbfieber gab es eine Reihe von Nebenwirkungen, so z.B. Enzephalitis. Rund Zweidrittel der davon Betroffenen waren Kinder unter 6 Monaten. Daher dürfen Kinder unterhalb dieses Alters auf keinen Fall geimpft werden. Aber auch Kinder unter einem Jahr sollten möglichst nicht geimpft werden. Im Zweifel müssen Gelbfieber-Infektionsgebiete dann gemieden werden.
Jede Impfung gegen Gelbfieber darf nur in speziell dafür autorisierten Gelbfieber-Impfstellen durchgeführt werden!

Malariaprophylaxe
Bei Reisen in das Land ist es angeraten, sich einer Malariaprophylaxe zu unterziehen. Wem die Nebenwirkungen bedenklich erscheinen, sollte aber wenigstens ein "stand by-Präparat" mit sich führen.

Allgemeine Gesundheitsprophylaxe
Durch hygienisches Essen und Trinken (nur Abgekochtes, nichts lau Aufgewärmtes) können die meisten z.T. auch gefährlichen Durchfälle vermieden werden; ein konsequenten Mückenschutz verhindert viele Tropen- und andere Infektionserkrankungen

Trinkwasser
In Brasilien sollte nie Leitungswasser getrunken werden. Obwohl das Wasser in den Städten mitunter sogar stark gechlort ist, filtern auch Brasilianer ihr Wasser.

Sonnenschutz
Die tropische Sonne sollte keinesfalls unterschätzt werden. Am Meer weht meist eine angenehme Brise, so dass man am Strand oft erst zu spät bemerkt, wie stark man der Sonneausgesetzt war. Am Besten meidet man ganz die offenen Sonnenstrahlung, was besonders für Kinder gilt. Sonnencremes mit einem hohen Schutzfaktor sollte stets verwendet werden.

Aktuelle Warnhinweise

Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland
Bürgerservice
Tel.: 0049 - (0)30 - 5000 - 2000
www.auswaertiges-amt.de/de

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