Namibia: Geografie und Landkarte

Kurzinfos

Namibia liegt im Südwesten Afrikas am Atlantik. Vom Norden bis etwa zur Stadt Rehoboth liegt das Land in den Tropen. Das Land umfasst eine Fläche von 824.292 km², bei rund 2,5 Millionen Einwohnern. Die Hauptstadt des Landes ist Windhoek mit rund 322.500 Einwohnern. Hier findet man noch deutsche Kolonialbauten. Das Land ist besonders durch die Wüstengebiete an der Atlantikküste geprägt. Im Januar 1904 kam es zu einem Aufstand der Herero und Nama. Mit insgesamt etwa 15.000 Mann unter dem Kommando des Generalleutnants Lothar von Trotha (1848-1920) wurde der Aufstand der Hereros bis zum August 1904 in der Schlacht am Waterberg niedergeworfen. Der größte Teil der Herero floh daraufhin in die fast wasserlose Omaheke. Von Trotha ließ sie daraufhin abriegeln und die Flüchtlinge von den wenigen dort vorhandenen Wasserstellen verjagen. Infolgedessen waren tausende Herero mit ihren Familien und den Rinderherden ums Leben gekommen.

Etwas Geografie

Namibia umfasst, wie erwähnt, eine Fläche von insgesamt 824.292 km². Davon sind:

  • Wald
    Rund 22% des Landes sind bewaldetes Gebiet.
  • Wiesen- und Weideland
    Rund 64% des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt.
  • Äcker und Felder
    Rund 1% des Landes wird als Ackerland oder Felder genutzt, besonders zum Anbau von Weizen, Mais und Hirse.
  • Wüste
    Namibwüste und die Kalahari

Namibia besitzt mit den folgenden vier Staaten eine gemeinsame Grenze.
- Angola mit einer Länge von 1.376 km,
- Botswana mit einer Länge von 1.360 km,
- Südafrika mit einer Länge von 967 km
- Sambia mit einer Länge von 233 km sowie
- Simbabwe mit einer Länge von nur ca. 100 m

Caprivizipfel
Im äußersten Nordosten des Landes liegt der ca. 430 km lange und zwischen 30 bis 90 km breite Caprivizipfel an den Sambia, Simbabwe und Botswana aneinander stoßen und damit zusammen mit Namibia ein Vierländereck bilden.
Seinen Namen erhielt die Region zu Ehren von zu Ehren von Graf Georg Leo von Caprivi de Caprera de Montecuccoli (1831-199), der von 1890 bis 1894 in der Nachfolge von Bismarck deutscher Reichskanzler war.

Küstenlänge
Das Land besitzt eine Küste zum Atlantischen Ozean mit einer Länge von rund 1.575 km.

Geografische Länge und Breite

Namibia erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von rund 17° bis rund 29° südlicher Breite
Δλ = von rund 012° bis rund 025° östlicher Länge


Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

Gesetzliche Uhrzeit

Für Namibia gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), also der Zeit (ohne Sommerzeit) in Deutschland, Österreich und der Schweiz der folgende Wert. Dabei bedeutet ein Minuszeichen, dass es dort früher, ein Pluszeichen, dass es dort später als nach MEZ ist:

Δ t (MEZ) = 0 h


Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Windhuk

Windhuk liegt auf einer südlichen Breite von rund φ = 22,5° und damit noch in den Tropen.

Sofern die Deklination δ der Sonne den Wert von 22° 30' Süd besitzt und sich damit der Bildpunkt der Sonne genau über der Stadt befindet, steht die Sonne dort senkrecht. Das geschieht genau zweimal im Jahr, und zwar grob gerechnet vier Tage vor dem 21. Dezember und vier Tage nach dem 21. Dezember (Näheres s. Sonnenstand).

Achtung
Sofern sich der Bildpunkt der Sonne und damit die Deklination δ nördlich der Breite von Windhuk befindet, steht die Sonne zur Mittagszeit nicht im Süden, so wie in unseren Breiten, sondern im Norden. Das ist bis auf etwa 8 Tage ansonsten ganzjährig der Fall. Die Sonne wandert also in diesem Fall von Osten über Norden nach Westen, wo sie dann, wie bei uns, untergeht.

Hohe Berge

Königstein
Der Königstein ist mit einer Höhe von 2.573 m höchste Berg des Landes und ist die Spitze des Bergmassives Brandberg. Bei der Erstbesteigung des Königsteins entdeckte Reinhard Maack am 4. Januar 1918 in der Nähe des Berges die Weiße Dame, eine Felsmalerei deren Alter auf Zwei- bis Viertausend Jahre geschätzt wird

Auasberge, Mount Auas
Die Auasberge sind ein rund 50 km langer und rund 10 km breiter Gebirgszug, der südöst-lich der Stadt Windhoek liegt. Der höchste Berg der Auasberge ist der Moltkeblick (Mount Auas) mit einer Höhe von 2.479 m

Stormberg
Der Stormberg liegt in den Auasbergen und besitzt eine Höhe von 2.424 m

Oorlogstein
Der Oorlogstein liegt in den Auasbergen und besitzt eine Höhe von 2.392 m

Spitzkopje
Die Spitzkopje mit einer Höhe von 2.350 m liegt in den Erongo Bergen.

Auasende
Das Auasende liegt in den Auasbergen und besitzt eine Höhe von 2.344 m

Großherzog-Friedrich-Berg
Der Großherzog-Friedrich-Berg liegt in den Auasbergen und besitzt eine Höhe von 2.336 m.
Der Berg befindet sich rund 15 km südwestlich von Windhoek.

Kamelberg
Der Kamelberg liegt in den Auasbergen und besitzt eine Höhe von 2.194 m

Kempinskiberg
Der Kempinskiberg liegt in den Auasbergen und besitzt eine Höhe von 2.187 m

Verbrannter Berg
Der Verbrannte Berg liegt im Damaraland im Nordwesten Namibias und hat eine Höhe von 366 m, wobei er seine Umgebung um etwa 200 m überragt. Seit dem 15. September 1956 ist der Berg ein Nationales Denkmal Namibias.

Flüsse

Der längste Fluss des Landes ist der Sambesi. Weitere größere Flüsse in dem Land sind der Orange River, der Okawango, der Kunene und der Fish River.

Sambesi
Der Sambesi besitzt eine gesamte Länge von 2.763 km. Seine Quelle befindet sich nahe Mwinilunga in Sambia. Neben Sambia durchfließt er ein winziges Stück von Namibia und danach fließt er durch Angola, Botswana, Simbabwe bevor er in der Straße von Mosambik im Indischen Ozean mündet.

Orange River
Der Orange River besitzt eine Länge von 2.160 km. Er fließt durch Lesotho und Südafrika. Gemäß dem Helgoland-Sansibar-Vertrag bildet das Nordufer an seinem Unterlauf die Grenze zwischen Südafrika und Namibia. Die namibische Verfassung legt jedoch im Gegensatz dazu die Flussmitte als Staatsgrenze fest, was jedoch von Südafrika jedoch nicht anerkannt wird. Seine Quelle liegt in den Drakensbergen in Lesotho. Er mündet in den Atlantik

Okawango
Der Okawango besitzt eine Länge von 1.700 km. Er entspringt als Cubango auf dem Hochland von Bié - im Zentrum von Angola. Danach durchfließt er das Hochland in Richtung Süden zur Grenze von Namibia und markiert auf einer Länge von rund 400 km die Grenze zwischen Angola und Namibia. Der Fluss endet im so genannten Okawangodelta im Landesinneren von Botswana, wo er versickert und verdunstet..

Kunene
Der Kunene mit einer Länge von 1.050 km führt ganzjährig Wasser. Er entspringt auf dem Hochland von Bié im Zentrum von Angola an der so genannten Lundaschwelle. Ab Ruacana in Namibia trifft der Fluss auf die namibische Grenze und bildet dann die Grenze zwischen Angola und Namibia, bevor er in einem bis zu 30 km breiten Delta in den Südatlantik mündet. Es sei erwähnt, dass sich von Ruacana bis zur Mündung in den Atlantik zahlreiche Stromschnellen und Wasserfälle be-finden, von denen die bekanntesten die Ruacana-Wasserfälle in der Nähe Ortschaft Ruacana sind. Weitere eindrucksvolle Wasserfälle sind die Epupa-Fälle in Angola.

Fish River
Der Fish River hat eine Länge von 650 km und ist der längste Fluss, der nur in Namibia fließt. Er entspringt in den Naukluftbergen am am Ostrand der Namibwüste in Namibia und mündet in den Oranje-Fluss - rund 7 km südlich des 857 m hohen Verneukbergs in Namibia

Seen

Das Land umfasst einige Seen, darunter zwei wichtige Karstseen. Die Etosha-Pfanne verwandelt sich in der Regenzeit in einen bis zu 5.000 km² großen Salzsumpf.

Liambezisee
Der Liambezisee liegt im Nordosten von Namibia im Caprivizipfel (siehe oben). Er umfasst eine Fläche von 100 km²

Drachenhauchloch
Das Drachenhauchloch ist eine Höhle, die sich befindet sich in den Otavibergen bei Grootfontein befindet. Die Höhle beherbergt den größten bekannten unterirdischen See der Welt, der 1986 entdeckt wurde. Der etwa 2,6 ha große See liegt 50 bis 60 m unter der Erdoberfläche und soll etwa 200 m tief sein.

Guinassee
Der Guinassee ist ein Karstsee und umfasst eine Fläche von maximal 1 ha = 10.000 m² und ist etwa 130 m tief. Er ist eine Art Zwillingssee des 15 km entfernten Otschikoto-See. Er liegt bei Guinas im Norden Namibias

Otschikoto-See
Der Otschikoto-See ist ein winziger Karstsee mit einer Fläche von gerade einmal 7.075 m². Ein Karstsee entsteht durch den Einbruch unterirdischer Höhlen in besonders wasserlöslichen Gesteinen wie Kalk, Gips oder Dolomit.

Etosha-Pfanne
Die Etosha-Pfanne ist die Region eines periodisch zu geringen Teilen gefüllten Sees im Norden Namibias und Teil des Etosha-Nationalparks auf einer Höhe von rund 1.000 m. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 4.760 km² und bildet zusammen mit dem Cuvelai-System und dem Oponono-See ein Feuchtgebiet - gemäß der Ramsar-Konvention - im Naturraum des nördlichen Landesgebietes. Sie gehört zur Kalahari-Senke, die sich über große Teile Botswanas sowie über Ost- und Nordnamibia erstreckt

Wüsten

Namidwüste
Die Namidwüste liegt an der Südwestküste Afrikas und zum weitaus größten Teil auf dem Gebiet von Namibia sowie in Angola. Die Wüste umfasst eine Fläche von rund 95.000 km² und beheimatet die Nationalparks Namib-Skelettküste, Tsau-Khaeb und Dorob in Namibia sowie Iona in Angola. Da die Namib direkt an die Küste des Atlantiks angrenzt, ist sie eine der wenigen Küstenwüsten weltweit.
Sie reicht von Benguela in Angola im Norden über rund 2.000 km bis nach Oranje im Süden und erstreckt sich bis zu 160 km weit ins Land hinein. Am 20. Juni 2013 wurden weite Teile als Namib Sand Sea in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten eingeschrieben.

Kalahariwüste
Die Kalahariwüste ist im Grunde eine Dornstrauchsavanne und teilweise auch eine Trockensavanne. Sie erstreckt sich auf einer Fläche von rund 1 Million Quadratkilometer von der südafrikanischen Provinz Nordkap durch Namibia und Botswana

Der Atlantik

Nationalparks

Namib-Naukluft Nationalpark
Der Namib-Naukluft Nationalpark umfasst eine Wüstenfläche von etwa 50.000 km². Er reicht im Norden bis zur Skelettküste und im Süden bis zum Diamantensperrgebiet. Im Osten wird der Park durch das private Namib Rand Nature Reserve Schutzgebiet begrenzt.
Man findet hier u.a. die höchsten Dünen der Welt, die zerklüfteten Naukluft-Berge sowie die Welwitschia-Pflanze die bis zu 2.000 Jahre alt werden kann.

Etosha Nationalpark
Der Etosha Nationalpark umfasst eine Fläche von 22.935 km². Er liegt im Norden von Namibia am Nordwestrand des Kalahari-Beckens und umfasst fast die gesamte 4760 km² große Etosha-Pfanne. In dem Nationalpark leben 114 verschiedene Arten von Säugetieren, mehr als 400 Vogelarten, 110
Reptilienarten und 16 Amphibienarten. Vom Atlantik ist seine westliche Grenze rund 200 km entfernt

Skeleton-Coast-Nationalpark
Die Skelettküste ist ein bis 40 km breiter und etwa 500 km langer Küste am Atlantik. Es ist Teil des rund 20.000 km² großen Skeleton-Coast-Nationalpark, der sich vom Kunene Fluss im Norden Namibias bis zum Ugab Fluss weiter südlich erstreckt. Die Skelettküste kam wohl durch die vielen hier gestrandeten Wale, deren Skelette die Küste zierten, zu ihrem Namen. Zudem sind hier zahlreiche Schiffe durch
dichten Nebel, heftigen Seegang, unberechenbare Strömungen und stürmische Winde gestrandet und gesunken. Die Seeleute, die sich retten konnten, hatten in der mehrere hundert Kilometer breiten Namib keine Chance zum Überleben und sind hier verdurstet.

Dorob
Der 7.800 km² große Dorob-Nationalpark wurde im Dezember 2010 zwischen dem Namib-Naukluft-Nationalpark im Süden und dem Skelettküsten-Nationalpark im Norden an der Küste Namibias um die Städte Walvis Bay und Swakopmund errichtet.

Wie oben erwähnt grenzt grenzt im Westen des Landes mit einer Länge von 1.575 km an den Atlantischen Ozean. Ausführliche Informationen zum Atlantik finden Sie hier >>>

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