Georgien: Geschichte

Vor dem Jahr 1000

In den ersten Jahrhunderten drang in Georgien allmählich das Christentum ein, das in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts zur offiziellen Religion erhoben wurde.

Um 500 wurde Tiflis Hauptstadt. Während des 5. und 6. Jahrhunderts fanden immer wieder Kämpfe zwischen Byzanz und Persien um die Vorherrschaft in Georgien statt. Die Herrschaft der Araber über die georgischen Kleinstaaten reichte bis ins Jahr 975.

Vom Jahr 1000 bis zum 17. Jahrhundert

In den folgenden Jahrhunderten hatte Georgien ständige Angriffe der Römer, Perser, Byzantiner, Araber und Türken auszuhalten, die das Land verwüsteten und es in ihre Gewalt brachten. Im 11. und 12. Jahrhundert gelang es König Davit das Land von den Türken zu befreien. Im Jahre 1122 eroberte das georgische Heer die Hauptstadt Tiflis zurück. Georgien wurde unter Davit IV. zu einem der bedeutendsten politischen Mächte Vorderasiens.
Ende des 12. Jahrhunderts regierte Königin Tamara das Land. Aus den siegreichen Kriegen ihrer Regierungszeit war Georgien als stärkste militärische Macht des Nahen Ostens hervorgegangen. Seine Grenzen reichten nun vom Schwarzen Meer bis zum Kaspischen Meer.
Die Hochkultur Georgiens im 12. und 13. Jahrhundert endete mit den Überfällen der Mongolen. Die Mongolenherrschaft dauerte bis ins 14. Jahrhundert. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert kämpften Osmanen und Perser um die Vorherrschaft in Georgien.

Im 18. und 19. Jahrhundert

Im Jahr 1783 unterstellte sich der von Persien und dem Osmanischen Reich bedrängte König Irakli II. der Schutzherrschaft der russischen Zarin Katharina II. 1801 wurde Georgien von Russland annektiert, was das Ende der georgischen Monarchie bedeutete.

20. Jahrhundert

1917 bildeten Georgien, Armenien und Aserbaidschan nach der Oktoberrevolution zunächst eine transkaukasische Vereinigung ("Sejm"). Das Deutsche Reich unterstützte die Bildung eines "Kaukasusblocks" mit Georgien als Zentrum.
Am 26. Mai 1918 wurde die Demokratische Republik Georgien gegründet. Einige der zuvor unter russischen Protektorat lebenden nationalen Minderheiten weigerten sich, die Unabhängigkeit des Landes anzuerkennen. In einigen Regionen kam es zu Aufständen, die von sowjetrussischen Truppen unterstützt, von der Dshordania-Regierung niedergeschlagen wurden. Schon nach kurzer Zeit griff die russische Rote Armee Georgien an und besetzte das Land. Am 25. Februar 1921 wurde die Sowjetmacht in Georgien ausgerufen. So gelangte Georgien in den Bund der Sowjetunion und wurde eine sozialistische Sowjetrepublik.
Im März 1989 kam es zu Demonstrationen gegen die Kommunistische Partei (KP) und für die georgische Unabhängigkeit. Seit 1991 ist Georgien wieder unabhängig.
1992 erklärte sich Abchasien für unabhängig, was den Einmarsch georgischer Truppen in Abchasien und den Beginn eines Krieges zur Folge hatte. 1993 kam es zur vollständigen Niederlage der georgischen Kräfte in Abchasien.
1992 wurde Schewardnadse Staatspräsident und blieb dies bis 2003. Im Zuge der so genannten Rosenrevolution im November 2003 stürmten oppositionelle Demonstranten den Sitzungssaal des aufgrund eines Wahlbetrugs zustande gekommenen georgischen Parlaments und vertrieben Präsident Schewardnadse. Am 4. Januar wurde Michail Saakaschwili (geb. 1967) zum Präsidenten gewählt und am 25. Januar im Amt vereidigt. Aufgrund vorgezogener Neuwahlen im Januar 2008 wurde er mit rund 53,4% der Stimmen erneut im Amt bestätigt.
Am 8. August 2008 - dem Tag der Eröffnung der Olympiade in Peking - griff Georgien das abtrünnige Süd-Ossetien an, um die Einheit des Landes wieder herzstellen. Der Angriff wurde durch das Eingreifen der Russen zum Desaster für Georgien. Und schon wenige Tage später zog Georgien seine Truppen ab und erklärte einseitig einen Waffenstillstand. Im Verlauf der Auseinandersetzungen wurden sogar Vororte von Tiflis durch russische Bomber bombardiert.

Am 12/13. August wurden die Kampfhandlungen auch von russischer Seite aus eingestellt. Es ist ab diesem Zeitpunkt kaum noch damit zu rechnen, dass Abchasien und Süsossetien in absehbarer Zeit in den georgischen Staat zurückkehren werde. Der große Sieger der Auseinandersetzungen ist damit Russland.

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