Bundesland Bremen

Allgemeines, tabellarische Übersicht

Gemeinsam mit Bremerhaven bildet die Stadt Bremen das mit 404 km² kleinste deutsche Bundesland, das man korrekt als “Freie Hansestadt Bremen" bezeichnet und das neben Berlin und Hamburg zu den drei Stadtstaaten der Bundesrepublik Deutschland gehört, obwohl es ein Zwei-Städte-Land ist. Im Bundesland, in welchem etwa 664.000 Menschen leben, befindet sich mit Bremerhaven nicht nur der nach Hamburg größte deutsche Seehafen, sondern auch das nach Stuttgart größte Mercedeswek der Welt. Die bwegte Geschichte Bremens wurde vom Handel bestimmt und war vom Bestreben nach Selbstständigkeit gekennzeichnet.

Nachdem erste Siedlungen an der Weser im Gebiet des heutigen Bremens bereits seit dem 1. Jahrhundert existiert hatten, wurde Bremen zum ersten Mal im Jahre 782 schriftlich erwähnt. Dies geschah zur Zeit der Christianisierung Nordeuropas durch Karl den Großen (748 - 814). Es war der Friesenmissionar Willehad (740 - 789), der das Bistum Bremen gründete. Er fungierte danach auch als erster Bischof der Diözese und weihte im Jahre 789 den Bremer Dom, der damals noch ein eher bescheidener Bau aus Holz gewesen war. Gewidmet wurde er dem Apostel Petrus, dessen Schlüssel zum Wahrzeichen Bremens wurde. Seit dem 13. Jahrhundert ist Bremen mehr oder weniger frei: In jenem Jahrhundert nämlich erhielt die Stadt ihre Unabhängigkeit vom Erzbischof. Daran erinnert noch immer der Bremer Roland, der mit seinem Blick auf den Dom Bremens Befreiung vom Einfluss der Kirche ausdrücken soll. Und Bremen ist frei geblieben...

Auch wenn die stadtbremischen Häfen heute nicht mehr die Bedeutung haben, die sie einst hatten, sind sie doch noch immer wichtige Wirtschaftsfaktoren und bedeutende Arbeitgeber. Zu diesen Häfen gehören die Neustädter Häfen, die Handelshäfen, der Hohentorshafen, die Industriehäfen sowie natürlich die Häfen in Bremerhaven. Der Werra-, der Fulda- und der Allerhafen dienen dem Binnenschiffsverkehr. Die Bremerischen Häfen sind über den Straßen-, den Schienen- und den Binnenschifffahrtsverkehr mit den industriellen Zentren Mitteleuropas angeschlossen.

Wie erwähnt, gehört neben Bremen auch Bremerhaven zum Bundesland "Freie Hansestadt Bremen". Es liegt rund 60 Kilometer nördlich und hat als Hafen und damit als Warenumschlagplatz längst den Bremer Hafen abgelöst: Bremerhavens Container-Terminal ist seit Jahren Bestandteil der Gruppe der 25 größten Containerhäfen der Erde. Er verfügt über eine Stellfläche von 2.000.000 m² und wird damit sogar im Guiness-Buch der Rekorde geführt - als größter zusammenhängender Container-Terminal der Welt. Im Jahr 2009 wurden hier beispielsweise rund 2 Mio. Autos ein bzw. ausgeführt.

NameFreie Hansestadt Bremen
Angrenzende Bundesländer
bzw. Länder
Die Freie Hansestadt Bremen wird vollständig von Niedersachsen umschlossen.
Die Nordsee befindet sich etwa 70 Kilometer entfernt von Bremen.
Bundesland seit1. Januar 1947 durch Proklamation der US-Militärbehörde
Erster RegierungschefBürgermeister Wilhelm Kaisen (SPD)
Landesflagge
Landeswappen
LandeshymneDer Bremer Schlüssel (nicht offiziell)
Text von Hermann Frese (1870)
Musik von Georg Kunoth
Wahl 14. Mai 2023SPD 29,8% (28 Sitze)
CDU 25,7% (24 Sitze)
Bündnis90/Die Grünen 11,9% (11 Sitze)
Die Linke 11,1% (10 Sitze)
Bürger in Wut (BiW) 9,5% (9 Sitze)
FDP 5,2% (5 Sitze)
Regierungschef
(Präsident des Senats und Bürgermeister)
Andreas Bovenschulte (SPD), am 5. Juli 2023 neu gewählt
Regierungs-KoalitionSPD, Bündnisgrüne und Linkspartei
OppositionCDU, FDP, Bürger in Wut
Anzahl der Stimmen im Bundesrat3
Einwohnerzahlca. 662.000
EthnienDeutsche
Daneben Türken, Italiener sowie Zuwanderer aus Westafrika und Osteuropa
ReligionenProtestanten (44,1%)
Katholiken (12,2%)
Daneben christliche Freikirchen, Muslime, Juden, Buddhisten u.a.
ohne Religion (ca. 44%)
SprachenDeutsch sowie Plattdütsch bzw. Plattdeutsch/Niederdeutsch (= Bremer Platt) außerdem Worte des "Bremer Snak" in der Umgangssprache
Daneben noch v.a. Türkisch und Italienisch
Landes-HauptstadtBremen mit ca. 549.000 Einwohnern
Fläche404 km²
Höchster ErhebungDie höchste natürliche Erhebung Bremens ist mit 32,5 Metern der Friedehorstpark, die höchste künstliche Erhebung dagegen der "Gipfel" der Mülldeponie in Bremen-Blockland mit 49 m.
FlüsseWeser (41,9 km in Bremen)
Wümme (22,3 km in Bremen)
Ochtum (13,4 km in Bremen)
Lesum (9,6 km in Bremen)
Größte SeenSportparksee Grambke (40 ha)
Werdersee (37 ha)
Stadtwaldsee (28,2 ha)
MeereNordsee (70 km entfernt von Bremen)
Kfz.-Zeichen von BremenHB (Hansestadt Bremen)
Webseite des Landeswww.bremen.de

Verwaltung und Politik

Verwaltungsgliederung
Das deutsche Bundesland Bremen wird in die beiden Gemeinden Bremen und Bremerhaven untergliedert, welche wiederum jeweils in Stadtbezirke, Stadt- und Ortsteile unterteilt sind:

Bremen mit 547.317 Einwohnern (KfZ: HB)
Die Landeshauptstadt Bremen besteht aus den fünf Stadtbezirken Nord, Süd, West, Ost und Mitte. Diese werden weiterhin in 23 Stadtteile eingeteilt, die aus statistischer Zweckmäßigkeit wieder in 89 Ortsteile unterteilt sind.

Bremerhaven
mit 114.927 Einwohnern (KfZ: HB)
Die beiden Stadtbezirke Nord und Süd bilden zusammen die Stadt Bremerhaven und werden weiterhin in neun Stadtteile untergliedert. Letztere neun Stadtteile teilt man für statistische Zwecke in 23 Ortsteile ein.

Politik
Das Verhältnis zwischen Bremerhaven und Bremen wird durch die Besonderheiten der Rolle beider Städte innerhalb des Landes Bremen erklärt und in der Regel als Nichtverhältnis beschrieben. Von den 83 Abgeordneten der Bremer Bürgerschaft (= Landesparlament der Freien Hansestadt Bremen) werden 68 aus der Stadt Bremen und 15 aus Bremerhaven entsandt.
Der Regierungschef des Bundeslandes ist der Präsident des Senats, der den Titel Bürgermeister trägt. Der Senat besteht aus den Senatoren, die den Ministern in den Flächenstaaten entsprechen, wobei der Senat selber einem Kabinett in den Flächenstaaten gleichkommt.

Geschichte Bremens

Erste Siedlungen an der Weser im Gebiet des heutigen Bremen entstanden zwischen dem 1. und dem 8. Jahrhundert. Schon im Jahr 150 war es der griechischer Mathematiker, Geograph, Astronom und Musiktheoretiker Claudius Ptolemaeus (um 100 - um 175), der eine dieser Siedlungen erwähnte. Diese bezeichnete er als Fabiranum bzw. Phabiranum. Zum ersten Mal schriftlich wurde Bremen im Jahre 782 genannt. Dies geschah zur Zeit der Christianisierung Nordeuropas durch Karl den Großen (748-814).
Es war der Friesenmissionar Willehad (740-789), der seinerzeit auf Anweisung Karls des Großen (748-814) das Bistum Bremen gründete. Am 13. Juli 787 erfolgte seine Ernennung zum ersten Missionsbischof Bremens. In dieser Funktion weihte er an Allerheiligen 789 den ersten Dom zu Bremen, der damals noch ein eher bescheidener Bau aus Holz gewesen war. Geweiht wurde er dem Apostel Petrus, dessen Schlüssel auch zum Wahrzeichen Bremens wurde.

Bremen zeichnete sich durch eine hervorragende Lage an der Weser aus und wurde dadurch mehr und mehr zu einem Umschlagplatz für Händler aus dem friesischen Raum. Diese handelten zur damaligen Zeit an den Küsten und Flüssen. Nachdem das Bistum gegründet worden war, stieg die Bedeutung der Siedlung für den Handel weiter und zog Bauern aus dem Umland an, die sich nun ihrerseits als Händler in der Nähe der sächsischen Siedlung niederließen.
Nachdem Hamburg im Jahr 845 von den Nordmannen (Wikinger) geplündert worden war, verlegte der Hamburger Erzbischof seinen Sitz nach Bremen. Dort ließ er auch den früheren hölzernen Dom im Jahre 853 durch einen steinernen ersetzen. Es sei ergänzend dazu festgestellt, dass im Jahre 831 Hamburg durch Papst Gregor IV. (-844) zum Erzbistum erhoben worden war. Der Benediktinermönch Ansgar (801-865), später Ansgar von Bremen, wurde daraufhin im Jahr 832 in Rom zum ersten Bischof geweiht, außerdem erhielt er vom Papst den Titel eines päpstlichen Legaten für Skandinavien, Dänemark und die Slawen. Im Jahre 965 wurde dem Erzbischof von Bremen durch den deutschen Kaiser Otto I. (912-973) das Markt-, Münz- und Zollrecht verliehen. 1041 wurde Bremen von einer verheerenden Feuersbrunst heimgesucht, in deren Folge die Stadt starke Zerstörungen erfuhr. Sie musste teilweise völlig neu wieder aufgebaut werden.

Unter dem Erzbischof Adalbert I. (um 1000-1072) von Hamburg und Bremen konnte Bremen zwischen 1043 und 1072 einer wirtschaftlichen Blütezeit entgegensehen. Diese resultierte aus dem blühenden Handel mit England, Norwegen und den nördlichen Niederlanden. Außerdem herrschten gute Handelsbeziehungen zum Weserhinterland. Der Wirtschaftsaufschwung hob auch den bürgerlichen Einfluss in Bremen. Im Jahre 1186 war es denn auch Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1122-1190), der das erste bürgerliche Gesetz verbriefte. Im 13. Jahrhundert erhielt Bremen die erste Brücke und die Unabhängigkeit vom Erzbischof. An letzte erinnert noch der Bremer Roland, der mit seinem Blick auf den Dom Bremens Befreiung vom Einfluss der Kirche ausdrücken soll. Außerdem wurde um 1300 der Stadtwall erbaut.

Im Jahre 1260 wurde Bremen Mitglied der Hanse, der vom 12. bis zum 17. Jahrhundert bestehenden Vereinigung, die sich im 14. Jahrhundert zu einem Städtebund entwickeln sollte. Ihr Ziel war die Vertretung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen. Diesem losen und vertragslosen Verbund von Städten gehörtem im Laufe ihrer Geschichte insgesamt etwa 200 Orte an. Der letzte Hansetag fand 1669 in Lübeck statt. Zur damaligen Zeit waren neben Bremen nur noch Braunschweig, Danzig, Hamburg, Hildesheim, Köln, Lübeck, Osnabrück und Rostock in der Hanse vertreten. Bremen blieb vorerst nur bis 1285 Mitglied der Hanse, denn ein Streit zwischen den bremischen Kaufleuten und den Hansestädten der Ostsee hatte Bremens Ausschluss aus der Hanse zur Folge. Dennoch wurde Bremen im Laufe seiner Geschichte immer wieder Mitglied der Hanse (1358 - 1427 und 1438 - 1563).
Im Jahre 1532 kam es in Bremen zum so genannten Aufstand der 104 Männer. Diese Erhebung resultierte aus sozialen Spannungen und revolutionären Unruhen der Unterschichten in Bremen, die seit 1530 aufgekommen waren und in engem Zusammenhang mit der Reformation standen. Nachdem der Komtur des Deutschritterordens und seine Knechte ermordet worden waren, zwangen die Aufständischen den Rat, 104 gewählte Männer an der Stadtregierung zu beteiligen. Der Rat konnte aber noch im selben Jahr seine Macht wieder erhalten und ließ den Sprecher der 104 Männer 1532 hinrichten.
1616 wurde Bremen erneut Hansemitglied und blieb es bis zu deren Auflösung im Jahre 1669.
Wegen der zunehmenden Versandung der Weser und der daraus resultierenden Problematik für die Handelsschiffe, in der Stadtmitte anzulegen, wurde zwischen 1619 und 1623 in Vegesack der erste künstliche Hafen von ganz Deutschland eingerichtet. Den Auf- und Ausbau übernahmen holländische Konstrukteure.

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) meldete Schweden Ansprüche auf das Bistum Bremen an. Diese Ansprüche hatte Dänemark 1645 im Frieden von Brömsebro abgetreten. Dieses Friedensvertragswerk hatte den Krieg zwischen Dänemark und Schweden (1643-1645) beendet - einen Nebenkriegsschauplatz des Dreißigjährigen Krieges. Dennoch kam es im Jahre 1646 zu einer Erklärung des deutschen Kaisers Ferdinand III. (1608-1657). Jenes Linzer Diplom wurde am 1. Juni 1646 vom Kaiser in seinem Schloss in Linz an der Donau ausgestellt und regelte die Reichsunmittelbarkeit der Stadt Bremen. Diese Freiheit hatte die Stadt allerdings 100.000 Gulden gekostet, was in etwa dem heutigen Landeshaushalt des Bundeslandes Bremens entspricht. Diesem Status einer Freien Reichsstadt widersprach allerdings Schweden, musste ihn aber nach zwei erfolglosen Feldzügen gegen Bremen 1666 anerkennen (Frieden von Habenhausen). In der Urkunde heißt es u.a.:

Aus all dem ist unfehlbar befunden worden, dass die Stadt Bremen von uralten Zeiten her des Heiligen Römischen Reiches unmittelbare freie Reichsstadt gewesen und daher Uns und dem Heiligen Reich allein und ohne Mittelstelle untertan ist.

Im Jahre 1783 konnten Bremer Kaufleute einen direkten Transatlantikhandel mit den Vereinigten Staaten starten.
1811 - nach also fast 150 Jahren Frieden - ließ Napoléon Bonaparte Bremen besetzen und verleibte es als Hauptstadt des Departements Bouches-du-Weser dem französischen Staat ein. Drei Jahre später verließen die Franzosen nach ihrer Niederlage in den Befreiungskriegen die Stadt, die durch ihren Bürgermeister Johann Smidt (1773-1857) diplomatisch beim Wiener Kongress von 1815 vertreten war. Bremen wurde als ein souveräner Staat in den Deutschen Bund aufgenommen.

Im Jahre 1817 wurde auf der Werft von Johann Lange, einem Schiffbauer in Bremen-Vegesack, das erste in Deutschland erbaute Dampfschiff konstruiert. Es hieß natürlich Die Weser und fuhr als Passagier- und Postschiff zwischen Bremen, Vegesack, Elsfleth und Brake. Mit der Industrialisierung setzte im 19. Jahrhundert ein enormes Bevölkerungswachstum der Bremer Stadtbevölkerung ein. So hat sich die Einwohnerzahl von 1812, die bei etwa 35.000 lag, bis 1875 fast verdreifacht, auf rund 100.000. Mit dieser Bevölkerungszahl wurde Bremen zur Großstadt. Und im Jahr 1911 lebten schon 250.000 Einwohner in der Hansestadt.
Die fortschreitende Versandung der Weser gefährdete für Bremen immer mehr den Zugang zum Seehandel. Um dies zu verhindern, kaufte Bremen im Jahre 1827 vom Königreich Hannover etwas Land an der Wesermündung. Dort wurde nun durch den bereits erwähnten Johann Smidt Bremerhaven gegründet, der nicht nur Ex- und Importen, sondern auch der Personenbeförderung diente. Etwa 4.000 Menschen hatten sich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts rund um den Hafen angesiedelt, so dass Bremerhaven im Jahre 1851 zur eigenständigen Stadt erhoben wurde. Sie gehörte aber noch dem bremischen Staat an. Über Bremen und Bremerhaven verließen in den Jahren zwischen 1832 und 1960 etwa 7 Mio. Auswanderer die "Alte Welt". Dies wurde noch dadurch erleichtert, das Bremerhaven ab 1847 Ausgangspunkt der ersten Dampferlinie war, die zwischen Europa und Amerika verkehrte.
Nachdem Bremen 1866 dem Norddeutschen Bund beigetreten und 1871 ein Gründungsmitglied des Deutschen Reiches war, erhielt es den verfassungsrechtlichen Titel einer Freien Hansestadt Bremen.1888 eröffnete Bremen den ersten Freihafen, für dessen Erschließung Ludwig Franzius 1875 bis 1895 die Weser begradigen musste.

Nach dem Ersten Weltkrieg geriet Bremen ab 1918 in die Wirren der Novemberrevolution, in deren Verlauf vom Balkon des Bremer Rathauses die Bildung eines Arbeiter- und Soldatenrates angekündigt wurde. Die Bremer Räterepublik wurde dann bereits am 10. Januar des nächsten Jahres ausgerufen, hatte indes nur knapp einen Monat Bestand. Sie scheiterte am Widerstand des liberalen Bürgertums und im Zusammenhang mit der Gründung der Weimarer Republik. Bremen wurde zu einem Bundesland dieser Republik. Die Wirtschaft wurde von der neuen Landesregierung nicht weiter eingeschränkt und entwickelte sich prächtig. Im Jahre 1920 öffnete der Flughafen für Linienflüge, acht Jahre später konnte die Columbuskaje in Bremerhaven eingeweiht werden. Im Gegensatz zum Ersten ging der Zweite Weltkrieg an Bremen nicht derart spurlos vorüber. Es kam zu großen Zerstörungen zahlreicher Bremer Ortsteile und der Werftenindustrie im Westen der Stadt, wobei im Jahre 1944 die schwersten Bombardements zu vermelden waren.

Nach 1945
Die Stadt wurde 1945 von US-amerikanischen Streitkräften besetzt und kam anschließend mitsamt Bremerhaven zur britischen Besatzungszone. Seit dem Jahre 1947 indes fungierte Bremen wegen der wichtigen Häfen als US-Exklave im britisch besetzten Land. Infolge einer Übereinkunft der Besatzungsbehörden sowie durch eine Proklamation der amerikanischen Militärregierung wurden Bremen und der Stadtkreis Wesermünde (einschließlich Bremerhaven) zum 1. Januar 1947 zu einem Verwaltungsgebiet erklärt, das als Land zu bezeichnen war. 1949 schließlich wurden Bremen und Bremerhaven ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
Das Umland dagegen war von den Briten besetzt. Die US-Amerikaner wollten Bremens Bedeutung als wichtigen Seehafen für sich ausnutzen. So gelang es der Stadt, gegenüber dem niedersächsischen Umland selbstständig zu bleiben. Diese Selbstständigkeit kulminierte im Jahre 1947 in der Landesverfassung der Freien Hansestadt Bremen. Zwei Jahre später wurde aus Bremen und Bremerhaven ein Bundesland der Bundesrepublik Deutschland.
Im Jahre 1969 erreichte die Bevölkerungszahl von Bremen mit über 607.000 Einwohnern ihren historischen Höchstwert. Von da an setzte der im ganzen Land zu beobachtende "Bevölkerungsschwund" ein.

Bei der Wahl zur Bürgerschaft - der hiesigen Landtagswahl - vom 22. Mai 2011 wurde die SPD unter ihrem Spitzenkandidaten Jens Böhrnsen mit 38,3% stärkste Partei (36 Sitze). Mit 22,7% wurden die "Grünen/Bündnis 90 (22 Sitze) vor der CDU, die 20,1% (18 Sitze) erhielt, zweitstärkste Partei. Die FDP erhielt 2,6% und flog aus der Bürgerschaft raus. Die Linke schaffte 5,8% (6 Sitze). Die "Bürger in Wut" landeten bei 3,7%, erhielten aber einen Sitz, da sie in Bremerhaven über 5% kamen. Die Wahlbeteiligung betrug nur 53,6% und es konnten Bürgerinnen und Bürger ab einem Alter von 16 Jahren teilnehmen.
Oberstes Gremium in Bremen ist der Senat, dem der Präsident vorsitzt. Er sowie sein Vertreter führen auch den Titel eines Bürgermeisters. Im Folgenden sind die Oberbürgermeister von Bremen seit 1945 nemantlich vorgestellt:

Wilhelm Kaisen von der SPD (1945-1965)
Willy Dehnkamp von der SPD (1965-1967)
Hans Koschnick von der SPD (1967-1985)
Klaus Wedemeier von der SPD (1985-1995)
Henning Scherf von der SPD (1995-2005)
Jens Böhrnsen von der SPD (seit 2005)

Geographie

Das deutsche Bundesland Freie Hansestadt Bremen ist zwar ein Stadtstaat, setzt sich aber aus gleich zwei Städten zusammen, nämlich der Landeshauptstadt Bremen sowie Bremerhaven. Beide Städte liegen etwa 53 km weit auseinander und werden durch niedersächsisches Gebiet voneinander getrennt. Überhaupt wird das gesamte, im Nordwesten Deutschlands gelegene Bundesland Bremen vollständig von Niedersachsen eingeschlossen. Beide Städte sind zusammen etwa 404 km² groß, wobei allein 325 km² auf die Landeshauptstadt fallen. Während Bremen von den niedersächsischen Landkreisen Cuxhaven, Diepholz, Osterholz, Verden, Wesermarsch sowie durch die Stadt Delmenhorst begrenzt wird, bildet die Nordsee die westliche Grenze zu Bremerhaven.
Das sehr flache Bundesland Bremen findet seine höchste natürliche Erhebung mit 32,5 Metern im Friedehorstpark in Bremen-Burglesum und seine höchste (künstliche) Erhebung im 49 Meter hohen Berg der Mülldeponie in Bremen-Blockland. Ansonsten besticht Deutschlands kleinestes Bundesland durch eine Lage in der Norddeutschen Tiefebene und zeichnet sich durch zahlreiche unbebaute, naturbelassene Flächen aus. An den wichtigsten Flüssen wie Geeste, Lesum, Ochtum und Wümme breiten sich sehr fruchtbare Marschwiesen und Altarme aus. Diese stehen teilweise unter Naturschutz und bieten eine abwechslungsreiche natürliche Pflanzen- und Tierwelt an. Solcherlei Gebiete werden von den Bürgern Bremens und Bremerhavens gerne als Naherholungsgebiete in Anspruch genommen.

Flüsse
Die insgesamt 452 km (zusammen mit der Werra 744 km) lange Weser fließt mit einer Länge von 41,9 km durch das Bundesland Bremen. Es handelt sich bei ihr um einen Strom, also einen großen Meereszufluss, der nicht nur durch Bremen, sondern auch durch die Bundesländer Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen fließt. Teilweise dient er dabei als Grenzfluss zwischen den Ländern. Die Weser entsteht durch den Zusammenfluss von Fulda und Werra und entleert sich 50 km von Bremerhaven entfernt in die Nordsee. Und natürlich sei hier noch einmal an die poetische Beschreibung des Weserursprungs erinnert, wie sie auf dem 1899 aufgestellten Weserstein auf dem Tanzwerder in Hannover Münden zu finden ist: "Wo Werra sich und Fulda küssen, Sie ihre Namen büßen müssen, Und hier entsteht durch diesen Kuss, Deutsch bis zum Meer der Weser Fluss."
Ein weiterer wichtiger Fluss im Bundesland Bremen ist die 118 km lange Wümme, die auch durch das nördliche Niedersachsen fließt. Sie gehört zu Norddeutschlands saubersten Flüssen und liegt mit 22,3 km auf Bremer Landesgebiet.
Die 26 km lange Ochtum liegt mit 13,4 km auf Bremer Landesgebiet, fließt ansonsten aber auch durch Niedersachsen, wo sie bei Weyhe auch entsteht. Sie mündet schließlich zwischen Bremen-Seehausen und Lemwerder-Altenesch in die Weser.
Mit einer Länge von 9,6 km fließt die Lesum durch die Freie Hansestadt Bremen, ein recht kurzer Nebenfluss der Weser. Zischen dem Bremer Stadtteil Blockland und dem niedersächsischen Ritterhude entsteht sie aus dem Zusammenfluss der Hamme und der Wümme, bevor sie nach zehn Kilometern beim Bremer Stadtteil Vegesack in die Weser einmündet.
Zuletzt muss noch die Geeste genannt werden, ein Fluss, der in Niedersachsen beginnt und bei Bremerhaven in die Weser mündet. Auf insgesamt 25 km ist sie schiffbar.

Seen und Meere

Kuhgrabensee
In Bremens südostlichem Stadtteil Blockland breitet sich dieser 17,8 Hektar große See aus, der bis zu 16 Metern tief ist. Mit seinem Uferbereich bildet er ein 29,6 Hektar großes Naturschutzgebiet.
Mahndorfer See
Dieser 22,4 Hektar große Baggersee, der es auf eine Tiefe von bis zu 13 Metern bringt, liegt im Südosten der Landeshauptstadt Bremen, zu einem kleinen Teil aber auch auf niedersächsischem Gebiet. Überhaupt verläuft durch den See die Grenze zwischen beiden Bundesländern.
Nordsee
70 Kilometer entfernt von Bremen liegt die Nordsee. Dieses im Durchschnitt 94 Meter tiefe Randmeer des Atlantischen Ozeans befindet sich im nordwestlichen Europa. Die Nordsee gilt als wichtiger Handelsweg und fungiert als europäischer Weg zu den Weltmärkten. Gemeinsam mit dem an sie grenzenden Ärmelkanal ist der südliche Teil der Nordsee die am dichtesten befahrene Schifffahrtsregion der Erde. Die größten Häfen von Europa liegen an der Nordsee. Diese sind Rotterdam, Antwerpen, Hamburg und auch Bremen. Neben der Nutzung als Verkehrsader und Warenumschlagplatz wird die Nordsee auch touristisch genutzt. Abgesehen von den beliebten Küstenregionen bietet die Nordsee aber auch gute Möglichkeiten für Windsurfen und Segeln.
Sportparksee Grambke
Bremens größter See ist der 40 Hektar große Sportparksee Grambke. Dabei handelt es sich um einen Baggersee, der auch als Badesee mit DLRG-Station ausgezeichnet ist. Er breitet sich im Werderland (Burg-Grambke) aus.
Unisee
Dieser Baggersee am Bremer Stadtwald erstreckt sich zwischen dem Technologiepark der Universität und dem nördlichen Autobahnzubringer. Er ist ganze 28,2 Hektar groß und bis zu 20 m tief. Er wird umsäumt von der so genannte Uni-Wildnis sowie einem FKK-Strand. Er dient u.a. Wassersportlern und Anglern als beliebtes Naherholungsgebiet.
Werdersee
Dieser zwischen 1953 und 1960 angelegte und zwischen 1981 und 1987 vergrößerte See besticht durch seine parkähnliche Umgebung, das Naturschutzgebiet Neue Weser, seine Liegewiesen und Spielplätze. Insgesamt ist er 37 Hektar groß und mithin Bremens größter Badesee.

Interessante Ausflugsziele

Bremer Wallanlagen
Diese beliebte Parkanlage umschließt fast die gesamte Altstadt von Bremen und geht auf die Befestigungsanlagen zurück, die im 17. Jahrhundert nach Entwürfen des Niederländers Johan van Valckenburgh ausgebaut worden waren. Im 18. Jahrhundert war die Anlage aber aus verschiedenen Gründen (bspw. Bebauung mit Windmühlen, Bepflanzungen, Gartenanlagen etc.) militärisch nur noch unzureichend nutzbar. So wurden im frühen 19. Jahrhundert die Wälle zu einem Landschaftsgarten im englischen Stil umgestaltet. Der Park war danach ein belebtes Sammelsurium aus Wällen, Fußpfaden und Windmühlen. Später kamen noch Denkmäler und Figuren hinzu. Trotz weiterer Umgestaltungen im 20. Jahrhundert blieb die Gestalt des Gartens bis heute im Großen und Ganzen erhalten. Seit 1976 stehen die Wallanlagen unter Denkmalschutz.

Bremerhaven
Die Seestadt Bremerhaven ist neben Bremen selbst die zweitgrößte Stadt des Bundeslandes Freie Hansestadt Bremen und befindet sich 60 Kilometer von Bremen entfernt. Die Stadt eignet sich hervorragend für einen Ausflug von Bremen aus. Bedeutende Sehenswürdigkeiten sind die Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche, das Columbus-Center, der Große Leuchtturm ("Loschenturm"), das Weidenschloss und natürlich auch die riesigen Hafenanlagen. Weiterhin unbedingt empfehlenswert ist das neue 100 Meter hohe Hotel Atlantic Hotel Sail City, das sich dem Betrachter aus der Ferne wie ein aufgeblähtes silbernes Segel darstellt. Es ist im Grunde eine Art Kopie des 7-Sterne Luxushotels Burj Al Arab in Dubai.
Eine ausführliche Darstellung der Stadt finden Sie bei goruma unter >>>

Bremer Marktplatz
Der Marktplatz ist das Herz von Bremen. Er wird gesäumt von den berühmtesten Gebäuden der Stadt und wird dominiert vom Bremer Roland, dem Wahrzeichen der Stadt. Zu den wundervollen Bauwerken, die sich am Marktplatz anreihen, gehören neben dem St.-Petri-Dom, natürlich auch das Rathaus, die Bremer Bürgerschaft, der Ratskeller, der Schütting und eine Bronzestatue, die die Bremer Stadtmusikanten darstellt.

Bremer Schweiz
Diese hügelige Geestlandschaft in Bremens Norden bringt es bis auf eine Höhe von etwa 30 Metern und wird umsäumt von der Lesum, der Weser, dem Waldgebiet Düngel, der früheren Bundesstraße 6 (nach Bremerhaven) sowie der Langen Heide. Die Bremer Schweiz besteht aus Wiesen, Wäldern, Heideflächen, Landschaftsschutzgebieten und Tälern und eignet sich hervorragend für zahlreiche Freizeitaktivitäten vom Wandern bis zum Reiten.

Langlütjen
Hierbei handelt es sich um zwei im 19. Jahrhundert künstlich angelegte Watt-Inseln, die als Langlütjen I und Langlütjen II bezeichnet werden. Sie beherbergen Überreste von (preußischen und dann kaiserlichen) Marine-Forts, die einst dem Schutz der Bremer Häfen dienlich waren. Mit dem Jahre 1933 wurde Langlütjen II eine Zeitlang von der SA als Schutzhaftlager verwendet. Beide Inseln können bei Niedrigwasser zu Fuß erreicht werden, wobei man einfach durch das Watt läuft. Bei Hochwasser sollte man indes besser das Boot benutzen. Langlütjen I kann man aber auch vom Festland aus über einen Damm erreichen.

Megalithanlage „Bülzenbett“
Hierbei handelt es sich um eine Anlage aus großen unbehauenen Steinblöcken, so genannten Megalithen, die man bei Sievern finden kann. In Deutschland gibt es von solchen Megalithbauwerken etwa 900.

Naturschutzgebiet Borgfelder Wümmewiesen
Das Naturschutzgebiet Borgfelder Wümmewiesen ist mit seinen 677 Hektar Bremens größtes Naturschutzgebiet. Es wird vom WWF Deutschland getragen.

Naturschutzgebiet westliches Hollerland
Der 293 Hektar messende Rest der Kulturlandschaft, die einst von den Holländern urbar gemacht worden ist, stellt heute den Lebensraum vieler gefährdeter Pflanzen und Tiere dar. Außerdem beheimatet das Naturschutzgebiet zahlreiche Amphibien und Insekten, v.a. Libellen, von denen bisher 26 Arten im Hollerland entdeckt worden sind.

Nordsee
70 Kilometer entfernt von Bremen liegt die Nordsee. Dieses Randmeer des Atlantischen Ozeans befindet sich im nordwestlichen Europa. Die Nordsee gilt als wichtiger Handelsweg und fungiert als europäischer Weg zu den Weltmärkten. Gemeinsam mit dem an sie grenzenden Ärmelkanal ist der südliche Teil der Nordsee die am dichtesten befahrene Schifffahrtsregion der Erde. Die größten Häfen von Europa liegen an der Nordsee. Diese sind Rotterdam, Antwerpen, Hamburg und Bremen. Neben der Nutzung als Verkehrsader und Warenumschlagplatz wird die Nordsee auch touristisch genutzt. Abgesehen von den beliebten Küstenregionen bietet die Nordsee aber auch gute Möglichkeiten für Windsurfen und Segeln.

Schlachte
Die Schlachte, eine historische Uferpromenade an der Weser, befindet sich in der Bremer Altstadt und hat ihren Namen vom niederdeutschen Begriff für "schlagen" (= "slait"), was wiederum auf die Bremer Kaufleute zurückgeht, welche den Bereich an der Weser gekauft hatten und anschließend Holzstämme in den Boden schlugen. Diese fungierten dann als stabiler Anlegeplatz für deren Handelsschiffe. Später war der Anlegeplatz derart ausgedehnt worden, dass die Schlachte im 16. Jahrhundert sogar Bremens Haupthafen war. Die rühmlichste Zeit der Schlachte endete im 19. Jahrhundert, als sich der Handel mehr auf die neuen Hafenanlagen westlich der Altstadt und natürlich auf Bremerhaven verlagerte. Heutzutage ist die Schlachte eine Vergnügungsmeile mit historischem Flair, Restaurants, Bars und Kneipen.

Schnoorviertel in Bremen
Dieses mittelalterliche Viertel aus dem 13. Jahrhundert befindet sich in der Bremer Altstadt und geht mit seiner Bezeichnung auf die zahlreichen kleinen Häuser zurück, die man wie "an der Schnur" angeordnet hat. Da die Schnoor das Glück hatte, im Zweiten Weltkrieg größtenteils den Zerstörungen der Bombardements entgangen zu sein, konnte es seinen romantischen Charme bewahren. Neben den malerischen Häusern aus teilweise dem 17. und 18. Jahrhundert sowie den unzählige Kleinkunstbetrieben beeindruckt das Viertel zudem durch Sehenswürdigkeiten wie der katholischen St.-Johannis-Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Auch tragen die Cafés und Restaurants des Viertels dazu bei, dass es zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Bremens gehört.

Thieles Garten
Thieles Garten, eine 20.000 qkm große Parkanlage in Bremerhaven, besticht durch seine vielen exotischen Bäume, die Teichanlagen, Skulpturen sowie die Moorkate und das Haus im maurischen Stil. Benannt ist der Garten nach der Künstlerfamilie Thiele, welche ihn als privaten Skulpturengarten genutzt hatte.

Turm Roter Sand
Hierbei handelt es sich um einen Leuchtturm in der Nordsee, der zugleich das älteste küstennahe Bauwerk der Welt ist. Seinen Namen hat der 52,5 Meter hohe Turm von der Untiefe „Roter Sand“, auf die er auch hinweisen soll. Man kann ihn besteigen, wobei man diesen Weg über einen auslegbaren Steg sowie eine Leiter meistern muss. Seit 1999 ist es im Sommer auch möglich, auf dem imposanten Turm aus dem Jahre 1885 in einer von sechs Kojen zu übernachten.

Werderland
Am rechten Weserufer breitet sich diese Flussniederungslandschaft aus, die zum Bremer Stadtteil Burglesum gehört. Es handelt sich bei ihr um eine typische, durch Feuchtwiesen bestimmte Marschlandschaft. Zum Werderland gehört auch die Halbinsel "Schönebecker Sand".

Zoo am Meer
Dieser Themenzoo in Bremerhaven hat sich auf nordische Tierrassen spezialisiert. Deutschlands kleinster öffentlicher Zoo richtet sich insbesondere an Familien und kleinere Kinder und bietet neben den Seetieren auch solche beliebten Vertreter wie Pumas, Schimpansen oder Keas an.

Sehenswürdigkeiten

Interessante und wichtige Sehenswürdigkeiten des Landes Bremen finden Sie bei goruma unter Bremen.