Chile: Geografie, Landkarte

Chile liegt im Westen Südamerikas. Es grenzt im Westen und Süden an den Pazifik, im Norden an Peru und im Osten an Bolivien und Argentinien. Das Land erstreckt sich über eine Länge von rund 4.330 km und einer mittleren Breite von ca. 200 km in Nord-Südrichtung.

Fläche und Landesgrenzen

Chile umfasst eine Fläche von 756.626 km². Davon sind:
  • Wald
    Rund 22% des Landes sind bewaldetes Gebiet.
  • Wiesen-/ Weideland
    Rund 14% des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt.
  • Äcker und Felder
    Rund 7% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt.
  • Wüste
    Der Norden des Landes gehört zu den trockensten Gebieten der Erde, hier fällt oft jahrelang kein Niederschlag. Die sicherlich sehr bekannte Wüste ist die Atacama-Wüste.

Chile besitzt mit den folgenden drei Staaten eine gemeinsame Grenze:

  • Argentinien mit einer Länge der Grenze von rund 5.150 km
  • Bolivien mit einer Länge der Grenze von rund 860 km
  • Peru mit einer Länge der Grenze von rund 160 km.

Küstenlänge
Chile besitzt eine Küste am Pazifischen Ozean mit einer Länge von rund 6.435 km.

Geografische Länge und Breite

Chile erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von 17° 15' S bis 56° S
Δλ = von von 67° W bis 76° W

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

Gesetzliche Uhrzeit

Für Chile gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), also der Zeit (ohne Sommerzeit) der folgende Wert. Dabei bedeutet ein Minuszeichen, dass es dort früher und ein Pluszeichen, dass es dort später als nach MEZ ist.

Δt (MEZ) = - 5 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Santiago

Santiago, die Hauptstadt von Chile, liegt auf einer südlichen Breite von rund φ = 33,5°. Sofern die Sonne am südlichen Wendekreis steht, also bei δ = -23,5°, ist in Chile Sommerbeginn, dies ist der 21. Dezember. Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne zur Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand).

- 33,5° = - (90° - h) + -23,5°

also:

h = 80°

Der höchste Stand, den die Sonne während eines Jahres erreicht, ist am 21. Dezember und beträgt 80°. Dabei ist zu beachten, dass die Sonne, anders als z.B. in Europa, von Ost über Norden nach Westen wandert. Am Mittag steht die Sonne in Santiago de Chile daher stets im Norden.

Berge

Ojos del Salado
Der höchste Berg des Landes ist der nicht aktive Vulkan Ojos del Salado mit einer Höhe von 6.863 m. Insgesamt gibt es in dem Land ca. 3.000 Vulkane, von denen rund 80 mehr odr weniger aktiv sind.
Weitere hohe Berge sind:

  • Der Cerro Hudson, auch als Volcán Hudson bezeichnet, ist ein 1.905 m hoher aktiver Stratovulkan. Bei dem letzten Ausbruch von August bis Oktober 1991 wurden ca. 7,6 km³ vulkanisches Aschegestein in die Luft geschleudert, zudem schmolzen Teile der Gletscher sodass sich eine riesige Schlammlawine in die Täler ergossen hatte. Dabei kamen keine Menschen zu Schaden, da die Bewohner vorher evakuiert wurden. Die Asche verteilte sich über große Bereiche von Chiles, Argentiniens bis hin zu den Falklandinseln. Außerdem wurden die chilenischen Städte Chile Chico und Puerto Ingeniero Ibáñez mit einer großen Menge Asche bedeckt. Der Vulkan liegt rund 65 km nord-nordwestlich des Lago General Carrera in Patagonien.
  • Der Vulkan Llullaillaco mit einer Höhe von 6.740 m - er ist nach dem Monte Pissis in Argentinien und dem Ojos del Salado der dritthöchste Vulkan der Erde - und liegt an der Grenze zwischen Chile und Argentinien,
  • Der Vulkan Parinacota mit einer Höhe von 6.348 m
  • Der Vulkan Tupungato an der Grenze zwischen Chile und Argentinien mit einer Höhe von 5.550 m
  • Der inaktive Vulkan Licancabur an der Grenze zwischen Chile und Bolivien mit einer Höhe von 5.916 m.
  • Der Puyehue-Cordón Caulle ist ein Vulkankomplex in den südchilenischen Anden mit einer Höhe von 2.235 m. Der Vulkankomplex liegt in der Región de Los Ríos - im Puyehue-Nationalpark Er liegt auf einer geografischen Breite von 40° 35`. Der Komplex besteht aus den Vulkanen Puyehue, dem Cordón Caulle - einem Berg mit Eruptionsspalten - sowie der Carrán-Los Venados-Gruppe. Am 4. Juni 2011 kam es zu einem schweren Ausbruch, der sogar den Flugverkehr in Australien behinderte. Auf dem argentinischen Flughafen San Carlos de Bariloches - in der in der Provinz Río Negro - beispielsweise mussten rund 600 LKW-Ladungen Vulkanasche abtransportiert werden.

Flüsse

Die Flüsse Chiles sind relativ kurz, entspringen meistens in den Gletschern der Anden und fließen in den Pazifik.

Rio Lao
Der längste Fluss des Landes ist der Rio Lao mit einer Länge von rund 445 km.
Weitere Flüsse in dem Land sind:

  • der Rio Bio Bio mit einer Länge von rund 380 km
  • der Rio Maipo mit einer Länge von rund 250 km
  • der Rio Maule mit einer Länge von rund 240 km
  • der Rio Elqui mit eine Länge von rund 170 km
  • der Río Copiapó mit einer Länge von rund 160 km
  • der Rio Aconcagua mit einer Länge von rund 145 km
  • der Rio Imperial mit einer Länge von rund 50 km.

Seen

Lago General Carrera
Der größte See Chiles ist der Lago General Carrera Der langgestreckte See erstreckt sich mit einer Fläche von 970 km² über Chile und mit 881 km² über Argentinien in Patagonien. Seine maximale Tiefe beträgt rund 590 m. In Chile heißt der See Lago General Carrera und in Argentinien Lago Buenos Aires. Die erodierte Marmorküste umgibt einen Großteil des Sees, wobei sich die eindrucksvollsten Stellen in Chile befinden. Das Gletschereis und das Wasser des Sees haben viele spektakuläre Marmorhöhlen geschaffen, die besichtigt werden können. Weitere größere Seen sind der:

  • Lago Llanquihue mit einer Fläche von rund 860 km²
  • Lago Ranco mit einer Fläche von rund 400 km²
  • Lago Rupanco mit einer Fläche von rund 223 km²
  • Lago Villarica mit einer Fläche von rund 176 km²
  • Lago Puyehue mit einer Fläche von rund 156 km²
  • Lago Calafquén mit einer Fläche von rund 120 km²

Inseln

Dem Land sind die folgenden Inseln vorgelagert oder gehören an anderer Stelle zu dem Staat:

  • die Inselgruppe Juan Fernández mit einer Fläche von rund 90 km²; die größte dieser Inselgruppe ist die Isla Robinson Crusoe mit einer Fläche von rund 47 km²
  • Isla Sala y Gómez mit einer Fläche von nur 0,15 km²
  • Islas de los Desventuradas mit einer Fläche von rund 4 km²
  • auch die Osterinsel im Südpazifik, die rund 3.000 km von Chile entfernt sind - mit einer Fläche von rund 165 km² und 2.000 Einwohnern - gehören zu Chile.

Kap Hoorn
Auf der Feuerlandinsel vorgelagerten Insel Isla Hornos mit einer Fläche von rund 11 km² befindet sich Kap Hoorn, der südlichste Punkt Chiles. Um Kap Hoorn ranken sich zahlreiche wahre und halbwahre Seefahrergeschichten. Kap Hoorn gilt als eine der stürmischsten und gefährlichsten Passagen auf der Erde. Man schätzt, dass dort im Laufe der Zeit mehr als 1.000 Schiffe mit über 10.000 Seeleuten, die dabei ums Leben kamen, zerschellten. Bis zur Fertigstellung des Panama-Kanals im Jahre 1914, mussten alle Schiffe Kap Hoorn umrunden, um vom Atlantik in den Pazifik bzw. umgekehrt zu gelangen

Der Pazifik

Das langgestreckte Land Chile grenzt im Westen an den Pazifik, den größten und tiefsten Ozean der Welt (übrigens auch Pazifischer, Stiller oder Großer Ozean bezeichnet ). Er erstreckt sich zwischen Arktis, Nord-, Mittel- und Südamerika sowie der Antarktis, Australien, Ozeanien und Asien. Er verfügt über eine gigantische Fläche von 166,24 Mio. km² (ohne Nebenmeere) bzw. von 181,5 Mio. km² mit seinen Nebenmeeren und bedeckt damit etwa 35% der gesamten Erdoberfläche. Sein gesamter Wasserinhalt liegt bei etwa 714,5 Mio. km³.

Fläche und Ausdehnung
Der Pazifik ist der größte aller Ozeane und verfügt über eine gigantische Fläche von 166,24 Mio. km² (ohne Nebenmeere) und bedeckt mithin etwa 35% der gesamten Erdoberfläche. Mit seinen Nebenmeeren beträgt seine Fläche gar 181,34 Mio. km². Der Ozean ist somit größer als alle Kontinente zusammen.
Die größte Nord-Süd-Ausdehnung des Pazifiks, vom Beringmeer zum Südlichen Ozean, hat eine Länge von ca. 15.500 km. Die größte Ost-West-Ausdehnung des Pazifiks, von Indonesien nach Peru und Kolumbien, beträgt ca. 19.800 km. Diese Entfernung ist jedoch nicht gleichbleibend. Aufgrund der Plattentektonik schrumpft der Pazifik von Jahr zu Jahr um ca. 2 bis 3 cm, wohingegen der Atlantische Ozean um dasselbe Ausmaß wächst.

Tiefe, Marianengraben
Die mittlere Tiefe des Pazifiks beträgt mit Nebenmeeren 3.940 m - respektive ohne Nebenmeere 4.188 m. An seiner tiefsten Stelle geht der Pazifik im Marianengraben hinunter bis auf 11.034 m. Die Tiefe wird auch mit 10.994 m angeben. Damit ist der Marianengraben der tiefst gelegene Meeresgrund der Welt. Er befindet sich mit einer Länge von ca. 2.400 km zwischen ungefähr zwischen 12° und 25° nördlicher Breite und 142° und 147° östlicher Länge östlich von Guam.
Am 23. Januar 1960 erreichten der Schweizer Jacques Piccard (1922-2006) und der damalige US-Marineoberleutnant Don Walsh (geb.1931) mit ihrem Tiefseetauchboot "Trieste" als erste Menschen den Grund des 10.915 m tiefen "Deep Challenge" - der zweittiefsten Stelle des Marianengrabens.

Der Regisseur der Filme "Titanic" oder "Avatar" - James Cameron - erreichte am 25. März (MESZ) mit seinem Tauchboot eine Tiefe von 10.898 m. Das Einpersonen-Tauchboot mit dem Namen "Deepsea Challanger" war eigens für dieses Unternehmen konstruiert und jahrelang getestet. Für den Tauchgang zum Grund brauchte er rund 2 Stunden. Er verblieb rund drei Stunden am Meeresgrund und tauchte danach innerhalb von 70 Minuten wieder auf. Er und sein Team hatten auf dem Atoll Ulithi eine Station für das Vorhaben eingerichtet. Außerdem standen auf der Wasseroberfläche in der Nähe zwei Schiffe für mögliche Hilfsleistungen bereit.
Es sei darauf hingewiesen, dass bisher nur ca. 0,01% der Tiefseeböden erforscht sind.

Wasservolumen
Das Wasservolumen des Pazifik beträgt ohne Nebenmeere rund 696,19 Mio. km³ - und mit Nebenmeeren 714,41 Mio. km³.

Strömungen
Im Allgemeinen bewegt sich die Hauptströmung des Pazifiks in der nördlichen Hemisphäre im Uhrzeigersinn und in der südlichen Hemisphäre gegen den Uhrzeigersinn.
Der Nordäquatorialstrom im Pazifik, betrachtet von Kalifornien, fließt zwischen 10° und 20° nördlicher Breite angetrieben durch den Passatwind nach Westen und wird von der Ostküste der Philipinen nach Norden abgelenkt. Von dort ändert sich die Fließrichtung und der Nordäquatorialstrom fließt zurück nach Westen um vor Kalifornien erneut abgelenkt zu werden und somit den Kreislauf zu schließen.
Der Südäquatorialstrom fließt von Ost nach West. Der Südäquatorialstrom entsteht aus dem Humboldtstrom und fließt von der Küste Perus abgelenkt Richtung Westen.

Eine ausführliche Beschreibung des Pazifiks finden Sie hier >>>

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