Sachsen-Anhalt

Allgemeines, tabellarische Übersicht

Das Land Sachsen-Anhalt, das auf Plattdeutsch Sassen-Anhalt genannt wird und zu den so genannten „Neuen Bundesländern“ gehört, ist bezüglich seiner Fläche von etwa 20.446,30 km² das achtgrößte Bundesland Deutschlands.Gegenwärtig leben etwa 2.400.000 Menschen dort und machen es zum elftgrößten deutschen Bundesland.
Sachsen-Anhalt, dessen Landeshauptstadt Magdeburg auf eine über 1000jährige, teilweise sehr bewegte Geschichte zurückschauen darf, wird begrenzt von den Ländern Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen und Thüringen.Betrachtet man die Bevölkerungsdichte des Landes, so liegt diese mit 117 Einwohnern pro km² zwar im Durchschnitt der Neuen Bundesländer, allerdings deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von etwa 230 Einwohnern pro km².Sachsen-Anhalt, das mit seinen Sehenswürdigkeiten wie insbesondere dem Harz zu locken weiß, beinhaltet aber auch so bekannte und sehenswerte Städte wie das zweimal völlig zerstörte Magdeburg, die Händel-Stadt Halle (Saale) sowie die Lutherstädte Wittenberg und Eisleben. 1947 wurde das Land, das zur Sowjetischen Besatzungszone gehört hat, nach der Auflösung des Landes Preußen gebildet. Seine bedeutendsten Vorgängerländer waren die preußische Provinz Sachsen sowie der Freistaat Anhalt.Nahe der Grenze zu Sachsen breitet sich mit dem Ballungsraum Halle (Saale), Merseburg und Bitterfeld-Wolfen das so genannte „Chemiedreieck“ aus, das bis in das sächsische Leipzig reicht. Halle (Saale) ist auch die größte Stadt des Landes und war bis in die jüngste Vergangenheit dafür bekannt, die Chemieindustrie mit ihrem wirtschaftlichen Schwerpunkt in Leuna zu beheimaten.

Exakter Name Sachsen-Anhalt
Angrenzende Bundesländer Brandenburg
Niedersachsen
Sachsen
Thüringen
Bundesland seit Im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands
seit dem 3. Oktober 1990
Erster Ministerpräsident Gerd Gies von der CDU (1990-1991)
Landesflagge
Landeswappen
Landeshymne Lied für Sachsen-Anhalt (inoffiziell):
"Dieses Lied geh allen Herzen ein"
Landtagspräsident Hardy Peter Güssau von der CDU (47 Ja- und 35 Nein-Stimmen)
Sitzverteilung im Landtag
(Wahl vom 13. März 2016)

CDU 30 (29,8%)
AfD 24 (24,2%)
Die Linke 17 (16,3%)
SPD 11 (10,6%)
Bündnis90/Die Grünen 5 (5,2%)

Ministerpräsident Seit dem 19. April 2011 Reiner Haseloff (CDU)
Wiederwahl im 2. Wahlgang am 25. April 2016 mit 47 Stimmen
Regierungs-Koalition CDU, SPD und Grüne
Opposition AfD, Die Linke
Anzahl der Stimmen im Bundesrat 4
Einwohnerzahl Ca. 2,4 Mio.
Ausländeranteil Ca. 1,9%
Religionen Konfessionslos (80%)
Protestanten (15,3%)
Katholiken (3,8%)
Andere Konfessionen (0,9%)
Sprachen V.a. Deutsch
Niederdeutsch wird auch v.a. im Norden gesprochen.
Landes-Hauptstadt Magdeburg mit ca. 230.000 Einwohnern
Fläche 20.446 km²
Höchster Berg Brocken (1.141 m)
Flüsse Elbe, Saale, Havel und Mulde
Größter See Goitzschesee bzw. Bernsteinsee (25 km²)
Kfz.-Kennzeichen von Magdeburg MD
Webseite des Landes www.sachsen-anhalt.de

Interessante Ausflugsziele

Bad Kösen
Nur 7 Kilometer entfernt von Naumburg befindet sich Bad Kösen, das für die Solequellen bekannt ist. Ein Stück weiter liegt auch die Rudelsburg.

Dessau
Das weltweit als Bauhausstadt bekannte Dessau war Wirkungsort Paul Klees, Kurt Weils, Walter Gropius’ oder auch Wassily Kandinskys gewesen und ist v.a. wegen eines bemerkenswerten Landschaftsdenkmal einen Besuch wert: dem Gartenreich Dessau-Wörlitz. Das Bauhaus Dessau ist in die Liste der UNESCO Wletkulturerbestätten eingetragen.
Eine ausführliche Darstellung der Stadt finden Sie bei goruma hier >>>

Dölauer Heide
Dieses Waldgebiet am Westrand von Halle besitzt einen enormen Erholungswert. Für eine gute Aussicht sorgt der Kolkturm am Ostrand der Dölauer Heide, zu der auch der Heidesee gehört. Das mit 740 Hektar größte Landschaftsschutzgebiet der näheren Umgebung, das einen Baumbestand aufweist, der zur Hälfte älter als 80 Jahre ist, kann über eine Exkursion gut erkundet werden. Dabei kann man den Hubertusplatz entlanggehen, der nahe des Universitätsklinikums Halle Kröllwitz beginnt.

Eisleben
Eisleben, die kleine und ruhige Stadt in Sachsen-Anhalt – 30 Kilometer westlich von Halle (Saale) gelegen-, erlangte vor allem als Geburts- und Sterbestadt des großen deutschen Reformators Martin Luther eine herausragende Bedeutung. Ihr offizieller Name ist daher seit 1946 „Lutherstadt Eisleben“.
Im Jahre 994 erstmals als „Islebia“ und 1180 als Stadt erwähnt, gehörte Eisleben zum Herrschaftsbereich der Grafen von Mansfeld, bis es 1780, dem „Aussterbejahr“ des Grafengeschlechts, an Sachsen fiel. Durch die Entscheidungen des Wiener Kongresses fiel es nach den Napoléonischen Kriegen 1815 an Preußen. Die Stadt unterteilt sich in die Alt- und die Neustadt, wobei letztere bereits im frühen 16. Jahrhundert für die Bergarbeiter der Stadt errichtet worden war.
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Freyburg
Vier Kilometer im Norden von Naumburg kann man in Freyburg u.a. das Schloss Neuenburg besuchen, natürlich auch die Rotkäppchen-Sektkellerei sowie historische Weinlagen.

Halberstadt
Halberstadt liegt als fünftgrößte Stadt des deutschen Bundeslandes Sachsen-Anhalt im nördlichen Harzvorland. Die Stadt, deren Geschichte als Missionsstützpunkt beginnt, der im Jahre 804 durch Kaiser Karl den Großen zum Bischofssitz gemacht worden war, wird wundervoll von den Höhenzügen Huy, den Spiegels-, den Theken- sowie den Klusbergen umrahmt. Im Jahre 989 hatte der Bischof Hildeward (968-996) von König Otto III. das Zoll-, Markt- und Münzrecht zuerkannt bekommen sowie den so genannten Blut- und Heerbann, der die weltliche Gewalt auch über die Bewohner Halberstadts meinte. Somit war der Bischofssitz von nun an eine Stadt. Halberstadt selber sollte in den folgenden Jahrhunderten von Heinrich dem Löwen zerstört, später reformiert, dann von Wallenstein wieder rekatholisiert, von Hexenprozessen und Pest geschüttelt, im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach wieder aufgebaut werden. Ein ganz normales deutsches Schicksal also.
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Halle (Saale)
Halle (Saale), die Großstadt in Mitteldeutschland, ist mit über 230.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt Sachsen-Anhalts und die Stadt mit der höchsten Bevölkerungsdichte der neuen Bundesländer. Sie ist Sitz der berühmten Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der nicht minder bekannten Leopoldina sowie – und jetzt kommen wir von der Bildung zu den Gaumenfreuden - der Halloren Schokoladenfabrik, welche nicht weniger ist als die älteste Schokoladenfabrik von Deutschland. Die Stadt, die sich da so anheimelnd an den Nordwestrand der Leipziger Tieflandsbucht schmiegt, ist an der hier schiffbaren Saale entstanden, die an dieser Stelle in diverse Flussarme zerfällt. Sie fließt insgesamt mit 25 km durch die Stadt. Die auch als „Stadt der fünf Türme“ charakterisierte Stadt erhielt diesen Beinamen aufgrund der vier Türme der prächtigen Halleschen Marktkirche sowie des Roten Turmes, gleichsam ein Wahrzeichen der Saale-Großstadt.
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Harz
Nur eine knappe Autostunde von Magdeburg entfernt beginnt der Harz, eines der beliebtesten Gebirge Deutschlands. Jährlich zieht er mit seinen Seen, tiefen Wäldern und natürlich dem Brocken, dem höchsten Berg im nördlichen Deutschland, endlose Besucherströme an. Zudem sind die wundervollen Städte Halberstadt, Quedlinburg oder Wernigerode einen Besuch wert. Dort wird man den Charme der alten Zeit erleben.

Kyffhäuser
Der wohl berühmteste Bergrücken Deutschlands erhebt sich zwischen Unterharz und Goldener Aue nahe der Grenze zu Sachsen-Anhalt. Er ist ungefähr 19 km lang und 7 km breit. Seine höchste Erhebung hat er im 477 Meter hohen Kulpenberg, auf dem sich ein Richtfunkturm sowie ein Fernsehfüllsender befinden. Um den Kyffhäuser rankt sich die Sage um den Kaiser Friedrich I. „Barbarossa“ (= Rotbart), der im Inneren des Berges im Kreise seiner Gefolgsleute so lange schlafen soll, bis er eines Tages wieder erwachen und das Reich zu neuem Ruhme führen werde. In einer Höhle innerhalb des Berges soll der Kaiser zu sehen sein, auf einer Bank sitzend und schlafend, während sein roter Bart durch den steinernen Tisch gewachsen sei.

Magdeburg
Magdeburg, die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts, ist nach Halle (Saale) die zweitgrößte Stadt des Bundeslandes. Erste Erwähnungen der Stadt gehen bis auf das Jahr 805 zurück, als sie noch „Magadoburg“ hieß, was so viel wie „Mächtige Burg“ bedeutete. Sie ist die Stadt, in derem Dom die Sarkophage von Otto I., der Große (912-973) und seiner ersten Frau Editha (910-946) stehen und besichtigt werden können. Magdeburg kann auf eine bewegte Geschichte zurückschauen - eine Geschichte, die nicht immer freudvoll gewesen war und oftmals tiefe Narben auf dem Antlitz der Stadt hinterlassen hat.
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Mansfeld
Hier befindet sich das von den Eltern im Jahr 1491 erworbene Haus, in dem der junge Luther bis zum Jahr 1497 gelebt hatte. Es befindet sich in der heutigen Lutherstraße 26. Auch die Schule, die Luther von 1488 bis 1497 besuchte, ist in Mansfeld. Und ein schöner Ausflug besteht in der Besichtigung des alten Schlosses der Grafen von Mansfeld, dessen erste Erwähnung auf das Jahr 1060 zurückgeht. Das Geschlecht der Grafen von Mansfeld starb 1780 aus. Heutzutage dient das Schloss der ev. Kir-che als Tagungs- und Rüstzeitenheim. Es kann aber dennoch besichtigt werden.

Naumburg
Wer Naumburg hört, der denkt sicherlich sofort an die Stifterfigur der Uta im Naumburger Dom. Aber darüber hinaus gehört Naumburg ohne Zweifel zu den schönsten Städten Deutschlands und hatte sich schon früh in seiner Geschichte als bedeutende Messe- und Handelsstadt einen Namen machen können. Vom einstigen Ruhm der Stadt zeugen noch immer die Reste der alten Stadtbefestigung und die herrlichen Bürgerhäuser. Die wunderschöne Stadt im Süden Sachsen-Anhalts kann auf eine abwechslungsreiche Geschichte zurückblicken und war einst der Sitz des Bistums Naumburg. Das Wahrzeichen der Stadt ist der Naumburger Dom, ein unglaublicher Sakralbau im Stile der Spätromanik und der Frühgotik, der die gesamte mittelalterliche Altstadt dominiert.
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Pechau
Pechau, ein Ortsteil Magdeburgs, liegt in der Elbaue. Das idyllische Dorf besticht durch die ursprüngliche und wundervolle Landschaft, die es umgibt und die zum Biosphärenreservat Mittelelbe gehört.

Peißnitzinsel
Gerade einmal 2,5 Kilometer ist die Peißnitzinsel lang, aber sie bietet neben einer großen Parkanlage auch den übergroßen Brunnen "Fontäne" sowie etliche Skulpturen an. Die Insel ist auch Ort des alljährlichen Halleschen Laternenfestes. Insbesondere für Kinder fährt die Parkeisenbahn Halle.

Quedlinburg
Quedlinburg, die kulturträchtige Stadt im Ostharz wurde im Jahre 1994 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Zu den damit geehrten Bauwerken gehören die Stiftskirche St. Servatius (St. Servatii) mit dem Domschatz sowie das Ensemble von über 1.000 Fachwerkhäusern aus mehreren Jahrhunderten innerhalb der Stadtmauer. Während der letzten Jahre wurden unzählige der durch das Weltkulturerbe preisgekrönten Fachwerkhäuser fachmännisch restauriert.
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Saaletal
Man sollte unbedingt einen Ausflug in das wunderbare Saaltal mit seinen zahlreichen alten Burgen unternehmen. Franz Kugler (1806-1856) dichtete 1826 zu der Melodie von Friedrich Ernst Fesca 1789-1826) von 1822 das folgende wehmütige Lied, dessen erste Strophe vorgestellt sei:
An der Saale hellem Strande
Stehen Burgen wunderbar
Ihre Dächer sind gefallen
Und der Wind streicht durch die Hallen
Wolken ziehen drüber hin.

Straße der Romanik
Von Magdeburg bietet sich ein Tagesausflug entlang der Straße der Romantik an, welche durch ganz Sachsen-Anhalt führt und sich an Klöstern, Burgen und Kirchen aus der Zeit zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert vorbeischlängelt.

Torgau
Die alte Stadt an der Elbe betitelt sich selbst mit "Stadt der Reformation und Stadt der Renaissance". In Torgau starb am 20. 12 1552 Katharina von Bora, die Gattin Martin Luthers. Hier befindet sich auch ihr Grabmal. Es sei erwähnt, dass sich am 25.4.1945 in Torgau amerikanische und sowjetische Soldaten an der Elbe zusammentrafen und begrüßten.

Wernigerode
Die sympathische kleine Stadt Wernigerode erstreckt sich im Westen Sachsen-Anhalts auf einer Höhe von etwa 240 Metern Meereshöhe.

Die „Bunte Stadt am Harz“ ist beliebtes Tourismuszentrum der Region und lockt mit solchen Sehenswürdigkeiten wie dem gleichnamigen Schloss, dem prächtigen Rathaus, dem Westerntor oder dem Kleinsten Haus. Ansonsten ist für viele Besucher Wernigerode das Tor zum Harz, an dessen Rand sie liegt.

Wittenberg
Die Lutherstadt Wittenberg ist untrennbar mit dem Reformator Martin Luther verbunden, was bereits im Namen der Stadt deutlich zum Ausdruck kommt. Die gesamte Stadt atmet noch immer den Geist Luthers. In zahlreichen Gebäuden lebt die Erinnerung an ihn: An das Tor der Schlosskirche soll er im Jahr 1517 seine 95 Thesen angeschlagen haben; In der Stadtkirche hielt er seine anklagenden Predigten; Im Lutherhaus verbrachte er mit seiner Frau Katharina von Bora den letzten Abschnitt seines Lebens. Das heutige Restaurant und Hotel "Goldener Adler" darf nicht vergessen werden, in dessen teilweise erhaltenen Räumen brachte er viele Abende beim Wein mit Freunden zu.
Aber die Stadt begrüßt den Besucher nicht nur mit seiner Lutherhistorie sondern auch mit vielen historischen Kleinoden sowie zahlreichen schönen Läden, Cafes und Restaurants.
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Wörlitzer Park
Der Wörlitzer Park, der sich ca. 20 km südlich von Wittenberg befindet, ist der erste Landschaftsgarten in Deutschland und auf dem europäischen Festland.
Er entstand ab 1764 und wurde ebenfalls in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen.

Geografie

Vor 1945
Die Geschichte des heutigen deutschen Bundeslandes Sachsen-Anhalt beginnt eigentlich erst im Jahre 1947, als es nach der Auflösung des Landes Preußen entstanden war. Seine bedeutendsten Vorgängerländer waren die preußische Provinz Sachsen sowie der Freistaat Anhalt.
Wichtigster Ort des gegenwärtigen Bundeslandes ist und war Magdeburg. Das Bistum Magdeburg, das im Zuge der Reformation säkularisiert (zu deutsch: enteignet) worden war, ist durch den Pager Frieden von 1635 an den Kurfürsten von Sachsen und 1680 gemeinsam mit dem benachbarten Fürstbistum Halberstadt an das Kurhaus Brandenburg gefallen. Preußen konnte nach den Freiheitskriegen gegen Napoléon Bonaparte den größten Teil des Königreichs Sachsen an sich ziehen. Zu diesem Territorium gehörten die Gebiete des ehemaligen Kurkreises, des Thüringischen sowie des Neustädter Kreises, die Stifte Naumburg-Zeitz und Merseburg, sowie schließlich die Grafschaften Barby, Mansfeld und Wernigerode. Hinzu kam das Fürstentum Querfurt und der einstige kursächsische Anteil an der Grafschaft Henneberg. Diese neuen Erwerbungen wurden dann gemeinsam mit den alten preußischen Gebieten Erfurt, Eichsfeld sowie den ehemaligen Reichsstädten Mühlhausen und Nordhausen in einer Provinz Sachsen zusammengefasst. Damit war der König von Preußen auch Herzog von Sachsen und Magdeburg, aber auch Landgraf zu Thüringen geworden. Die Provinz Sachsen wurde dann im Dritten Reich 1944 aufgelöst, wobei man aus den Regierungsbezirken Magdeburg und Merseburg die Provinzen Magdeburg sowie die Provinz Halle-Merseburg machte. Der Regierungsbezirk Erfurt indes unterstellte man dem Reichsstatthalter für Thüringen.

Nach 1945
Die beiden Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg wurden dann 1945 von amerikanischen und sowjetischen Truppen besetzt, wobei die Amerikaner zunächst den (späteren) Ministerpräsidenten Erhard Hübener in das Amt eines Landeshauptmanns brachten, sich dann aber Juni 1945 aus der Region zurückzogen. Die Sowjetische Militäradministration hatte nun das politische Sagen und vereinigte im Juli 1945 Magdeburg und Merseburg, den Freistaat Anhalt, die braunschweigische Enklave Calvörde, den östlichen Teil des Landkreises Blankenburg sowie die thüringische Enklave zur neuen Provinz Sachsen. Hübner wurde von der kommunistischen Besatzungsmacht zum Provinzpräsidenten ernannt. Die ersten freien Landtagswahlen der Provinz fanden im Jahre 1946 statt. Die Wahl bestätigte Hübner im Amt und machte die CDU zur stärksten Partei. Nachdem der Name der Provinz Sachsen in Sachsen-Anhalt umgeändert worden war, trat am 10. Januar die erste Landesverfassung in Kraft. Zunächst wurde Halle die Hauptstadt des Landes, weil Magdeburg zu stark zerstört gewesen war. Nach erheblichen Konflikten mit der sowjetischen Militärverwaltung trat Hübner 1948 zunächst als Justizminister und 1949 schließlich auch als Ministerpräsident zurück. Im Amt abgelöst wurde er von Werner Bruschke von der SED. Im Zusammenhang mit der Verwaltungsreform der DDR wurde das Land Sachsen-Anhalt im Jahre 1952 faktisch aufgelöst und in die beiden Bezirke Halle und Magdeburg aufgeteilt.
Mit der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 entstand das Land Sachsen-Anhalt neu und setzte sich nun aus den früheren Bezirksgebieten Halle und Magdeburg sowie dem Kreis Jessen zusammen. Magdeburg wurde die Landeshauptstadt des neuen Bundeslandes, in dem bei der Landtagswahl am 14. Oktober die CDU als stärkste Partei hervorgehen konnte. Das Bundesland Sachsen-Anhalt hatte in den Folgejahren sehr unter dem mehrfachen Wechsel der Landesregierungen sowie unter politischen Affären zu leiden. Daher verlor die CDU bei den Landtagswahlen 1994 und musste einer Landsregierung aus SPD und Bündnis 90/Grüne weichen. Trotz des Regierungswechsels aber blieb die Situation im Lande schlecht. Nach erheblichen ökonomischen und arbeitsmarktpolitischen Umstrukturierungsmaßnahmen wies das Land die höchste Arbeitslosenquote aller Bundesländer auf. Auf die Krise antworteten die Landesbewohner mit der Wahl der DVU in den Landtag, ein Erfolg, den die Partei 2002 aber nicht wiederholen konnte. Vielmehr kam es in jenem Jahr zu einem erneuten Regierungswechsel, der mit der anhaltenden wirtschaftlichen Krise im Bundesland zusammenhing. Sachsen-Anhalt wird seither von einer von der CDU dominierten Landesregierung regiert.

Ministerpräsidenten
Die Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, wobei zu beachten ist, dass es das Bundesland zwischen 1952 und 1990 nicht gab:

Erhard Hübener (1947-1949)
Werner Bruschke von der SED (1949-1952)
Gerd Gies von der CDU (1990-1991)
Werner Münch von der CDU (1991-1993)
Christoph Bergner von der CDU (1993-1994)
Reinhard Höppner von der SPD (1994-2002)
Wolfgang Böhmer von der CDU (2002-2011)
Reiner Haseloff von der CDU (seit dem 19. April 2011 - amtierend)


Allgemeines
Das insgesamt 20.446,31 km² große Bundesland Sachsen-Anhalt, dessen Landeshauptstadt Magdeburg ist, wird von den Länder Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen und Thüringen begrenzt. Das Land ist im Norden relativ flach und wird von der dünn besiedelten Altmark geprägt. An diese Altmark schließt sich im Süden - nach der Colbitz-Letzlinger Heide und dem Drömling - die Region Elbe-Börde-Heide an, zu der auch die fruchtbare und wenig bewaldete Magdeburger Börde gehört, deren bekannteste Stadt Magdeburg ist. Der Harz breitet sich im Südwesten Sachsen-Anhalts aus. Zu ihm gehören auch der länderübergreifende Nationalpark Harz, das Harzvorland sowie das Mansfelder Land. Der Süden des Bundeslandes wird von der Saale und der Unstrut bestimmt. Dort liegt auch das Weinanbaugebiet Saale-Unstrut-Region. Zuletzt muss noch die Region Anhalt-Wittenberg erwähnt werden, die sich im Osten Sachsen-Anhalts ausbreitet.
Im Großen und Ganzen besteht Sachsen-Anhalt also aus den Regionen Altmark, Anhalt-Wittenberg, Chemiedreieck, Elbe-Börde-Heide bzw. Region Magdeburg, Harz, Mansfelder Land, Ostfalen und Saale-Unstrut-Region.
Landschaften, in die sich Sachsen-Anhalt unterteilen lässt, sind:

Elbeniederung (mit dem Biosphärenreservat Mittelelbe und dem Dessau-Wörlitzer Gartenreich)
Altmark (mit der Colbitz-Letzlinger Heide und dem Drömling)
Magdeburger Börde
Nördliches Harzvorland
(mit dem Großen Fallstein, Hakel, Huy und Großem Bruch)
Harz und Nationalpark Harz
Fläming und Naturpark Fläming
Naturpark Dübener Heide
Saale-Unstrut-Triasland
(mit der Querfurter Platte, der Goldenen Aue, dem Kyffhäuser sowie der Hohen Schnecke)

Mittelgebirge und höchste Erhebungen
Der Harz ist das mit Abstand größte Mittelgebirge Sachsen-Anhalts. Dort erhebt sich mit 1.141 Metern auch der Brocken als höchster Berg des Bundeslandes sowie ganz Norddeutschlands. Das bekannte Mittelgebirge breitet sich am Schnittpunkt von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen aus. Im Jahre 2006 wurde der dort gelegene Nationalpark Harz als erster länderübergreifender Nationalpark von Deutschland durch Zusammenlegung des Nationalparks Harz (Niedersachsen) mit dem Hochharz (Sachsen-Anhalt) gebildet.
Die zehn höchsten Berge von Sachsen-Anhalt liegen alle im Harz. Im Folgenden sind sie namentlich und mit der Angabe ihrer jeweiligen Höhe aufgeführt:
Brocken (1.141,1 m)
Heinrichshöhe (1.044 m)
Königsberg (1.023 m)
Kleiner Brocken (1.019 m)
Renneckenberg (933 m)
Pferdekopf (857 m)
Erdbeerkopf (848 m)
Kleiner Winterberg (837 m)
Großer Jägerkopf (745 m)
Wolfsklippen (723 m)
Scharfenstein (696 m)
Oberer Meineckenberg (644 m)
Carlshaushöhe (626 m)

Flüsse
Die wichtigsten Flüsse und Ströme, welche durch Sachsen-Anhalt verlaufen, sind:
Elbe mit einer Gesamtlänge von 1.166 km
Saale mit einer Gesamtlänge von 413 km
Havel mit einer Gesamtlänge von 325 km
Mulde mit einer Gesamtlänge von 124 km (zusammen mit der Zwickauer Mulde 290 km)
Aller mit einer Gesamtlänge von 263 km
Weiße Elster mit einer Gesamtlänge von 257 km
Unstrut mit einer Gesamtlänge von 192 km
Schwarze Elster mit einer Gesamtlänge von 188 km
Bode mit einer Gesamtlänge von 140 km (zusammen mit Rappbode 169 km)
Ohre mit einer Gesamtlänge von 110 km
Milde/Biese/Aland mit einer Gesamtlänge von 97 km
Wipper mit einer Gesamtlänge von 85 km
Jeetze mit einer Gesamtlänge von 73 km
Helme mit einer Gesamtlänge von 65 km
Fuhne mit einer Gesamtlänge von 59 km
Großer Graben/Schiffgraben mit einer Gesamtlänge von 46 km
Ilse mit einer Gesamtlänge von 40 km
Tanger mit einer Gesamtlänge von 33 km

Seen
Der mit einer Fläche von 25 km² größte See von Sachsen-Anhalt ist der Goitzschesee bzw. Bernsteinsee. Ihm folgt bezüglich der Fläche der 18,40 km² große Geiseltalsee nach. Im Rahmen von Rekultivierungsmaßnahmen entsteht dieser See gegenwärtig aber noch und wird mit einer Endgröße von 19 km² Deutschlands größter künstlicher See und auch das größte Gewässer im Sächsischen Seenland sein. Drittgrößtes Gewässer des Landes ist die Talsperre Muldestausee, die eine Oberfläche von 6,3 km² aufweist. Die nächstgrößeren Gewässer sind der Arendsee (5,1 km²), der Süße See (238 ha), der Barleber See (100 ha), der Neustädter See (100 ha) sowie der Kühnauer See (37,6 ha). Die größte Talsperre Sachsen-Anhalts und Deutschlands ist die Rappbode-Talsperre, die es auf 106 Meter Höhe und 415 Meter Länge bringt.

Politische Gliederung

Das Bundesland Sachsen-Anhalt wird in elf Landkreise und drei kreisfreie Städte unterteilt. Was die Landkreise betrifft, diese untergliedern sich noch einmal in insgesamt 1.013 Gemeinden (darunter 118 Städte). Diese administrative Struktur geht auf zwei Kreisreformen zurück, welche die Anzahl der Landkreise von zunächst 37 auf 21 (1. Juli 1994) und dann auf 11 (1. Juli 2007) verringert haben. Die kreisfreien Städte blieben von diesen Regelungen unberührt, abgesehen von der Stadt Dessau, die mit der Stadt Roßlau zur neuen Stadt Dessau-Roßlau zusammengefasst worden ist.
Im Folgenden haben wir für Sie alle elf Landkreise sowie die drei kreisfreien Städte mit Angabe der jeweiligen Kreisstadt und der amtlichen Kfz-Kennzeichnung dargestellt:


Landkreise

Landkreis

Kreisstadt

Kfz.-Kennz.

Altmarkkreis Salzwedel Salzwedel

SAW

Anhalt-Bitterfeld Köthen (Anhalt)

ABI

Börde Haldensleben

BK

Burgenlandkreis Naumburg (Saale)

BLK

Harz Halberstadt

HZ

Jerichower Land Burg

JL

Mansfeld-Südharz Sangerhausen

MSH

Saalekreis Merseburg

SK

Salzlandkreis Bernburg (Saale)

SLK

Stendal Stendal

SDL

Wittenberg Lutherstadt Wittenberg

WB


Kreisfreie Städte

Dessau-Roßlau mit dem amtlichen Kfz-Kennzeichen DE
Halle (Saale)
mit dem amtlichen Kfz-Kennzeichen HAL
Magdeburg mit dem amtlichen Kfz-Kennzeichen MD


Die größten und/oder bedeutendsten Städte von Sachsen-Anhalt
Im Folgenden werden die größten und/oder bedeutendsten Städte von Sachsen-Anhalt mit ihrer Einwohnerzahl, ihrer Kreiszugehörigkeit sowie ihrem Kfz.-Kennzeichen dargestellt. Einige dieser Städte werden bei goruma ausgiebig vorgestellt - dazu die blau geschriebenen Namen anklicken:

Halle (Saale), kreisfrei, mit ca. 234.000 Einwohnern (Kfz: HAL)
Magdeburg, Landeshauptstadt, kreisfrei, mit ca. 230.000 Einwohnern (Kfz: MD)
Dessau-Roßlau, kreisfrei, mit ca. 90.000 Einwohnern (Kfz: DE)
Bitterfeld-Wolfen, Anhalt-Bitterfeld, mit ca. 46.000 Einwohnern (Kfz: ABI)
Lutherstadt Wittenberg, Wittenberg, mit ca. 45.000 Einwohnern (Kfz: WB)
Halberstadt, Harz, mit ca. 39.000 Einwohnern (Kfz: HZ)
Stendal, Stendal, mit ca. 36.000 Einwohnern (Kfz: STD)
Merseburg, Saalekreis, mit ca. 34.000 Einwohnern (Kfz: SK)
Wernigerode, Harz, mit ca. 33.700 Einwohnern (Kfz: HZ)
Schönebeck (Elbe), Salzlandkreis, mit ca. 33.000 Einwohnern (Kfz: SLK)
Bernburg (Saale), Salzlandkreis, mit ca. 31.000 Einwohnern (Kfz: SLK)
Sangerhausen, Mansfeld-Südharz, mit ca. 30.000 Einwohnern (Kfz: MSH)
Aschersleben, Salzlandkreis, mit ca. 29.600 Einwohnern (Kfz: SLK)
Köthen (Anhalt), Anhalt-Bitterfeld, mit ca. 29.200 Einwohnern (Kfz: ABI)
Weißenfels, Burgenlandkreis, mit ca. 29.140 Einwohnern (Kfz: BLK)
Naumburg (Saale), Burgenlandkreis, mit ca. 29.000 Einwohnern (Kfz: BLK)
Zeitz, Burgenlandkreis, mit ca. 27.500 Einwohnern (Kfz: BLK)
Burg, Jerichower Land, mit ca. 24.000 Einwohnern (Kfz: JL)
Lutherstadt Eisleben, Mansfeld-Südharz, mit ca. 23.500 Einwohnern (Kfz: MSH)
Staßfurt, Salzlandkreis, mit ca. 22.300 Einwohnern (Kfz: SLK)
Quedlinburg, Harz, mit ca. 22.000 Einwohnern (Kfz: HZ)
Hansestadt Salzwedel, Altmarkkreis Salzwedel, mit ca. 20.300 Einwohnern (Kfz: SAW)

Landeshymne

Das Lied für Sachsen-Anhalt ist die inoffizielle Landeshymne von Sachsen-Anhalt und geht in Musik und Text auf Klaus Adolphi zurück. Das Lied wurde 1991 von der damaligen Landesregierung mit Hilfe eines Wettbewerbes ausgewählt und sollte darauf eigentlich offizielle Hymne werden. Indes gelangte es über eher regionale Bekanntheit nicht hinaus. Wie dem auch sei, der Text lautet jedenfalls:

Dieses Lied geh allen Herzen ein,
die für Harz und Fläming glühn,
auch die Elbe soll uns Heimat sein,
Sachsen-Anhalt stolz und kühn.

Ob die Saat uns grünt im Bördeland
und die Saalekirschen blühn,
das liegt auch in unsrer eignen Hand,
Sachsen-Anhalt stolz und kühn.

Wollen wir nun eine Heimat baun,
müssen wir uns dafür mühn,
eine gute Heimat ohne Zaun,
Sachsen-Anhalt stolz und kühn.

Dass im Unstruttal der Wein gedeiht
und die Wälder stehen grün,
dass die Hoffnung uns die Kraft verleiht,
Sachsen-Anhalt stolz und kühn.

Geschichte des Landes Sachsen Anhalt

Vor 1945
Die Geschichte des heutigen deutschen Bundeslandes Sachsen-Anhalt beginnt eigentlich erst im Jahre 1947, als es nach der Auflösung des Landes Preußen entstanden war. Seine bedeutendsten Vorgängerländer waren die preußische Provinz Sachsen sowie der Freistaat Anhalt.
Wichtigster Ort des gegenwärtigen Bundeslandes ist und war Magdeburg. Das Bistum Magdeburg, das im Zuge der Reformation säkularisiert (zu deutsch: enteignet) worden war, ist durch den Pager Frieden von 1635 an den Kurfürsten von Sachsen und 1680 gemeinsam mit dem benachbarten Fürstbistum Halberstadt an das Kurhaus Brandenburg gefallen. Preußen konnte nach den Freiheitskriegen gegen Napoléon Bonaparte den größten Teil des Königreichs Sachsen an sich ziehen. Zu diesem Territorium gehörten die Gebiete des ehemaligen Kurkreises, des Thüringischen sowie des Neustädter Kreises, die Stifte Naumburg-Zeitz und Merseburg, sowie schließlich die Grafschaften Barby, Mansfeld und Wernigerode. Hinzu kam das Fürstentum Querfurt und der einstige kursächsische Anteil an der Grafschaft Henneberg. Diese neuen Erwerbungen wurden dann gemeinsam mit den alten preußischen Gebieten Erfurt, Eichsfeld sowie den ehemaligen Reichsstädten Mühlhausen und Nordhausen in einer Provinz Sachsen zusammengefasst. Damit war der König von Preußen auch Herzog von Sachsen und Magdeburg, aber auch Landgraf zu Thüringen geworden. Die Provinz Sachsen wurde dann im Dritten Reich 1944 aufgelöst, wobei man aus den Regierungsbezirken Magdeburg und Merseburg die Provinzen Magdeburg sowie die Provinz Halle-Merseburg machte. Der Regierungsbezirk Erfurt indes unterstellte man dem Reichsstatthalter für Thüringen.

Nach 1945
Die beiden Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg wurden dann 1945 von amerikanischen und sowjetischen Truppen besetzt, wobei die Amerikaner zunächst den (späteren) Ministerpräsidenten Erhard Hübener in das Amt eines Landeshauptmanns brachten, sich dann aber Juni 1945 aus der Region zurückzogen. Die Sowjetische Militäradministration hatte nun das politische Sagen und vereinigte im Juli 1945 Magdeburg und Merseburg, den Freistaat Anhalt, die braunschweigische Enklave Calvörde, den östlichen Teil des Landkreises Blankenburg sowie die thüringische Enklave zur neuen Provinz Sachsen. Hübner wurde von der kommunistischen Besatzungsmacht zum Provinzpräsidenten ernannt. Die ersten freien Landtagswahlen der Provinz fanden im Jahre 1946 statt. Die Wahl bestätigte Hübner im Amt und machte die CDU zur stärksten Partei. Nachdem der Name der Provinz Sachsen in Sachsen-Anhalt umgeändert worden war, trat am 10. Januar die erste Landesverfassung in Kraft. Zunächst wurde Halle die Hauptstadt des Landes, weil Magdeburg zu stark zerstört gewesen war. Nach erheblichen Konflikten mit der sowjetischen Militärverwaltung trat Hübner 1948 zunächst als Justizminister und 1949 schließlich auch als Ministerpräsident zurück. Im Amt abgelöst wurde er von Werner Bruschke von der SED. Im Zusammenhang mit der Verwaltungsreform der DDR wurde das Land Sachsen-Anhalt im Jahre 1952 faktisch aufgelöst und in die beiden Bezirke Halle und Magdeburg aufgeteilt.
Mit der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 entstand das Land Sachsen-Anhalt neu und setzte sich nun aus den früheren Bezirksgebieten Halle und Magdeburg sowie dem Kreis Jessen zusammen. Magdeburg wurde die Landeshauptstadt des neuen Bundeslandes, in dem bei der Landtagswahl am 14. Oktober die CDU als stärkste Partei hervorgehen konnte. Das Bundesland Sachsen-Anhalt hatte in den Folgejahren sehr unter dem mehrfachen Wechsel der Landesregierungen sowie unter politischen Affären zu leiden. Daher verlor die CDU bei den Landtagswahlen 1994 und musste einer Landsregierung aus SPD und Bündnis 90/Grüne weichen. Trotz des Regierungswechsels aber blieb die Situation im Lande schlecht. Nach erheblichen ökonomischen und arbeitsmarktpolitischen Umstrukturierungsmaßnahmen wies das Land die höchste Arbeitslosenquote aller Bundesländer auf. Auf die Krise antworteten die Landesbewohner mit der Wahl der DVU in den Landtag, ein Erfolg, den die Partei 2002 aber nicht wiederholen konnte. Vielmehr kam es in jenem Jahr zu einem erneuten Regierungswechsel, der mit der anhaltenden wirtschaftlichen Krise im Bundesland zusammenhing. Sachsen-Anhalt wird seither von einer von der CDU dominierten Landesregierung regiert.

Ministerpräsidenten
Die Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, wobei zu beachten ist, dass es das Bundesland zwischen 1952 und 1990 nicht gab:

Erhard Hübener (1947-1949)
Werner Bruschke von der SED (1949-1952)
Gerd Gies von der CDU (1990-1991)
Werner Münch von der CDU (1991-1993)
Christoph Bergner von der CDU (1993-1994)
Reinhard Höppner von der SPD (1994-2002)
Wolfgang Böhmer von der CDU (2002-2011)
Reiner Haseloff von der CDU (seit dem 19. April 2011 - amtierend)

Sehenswürdigkeiten

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