Kurzinfos zur Insel

Borkum ist eine der insgesamt sieben bewohnten Ostfriesischen Inseln:
Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge.
Mit einer Fläche von rund 30,7 km² - bei ca. 5.200 Einwohnern ist sie die flächengrößte der Ostfriesischen Inseln. Die Insel gehört zum Landkreis Leer in Niedersachsen. Sie liegt rund 22 km nordwestlich von Krummhörn und etwa 40 km (Luftlinie) nordwestlich von Emden am Ende der Emsmündung. Im Westen der Insel liegt die gleichnamige Ortschaft.

Borkum ist mit Ausnahme der Siedlungs- und Infrastrukturgebiete sowie des Flugplatzes Teil des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer, der seit dem 26. Juni 2009 zum UNESCO-Welterbe gehört.
Der Nationalpark reicht vom Dollart im Westen über die Emsmündung, die Ostfriesischen Inseln und den Jadebusen bis zur Elbmündung im Osten. Die Sommerferien sind wegen der Urlaubssaison für die Schüler rund zwei Wochen kürzer als im restlichen Land.


Die Insel verfügt seit Juni 2020 über den ersten rein elektrisch angetriebenen Rettungswagen Deutschlands (DRK). Das Fahrzeug ist ein VW-Crafter mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 4 Tonnen und hat eine Reichweite von rund 150 km und kann in ca. 45 Minuten auf 80% seiner Batteriekapazität aufgeladen werden.

Etwas Historisches

Die Insel gehörte früher zur Grafschaft Ostfriesland, die ab 1744 zu Preußen gehörte. Bis zum Jahr 1782 lebte die Inselbevölkerung hauptsächlich vom Walfang. Danach kam es zu starken wirtschaftlichen Einbrüchen.
Erst mit dem Aufkommen des Tourismus - etwa ab 1830 - begann sich die Insel wirtschaftlich zu erholen. Auch die hier - mit Unterbrechungen - von 1902 bis 1996 stationierten Marineeinheiten verhalfen den Bewohnern zu Einnahmen.
Heutzutage spielt der Tourismus die dominierende Rolle für die Inselbewohner. So besuchten in den letzten Jahren jährlich ca. 250.000 Touristen bzw. Urlauber die Insel. Im Jahr 1883 war vor der Insel der Dampfsegler Cimbria gesunnken.

Sehenswürdigkeiten

Alter Leuchtturm
Der Alte Leuchtturm von 1576 ist das älteste Bauwerk und das Wahrzeichen der Insel. Anfangs war der Turm nur eine Landmarke. Erst 1817 wurde auf dem Turm ein Leuchtfeuer eingerichtet, das bis zum Brand des Turms 1879 in Betrieb war. Anfangs diente er zudem als Kirchturm der damaligen reformierten Kirche – das heutige Kirchengebäude von 1896 wurde rund 100 m weiter mit einem eigenen Kirchturm errichtet. Von der Aussichtsplattform des rund 45 m hohen Leuchtturms bietet sich ein Blick über die Insel und auf das Meer. Im Eingangsbereich des Turmes befindet sich eine Ausstellung mit Informationen über den Turm und über die Archäologischen Grabungen auf dem daneben befindlichen alten Inselfriedhof. Der Eintritt ist kostenlos, aber um eine Spende wird gebeten. Der Turm befindet sich im Eigentum des Heimatvereins Borkum e. V., der auch für seinen Unterhalt zuständig ist. Atelier der Malerin Nicole Wenning
Nicole Wennig malt hier ihre Bilder, stellt sie aus und bietet sie hier zum Verkauf an.
In dem Atelier hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel 2005 ihr Sommerinterview gegeben.

Neuer Leuchtturm
Der 60,3 m hohe Neue Leuchtturm wurde 1879 nach dem Brand des Alten Leuchtturms an der Westseite der Insel errichtet. Seine Spitze kann man über eine Treppe mit 319 Stufen erreichen. Er besitzt eine Nennreichweite von 24,5 Seemeilen

Historische Seezeichen - Großes und Kleines Kaap
Die beiden Seezeichen wurden zur Standortbestimmung mittels Peilung errichtet. Dabei besitzt das Große Kaap eine Höhe von 23,4 m und kleine von 11,7 m.
Die beiden Baken wurden 1872 aus rotem Klinker mit einem hölzernen Topzeichen errichtet.

Feuerschiff Borkumriff
Seit 1989 liegt das frühere Feuerschiff Borkumriff im hiesigen Schutzhafen, nachdem es am 15. Juli 1988 als letztes deutsches Feuerschiff seinen Betrieb eingestellt hatte.
Das Schiff dient jetzt als Informationszentrum für den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und kann ganzjährig besichtigt werden.

Heimatmuseum Dykhus
Das Heimatmuseum Dykhus (= Deichhaus) liegt in unmittelbarer Nähe des Alten Leuchtturmes. Der Zugang zum Heimatmuseum führt durch ein Tor, das durch zwei hoch aufgerichtete Kinnladen eines Wales gebildet wird.
Die Walknochen erinnern an die frühere Tradition der Borkumer als Walfänger. Das Museum verfügt über verschiedene Abteilungen und Zimmer, in denen die wechselvolle und interessante Geschichte Borkums in zahlreichen Exponaten ausgestellt sind.
Das Museum wird durch den Heimatverein der Insel Borkum e.V. betreut und betrieben.

Zäune aus Walknochen
Die Walfänger von Borkum waren bei ihrem Walfang bis ins Polarmeer gekommen. Die knochigen Überreste der Grönlandwale hatten sie teilweise mit nach Borkum gebracht und hier als Material für Umzäunungen verwendet. Die beiden verbliebenen Zäune aus der Fangzeit zwischen 1713 und1782 befinden sich der Nähe des Alten Leuchtturms. Da es seinerzeit nur wenige Pflanzen auf der Insel gab, dienten
diese Zäune damals zum Schutz der Gärten gegen den Wind und die damit verbundenen Sandverwehungen. Außer auf Borkum gibt es nur noch auf Föhr einen derartigen aus Resten bestehenden Zaun.

Pferdekutschen
Bei einer empfelenswerten Rundfahrt mit einer der hiesigen Pferdekutschen sieht man nicht nur zahlreiche Sehenswürdigkeiten der Insel, sondern bekommt dazu vom Kutscher noch interessante Hinweise und Erläuterungen. Auf jeweils einer der zweispännigen Kutschen haben bis zu etwa 16 Personen Platz.

Strände auf Borkum
Borkum verfügt im Norden und Westen der Insel über weiße und feinsandige Strände mit einer Länge von rund 26 km. Die folgenden vier Strände ausgewiesenen und bewachten Strände sind:

FKK-Strand
Den FFK-Strand erreicht man nach einer rund zehnminütigen Fahrradtour. Er befindet sich im Nordosten der Insel – ca. 1 km hinter dem Flugplatz. Am Zugang Strand, ca. 200 m vom Parkplatz und der Bushaltestelle "FKK-Strand" entfernt, befindet sich das Strandcafe Dünenbudje. In Strandzelten und Strandkörben kann man entspannt seine Zeit verbringen oder sich in die Brandung stürzen. Auch Hunde sind in einen separat ausgewiesenen Strandabschnitt erlaubt. Und es gibt eine Strandsauna. Der Strand wird von Mai bis Oktober von der DLRG überwacht.

Jugendstrand
Wie der Name vermuten lässt, ist dieser Strandabschnitt vor allen jungen und junggebliebenen Menschen vorbehalten. Es ist aber zu bedenken, dass es hier keine Strandzelte oder -Körbe gibt. Der Strand ist etwas abseits und viel Platz, zudem darf man hier laute Musik hören oder oder selber machen. Auch Beach Soccer und Beachvolleyball kann gespielt werden. Die Weite des Strands lädt außerdem zu ausgiebigen Spaziergängen oder zum Joggen ein. Sogar Lagerfeuer dürfen an bestimmten Abschnitten gemacht werden, - - aus Sicherheitsgründen jedoch nur nach einer entsprechender Genehmigung durch das Ordnungsamt (Tel.: 0 49 22 303/225). Der Strand wird von der DLRG beaufsichtigt.. Toiletten und Duschen sind etwa 50 m entfernt.

Nordstrand
Der Nordstrand liegt in der Nähe des Inselortes. Die Sandbank des Borkumriffs mit ihren Seehunden lässt die Brandung nicht auf den Strand auflaufen und bietet daher ideale Bedingungen für Familien mit Kindern. Der Strand umfasst einen DLRG bewachte Strandabschnitt, einen ausgewiesenen Strand-Iglu-Bereich, sowie einen Hundestrand. Man findet hier auch Angebote von Strandzelt- und Strandkorbvermietern, eine Surfschule und einen Surfboard- und Kiteverleih, Hier gibt es in den Cafes Kaffee bei Live-Musik oder einen Imbiss an einer der typischen Buden – und das sogar zu moderaten Festlandpreisen.

Südstrand
Der Südstrand am Ende der Kurpromenade erstreckt sich vom so genannten "Schwarzen Deich" bis zum Restaurant "Heimliche Liebe. Hier kann man Strandkörbe und –zelte ausleihen. Auch Buden, in denen Krabbenbrote, Matjes, Backkartoffeln, Rote Grütze und andere Borkum-Klassiker angeboten werden findet man hier. Zudem gibt es hier einen ausgewiesenen Hundestrand. Autoparkplätze und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Toiletten sind nicht weit entfernt. Der Strand wird von der DLRG überwacht.

Watt, Nationalpark
Das von der UNESCO geschützte Wattenmeer in Deutschland, in den Niederlanden und in Dänemark umfasst eine Fläche von insgesamt 15.000 km². Das Watt entsteht durch den Wechsel von Ebbe und Flut. Bei einer geführten Wattwanderung erfährt man beispielsweise, wie Ebbe und Flut zustande kommen, welche Tiere im Watt leben und warum das Wattenmeer eine sensible und schützenswerte Landschaft ist. Insgesamt leben rund 10.000 Tier- und Pflanzenarten im Watt der Nordsee. Besonders erwähnenswert ist - neben Muscheln und Krebstieren - der Wattwurm, der bis zu etwa 40 cm lang werden kann und in Röhren etwa 30 cm unter der Oberfläche des Watts lebt. Man erkennt ihn an den Wattwurmhaufen. Die Tiere fressen innerhalb eines Jahres den gesamten Sand des Nordsee-Watts bis in eine Tiefe von 25 cm und scheiden ihn danach wieder aus.

Tiere im Watt
Unter den Vögeln im Watt befinden sich Alpenstrandläufer, Austernfischer, Eiderenten, Kiebitzregenpfeifer, Nonnengänse, Ohrenlerchen, Pfuhlschnepfen, Ringelgänse, Säbelschnabler, Sanderlinge, Schneeammen, Steinwälzer. Weitere Tiere im Watt sind: Austern, Herzmuscheln, Miesmuscheln, Nordseegarnelen, Pfeffermuscheln, Schlickkrebse, Seeringelwürmer, Strandkrabben, Strandschnecken und Wattschnecken

Anreise, Verkehr

Autofähre, Katamaran
Man erreicht die Insel mit der Autofähre von Emden aus, die für die Strecke rund 2 h und 16 Min. benötigt. Ein reiner Passagier-Katamaran benötigt dagegen nur ca. 1 h. Erwähnenswert ist, dass die Fähre von der Tide unabhängig ist.
Von Borkum aus verkehren zudem Schiffe zu Ausflügen zu den Nachbarinseln.

Autoverkehr
Neben Norderney ist Borkum die einzige ostfriesische Insel auf der privater Kfz.-Verkehr gestattet ist - wenn auch mit einer Reihe von Einschränkungen. Auf der Insel verkehren Busse.

Flugplatz
Östlich der Ortschaft Borkum liegt der Flugplatz Borkum, der von Linien- und Chartermaschinen von Emden und Hamburg aus angeflogen wird. Besonders attraktivist es, dass der Flugplatz mit Privatflugzeugen angeflogen werden kann.

Eisenbahn
Besonders erwähnenswert ist die hiesige teilweise sogar zweigleisige Kleinbahn mit einer Spurweite von 900 mm. Ihre Lokomotiven sind heutzutage dieselbetrieben. Die 1888 fertiggestellte Bahn verkehrt auf einer Länge von 9 km zwischen dem Fähranleger und dem Ortskern von Borkum und löste eine vorher betriebene Pferdebahn ab. Die Fahrt dauert rund 20 Minuten und der Fahrpreis ist im Preis der Fähre enthalten

Fremdenverkehrsamt Borkum

Goethestrasse 1
26757 Borkum
Tel.: 0049 - (0)4922 - 933-0
www.stadt-borkum.de
info@borkum.de