Jena: Stadtgeschichte

Jena, die im 11. Jahrhundert noch den Lords von Lobdeburg gehört, sich aber im folgenden Jahrhundert zu einer unabhängigen Marktstadt entwickelt hatte, wurde ein erstes Mal im Jahre 1182 erwähnt.
Die Stadt verfügte im 12. Jahrhundert über eigene Gesetze und eigene Magistraten. Die Wirtschaft basierte hauptsächlich auf der Weinproduktion. Den sich 1286 in Jena etablierten Dominikanern folgten 1301 die Zisterzienser nach.

1331 legten die Markgrafen von Meißen ihre Autorität über Jena. Seit 1423 aber sollte die Stadt an der Saale unter dem kurfürstlichen Sachsen und dem Haus der Wettiner stehen, das Meißen geerbt hatte.

1523 kam die Reformation nach Jena, weshalb auch in den folgenden Jahren die Klöster der Dominikaner und Karmeliter von der städtischen Bevölkerung angegriffen wurden. Im Jahre 1548 wurde auf Geheiß von Kurfürst Johann Friedrich dem Großmütigen die noch heute bestehende Universität gegründet.
Für die kurze Zeit von 1670 bis 1690 war Jena die Hauptstadt eines unabhängigen Herzogtums (Sachsen-Jena), wohingegen die Stadt 1692 von Sachsen-Eisenach und 1741 vom Herzogtum Sachsen-Weimar annektiert wurde. Zu letzterem gehörte Jena bis zum Jahre 1918.

Im späten 18. Jahrhundert war Jena ein Hauptpunkt der deutschen idealistischen Philosophie, woran vor allem Georg Wilhelm Friedrich Hegel Anteil hatte, der hier von 1801 bis 1807 lehrte.

Weiterhin war die literarische Richtung der älteren Romantik in Jena sehr aktiv, wurde sie doch vertreten von namenhaften Größen wie August Wilhelm Schlegel, Caroline Böhmer-Schlegel-Schelling, Friedrich Schlegel, Ludwig Tieck, Clemens Brentano oder Friedrich von Hardenberg. Zwischen 1785 und 1803 erschien in Jena auch die Allgemeine Literatur-Zeitung.
Jenas Universität war ein Hort außergewöhnlicher Liberalität, musste aber ab 1800 einen Verlust ihrer Reputation hinnehmen, da viele berühmte Lehrer die Bildungseinrichtung verlassen hatten.

Am 14. Oktober des Jahres 1806 fand um Jena herum die bedeutende Schlacht von Jena-Auerstedt statt, in der Napoléon gegen die preußische Armee kämpfte und siegte.
Dem starken Widerstand der Stadtbevölkerung – vor allem der Studenten – gegen die französische Okkupation folgte die Gründung der Urburschenschaft.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Jena von britischen und US-amerikanischen Bombern schwer getroffen. Ein Großteil des mittelalterlichen Stadtgebietes war dabei zerstört worden. Weite Teile konnten nach dem Krieg jedoch restauriert werden.

Im Jahr 1949 wurde Jena eine Stadt in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und ab 1952 gehörte die Stadt zum Distrikt Gera. Seit 1990 - also nach der Wende - gehört Jena zum Freistaat Thüringen und zur Bundesrepublik Deutschland.

Neulobeda
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang der Ortsteil Neulobeda, der mit über 22.000 Einwohnern der größte Ortsteil der Stadt ist. Der Beginn des heutigen Neulobeda als Lobeda-West und Lobeda-Ost geht auf die Zeit zwischen 1966 und 1986 zurück. Der Ortsteil liegt rund 5 km südlich des Stadtzentrums. In der Nähe führt die bis 2010 nach den Richtlinien des Lärmschutzes umgebaute und teilweise untertunnelte Bundesautobahn A4 vorbei.

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