Kurzinfos zum US-Bundesstaat Virginia

Virginia erhielt seinen Namen zu Ehren der englischen Königin Elizabeth I. (1533-1603) - der jungfräulichen Königin (virgin = Jungfrau). Der Bundesstaat wird heutzutage auch als "Old Dominion“ (Altes Herrschaftsgebiet) oder als "Mother of the Presidents“ bezeichnet" - da aus Virginia viele Präsidenten der USA stammten, so z.B. George Washington, Thomas Jefferson, James Monroe oder James Madison. Die Region war die zehnte der ursprünglich 13 Kolonien, die sich zum Staatenverbund zusammengeschlossen hatten. Bedeutende Wirtschaftszweige sind Ackerbau (Tabak, Baumwolle, Mai, Wiezen), Viehzucht, Austerfischerei und verarbeitende Industrie.

Die erste englische permanente Siedlung wurde in Jamestown am James River in Virginia am 13. Mai 1607 gegründet. Jamestown liegt ca. 250 km südlich von Washington. Ihren Namen erhielt die Siedlung später nach König James I. bzw. Jakob (1566-1625), dem Nachfolger von Königin Elisabeth I. (1533-1603). Zur 400 Jahresfeier im Mai 2007 war Elisabeth II. als Ehrengast nach Virginia gekommen, jedoch 9 Tage vor der eigentlichen Jubiläumsfeier.
Der Bundesstaat umfasst eine Fläche von 110.785 km² - bei rund 8 Millionen Einwohnern. Die Hauptstadt von Virginia ist Richmond

Auf dem im Kolonialstil errichteten Landsitz Mount Vernon - im Nordosten Virginias, nahe Washington, D.C. gelegen - lebte der erste Präsidenten der USA. Er verstarb hier und wurde mit seiner Frau und anderen Familienmitgliedern hier auch beigesetzt. In dem Anwesen befindet sich heutzutage ein Museum. In der winzigen Ortschaft Appomattox Court House wurde am 9. April 1865 die Kapitulationsurkunde der West-Virginia Armee von General Rober E. Lee unterzeichnet. Dieser Zeitpunkt gilt als das offizielle Ende des Bürgekriegs.

Massaker in Blacksburg
Am 16. April 2007 kam es auf dem Campus der Virginia Polytechnic Institute and State University (Virginia Tech) in Blacksburg zu dem schlimmsten Massaker an einer Universität bzw. Schule in den USA.
Der Attentäter tötete 32 Menschen und verletzte 29. Anschließend erschoss er sich selber.

Hinweis
Astronomen der Universität von Virginia entdeckten in der Zwerggalaxie Henize 2-10, die nur einen Durchmesser von 3.000 Lichtjahren besitzt, ein "Schwarzes Loch" mit einer millionenfachen Masse unserer Sonne.
Da die Galaxie über keine Massenverdichtung im Zentrum (Bulge) verfügt, galt das bis dahin als ausgeschlossen. Die Entdeckung stellte die Astronomie bzw. Astrophysik vor das Problem, die Entstehung Schwarzer Löcher teilweisen einer Revision unterziehen zu müssen.

Verkehrsverbindungen

Aus Europa
Von Europa nach Virginia zu kommen stellt heutzutage kein Problem dar. Von Europa aus gibt es Direktverbindungen nach Washington-Dulles. Die Flugdauer von Deutschland nach Washington-Dulles beträgt ca. 8 - 8,5 Stunden. Von Deutschland aus fliegen beispielsweise:

  • Lufthansa
    Frankfurt - Washington-Dulles
    München - Washington-Dulles
  • United Airlines
    Frankfurt - Washington-Dulles
    München - Washington-Dulles

Weitere Verbindungen bestehen u.a. von London, Paris, Amsterdam, Zürich, Rom und Madrid .

Zugverbindungen
In bzw. durch den Bundesstaat Virginia verkehren die Linien Auto Train, Cardinal, Carolinian, Crescent, Northeast Regional, Palmetto, Silver Meteor und Silver Star der Bahngesellschaft Amtrak.

Greyhound
Der Bundesstaat Virginia lässt sich gut per Bus bereisen. Die Busgesellschaft Greyhound unterhält insgesamt 26 Busstationen in Virginia und macht somit jede größere Stadt in Virginia erreichbar.

Interstate
Der Bundesstaat Virginia verfügt über ein gut ausgebautes Netz an Interstate-Highways, welche den Bundesstaat mit anderen US-Bundesstaaten verbinden. In Virginia befinden sich die folgenden Interstate-Highways:

  • Interstate 64
  • Interstate 66
  • Interstate 77
  • Interstate 81
  • Interstate 85
  • Interstate 95
  • Interstate 195
  • Interstate 264
  • Interstate 295
  • Interstate 395
  • Interstate 464
  • Interstate 495
  • Interstate 564
  • Interstate 581
  • Interstate 664

Flughäfen
Im Bundesstaat Virginia befinden sich die folgenden bedeutenderen Flughäfen:

UNESCO-Welterbestätten

Monticello und Universität von Virginia in Charlottesville
Der Bau in Monticello und die Universität von Virginia in Charlottesville wurden im Jahr 1987 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
Der dritte Präsident der Vereinigten Staaten von 1801 bis 1809 - Thomas Jefferson - wurde am 13. April 1743 in Shadwell bei Charlottesville in Bundesstatt Virginia geboren.
Mehr über die UNESCO-Welterbestätten der USA finden Sie bei goruma hier >>>

Städte und größere Ortschaften

Richmond
Mit rund 205.000 Einwohnern ist Richmond zwar einwohnermäßig nicht die größte Stadt des Bundesstaates und liegt nur auf Platz vier der größten Städte in Virginia, und doch ist sie Hauptstadt. Die kreisfreie Stadt liegt direkt am James River, circa 150 km von der Chesapeake Bay entfernt. Die Gegend ist gezeichnet von den Ausläufern des Piedmont Plateaus auf der einen Seite und den Atlantischen Tiefland auf der anderen Seite. Richmond wurde 1737 gegründet und fungierte als Hauptstadt der Konföderierten Vereinigten Staaten von Amerika, der aus den ehemaligen Sklavenstaaten im Süden des Landes bestand, sich jedoch 1865 auflöste. Das Stadtbild Richmonds wird heute von vielen Bürogebäuden beherrscht, da sich in der Stadt die Regierung aber auch das Finanzzentrum, Versicherungen und Kanzleien befinden.

Virginia Beach
Mit 438.000 Einwohnern ist Virginia Beach die größte Stadt des Bundesstaates und auf Platz 41 der größten Städte der USA. Das 1906 gegründete Virginia Beach befindet sich in der Region Hampton Roads, einem Ballungsgebiet im Südosten Virginias, das direkt an der Atlantikküsten und der Chesapeake Bay liegt. Sie gehört keinem County an, sondern ist eine kreisfreie Stadt. Die Metropolregion um Virginia Beach herum zählt circa 1.700.000 Einwohner. Viele von ihnen zieht es im Sommer zum Virginia Beach, dem ellenlangen Sandstrand, der die Stadt ihren Namen verdankt. Der 45 km lange Sandstrand wird im Guinness Buch der Rekorde als längster Vergnügungsstrand der Welt aufgeführt. Ferner ist der Chesapeake Bay Bridge-Tunnel erwähnenswert, der als einer der größten seiner Art gilt und Virginia Beach mit der Delmarva-Peninsula, einer Halbinsel, die zu Virginia, Maryland und Delaware gehört, verbindet. Die Insel im Atlantik weist noch Wildpferdbestände auf und ist ferner unter Ornithologen beliebt.

Norfolk

Im Südosten des Bundesstaates, nicht unweit von Virginia Beach entfernt, liegt Norfolk, die mit rund 230.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt des Bundesstaates ist, die keinem County angehört und auch in der Hampton Roads Region liegt. Zusammen mit Virginia Beach und Newport News bildet sie die Metropolregion dieser drei Städte. Rund 42 Prozent der Stadt verfallen auf Wasser, das sind 100 km², was sicherlich nicht zuletzt Grund genug für die US-Marine war, ihren Hauptstützpunkt dort hin zu verlagern. Als älteste Stadt in der Hampton Roads Region wird Norfolk als urbanes, finanzielles und kulturelles Zentrum des Ballungsgebietes bezeichnet.

Chesapeake

Chesapeake ist mit circa 230.000 Einwohnern eine kreisfreie Stadt in der Region South Hampton Roads und damit die drittgrößte in Virginia. Sie wurde erst 1963 gegründet und entstand aus dem Zusammenschluss von South Norfolk und Norfolk County, was sie zur flächenmäßig zweitgrößten Stadt in Virginia gemacht hat. Die Stadt ist einerseits sehr modern und urban, doch wird sie auch von viel Natur umgeben. Teile des Great Dismal Swamps, dem großen Sumpfgebiet im Südosten Virginias, liegen in Chesapeake.

Newport News
Im Osten des Bundesstaates befindet sich die kreisfreie Stadt Newport News, die mit rund181.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Virginias ist und 1621 gegründet wurde. Newport News bildet zusammen mit Virginia Beach und Norfolk die Metropolregion der drei Städte und grenzt an den Hafen der Hampton Roads Region, den James River und die Virginia Halbinsel. Kulturmäßig hat Newport News nicht viel zu bieten, da sie stark mit dem Militär verknüpft ist. Ihre Hauptindustrie besteht aus dem Schiffsbau, der Luftfahrt und dem Militär. Sehenswert könnte allerdings das Mariner’s Museum sein, dass das größte Schifffahrtmuseum der USA ist.

Alexandria
Am Potomac River, circa 10 km von Washington D.C. entfernt, liegt Alexandria, die mit knapp 140.000 Einwohnern sechstgrößte, kreisfreie Stadt in Virginia ist. So wie viele andere Städte in Virgina ist Alexandria von seiner Nähe am Kapital gekennzeichnet. Die Stadt strotzt vor urbaner Modernität und wird hauptsächlich von der oberen Mittelklasse bewohnt, die in einem der Ministerien, Banken oder dem Militär tätig ist und die Stadt auf Platz sieben der einkommensstärksten Städte in den USA geführt hat. Downtown Alexandria ist äußerst kulturell und das Stadtbild wird von Theatern, Ausstellungen, antiken Läden und edlen Restaurants geziert.

Historisch interessante Orte

Jamestown
Jamestown wurde 1607 als James Fort in Virginia gegründet und ging als Ort der Siedlungen in die Geschichte des Landes ein – dort, wo alles begann, die erst dauerhaft besiedelte Kolonie auf amerikanischem Boden. Leider ist heute nicht mehr viel von dem historischen Jamestown übrig geblieben, das man hauptsächlich mit den ausgedörrten britischen Pilgern, die mit der Mayflower über das Meer kamen, verbindet. Die Überreste der alten kolonialen Siedlung, die nach dem König Jakob I. von England benannt wurde, wird heute durch den National Park Service betreut und gehören dem Colonial National Historical Park an selber Stelle.

Williamsburg
1633 wurde Williamsburg als ein Teil von Jamestown gegründet, dem es 33 Jahre später den Rang als Regierungssitz ablief. Bis zu der offiziellen Ernennung Richmonds als Regierungszentrum und Hauptstadt im Jahre 1788 diente Williamsburg als Haupssitz der britischen Kolonie bzw. dem späteren Commonwealth of Virginia. Heute leben in der Stadt rund 12.000 Einwohner, die größtenteils vom Tourismus leben. Im 18. Jahrhundert wurden mehrere Millionen in das Projekt Colonial Williamsburg investiert, die dem Wiederaufbau dienten und es zu einem lebenden Museum gemacht haben, das hauptsächlich unter Denkmalsschutz steht und jährlich rund 1 Million Besucher hinter seine kolonialen Fassaden zieht.

The Library of Virginia
The Library of Virginia wurde offiziell 1823 in Richmond gegründet und ist eine der ältesten Staatsbibliotheken in den USA. Ihre Sammlung, unter anderem zum Thema Siedlungsgeschichte und Virginia Assembly wird als so massiv beschrieben, dass selbst der bester Bibliothekar kaum einen Überblick behalten kann. Ihre Ursprünge reichen zurück bis zu den ersten Siedlern, die Notizen, Dokumente und Bilder sammelten und archivierten. Heute werden dort Lesungen und Ansprachen gehalten, Bildungsprogramme angeboten und Exhibitionen ausgestellt. Das riesige Bibliotheksgebäude liegt auf der East Broad Street, 2 Blöcke von dem Virginia State Capitol entfernt.

Mount Vernon
Mount Vernon ist der frühere Landsitz von George Washington (1732-1799), dem ersten Präsidenten der USA, der das im Kolonialstil errichtete Gebäude im Jahr 1761 von seiner Schwägerin Anne geerbt hatte. In den folgenden Jahrzehnten wurde es mehrfach erweitert und umgebaut. Das gesamte Gelände umfasst eine Fläche von 3.240 ha = 32,4 km².
Das Haus liegt rund 20 km südlich des Weißen Hauses, dem Regierungssitz des Präsidenten in Washington am Potomac-River.
Hier fanden George Washington, seine Frau und einige Familienmitglieder ihre letzte Ruhestätte.
Am 4. Juli - dem US-amerikanischen Unabhängigkeitstag - ziehen Männer in den alten Uniformen mit Kanonen über den Landsitz, wo am selben Tag in einer feierlichen Szeremonie Einwanderer die amerikanische Staatsbürgerschaft erhalten

Virginia Civil Rights Memorial in Richmond
Das Virginia Civil Rights Memorial in Richmond ist ein bedeutendes Denkmal, dass der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung gewidmet wurde. Es befindet sich auf dem Gelände des Virginia State Capitols und wurde 2008 enthüllt. Es besteht aus 18 Statuen von einschlägigen Bürgerrechtlern wie z. B. Barbara Rose Johns und Oliver Hill sowie zwei signifikanten Zitaten. Es wurde dem Kampf der Segregation in Klassenzimmern gewidmet.

Appomattox Court House
Das winzige Örtchen Appomattox Court House wurde ursprünglich 1846 errichtet. Hier wurde in dem "McLean House" am 9. April 1865 die Kapitulationsurkunde der West-Virginia Armee von General Robert E. Lee unterzeichnet. Dieser Zeitpunkt gilt als das offizielle Ende des amerikanischen Bürgekriegs. Heutzutage ist Appomattox County ein großes Freiluftmuseum, in dem man u.a. über die Rolle der ehemaligen Sklavenstaaten informiert wird - zudem findet man hier Waffen, die während des Bürgerkriegs benutzt wurden.

Overmountain Victory National Historic Trail
Die historische Route vermountain Victory National Historic Trail verläuft durch die Bundesstaaten North Carolina, South Carolina, Tennessee und Virginia. Die historische Route aus dem Jahr 1780 folgt dem Marsch der Pioniere die die Appalachen überquerten und somit die Westexpansion der USA einleiteten. Der Trail hat eine Länge von ca. 530 km und zählt somit zu den Fernwanderwegen. Jedoch ist der gesamte Trail noch nicht als Fernwanderweg fertiggestellt. Seit dem Jahr 1980 befindet sich der Overmountain Victory National Historic Trail im National Trails System.

Kontakt

www.nps.gov/ovvi/index.htm


Besondere Gebäude und Bauwerke

Pentagon
Direkt an der Grenze zu Washington D.C. am Potomac River in Arlington liegt das wohl bekannteste fünfeckige Bürogebäude der Welt: das Pentagon - Hauptsitz des Verteidigungsministeriums der USA. Mit einer Grundfläche von 135.000 m² und einem Umfang von 280 m ist es das siebtgrößte Gebäude der Welt, das ferner noch von 50 ha Park- und Rasenfläche umgeben wird. Es wurde 1941 errichtet und speziell so konzipiert, dass jeder Punkt von einem anderen nur circa sieben Minuten zu Fuß entfernt liegt. Neben dem World Trade Center wurde auch das Pentagon am 11. September 2001 bei einem Terroranschlag stark beschädigt und über 125 Menschen kamen in den Räumen des Gebäudes ums Leben.

Virginia State Capitol
Seit 1788 ist das Virginia State Capitol in der Haupstadt Richmond der Regierungssitz des Commonwealth of Virginias (offizieller Name des Bundesstaates). Hier tagt die Virginia General Assembly, die seit 1619 existiert und die älteste Regierung der USA stellt. Das State Capitol wurde 1785 von Thomas Jefferson, dem dritten Präsidenten der USA entworfen. Sein Exterieur konstrierte er damals zusammen mit dem französischen Architekten und Maler Charles-Louis Clérisseau, der als Pionier des Klassizismus gilt. Das Virginia State Capitol erinnert stark an das Maison Carré, einem ehemaligen römischen Tempel in Nîmes, Frankreich, das zur Vorlage diente.

Richmond National Battlefield Park
Der Richmond National Battlefield Park wurde 1936 gegründet und beinhaltet über 30 verschiedene historische Stätten um die Stadt Richmond, die während des Amerikanischen Bürgerkrieges eine signifikante Rolle für Virginia spielten - so z. B. das Shelton House (oder Rural Plains), das circa 1670 gebaut und im Krieg stark zerstört wurde. Das Haus wurde 1975 zu einem national historischen Ort erklärt und unter Schutz gestellt. Ferner steht dort auch das älteste Civil War Kriegskrankenhaus. Der Richmond National Battlefield Park empfängt jährlich rund 70.000 Besucher.

Jamestown Church
Neben vielen anderen historischen Stätten befindet sich in Jamestown, die unter anderem älteste Kirche der USA, die erstmals 1639 von europäischen Einwanderern errichtet wurde. Der gesamter Bau der Jamestown Church dauerte vier Jahre. Sie und die nicht unweit von ihr gelegene St. Luke’s Church aus dem Jahre 1632 gehören zu einigen wenigen Gebäuden aus dieser Zeit, die bis heute noch partiell existieren. Die Jamestown Kirche gehört zur Jamestown National Historic Site, einer staatlichen Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Spuren der ersten englischen Siedler zu erhalten, zu schützen und für Bildungszwecke der Öffentlichkeit zur widmen. Sie kann täglich besucht werden.

Theater- und Opernhäuser

In Virginia findet man u.a. folgende interessante bzw. bedeutende Theater- und Opernhäuser:

Harrison Opera House
Im wohl bekannten Ghent District in Norfolk steht das Edythe C. and Standley L. Harrison Opera House - Zuhause der Virginia Oper, die sich erstmals 1974 zusammenfand und bis heute viele weltweit anerkannte und von Kritikern oft gelobte Stücke aufgeführt hat. Einst ein World War II USO Theater (USO steht für United Service Organisation), wurde das Gebäude, das bis 1933 hauptsächlich der Stärkung des Teamgeistes und der Unterstützung amerikanischer Truppen und ihrer Familien diente, renoviert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Vor allem die großen Kronleuchter im Saal verleihen dem historischen Theater einen glamourösen und doch intimen Charme, der sich besonders gut bei einem Glas Champagner in der Loge genießen lässt. Auf zwei Etagen und dem Mezzanin können bis zu 1.630 Besucher Platz finden.

Wolf Trap National Park for the Performing Arts
Der "Wolf Trap National Park for the Performing Art"s, auch nur als Wolf Trap in der Washington D.C. Region bekannt, ist ein Zentrum der Bildenden Künste, das sich nicht unweit der kleinen Stadt Vienna in Fairfax County befindet und vom Wolf Trap National Park verwaltet wird. Auf circa 0,53 km² befindet sich das 1970 gegründete, urige und natürliche Zentrum, das als erstes seiner Art – einem National Park nur für die Kunst - in den USA etabliert wurde. Zwischen den Monaten Mai und September werden in dem kleinen National Park, der einst zum Jagen von Wölfen genutzt wurde, circa 95 verschiedene Aufführungen an unterschiedlichen Schauplätzen statt. So z. B. im Filence Center, das sich durch seine hölzerne Bühne auszeichnet und dem Gelände einen festivalartigen Charakter verleiht. Bis zu 7.000 Zuschauer können sich dort für Konzerte und andere Veranstaltungen einfinden.

The Barter Theatre
Das renommierte Barter Theatre, das sich in der recht kleinen Stadt Abingdon in Washington County befindet, ist eines der ältesten professionalen Theatern in den USA und trägt den Titel des Staatstheaters des Bundesstaates Virginia. Sein Name ‘Barter‘ (zu Deutsch: Tausch) geht auf den Gründungszeitpunkt des Theaters im Jahre 1933 zurück, während sich auch die USA inmitten der großen Weltwirtschaftskrise befanden und man von einer großen Depression sprach. Gründer des Theaters Robert Porterfield setzte sich zum Ziel, mittellosen Menschen der Region etwas Gutes zu tun und bot ihnen an, das Theater zu besuchen gleichwohl sie kein Geld für die 40 Cent teuren Tickets hatten. Im Gegenzug sollten sie ihm beispielsweise Nahrungsmittel oder andere Versorgungsgüter bringen, die er wiederum teilweise spendete. Auch nach seinem Tod im Jahr 1971 warb das Theater mit erschwinglichen Ticketpreisen und wurde somit zu einem der beliebtesten Aufführungsorten des Staates. Stars wie z. B. Kevin Spacey und Wayne Knight haben im Barter ihre Kariere begonnen.

The Signature Theatre
Das Signature Theatre ist ein beliebtes, sogar mit dem Tony Award ausgezeichnetes und überschauliches Theater in der Gegend um Washington D.C., das 1990 gegründet wurde und sich in der Stadt Arlington befindet. Das Theater konzentriert sich hauptsächlich auf die Produktion von gegenwärtigen und neuen Aufführungen sowie der Modernisierung von älteren Stücken. Es wird immer wieder von weltweit anerkannten Theaterkritikern gelobt und wurde schon etliche Male in den Kategorien regionales und nationales Theater für seine Produktionen ausgezeichnet. Bis 2013 wurden im Signature Theater 38 Weltprämieren aufgeführt, die immer wieder mit Inszenierungen des Broadway verglichen werden. Hochkarätige Dramen von preisgekrönten Produzenten und Komponisten wie Cameron Macintosh, John Kander und Fred Ebb sind am Signature keine Seltenheit. Bis zu 350 Besucher können im Signature Theater Platz nehmen.

Theatre IV
Das Theatre IV ist das zweitgrößte Kinder- und Jugendtheater in den USA, das 1975 in der Stadt Richmond gegründet wurde und seither aus der amerikanischen Theaterszene nicht mehr wegzudenken ist. Das Theatre IV bildet ständig neue Nachwuchskünstler und Schauspieler aus, mit denen es durch die gesamte Nation reist und versucht, durch Kunst zu bilden sowie auf soziale Missstände in den USA aufmerksam zu machen. Dabei spielen vor allem Themen wie Integration, Gesundheit und Erwachsenwerden eine große Rolle. Das Theatre IV hat seit seiner ersten Aufführung im Jahr 1977 circa 15 Auszeichnungen erhalten. Seine Gründer wurden zu zwei der einflussreichsten Richmonder des 20. Jahrhunderts ernannt.

Museen und Ausstellungen

Museum of Confederacy in Richmond
Das Museum of Confederacy in der 1201 East Clay Street in Richmond, wird als Bürgerkriegsmuseum ausgewiesen. Es existiert seit 1896 und stellt militärische, politische und lokale Artefakte aus, darunter vor allem Manuskripte, Fotos und Pamphlete, die während des Bürgerkrieges entstanden sind. Das Museum besteht ferner aus dem alten föderalen White House, das 1818 im neoklassischen Stil gebaut wurde und lange Zeit als Hauptsitz des Militärs in Virginia fungierte. Es erinnert stark an das Weiße Haus in Washington.

Edgar Allan Poe-Museum in Richmond
Das Edgar Allan Poe-Museum in Richmond widmet sich dem Leben und den Werken des Schriftstellers, der 1836 nach Richmond, seine neue Wahlheimat, zog. Es verfügt über zahlreiche Dinge aus Poes privatem Nachlass sowie zahlreiche Fotos und Schriften z. B. persönliche Briefe, Gedichte und unveröffentlichte Manuskripte. Eines der vier Gebäude, in denen sich das Museum befindet, ist das älteste in Richmond erhaltene Haus. Es wurde 1754 erbaut und musste des Öfteren renoviert werden. Das Museum liegt direkt im historischen Zentrum der Hauptstadt in der 914 East Main Street - nicht weit von Poes damaliger Wohnung entfernt.

Mariner‘s Museum
Das Mariners Museum in Newport News ist eines der größten Marinemuseen der Welt und das größte in den USA. Das Museum wurde 1932 eröffnet und stellt circa 30.000 Artefakte zum Thema Schifffahrt aus aller Welt aus. Auf 5700 m² Ausstellungsfläche verteilen sich mehrere Ausstellungsräume, wissenschaftliche Bibliotheken, Lehrzimmer, ein See sowie ein 8 km langer Küstenweg. Ausgestellt werden z. B. Modellschiffe, Gemälde und ganze Boote. Das Mariner‘s Museum befindet sich auf dem 100 Museum Drive in Newport News.

Virginia Museum of Fine Art in Richmond
Virginia Museum of Fine Art befindet sich auf dem 200 N Boulevard in Virginias Hauptstadt Richmond und wird von der Stadt Virginia verwaltet. Das 1936 errichtete Museum ist unter anderem für seine bedeutende Sammlung an impressionistischen Werken sowie die größte Sammlung an den exquisiten Fabergé-Eiern außerhalb Russlands bekannt. Ferner verfügt es über zahlreiche Art Deco Artefakte sowie Kunst aus allen Kontinenten. Ein Besuch im Virginia Museum of Fine Art ist grundsätzlich umsonst und wird sicherlich jedem Kunst- und Kulturliebhaber gefallen.

Monumente und Denkmäler

Booker T. Washington National Monument
Das Booker T. Washington National Monument befindet sich bei Hardy in Franklin County im mittleren Südwesten des Bundesstaates. Es ist eine alte Tabakfarm, die 1956 zum Nationalmonument ernannt wurde und dem Pädagogen und Bürgerrechtler Booker T. Washington gedenkt, der dort 100 Jahre zuvor als Sklave geboren wurde. Heute gilt die ehemalige Tabakfarm als Bildungsstätte zu dem Thema Sklaverei und informiert über Washingtons Leben und seine Errungenschaften als Menschenrechtler.

Fort Monroe National Monument
In der Chesapeake liegt das Küstenfort Hampton, dass das Fort Monroe National Monument beherbergt. Es wurde 2011 von Barack Obama unter Denkmalsschutz gestellt und soll hauptsächlich seiner Rolle während des Amerikanischen Bürgerkrieges gedenken. Das fünfeckige und 1,3 km² große Fort entstand erstmals 1608, um Jamestown zu schützen und wurde im britisch/amerikanischen Krieg und Bürgeraufstand verstärkt ausgebaut. Im Zweiten Weltkrieg fungierte es als Hauptstandort der amerikanischen Küstenartillerie.

Besondere Kirchen und Tempel

Christ Church in Alexandria
Die Christ Church in Alexandria ist ein typisches Beispiel für eine Episkopalkirche in den Vereinigten Staaten. Sie wurde zwischen 1767 und 1783 von John Carlyle im Kolonialstil gebaut und von George Washington mitgestaltet. Am 1. Januar 1942, am Tag des Gebets für Frieden, wurde sie sogar von Franklin Roosevelt und Winston Churchill besucht. Die 15 m hohe Kirche verfügt über zwei Etagen und wurde 1970 unter Denkmalschutz gestellt. Sie hat rund 2.400 Anhänger.

Cathedral of the Sacred Heart
Die Cathedral of the Sacred Heart ist eine pompöse Kathedrale im Zentrum der Hauptstadt Virginias, die sich auf der North Laurel Street gegenüber von Monroe befindet. Das riesige sakrale Bauwerk wurde im Stil der Neorenaissance konstruiert und ihr Bau kostete damals rund 14 Millionen USD. Der erste Stein wurde 1903 gelegt, 3 Jahre später existierte sie voll und gehört seither der katholischen Diözese Richmonds an. Mit ihrem türkisfarbenen Dom misst die Kathedrale 36 m, ohne sind es 27 m.

St. Luke's Church
Die St. Luke’s Church (auch Old Brick Church genannt) ist eine 1632 erbaute gotische Kirche in der kreisfreien Stadt Benns in Isle of Wight County. Sie gilt als älteste Kirche in den USA, die zur Zeit der 13 Kolonien aus Backstein gebaut wurde und noch immer existiert. Ferner ist sie die erste Kirche, die von britischen Siedlern auf heutigem amerikanischem Boden gebaut wurde. Ihr Exterieur wird als feines Beispiel für den Baustil der Post-Reformation mit gotischen Einflüssen aufgeführt. Heute finden in der Kirche hauptsächlich Hochzeiten statt. Viermal im Jahr werden dort auch noch Messen abgehalten.

Ekoji Buddhist Temple
Der Ekoji Buddhist Temple ist ein buddhistischer Jōdo-Shinshū Tempel in Fairfax Station, der der zweitgrößten japanischen Konfession angehört. Der Tempel ist Mitglied der Buddhist Churches of Amerika, der ältesten buddhistischen Organisation in den USA. Der Ekoji (japanisch: Tempel, dem Licht geschenkt wurde) entstand 1981 auf Drängen des Bischoffs der Buddhistenvereinigung, um ihre Religion in den USA zu verbreiten. Weitere Ekoji Tempel findet man in Deutschland, Mexiko und natürlich in Japan.

Universitäten

George Mason University
Die George Mason University (auch GMU oder Mason genannt) ist eine Staatliche Universität mit Hauptsitz in Fairfax, einem Vorort von Washington D.C., der sich allerdings noch in Virginia befindet. Mit circa 33.000 Studenten ist sie die größte Universität des Bundesstaates, die noch weitere Standorte in Loudoun-, Prince William und Arlington County hat und nach George Mason, dem Gründer der Bill of Rights, benannt wurde. Ihre Gründung im Jahr 1957 ging durch die Ablösung einer Fakultät von der University of Virginia hervor. Seither hat sie sich besonders in dem Fach Economics (zu Deutsch: Volkswirtschaftslehre) einen Namen gemacht, in dem die GMU bisher zweimal den Friedensnobelpreis gewonnen hat.

Virginia Commenwealth University
Die Virginia Commenwealth University (auch VCU genannt) ist eine staatliche Forschungsuniversität in der Hauptstadt Richmond, die 1838 gegründet wurde. Mit rund 30.000 Studenten, davon ca. Undergrad Studenten, ist sie die zweitgrößte Universität des Bundesstaates. Sie bietet über 220 Programme an insgesamt 13 Fakultäten an, die sich auf 12 Schulen und ein College unterteilen. Die VCU verfügt über die drittgrößte Forschungsbibliothek in Virginia und wurde hauptsächlich durch das VCU French Film Festival bekannt, dass das größte französische Filmfestival der USA ist und jährlich an der Universität stattfindet.

University of Virginia
1819 wurde die University of Virginia in Charlottesville unter Anleitung des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Thomas Jefferson gegründet. Seither ist sie nicht nur eine der renommiertesten Universitäten in den USA, sondern auch eine der schönsten. Ihr Campus und die Gebäude wurden unter Aufsicht des Präsidenten im Stil des Klassizismus gestaltet und sogar zum Weltkulturerbe ernannt. Er war der einzige Präsident in den USA, der bisher eine Lernanstalt gegründet hat. Rund 23.000 Studenten studieren an dieser hoch angesehenen Forschungsuniversität, die auch als Public-Ivy, also öffentliche Eliteuniversität, bezeichnet wird und auf Platz 24 der besten Lerninstitute der USA steht. Sie unterteilt sich in 10 Schulen und 2 Colleges.

College of William & Mary
Nach der Harvard University ist das College of William & Mary in Williamsburg die zweitälteste Universität der USA, die 1693 gegründet wurde. Sie wird als Public Ivy bezeichnet und hat einen vorzüglichen Ruf als eine der besten staatlichen Universitäten in den USA, an der nur die Besten der Besten studieren können. Sie wurde 2012 vom Forbes Magazin auf Platz Zwei der besten öffentlichen Universitäten in den USA gewählt. Da ihre Zulassungsanforderungen immens hoch sind, sind nur rund 8.000 Studenten an dem College eingeschrieben, das besonders in der Medizin und den Rechtswissenschaften einen exzellenten Ruf genießt. Ihr bekanntester Abgänger ist wohl Thomas Jefferson, der dritte Präsident der USA.

Old Dominion University

Die Old Dominion University in Norfolk ist eine staatlich Universität, die sich aus dem College of William & Mary hervor getan hat und 1930 gegründet wurde. Sie zählt rund 25.000 Studenten und ist die größte Fernuniversität in den USA. Sie bietet 70 Bachelor-, 60 Master und 35 Doktor Programme an und unterteilt sich in sechs Colleges. Insbesondere das College of Arts & Letters hat einen guten Ruf in den Kunst- und Literaturwissenschaften.

Große Feste und Veranstaltungen

Virginia State Fair
Die Virginia State Fair findet jedes Jahr Ende September im Meadow Event Park in Caroline County statt. Wie auf jeder State Fair in den USA findet man dort Buden, Fahrgeschäfte, Rodeos, Konzerte und Tier- sowie Landwirtschaftsauktionen und Wettbewerbe. Sie entwickelte sich von einer reinen Landwirtschaftsveranstaltung, bei der es hauptsächlich darum ging, Tiere zu tauschen oder zu verkaufen, zu einer Vergnügungsveranstaltung, bei der Groß und Klein gern zusammen kommen.

Neptune Festival
Das Neptune Festival in Virginia Beach existiert seit 1793 und findet jedes Jahr Ende September statt. Es wurde gegründet, um das Erbe, die Kultur und die Historie Virginias zu feiern und die Bewohner der Stadt Virginia Beach zusammen zu bringen. Jedes Jahr nehmen 50.000 an dem Festival statt, bei dem es Konzerte, Essen, Spiel und Spaß gibt. Das Festival ist umsonst, nur muss ein geringfügiger Eintritt für die Ausstellung der Sandskulpturen bezahlt werden, durch die sich das Neptune Festival hauptsächlich auszeichnet.

Pony Penning

Pony Penning oder auch Chincoteague Pony Swim ist ein jährliches Event, das seit 1925 Ende Juli in Chincoteague, ein Dorf auf Chincoteague Island abgehalten wird. Es handelt sich dabei um das Treiben der Ponies durch den Assateague Channel von Assateague nach Chincoteague. Die Tiere – getrieben von Cowboys - schwimmen den Weg von der einen zu der anderen Insel, auf der sie danach in Herden eingeteilt und teilweise verkauft werden. Das Chincoteague Pony (auch Assateague Pony genannt) ist eine Ponyrasse, die auf der Atlantikinsel Assateague zwischen Virginia und Maryland zuhause ist und dort in freier Wildbahn lebt.

Zoos, Parks und Vergnügungsparks

Virginia Zoo in Norfolk
Der Virginia Zoological Park oder einfach Virginia Zoo existiert seit 1900 und befindet sich in der zweitgrößten Stadt des Bundesstaates Norfolk. Im Vergleich zu anderen State Zoos in den Vereinigten Staaten ist der Virginia Zoo eher klein. Er beheimatet rund 115 verschiedene Spezies und circa 400 Tiere, die von allen Kontinenten stammen. Zu den Ausstellungen gehören unter anderem die North America Exhibition, die Prairie Dog Exhibition, die African Okavango Delta Exhibition und die Trail of the Tiger Exhibtion, auf die der Zoo besonders stolz ist. Diese Ausstellung wurde 2011 eröffnet und beheimatet eine große Anzahl an Tieren aus Asien, darunter Malaysische Tiger und Tapire, Orang-Utans, Siamangs und Rhinozerosvögel.

Great Falls Park
Der circa 3,7 km² große Great Falls Park in Virginia verläuft entlang des Potomac River und zeichnet sich durch seine reißende Strömung und mehrere Wasserfälle aus, die ihn besonders für Extremwassersportler attraktiv machen. Der Höhenunterschied im Park beläuft sich auf 20 m und sein Gefälle ist schon mehreren Menschen zum Verhängnis geworden. Der Park befindet sich am ehemaligen Pontowmack-Kanal, dem ältesten Kanal in den USA, der heute allerdings nicht mehr in Betrieb ist. Der Great Falls Park wird vom National Service Park der USA verwaltet und gehört zum George Washington Memorial Parkway.

Appalachian Trail
Durch insgesamt 14 Bundesstaaten, von Springer Mountain in Georgia bis nach Mount Katahdin in Maine, zieht sich der 3500 km lange Appalachian Trail, der längste Wanderweg der Welt. Er führt einmal durch das Appalachen Gebirge und wird als historischer Wanderweg eingestuft, die durch viele Natuschutzgebiete führt und vom National Park Service verwaltet wird. 890 km des Pfades gehört zu Virginia und verläuft entlang des Shenandoah Nationalparks und über den Mount Rogers, den höchsten Berg des Bundesstaates. Im Norden wird die Route oftmals als sehr anstrengend für Wanderer beschrieben, da der Boden oftmals aufgrund des lang andauernden Regens aufgeweicht wird.

Größere Flüsse

Roanoke River
Mit knapp 660 km Länge gehört der Roanoke River zu den großen Flüssen der USA. Er verläuft zwischen Virginia im Süden und North Carolina im Nordosten. Der Fluss entsteht durch die Zusammenkunft seiner beiden Quellflüsse – dem North und South Fork Roanoke River - in den Blue Ridge Mountains und erstreckt sich über den östlichen Teil der Appalachen, das Piedmont-Plateau und entlang der Atlantikküste bis hin zum Albemarle Sound, einem Ästuar in North Carolina, in dem er schließlich mündet.

Potomac River
Der Potomac River entspringt im Fairfax Stone Historical Monument State Park in West Virginia und mündet in der Chesapeake Bay bei Maryland und Virginia. Er formt einerseits die Grenze zwischen Washington und Viginia sowie zwischen Maryland und Virginia, wo sich die großen Potomac Wasserfälle befinden. Er ist circa 650 km lang, verfügt über ein rund 7.000 km² großes Einzugsgebiet und ist der einundzwanzig größte Fluss in den USA.

James River
Der rund 560 km lange James River befindet sich ausschließlich im Bundesstaat Virginia und ist ein wichtiger Teil in der Geschichte Nordamerikas, da an seinen Ufern 1607 Jamestown, die erste amerikanische Siedlung, gegründet wurde. Der James River entsteht aus dem Zusammenschluss des Jackson und des Cowpasture Rivers in den Appalachen und mündet, wie so viele andere Flüsse in dieser Region, in der Chesapeake Bay. Der James River ist der zwölf längste Fluss in den USA, der sich nur in einem Staat befindet. Er spielt eine wichtige Rolle für Virginia, da sich die Hauptstadt Richmond direkt an den Ufern des Jackson River befindet und er als Wasserweg für die Industrie dient.

Rappahanock River
In Rappahanock County, das im Norden Virginias in den Blue Ridge Mountains liegt, entspringt der gleichnamige Rappahanock River. Er befindet sich ausschließlich in Virginia und erstreckt sich über knapp 300 km Länge fast einmal quer durch den nördlichen Teil des Bundesstaates über das Piedmont Plateau bis hin zu der Chesepeake Bay, in der er schließlich mündet. Sein Einzugsgebiet beläuft sich auf rund 4.100 km². Der Rappahanock River spielt eine wichtige Rolle in Virginias Geschichte. Er war Austragungsort für zahlreiche Schlachten während des Bürgerkrieges so z. B. der Schlacht von Fredericksburg.

Shenandoah River
Der circa 240 km lange Shenandoah River zwischen den Bundesstaaten Virginia und West Virginia entspringt bei Front Royal in Warren County in Virginia und mündet bei Harpers Ferry im Geschwisterstaat. Er gehört zum Flusssystem des Potomac River und entwässert die Täler der Blue Ridge Mountains. Das Flusstal besteht größtenteils aus Kalkstein. Viele Höhlen wurden in dieser Gegend entdeckt, die heute zu Touristenzwecken dienen. Diese sind z. B. die Luray Caverns, die Shenandoah Caverns und die Skyline Caverns.

Berge in Virginia

Appalachian Mountains
Die Appalachian Mountains (dt. Appalachen) stellen das größte bewaldete Mittelgebirge im Osten der USA dar. Die Appalachian Mountains erstrecken sich über eine Länge von ca. 2.400 km und reichen von Kanada, bzw. der kanadischen Provinz Québec, bis in den nördlichen Teil des US-Bundesstaates Alabama. Die Gebirgskette ist mit ca. 400 Millionen Jahren älter als der Atlantik und zählt zu den älteren Gebirgsketten der Welt. Die Appalachian Mountains lassen sich grob von West nach Ost gliedern. Der östlichste Teil wird als Appalachenplateau bezeichnet. Daran schließt sich die Valley and Ridge-Zone an. Ihr östlich vorgelagert befinden sich die Blue Ridge Mountains. Den hügeligen östlichen Abschluss bildet das sogenannte Piedmont. Die höchste Erhebung der Appalachian Mountains stellt der Mount Mitchell in North Carolina mit einer Höhe von ca. 2.037 m dar.
Die Appalachian Mountains stellten für die ersten Siedler die erste natürliche Grenze zur Westexpansion dar. Im Jahr 1763 beschloss Großbritannien die Appalachian Mountains als Grenze für die weiße Besiedlung Nordamerikas. Doch bereits in den 1770er Jahren wurde mit der Besiedlung Kentuckys diese Proklamation obsolet.
Wirtschaftlich sind die Appalachian Mountains aufgrund ihrer Steinkohlevorkommen bedeutend. Weiterhin gibt es in den Appalachian Mountains Eisenerz. Neuere Funde von Erdgas in der Region werden durch Fracking erschlossen und stellen eine nicht zu unterschätzende Bedrohung für die bisher intakte Natur dar.
Die bis heute herrliche Natur der Appalachian Mountains macht diese ebenfalls zu einem beliebten Erholungsgebiet. Mit dem ca. 3.500 km langen Appalachian National Scenic Trail durchzieht einer der längsten und bekanntesten Fernwanderwege der Welt die Appalachian Mountains. Medial dienten die Appalachian Mountains zahlreichen Filmen als Drehort und Kulisse. So entstanden hier beispielsweise Szenen der Filme 28 Tage und Blair Witch Project.
Die Appalachian Mountains befinden sich in den folgenden Ländern, Provinzen und Bundesstaaten:

Kanada

USA


Mount Rogers
Der Mount Rogers gehört zu der Gebirgskette der Blue Ridge Mountains, die zu den Appalachen gehören und mit knapp 1800 m der höchste Berg in Virginia ist. Er befindet sich in Grayson und Smyth County circa 10 km von der Stadt Troutdale entfernt. Sein Gipfel lässt sich einfach über Wanderwege durch den Grayson Highlands State Park erreichen. Circa 5,6 km muss man wandern, um die Spitze des Mount Rogers zu erklimmen. Die Mühe ist es allerdings wert, denn von oben hat man eine atemberaubende Sicht auf den Jefferson National Forest.

Massanutten Mountains
Die Massanutten Mountains in Virginia liegen circa 900 m über dem Meeresspiegel und gehören zu den Ridge-and-Valley Appalachians, einer physiographischen Provinz der Appalachen, die von New York bis nach Alabama verläuft. Die Massanutten Mountains liegen direct am grünen Shenandoah Valley, einem Tal zwischen den Ridge-and-Valley Appalachians und den Blue Ridge Mountains in Shenandoah County. Der größte Teil dieses Gebirges wird zur Naherholung genutzt.

Cumberland Mountains
Im südöstlichen Teil der Appalachen liegt der Gebirgszug der Cumberland Mountains, die sich auf die Bundesstaaten Virginia, West Virginia, Kentucky und Tennessee verteilen. Ihr höchster Gipfel ist der 1287 m hohe High Knob, der sich in der Nähe von Norton in Virginia befindet. Der gesamt Cumberland Mountains Gebirgszug ist circa 210 km lang und 31 km breit.

Größere Seen und Stauseen

Mountain Lake
Der Bundesstaat Virginia verfügt über nur zwei natürliche Süßwasserseen – den Lake Drummond und den Mountain Lake, der sich im westlich gelegenen Giles County befindet. Der Mountain Lake liegt circa 1200 m hoch über dem Meeresspiegel, ist rund 0,2 km² groß und fast fünf Meter tief, wobei er bei Hochwasser bis zu 35 m anwachsen kann und in der Trockenzeit teilweise gar kein Wasser führt. Der Mountain Lake erlangte Berühmtheit durch den romantischen Tanzfilm Dirty Dancing, der dort 1987 gedreht wurde. Am See direkt befindet sich nur ein Hotel, das dem aus dem Film teilweise ähnelt.

Lake Drummond
Der Lake Drummond befindet sich in dem Naturschutzgebiet der Great Dismal Swamps, einem Sumpfgebiet in der Atlantischen Küstenebene, in dessen Mitte er liegt. Zusammen mit dem Mountain Lake ist er der einzige natürliche Süßwassersee in dem Bundesstaat Virginia, der möglicherweise durch einen Meteoriteneinschlag entstanden ist. Er misst rund 13 km² Größe und ist circa 2 m tief.

John H. Kerr Reservoir
Das John H. Kerr Reservoir ist ein knapp 200 km² großer Stausee am Roanake River zwischen Virginia und North Carolina, dessen Name auf einen ehemaligen Kongressabgeordneten aus North Carolina zurück geht. Seine Errichtung um 1950 diente dem Hochwasserschutz und der Stromerzeugung. Der See verfügt über einen Gesamtstauraum von rund 1.900.000.000 m³ sowie ein Einzugsgebiet von mehr als 20.000 km² und ist das größte Gewässer in Virginia. Über sechs Counties erstreckt sich das John H. Kerr Reservoir, was ihn für fast jedermann zugänglich und zu einem beliebten Ausflugsort macht. Die Staumauer befindet sich übrigens in Mecklenburg County in der Nähe von Buggs Island.

Nationalpark

Shenandoah Nationalpark
Der circa 800 km² große Shenandoah Nationalpark umfasst einen Teil der Blue Ridge Mountains in der Piedmond Region in Virginia, die zu den südlichen Appalachen gehört. Er wurde 1935 gegründet, verfügt über insgesamt 800 km lange Wanderwege und ist unter anderem für die 170 km lange und berühmte Straße Skyline Drive, die einmal quer durch den Park führt, bekannt. Der Shenandoah Nationalpark zeichnet sich vor allem durch eine dichte Bewaldung und zahlreiche Bäche und Wasserfälle – einige von ihnen messen an die 30 m Höhe - sowie Höhlen aus, in denen noch immer Schwarzbären leben. Der Park schließt insgesamt acht Counties in Virginia ein. Die am nächsten gelegene Stadt ist Waynesboro.

Appalachian National Scenic Trail

Der Appalachian Trail (offiziell: Appalachian National Scenic Trail) hat eine Gesamtlänge von ca. 3.500 km und ist damit einer der längsten Fernwanderwege weltweit.
Der Appalachian Trail verläuft von Nord nach Süd durch die 14 US-Bundesstaaten Maine, New Hampshire, Vermont, Massachusetts, Connecticut, New York, New Jersey, Pennsylvania, Maryland, West Virginia, Virginia, Tennessee, North Carolina und Georgia. Der Appalachian Trail beginnt im Bundesstaat Georgia auf dem Gipfel des Springer Mountain (1.152 m) und endet auf dem Gipfel des Mount Katahdin (1.606 m), dem höchsten Berg des Bundesstaates Maine.
Verwaltet wird der Appalachian Trail durch den National Park Service der USA.

Der Appalachian Trail führt, wie sein Name vermuten lässt, einmal durch die Appalachen, ein Mittelgebirge im Osten Nordamerikas. Der Trail wird als historischer Wanderweg eingestuft und führt auf seinem Weg durch viele Naturschutzgebiete, darunter 6 Nationalparks und 8 National Forests (Nationalwald). Der Ursprung des Trails liegt in den 1920er Jahren. Er wurde gegründet um den Menschen eine
Abwechslung zum Arbeitsleben der Zeit der Industrialisierung zu bieten. Offiziell eröffnet wurde der Appalachian Trail 14. August 1937, jedoch stieß dies damals auf kein großes Medienecho. Große mediale Aufmerksamkeit wurde dem Appalachian Trail im Jahr 1948 entgegengebracht als Earl Shaffer den gesamten Trail in einer Saison lief und somit der erste Thru-Hiker wurde. Der Verlauf des Appalchian Trails orientiert sich teilweise an anderen historischen Routen.
Entlang des Trails finden sich über 250 Hütten und Campingplätze. Da der Trail durch mehrere Städte verläuft ist es durchaus möglich seinen Proviant unterwegs aufzufrischen. Wer ebenfalls plant den gesamten Trail auf einmal zu laufen (thru-hike) sollte dafür ca. 5 bis 6 Monate einplanen und im März oder April beginnen.

Wer den Appalachian Trail in Angriff nimmt kann auf der Wanderschaft eventuell Bekanntschaft mit Schwarzbären, Weißwedelhirschen, Wapitis oder Elchen machen. Weiterhin sollte man auf Schlangen achten, finden sich auf dem Trail doch Arten wie der Kupferkopf oder die nördliche Waldklapperschlange. Ebenfalls kommen Zecken, Stechmücken (Moskitos) und Kriebelmücken vor, die auch zum Ärgernis werden können.
Literarisch fand der Appalachian Trail Erwähnung in Bill Brysons Werk "A walk in the woods" (dt. Frühstück mit Bären). Jährlich laufen 3 bis 4 Millionen Menschen zumindest einen kleinen Teil des Appalachian Trail.


In Virginia verläuft der Trail auf einer Länge von ca. 890 km. Davon verlaufen ca. 32 km auf der Grenze zu West Virginia. Der Trail verläuft in Virginia durch den Shenandoah National Park.

Weitere Naturschönheiten

Chesapeake Bay
Die 12.000 km² Chesapeake Bay (deutsch: Chesapeake Bucht) zwischen Virginia und Maryland ist die größte Flussmündung in den USA. Insgesamt 150 verschieden große Flüsse unter anderem der Rappahanock und der Potomac River sowie unzählige andere kleinere Gewässer münden in der Chesapeake Bay, deren Einzugsgebiet circa 170.000 km² groß ist. Die Bucht und ihr Areal bestehen aus vielen verschiedenen Landschaften wie z. B. Marschlandschaften, Wäldern, Stränden, Sanddünen, Sümpfen, Weiden und der Delmarva-Halbinsel, die teils im Atlantischen Ozean liegt und für ihren Wildpferdebestand bekannt ist. Die Chesapeake Bucht gehört zu eine der signifikantesten Landschaften in den USA.

Great Dismal Swamp National Wildlife Refuge
Das Great Dismal Swamp National Wildlife Refuge ist seit 1973 ein unter Schutz gestelltes Sumpfgebiet zwischen Virginia und North Carolina, das in der Küstenebene der Bundesstaaten liegt. Das circa 500 km² große Feuchtgebiet, in dessen Mitte der 12,5 km² große Lake Drummond liegt, ist viel bewaldet, wobei sich der Baumbestand hauptsächlich aus Kiefern, Ahorn, Pappeln und Farn zusammensetzt. Das Schutzgebiet ist Zufluchtsort für viele verschiedene Tierarten - so leben dort z. B. noch immer Rotluchse und Schwarzbären, die allerdings immer seltener beobachtet werden können.

Backbay National Wildlife Refuge
In der südöstlich gelegenen Stadt Virginia Beach befindet sich das knapp 40 km² große Backbay National Wildlife Refuge, ein Naturschutzgebiet, das 1938 errichtet wurde und dem U.S. Fish & Wildlife Service unterstellt ist. Das Areal liegt direkt am Atlantischen Ozean und gehört zu den Outer Banks of Virginia. Es besteht aus vielen Sanddünen, endlos langen Stränden, kleinen Flüssen, Sumpfgebieten und Landzungen.

Luray Caverns
Westlich von der Stadt Luray unweit des Shenandoah Nationalparks liegen die 282 m hohen Luray Caverns (deutsch: Luray Höhlen), die das größte natürliche Höhlensystem im Osten der USA darstellen. Sie sind circa 0,26 km² groß und wurden erstmals 1878 entdeckt. Seither gehören sie zu den beliebtesten Touristenattraktionen in Virginia. Dies ist sicherlich nicht zuletzt auf die unterirdischen Seen in den goldfarbenen Höhlen sowie das Great Stalacpipe Organ zurückzuführen. Das Great Stalacpipe Organ ist das weltweit größte unterirdische Musikinstrument, das durch kleine Hammerschläge den Höhlenstein zum Schwingen bringt und somit Töne erzeugt.

Assateague Island
Assateague Island ist eine ruhige, unberührte und touristisch noch nicht besonders erfasste Düneninsel, die zu Maryland und Virginia gehört. Die gesamte 60 km lange Insel wurde zum National Natural Landmark erklärt und steht unter Naturschutz. Sie besteht aus langen, reinen und weißen Sandstränden, klaren Bächen, Sümpfen und Sanddünen. Auf dem südlichen Drittel der zum Bundesstaat Virginia gehörenden Teil der Insel leben rund 150 wildlebende Assateague-Ponys und im Teil von Maryland rund 100 Tiere. Die beiden Inselteile werden durch einen Zaun getrennt. Damit die Herden nicht zu groß werden, werden die überzähligen Tiere im Teil von Virginia im Zuge eines großen Events schwimmend zur Nachbarinsel Chincoteague getrieben und dort nach rund 10-minütigem Schwimmen versteigert. In Maryland dagegen wird der Bestand mit Hilfe von Geburtenkontrolle konstant gehalten.

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