Belgien: Geografie, Landkarte

Fläche

Belgien umfasst eine Fläche von insgesamt rund 30.528 km².
Davon sind:

  • Wald
    Rund 21% des Landes sind bewaldetes Gebiet, wobei ein bedeutender Teil in den Ardennen liegt.
  • Landwirtschaft
    Rund 46% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt.
  • Sonstige Nutzung
    Rund 33%

Grenzen, Küstenlänge

Belgien besitzt mit insgesamt 4 Staaten eine gemeinsame Grenze:

Belgien besitzt eine Küste zur Nordsee mit einer Länge von rund 66 km.

Eine innerbelgische Sprach- und Kulturgrenzen befindet sich zwischen den flämisch sprechenden Flamen im Norden und den französisch sprechenden Wallonen im Süden. Die Hauptstadt Brüssel bildet davon
jedoch weitgehend eine Ausnahne

Ardennen
Die Ardennen sind ein Waldgebiet, das sich zum größten Teil über den Südosten der belgischen Region der Wallonie erstreckt. Kleinere Teile liegen auch in Luxemburg (Ösling) und in Frankreich im Département Ardennes. Im Osten gehen die Ardennen in die deutsche Eifel über. Der höchste Berg der Ardennen ist mit einer Höhe von 694 m die Botrange in der belgischen Provinz Lüttich. Die Ardennen spielten gegen Ende des Zweiten Weltkriegs eine große Rolle, als deutsche Truppen am 16. Dezember 1944 unter dem heutigen Begriff Ardennenoffensive mit rund 200.000 Soldaten, 600 Panzern und 1.900 Geschützen einen Überraschungsangriff auf die allierten Truppen unternommen hatten.

Es war den deutschen Truppen gelungen auf einer Breite von 60 km rund 100 km tief in die alliierten Stellungen einzudringen - mit dem Ziel Antwerpen einzunehmen. Die Kommandeure auf deutscher Seite waren Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt (1875-1953) und Generalfeldmarschall Walter Model (1891-1945).

Die Befehlshaber auf Seiten der Alliierten waren Armeegeneral Dwight D. Eisenhower (1890-1969), der spätere US-Präsident, sowie der britische Generalfeldmarschall Bernard Montgomery (1887-1976). Im Verlauf der Gefechte, die die Alliierten völlig überrascht hatten, waren rund 20.000 alliierte Soldaten ums Leben gekommen, auf deutscher Seite waren es etwa 17.200.

Rund 16.000 Deutsche wurden gefangen genommen oder galten als vermisst, zudem wurden rund deutsche 34.400 Soldaten verwundet. Nicht zuletzt wegen erheblicher Nachschubprobleme endete die Offensive am 21. Januar 1945 - ohne Antwerpen erreicht zu haben. Bekanntlich hatte Adolf Hitler (1889-1945) am 30. April 1945 in der Berliner Reichskanzlei Selbstmord begangen. Am 8. Mai hatte die deutsche Wehrmacht bedingungslos kapituliert.

Tidenhub

An der Küste Belgiens beträgt der mittlere Tidenhub ca. 3 m. (Ausführliche Erläuterungen zu Ebbe und Flut finden Sie unter Gezeiten, Ebbe und Flut).

Vergleiche
Den weltweit höchsten Tidenhub findet man übrigens in der Bay of Fundy in Kanada, er beträgt dort bis zu 16 m, bei Springflut sogar über 20 m. Die Bay of Fundy liegt am Atlantik zwischen den kanadischen Provinzen New Brunswick und Nova Scotia, die im Deutschen Neuschottland heißt und deren Hauptstadt Halifax ist. An der deutschen Nordseeküste schwankt er etwa zwischen 1 m und 3 m. In der westlichen Ostsee dagegen beträgt der Tidenhub nur um 0,3 m, während er in der östlichen Ostsee kaum noch merkbar ist.

Geografische Länge und Breite

Belgien erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von 49° 30' bis 51° 30' nördliche Breite
Δλ = von 2° 32' bis 6° 24' östliche Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

GesetzlicheUhrzeit

Für Belgien gilt die Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) bzw. die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ):

Δt (MEZ) = 0 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Brüssel

Brüssel liegt auf einer nördlichen Breite von rund φ = 51°.
Sofern die Sonne am nördlichen Wendekreis steht, also bei δ = 23,5°, ist in Brüssel Sommerbeginn, dies ist der 21. Juni. Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne zur Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand):

51° = (90° - h) + 23,5°

also:

h = 62,5°

Mit 62,5° besitzt die Sonne somit den höchsten Stand des gesamten Jahres über dem Horizont (präzise: über der Kimm).

Berge bzw. Erhebungen

Botrange
Der höchste Berg des Landes ist der Botrange mit einer Höhe von 694 m.

Baraque Michel
Ein weiterer hoher Berg ist der Baraque Michel mit einer Höhe von 675 m.

Flüsse

Maas
Der längste Fluss des Landes ist die Maas mit einer Länge von rund 925 km.

Die Maas entspringt in Pouilly-en-Bassingy in Frankreich, durchfließt dann Belgien und die Niederlande, um schließlich in die Nordsee zu münden.
Weitere Flüsse in dem Land sind:

  • Schelde mit einer Länge von rund 355 km (191 km Landesanteil)
  • Semois mit einer Länge von rund 210 km
  • Leie mit einer Länge von rund 202 km (109 km Landesanteil)
  • Sambre mit einer Länge von rund 193 km
  • Ourthe mit einer Länge von rund 165 km

Die Nordsee

Belgien liegt an der Nordsee und hat dort mit Rotterdam einen der größten Häfen Europas.

Die Nordsee ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans und umfasst eine Fläche von ca. 575.000 km². Die Nordsee reicht von Großbritannien im Westen bis Norwegen im Nordosten und geht dort etwa am 61. Breitengrad in das Europäische Nordmeer über. Im Südwesten geht die Nordsee begrenzt sie die Straße von Dover, wo sie in den Ärmelkanal übergeht. Ihr Salzgehalt liegt im Mittel bei etwa 3,5%.
Über das Skagerrak und Kattegat im Norden Dänemarks ist sie mit der Ostsee verbunden. Über die Elbe und den ca. 100 km langen Nordostseekanal der bei Kiel-Holtenau in der Kieler Bucht endet, besteht eine rund 900 km kürzere Verbindung für Schiffe von der Nordsee in die Ostsee als über das Skagerrak.
Die Nordsee hat eine durchschnittliche Tiefe von ca. 94 m. Die tiefste Stelle mit 725 m liegt in der so genannten Norwegischen Rinne. Sie ist damit ein eher flaches Meer.
Ihre Wassermenge umfasst ein Volumen von rund 54.000 km³.
Die deutsche Nordseeküste besitzt eine Länge von rund 470 km und wird von Seedeichen mit einer Länge von rund 1.600 km gegen Sturmfluten geschützt. Der Tidenhub liegt im Mittel bei etwa 3,50 m.
Interessant dürfte zudem sein, dass sich allein in der deutschen Bucht etwa 4.000 Schiffswracks befinden

Anrainerstaaten
An der Nordsee liegen folgende Staaten:

Inseln in der Nordsee

Dänemark

Name Fläche Einwohner
Rømø 128,9 km² 590
Fanø 55,8 km² 3.350
Koresand (Sandbank) 20 km² unbewohnt
Mandø 7,6 km² 45
Langli 0,8 km² unbewohnt

Deutschland, Ostfriesische Inseln

Name Fläche Einwohner
Borkum 30,7 km² 5.200
Juist 16,4 km² 1.150
Norderney 26,3 km² 5.900
Baltrum 6,5 km² 560
Langeoog 19,7 km² 1.750
Spiekeroog 18,2 km² 800
Wangerooge 7,9 km² 1.300

Deutschland Nordfriesische Inseln

Name Fläche Einwohner
Amrum 20,5 km² 2.250
Föhr 82,9 km² 4.300
10 Halligen 25,3 km² 300
Norderoogsand 9,4 km² unbewohnt
Pellworm 37,4 km² 1.160
Süderoogsand 15 km² unbewohnt
Sylt 99,2 km² 15.000

Und natürlich gehört die Insel Helgoland mit einer Fläche von 1,7 km² und 1.400 Einwohnern zu den deutschen Nordseeinseln.
Eine ausführliche Beschreibung der deutschen Nordseeinseln finden Sie bei Goruma hier hier >>>

Niederlande

Name der Insel Fläche Einwohner
Ameland 59,2 km² 3.600
Engelsmanplaat 1 km² unbewohnt
Griend 0,8 km² unbewohnt
Noorderhaaks 5 km² unbewohnt
Richel 1,2 km² unbewohnt
Rif 2,5 km² unbewohnt
Rottumerplaat 5,8 km² unbewohnt
Rottumeroog 2,5 km² unbewohnt
Schiermonnikoog 199 km² 950
Simonszand 1 km²
Terschelling 674 hm² 5.000
Texel 463 km² 13.700
Vlieland 36 km² 1.150
Zuiderduitjes 0,7 km² unbewohnt

  • Shetlandinseln rund 23.300 Einwohnern
  • Orkneyinseln mit einer Fläche von 990 km² und 20.100 Einwohnern

Flüsse
Die Folgenden größeren bzw. bekannten Flüsse münden in die Nordsee. In alphabetischer Reihenfolge:

Name Länge in km Mündung Quelle
Ems 371 bei Emden in Deutschland Bei Detmold in Deutschland
Elbe 1.386 bei Cuxhaven in Deutschland Riesengebirge in Tschechien
Forth 47 bei Kincardine (Schottland) in den Firth of Dorth

Loch Ard in Schottland

Glomma 604

bei Fredikstad in Norwegen

Røros in Norwegen
Maas 925 bei Hollands Diep Pouilly-en-Bassigny in Frankreich
Rhein 1.233 Rhein-Maas-Delta in den Niederlanden Talschluss Val Cadlimo in der Schweiz
Schelde 360 Westerschelde in den Niederlanden bei Gouy in Frankreich
Skjern Å 94 bei Tinnet Krat in Dänemark Fuglsand in Dänemark
Tay 193 bei Perth in Schottland bei Glasgow in Schottland
Themse 346 bei Southend in England bei Kemble in England
Tweed 155 bei Berwick-upon-Tweed in England bei Tweedsmuir in Schottland
Weser 440 bei Bremerhaven
Zusammenfluss von Werra und Fulda bei Hann. Münden

Strandkörbe
Der Strandkorb ist besonders typisch für die deutsche Nord-und Ostseeküste. Während er an der Nordsee eher kantig ausgefallen ist findet man an der Ostsee eher rundere Formen.
Der Korbmachermeister Wilhelm Bartelmann (1845-1930) aus Rostock gilt als Erfinder des Strandkorbs, der den ersten Korb im Jahr 1882 auf den Markt brachte.
Wilhelm Bartelmann entstammte einer Lübecker Korbmacherfamilie und eröffnete im Jahr 1870 eine Korbmacher-Werkstatt in Rostock.
An seinem Haus Am Leuchtturm 10 in Rostock-Warnemünde befindet sich eine Gedenktafel an ihn.

Riesenhai

Eine große Besonderheit ist der auch in der Nordsee vorkommende Riesenhai, er soll daher hier vorgestellt werden.
Der Riesenhai (Cetorhinus maximus) gehört zur Gattung Cetorhinus in der Familie der Riesenhaie (Cetorhinidae) in der Ordnung der Makrelenhaiartigen (Lamniformes) Der Riesenhai erreicht in der Regel eine Körperlänge von 6,50 m bis 8,50 m, selten werden die Tiere bis zu 10 m groß. Nach dem Walhai ist er der zweitgrößte Fisch der Erde. Wie dieser ernährt sich auch der Riesenhai von Plankton. Im Gegensatz zum Walhai, der das Wasser einsaugt und durch seine Kiemenreusen filtriert, schwimmt der Riesenhai dagegen mit geöffnetem Maul und lässt auf diese Weise das Wasser durch die Kiemen strömen. Soweit bekannt ist, greift er Menschen nicht an. Man findet die Tiere in den eher küstennahen Bereichen des Atlantischen Ozeans - und zwar von Neufundland bis Florida, im südlichen Brasilien, vor Argentinien und vor Südafrika. Weiterhin im Mittelmeer, in der Nordsee und im Pazifiks und dort vor Japan, Korea, und China sowie an der Südküste von Australien, um Neuseeland, in Chile, Peru, Ecuador und im Golf von Kalifornien bis hin zum Golf von Alaska.

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