Pakistan: Geografie, Landkarte

Kurzübersicht

Die Islamische Republik Pakistan liegt im südlichen Teil von Zentralasien. Es grenzt im Südwesten an das Arabische Meer, im Norden an die zentralasiatischen Hochgebirge. Auf einer Fläche von 796.095 km² leben rund 217 Millionen Menschen.

Die Hauptstadt ist Islamabad mit etwa 1,1 Millionen Einwohnern. Seit dem 14. August 1947 ist das Land von Großbritannien unabhängig. Die herrschende Religion ist der Islam, der hier sehr intolerant gegenüber Andersgläubigen eingestellt ist.

Kaschmir ist eine Region im Himalaya und ist infolge der Teilung Indiens 1947 formal unabhängig. Der Westen und Norden sind von Pakistan kontrolliert, das Anspruch auf die von Indien kontrollierten Gebiete erhebt, die etwa 50% des Gebiets umfassen. Der Osten wird von der Volksrepublik China kontrolliert. An den Grenzen zu Indien kommt es daher immer wieder zu gewalttätigen militärischen Auseinandersetzungen.

Einige geografische Daten

Wie erwähnt liegt Pakistan im südlichen Teil Zentralasiens. Es grenzt im Südwesten an das Arabische Meer, im Norden an die zentralasiatischen Hochgebirge. Die Gesamtlänge der Grenzen Pakistans zu anderen Ländern beträgt rund 6.774 km.
Pakistan besitzt mit folgenden vier Staaten eine gemeinsame Grenze:
- Afghanistan mit einer Länge von rund 2.430 km,
- China mit einer Länge von rund 523 km,
- Indien mit einer Länge von rund 2.912 km und
- Iran mit einer Länge von rund 909 km.
Das Land besitzt einen etwas mehr als 1.000 km langen Küstenstreifen am Arabische Meer im Süden des Landes.

Die Fläche Pakistans teilt sich etwa wie folgt auf:

  • Wüsten
    Die Stein-, Geröll- und Sandwüste Thar umfasst ca. 259.000 km² (32,3%). Die Kharan-Wüste ist eine weitere Wüste in Pakistan.
  • Äcker und Felder
    Rund 26% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt, besonders zum Anbau von Baumwolle, Reis und Weizen.
  • Wiesen und Weideland
    Rund 6% des Landes werden als Wiesen oder Weideland vor allem für die Viehzucht genutzt.
  • Wald
    Nur etwa 4% des Landes sind bewaldetes Gebiet.
  • Gebirge
    Im Norden Pakistans befindet sich der westliche Himalaya.
    Die Gebirge Karakorum, Pamir und Hindukusch bilden natürliche Grenzen zu Pakistans Nachbarstaaten.
    Im Karakorum Gebirge gibt es die längsten Gletscher außerhalb der Polarregionen.

Geografische Länge und Breite

Pakistan erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von 23° bis 37° nördliche Breite
Δλ = von 060° bis 075° östliche Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

Gesetzliche Uhrzeit

Für Pakistan gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), also der Zeit ohne Sommerzeit der folgende Wert. Dabei bedeutet ein Minuszeichen, dass es dort früher, ein Pluszeichen, dass es dort später als nach MEZ ist:

Δt (MEZ) = + 4 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Karatschi

Karachi, die größte Stadt des Landes, liegt auf einer nördlichen Breite von rund φ = 25° (exakt: 24° 52').
Sofern die Sonne, bzw. ihr Bildpunkt, am nördlichen Wendekreis steht, also bei δ = 23,5°, ist in Karatschi Sommerbeginn, dies ist der 21. Juni. Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne zur Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand):

25° = (90° - h) + 23,5°

also:

h = 88,5°

Mit 88,5° besitzt die Sonne somit in Karatschi den höchsten Stand des gesamten Jahres über dem Horizont (präzise: über der Kimm).

Berge

K2
Der höchste Berg des Landes ist der K2 mit einer Höhe von 8.611 m.
Weitere Achttausender sind:

Name Höhe Lage Erstbesteigung Erstbesteiger
K2 (Lambha Paha) 8.611 m Pakistan/China
K von Karakorumgebirge
31. Juli 1954 Lino Lacedelli und Achille Compagnoni (Italien)
Nanga Parbat 8.125 m Pakistan 3. Juli 1953 Hermann Buhl (Österreich)
Hidden Peak
(Gasherbrum I)
8.068 m Pakistan/China 4. Juli 1958 Andrew Kauffmann und Pete Schoening (USA)
Broad Peak 8.047 m Pakistan/China 9. Juni 1957 Hermann Buhl, Kurt Diemberger, Markus Schmuck und Fritz Wintersteller (Österreich)
Gasherbrum II 8.035 m Pakistan/China 7. Juli 1956 Sepp Larch, Fritz Moravetz und Hans Willenpart(Österreich)

Wüste Cholistan

Die Cholistan ist ein Wüsten- und Halbwüstengebiet in Pakistan im pakistanischen Panschab. Die Wüste ist eine Sandwüste mit Wanderdünen. Im Südosten Pakistans geht sie in die indische Thar-Wüste über.
Beide Wüstengebiete zusammen umfassen eine Fläche von rund 275.000 km².

Flüsse

Indus
Der längste Fluss des Landes ist der Indus mit einer Länge von rund 3.180 km. Der Indus entsteht aus Quellbächen bei Sênggêkanbab im Kreis Gar im Transhimalaya in Tibet. Er mündet bei Sindh – einer der vier Provinzen Pakistans - ins Arabische Meer

Dascht
Der Dascht ist ein 430 km langer Fluss in der Provinz Belutschistan in Pakistan. Er entspringt im Makran-Gebirge in und mündet westlich von Jiwani in der Nähe der iranischen Grenze in den Golf von Oman.

Hungol
Der 560 km lange Hungol entsteht in der pakistanischen Provinz Belutschistan und mündet in den 1997 eingerichteten Hingol-Nationalpark ins Arabische Meer.

Indus-Zuflüsse
Weitere wichtige Flüsse in dem Land sind folgende Indus-Zuflüsse:
Beas, Chenab (1.240 km) Gomal (400 km) und Jhelam (720 km), Kundar (200 km), Kurram (320 km), Punch (150 km), Ravi (725 km), Shigar (65 km), Shyok (550 km), Sutlej (1.500 km), Swat (240 km) und der Zhob (400 km) die direkt oder über andere Flüsse in den Indus münden und dem "Fünfstromland", dem Punjab, seinen Namen gaben.

Seen

Attabad-See
Der Attabad-See - auch als Gojal-See bezeichnet - ist eine Besonderheit, da er am 4. Januar 2010 infolge eines Bergsturzes entstand und anschließend den Fluss Hunza aufgestaut hatte. Der im Jahr 2010 durch den Bergsturz gebildete Damm liegt etwa 12 km flussaufwärts der Stadt Karimabad. Der See besitzt eine Länge von rund 25 km, eine Fläche von rund
12,9 km² und einem Wasservolumen von ca. 500 Mio. m³. Seine maximale Tiefe beträgt rund 100 m Er liegt in dem 72.495 km² großen Sonderterritorium Gilgit-Baltistan im äußersten Norden des Landes. Der See ist u.a. berühmt für seine blaue Farbe

Hâmûn-i Mâshkel
Der größte See Pakistans ist der Hâmûn-i Mâshkel. Er ist 85 km lang und 35 km breit und umfasst eine Fläche von km².

Kachura-Seen
Die Kachura-Seen bestehen aus dem Oberen Kachura-See und dem Unteren Kachura-See, die sich beide in Gilgit-Baltistan im Norden des Landes befinden. Der Obere Kachura-See liegt auf einer Höhe von 2.500 m, hat klares Wasser und eine Fläche von 20 ha = 200.00 m² bei einer maximale Tiefe von ca. 70 m. Der See gefriert im Winter während seine Temperatur im Sommer auf etwa ungefähr 15 ° C ansteigt.
Der 5 ha = 50.000 m² große Untere Kachura-See befindet sich beim Dorf Kachura in der Nähe der Stadt Skardu auf einer Höhe von 2.320 m. Der See wird auch als Shangrila-See bezeichnet - nach einem 1983 an seinem Ufer errichteten Resort.

Khanpur-See
Der Khanpur-See ist ein Stausee in Khyber Pakhtunkhwa. Der See wird durch den 1984 eröff-neten Khanpur-Staudamm aufgestaut und versorgt Islamamabad und Rawalpindi mit Trinkwasser sowie zahlreiche Industrie- und Landwirtschaftsgebiete mit Wasser. Er umfasst ein Wasservolumen von rund 98,65 Millionen m³. Der See ist etwas mehr als 40 km von Islamabad entfernt. Es gibt mitten im See eine Insel, die für für Picknicks genutzt wird.

Mahodand-See
Der Mahodand-See liegt im oberen Teil des Usho-Tals, in der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa - am Fuße des Hindukusch auf einer Höhe von etwa 2.865 m. Der See hat eine Breite von etwa 1.2 km und eine Länge von 2 km. Er ist von dichten Wäldern, Bergen und Weiden umgeben. Sein Wasser erhält der See vorwiegend von dem Schmelzwasser der Gletscher des Hindukuschs.

Passu-See
Der Passu-See ist ein reiner Gletschersee, der sich im südlichen Teil des Dorfes Passu in Gil-git Baltistan befindet - am Ende des 18 Meilen langen Passu-Gletschers, der aus den Bergen Passu Sar und Shispare Sar fließt. Der See ist eine beliebte Touristenattraktion.

Rash Phari
Der Rash Phari (glitzernder See) liegt auf einer Höhe von 4.695 m und ist damit der höchstgelegene See Pakistans und einer der höchsten Seen der Welt. Er liegt auf einem Bergrücken südlich des Hispar-Tals, nahe dem 5.098 m hohen Rush Peak. Der kleine See besitzt eine Länge von 370 m und eine Breite von 210 m

Salzsumpf Rann von Kachchh
Der Salzsumpf "Rann von Kachchh" befindet sich am südlichen Teil der Grenze zwischen Pakistan und Indien, wobei der größte Teil zu Indien gehört und nur ein kleinerer Teil in Pakistan in der Provinz Sindh liegt. Das Wort „Rann“ stammt aus dem Hindi und bedeutet übersetzt Salzsumpf. Das Sumpfgebiet umfasst eine Fläche von rund 28.000 km². Früher war die Region eine Bucht des Arabischen Meeres, die aber durch eine Hebung des Meeresbodens vom Meer getrennt wurde und im Laufe der Zeit wegen fehlender Abflüsse allmählich zu einem Salzsumpf wurde. Während der Regenzeit in den Monaten Juli bis September wird der Salzsee bis zu einer Höhe von 0,5 m überflutet. Während dieser Zeit führen einige Flüsse genügend Wasser, mit dem sie dann in dem Sumpfgelände münden. Der einzige ständige Zufluss - also auch während der Trockenzeit - ist der Luni.

Gletscher

Aufgrund seiner sehr vielen hohen Berge verfügt das Land über eine sehr große Anzahl von Gletschern. Exemplarisch sollen zwei von ihnen näher beschrieben werden.

Rakhiot-Gletscher
Der Rakhiot-Gletscher ist ein Gletscher am 8.125 m hohen Nanga-Parbat. Er wurde über die gleichnamige Flanke am 3. Juli 1953 von dem Tiroler Hermann Buhl das erste Mal bestiegen. Einer der Vorgipfel des Nanga-Parbatmassivs ist der 7.070 m hohe Rakhiot Peak. Es sei erwähnt, dass im Juli 2008 der Südtiroler Bergsteiger Karl Unterkircher (1970-2008) in der Rakhiot-Eiswand beim Queren eines Schneefelds durch einen Sturz in eine Gletscherspalte tödlich verunglückt war. Interessant ist auch die Tatsache, dass die Brüder Günther und Reinhold Messner aus Südtirol 1970 zum ersten Mal die gesamte, äußerst schwierige Rupal-Wand - die höchste Steilwand der Erde - bestiegen hatten Da sie über die Diamirwand auf der Westseite absteigen wollten, gelang ihnen die erste Überschreitung des Nanga Parbat. Beim Abstieg kam Günther Messner ums Leben, was zu nahezu jahrzehnte langen Vorwürfen gegenüber Reinhold Messmer geführt hatte.

Minapin-Gletscher
Der Minapin-Gletscher ist ein so genannter Talgeletscher, der eine Fläche von 60 km² umfasst - bei einer Länge von rund 18 km. Er liegt im westlichen Karakorum und erstreckt sich in nordwestlicher Richtung durch den nördlichen Teil der Rakaposhi-Haramosh-Berge. Er endet etwa 1,5 km südlich des Hunza-Flusses (Stand 2022).

Arabisches Meer

Im Süden grenzt Pakistan auf einer Länge von 1.000 km an das Arabische Meer.
Das Arabische Meer ist ein Teil des Indischen Ozeans. Es liegt zwischen der Arabischen Halbinsel und Indien. Im Nordwesten geht es in den Golf von Oman über. Neben Pakistan liegen noch Indien, der Iran und Oman am Arabischen Meer Die bekannten Städte an diesem Meer sind Karachi in Pakistan und Mumbai (Bombay) in Indien. Der Salzgehalt des Arabischen Meeres liegt bei ca. 3,48%. Eine ausführliche Beschreibung des Arabischen Meeres hier >>>

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