Türkei: Pflanzen

Bäume, Übersicht

Die Türkei umfasst eine Fläche von 814.578 km² mit sehr verschiedenen Landschaften und besitzt dementsprechend eine große Auswahl an Pflanzen und Tieren. Die ursprünglich großen Waldflächen in der Türkei sind durch Rodungen zum größten Teil zurückgegangen, kleinere Waldgebiete mit Tannen, Fichten, Buchen, Eichen, Platanen sowie Ulmen, Linden, Eschen und Ahornbäumen sind noch in Randgebieten der Schwarzmeerregion vorhanden. Ein sehr dominanter Waldbaum ist die Brutische Kiefer, die man auch unter der Bezeichnung Kalabrische Kiefer kennt. In ihrer Nähe findet man auch oft Pinien. Im Süden des Landes finden sich vor allem Bäume, die an lange Trockenheitsperioden angepasst sind, so z.B. verschiedene Eichenarten und Johannisbrotbäume. An der südlichen und westlichen Küste wächst die Kermeseiche, die als typisches Kennzeichen stachelige und glänzende Blätter hat.
Ein Baum von besonderer Wichtigkeit ist der Maulbeerbaum, denn nur wo dieser wächst, gibt es auch den Seidenspinner, dessen Raupe für die Herstellung von Seide unersetzlich ist. In höheren Lagen überwiegen Laubbäume wie Platanen und Nussbäume.

Einige Bäume im Einzelnen

Maulbeerbäume
Maulbeerbäume (Morus) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae).
Die Gattung Morus umfasst rund 15 verschiedene Arten.. Aus Asien stammen die Weiße Maulbee-re und die Schwarze Maulbeere und die Rote Maulbeere aus Nordamerika, die mittlerweile u.a. in Europa und der Türkei kultiviert wurden. Die sommergrünen Bäume erreichen eine Höhe zwischen 6 und 12 m.
Die Früchte der drei Arten sind essbar. Ihr Aussehen ähnelt länglich geformten Brom-beeren, wobei sie cremefarben, rot oder schwarz sein können.

Ahornbäume
Der Ahorn (Acer) ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Rosskastaniengewächse
(Hippocastanoideae) in der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Es gibt wahrscheinlich bis zu 200 verschiedene Ahornarten. Man findet die Bäume in den gemäßigten und tropischen Regionen von Eurasien, einschließlich der Türkei, sowie in Nordafrika, in Zentral- und Nordamerika.
Spitzahorn
Der Spitzahorn (Acer platanoides), auch als Spitzblättriger Ahorn bezeichnet erreicht eine Höhe zwischen 20 bis 30 m. Der Baum gehört zu den häufigsten Bäumen in deutschen Städten oder Dör-fern und ist besonders zu Frühlingsbeginn auffällig, wenn eine Vielzahl gelbgrüner Blütendolden noch vor dem dunkleren Laubaustrieb Straßen, Alleen und Parks in ein frisches, helles Grün taucht, während viele andere Bäume noch weitgehend kahl sind.
Bergahorn
Der Berg-Ahorn ist sommergrüner Baum mit Höhen von 10 bis 30 m. Diese Bäume können über 500 Jahre alt werden.

Brutische Kiefer
Die Brutische Kiefer (Pinus brutia), auch als Kalabrische oder Türkische Kiefer bezeichnet, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der kiefern (Pinus) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Ihre Ursprungsregionen liegen im östlichen Mittelmeerraum, rund um das Schwarze Meer sowie in West-asien. Die Bäume sind immergrün und erreichen eine Höhe zwischen 20 und 30 m, selten mehr. In der Türkei wird ihr Harz zur Synthese von Terpentin genutzt, außerdem wird der aus Griechenland stammende Wein Retsina mit dem Harz versetzt.

Buchen
Buchen (Fagus) sind die einzige Gattung in der Unterfamilie Fagoideae innerhalb der Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Es gibt etwa elf verschiedene Buchenarten. Man findet sie in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel in Nordamerika sowie in Eurasien. Die Buchen sind sommergrüne blättertragende Bäume. In der Regel werden sie um 20 m hoch, selten sogar bis zu nahezu 40 m.

Eichen
Die Eichen (Quercus) sind eine Gattung in der Familie der Buchengewächse (Fagaceae), von der Gattung gibt es weltweit ca. 450 verschiedene Arten. Die sommergrünen Laubbäume erreichen eine Höhe von teilweise über 30 m. Eichen bilden viele verzweigte Äste mit einem dichten Blätterdach und besitzen eine raue Borke Die Eicheln, ihre Früchte sind ein beliebtes Futter z.B. von Wildschweinen.
Korkeichen
Korkeichen (Quercus suber) ist ein immergrüner wenig anspruchsvoller Laubbaum. Die Rinde des Bäumes dient zur Herstellung von Korken, z.B. von Weinflaschen. Man kann von einem Baum während seines Lebens bis zu 200 kg Kork gewinnen. Im Jahr 2018 war die Korkeiche zum Europäischen Baum des Jahres gewählt worden.
Stieleichen
Die Stieleiche (Quercus robur) ist ein sommergrüner Laubbaum, der Höhen bis zu 40 m erreichen kann. In der Regel sind die Bäume jedoch niedriger. Von dem Baum gibt es fünf Unterarten. Die Borke des Baumes ist bei älteren Bäumen graubraun, dick, mit Längsrissen. Es gibt Stileichen mit einem Alter um 1.000 Jahre. Im Jahr 1989 war die Stieleiche Baum des Jahres.
Steineichen
Die Steineiche (Quercus ilex) ist eine Art in der Gattung der Eichen (Quercus) in der Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Die Steineiche ist ein immergrüner Baum, der Höhen zwischen 5 und 20 m erreicht. Sie kann ein Alter zwischen 200 bis 500 Jahren erreichen. Ihre Krone ist breit gewölbt und oft mehrstämmig. Die bräunlich-schwarze bis schwarze Borke ist in kleine Platten zerrissen. Man findet die Bäume vor allem im Mittelmeerraum.

Fichten
Die Fichten (Picea) sind die einzige Gattung in der Unterfamilie Piceoideae in der Familie der Kie-ferngewächse (Pinaceae). Die einzige in Mittel- und Nordeuropa heimische Art ist die Gemeine Fichte (Picea abies), die wegen ihrer rotbraunen Rinde auch als "Rottanne“ bezeichnet wird. Fichten sind immergrüne Nadelbäume, die eine Höhe von etwa 20 m erreicht. In wärmeren Regionen auch deutlich mehr. Ihre Krone ist in der Regel kegelförmig. Es sei erwähnt, dass die im Westen Nord-amerikas vorkommendeSitkafichte (Picea sitchensis) mit Höhen bis zu 80 m die höchste Fichtenart weltweit ist. Fichten zählen zu den wichtigsten forstwirtschaftlich genutzten Baumarten, die vor-wiegend zur Papier- und Zellstoffherstellung, als Bau- und Möbelholz sowie als Brennholz genutzt werden. In der Türkei
werden Fichten auch zum Bootsbau verwendet-

Ebereschen
Die Eberesche (Sorbus aucuparia) - auch als Vogelbeere bezeichnet - ist eine sommergrüne Pflan-zenart in der Gattung Mehlbeeren (Sorbus) in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Pflanze kommt in großen Teilen Europas vor und erreicht eine Höhe von etwa 15 m. Der Baum ist für Insekten, Vögel und auch für Säugetiere eine wichtige Nahrungsquelle. Ihre Früchte sind auch für den Menschen ungiftig.

Feigenbäume
Der Feigenbaum (Ficus carica), kurz Feige, ist ein eher kleiner sommergrüner Laubbaum, der eine Höhe bis zu etwa 10 m erreicht. Man findet ihn aber auch als Strauch. Es gibt drei Unterarten von der Pflanze. Ursprünglich stammt die Feige Kleinasien und gehört zu den ältesten Kultur- und Nutzpflanzen. Die
essbaren Früchte sind süß und besitzen eine grüne oder violetten Farbe. Sie sind auch in Deutschland gut erhältlich und sehr beliebt.

Linden
Die Linden (Tilia) eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Lindengewächse (Tilioideae) innder Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Die sommergrünen Laubbäume erreichen eine Höhe zwi-schen 15 und ca. 40 m. In Nordeuropa werden sie jedoch eher weniger hoch. Die Bäume verströmen während der Blüte einen betörenden Duft. Bekannt ist auch der Lindenblütentee. Wer kennt nicht den von Wilhelm Müller
stammenden Gedichtzyklus: Die Winterreise. Franz Schubert hatte den Zyklus vertont:
Am Brunnen vor dem Tore da steht ein Lindenbaum
Ich träumt in seinem Schatten so manchen süßen Traum
Ich schnitt in seine Rinde so manches liebe Wort
Es zog in Freud und Leide zu ihm mich immer fort

Olivenbäume
Der Olivenbaum (Olea europaea) in der Gattung der Ölbäume (Olea), in der Familie der Ölbaum-gewächse (Oleaceae) ist ein immergrüner Baum. Er erreicht in der Regel eine Höhe von 10 m bis 15 m, selten 20 m. Er wird seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. als Nutzpflanze kultiviert. Der Baum bildet eine Steinfrucht, die Olive.. Die ellipsen- bis kugelförmige Steinfrucht weist eine Länge von 1,5 bis 4 cm und einen Durchmesser von 1 bis 2 cm auf.

Pinien
Die Pinie (Pinus pinea) - auch als Schirm-Kiefer bezeichnet - ist eine Pflanzenart der Gattung der Kiefern (Pinus) in der der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Pinien erreichen eine Höhe zwischen 25 bis
30 m. Man findet den Baum im nördlichen Mittelmeerraum. Er kann bis zu ca. 250 Jahre alt werden.
Ihre Samen, die Pinienkerne, werden sehr gerne gegessen

Platanen
Die Platanen (Platanus) bilden die einzige Gattung in der Pflanzenfamilie der Platanengewächse (Platanaceae). Platanen sind sommergrüne Bäume, die, je nach Art, Höhen von 25 m bis zu 50 m erreichen kann. Auffallend ist, dass die Borke jährlich in dünnen Platten abblättert und dabei ein typisches Mosaik aus weißlichen, hellgelben, grünlichen oder auch grauen Bereichen bildet. In Mitteleuropa und der Türkei
findet man die Ahornblättrige Platane (Platanus acerifolia) häufig in Parks und an Alleen. Diese Baumart entstand Mitte des 17. Jahrhunderts aus der Kreuzung der Amerikanischen Platane (Platanus occidentalis) und der Morgenländischen Platane (Platanus orientalis).

Zypressen
Die Zypressen (Cupressus) sind eine Gattung in der Familie der Zypressengewächse (Cu-pressaceae). In einigen Landschaften prägen sie die Landschaft, wie z.B. die Mittelmeer-Zypresse (Cupressus sempervirens) in der Toskana. Die Zypressen sind immergrüne Bäume mit Höhen von etwa 20 m bis 30 m.
Die verschiedenen Arten sehen teilweise auch sehr verschieben aus, so findet man Zypressen mit einer Krone bei der zahlreiche Äste waagerecht abstehen, während bei anderen die Äste anliegen und ihr damit ein säulenförmiges Aussehen verleihen. In Marokko ist u.a. die Atlas-Zypresse heimisch.

Nutzpflanzen

Zu den wichtigsten Kulturpflanzen gehört der Ölbaum sowie die Haselnuss und der Mais, deren Plantagen an der Schwarzmeerküste sehr häufig sind. In der Gegend um Rize wird man auch verstärkt auf Teeplantagen stoßen können. Die immer größer werdenden Obst- und Baumwollplantagen sind im Süden des Landes verbreitet. Hier werden auch Zitrusfrüchte sowie mediterranes Gemüse und Wein angebaut. An de Küste wachsen Dattel-, Granatapfel-, Feigen- und Mandelbäume.

Heilpflanzen

Auf sonnigen Wiesen und an Waldrändern wächst die zur Familie der Primelgewächse gehörende Schlüsselblume, die eine sehr bekannte und beliebte Heilpflanze ist. Ihre Wirkstoffe wirken schleimlösend und werden daher hauptsächlich bei Atemwegserkrankungen zur Erleichterung des Abhustens angewandt. Verwendet werden die Blüten und Wurzeln, wobei der Wurzel auch harntreibende und entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben werden. Die Schlüsselblume wächst auch in Deutschland, allerdings steht sie da unter strengem Naturschutz und wird daher v.a. aus der Türkei importiert, worunter die türkischen Wildbestände stark leiden

Giftpflanzen

Besonders weit verbreitet ist das Rhododendron an der Nordküste der Türkei.
Die auch als goldgelbe Alpenrose oder Rosenbaum bekannte Pflanze ist aufgrund der in den Blüten, Blättern, Früchten und im Nektar enthaltenen Diterpene sehr stark giftig.
Die zu den Heidekrautgewächsen gehörende Pflanze führt durch Magenreizungen und Lähmungserscheinungen zu Erbrechen, Durchfall, Zittern, Krämpfen und in sehr schweren Fällen sogar zum Tod durch Atemlähmung.
Das aus Nordamerika stammende Rhododendron hat seinen Ursprung in Asien und hat auch dort das Hauptverbreitungsgebiet.

Weitere Pflanzen

In den Hochebenen dominieren Blumen und so genannte Bodendecker.
Das sind Pflanzen, die sehr niedrig wachsen und wie ein Teppich die gesamte Fläche bedecken.
Ab einer Höhe von 3.000 m herrscht eine eher alpine Vegetation mit Gräsern, Wacholderbüschen, Moosen und Flechten.
Das Landesinnere wird von Steppen dominiert, die durch Überweidung zum Teil in eine Halbwüste übergehen.
Hier bilden Wermutsträucher, Dornpolster, Disteln und giftige Wolfsmilchgewächse die Flora.
An der Süd-West-Küste herrscht dagegen eine eher mediterrane Vegetation mit Baumheiden, Myrte und der Macchia, die vor allem aus Hartlaubgewächsen besteht. Immergrüne Sträucher wie den Lorbeerstrauch oder den Erdbeerbaum kann man im Norden des Landes finden.

Neuen Kommentar hinzufügen