Gelsenkirchen: Bekannte Personen

Rüdiger Abramczik (geb. 1956)
Der ehemalige deutsche Nationalfußballer spielte für den FC Schalke 04, Galatasaray Istanbul und weitere Vereine. Nach seiner Spielerkarriere trainierte er beim 1. FC Saarbrücken, Abtalyaspor, PFK Lewski Sofia und dem FC Kärnten.

Heinrich Breloer (geb. 1942)
Der in Gelsenkirchen geborene Autor und Filmregisseur wurde im Laufe seiner Karriere für seine Doku-Dramen mit mehreren Adolf-Grimme-Preisen ausgezeichnet. Er drehte "Die Manns" mit Elisabeth Mann-Bergese, Armin Mueller-Stahl und Monika Bleibtreu sowie ein Doku-Drama über den Architekten Albert Speer und Adolf Hitler mit dem Titel "Speer und Er".

Heinrich Maria Denneborg (1903-1987)
Der Kinderbuchautor und Puppenspieler studierte Theaterwissenschaft und Germanistik und wurde in Gelsenkirchen mit Stücken wie Genoveva und Rumpelstilzchen freischaffender Puppenspieler. Er wurde nach dem Erscheinen seines ersten Buches "Die hölzernen Männer. Ein Roman für fröhliche Leute von neun bis neunzig Jahren" mit dem niederrheinischen Erzählerpreis ausgezeichnet. 1940 veröffentlichte er "Das Buch vom Kasper" und von nun an viele weitere Kasperle-Bücher sowie weitere Stücke und Geschichten und reiste mit seinem Puppentheater durch Deutschland und die Schweiz. Im Auftrag des Goethe-Instituts reiste er später auch nach Skandinavien, Südamerika, Asien, Australien und Neuseeland.

Fritz Duda (1904-1991)
Der Maler und Grafiker erhielt im Zweiten Weltkrieg ein Ausstellungsverbot von den Nationalsozialisten. Nach 1945 stellte er in Galerien in Deutschland und anderen Ländern aus und wurde Mitglied im Vorstand des "Schutzverbandes bildender Künstler". Er wurde mit zahlreichen Preisen wie dem "Käthe-Kollwitz-Preis" und dem "Vaterländischen Verdienstorden" ausgezeichnet.

Gerd Faltings (geb. 1954)
Dem Mathematiker wurde 1986 für seine Arbeit "Endlichkeitssätze für Abelsche Varietäten über Zahlkörpern" die Fiedls Medaille, die höchste Auszeichnung im Bereich der Mathematik, verliehen: Er konnte die Theorie des Mathematikers Louis Joel Mordell aus den 20er Jahren nach 70 Jahren der Forschung erstmalig belegen, womit ihm ein Durchbruch in der algebraischen Geometrie gelang.

Klaus Farin (geb. 1958)
Klaus Farin war schon mit 18 Jahren Dozent an einer Volkshochschule und damit der jüngste Deutschlands. Im Alter von 20 Jahren veröffentlichte er sein erstes Buch. Im Jahr 1997 gründete er das "Archiv der Jugendkulturen". In seinem Werk behandelt er ebenfalls hauptsächlich Jugend- und Subkulturen, er verfasste beispielsweise zusammen mit Eberhard Seidel-Pielen den Band "Krieg in den Städten".

Margarete Franke (geb.1909)
Die Künstlerin und Innenarchitektin war Gründungsmitglied des Gelsenkirchener Künstlerbundes. Zu ihren Werken zählen Kirchenausstattungen, Glasmalereien, Mosaike, Wandmalereien, Aquarelle und Zeichnungen.

Willy Harzheim (1904-1937)
Zu den Werken des Schriftstellers zählt "Zwischen Tanks und Stacheldraht - Erzählung aus den Tagen der Ruhrbesetzung". Schon sehr früh hatte er Artikel in kommunistischen Zeitungen veröffentlicht und war in Berlin Mitarbeiter des "Bund(es) proletarisch-revolutionärer Schriftsteller" und Sekretär bei der Zeitschrift "Linkskurve". Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierte Harzheim in die Sowjetunion, wo er 1937 im Rahmen der Stalinschen Säuberungen verhaftet und erschossen wurde. 1957 wurde das Urteil gegen ihn vom Westsibirischen Militärgericht aufgehoben.

Elisabeth Käsemann (1947-1977)
Die Soziologiestudentin arbeitete als Entwicklungshelferin in den Slums von Buenos Aires. Sie wurde 1977 in Argentinien während der Militärdiktatur verhaftet, gefoltert und hingerichtet.

Hellmut Krug (geb. 1956)
Der Leiter der Fußballschiedsrichter-Abteilung beim Deutschen Fußball-Bund studierte in Bochum Sport und Griechisch auf Lehramt und arbeitete in Paderborn als Gymnasiallehrer. Mit 28 Jahren fing er beim DFB an und wurde einer der besten Schiedsrichter Deutschlands. Er pfiff bei der Weltmeisterschaft 1994 und der Europameisterschaft 1996 und vielen weiteren internationalen Turnieren.

Ernst Kuzorra (1905-1990)
Der Fußballspieler spielte beim FC Schalke 04 und wurde mit seinem Heimatverein sechs Mal Deutscher Meister. Der Ehrenbürger der Stadt Gelsenkirchen spielte von 1927-1938 in der deutschen Nationalmannschaft.

Philipp Mißfelder (1979-2015)
Philipp Mißfelder wurde am 25. August 1979 in Gelsenkirchen geboren.
Seine politische Karriere begann er 2002 als Bundesvorsitzender der Jungen Union Deutschlands. Er behielt das Amt bis bis 2014.
Ab 2005 war er Mitglied des Deutschen Bundestages und ab 2009 außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion und von 2008 bis 2014 war er Mitglied des Präsidiums der CDU.
Außerdem war er von Januar 2014 bis zum 1. April 2014 Koordinator der Bundesregierung für die transatlantische Zusammenarbeit. Er galt als Freund der USA und Israels.
Heftige Kritik erntete er mit seiner 2003 gemachten Äußerung, dass er nichts davon halte, wenn 85-Jährige noch künstliche Hüftgelenke auf Kosten der Solidargemeinschaft bekommen würden.
Er verstarb völlig überraschend am 13. Juli 2015 in Recklinghausen an den Folgen einer Lungenembolie. Er hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.

Kurt Neuwald (1906-2001)
Neuwald war Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Westfalen-Lippe sowie Gründungsmitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland und Ehrenbürger der Stadt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er nach Riga deportiert, überlebte und trug entscheidend zum Wiederaufbau der jüdischen Gemeinde von Gelsenkirchen bei.

Ulrich Paetzel (geb. 1971)
Der gebürtig aus Gelsenkirchen stammende deutsche Politiker der SPD) wurde bei der Kommunalwahl im Jahre 2004 zum Bürgermeister der Stadt Herten gewählt.

Ulrich Potofski (geb.1952)
Der Sportmoderator erhielt 1992 den Bambi für die Moderation der Sendung "Anpfiff". Von 1998 bis 2002 moderierte er die Sendung "Auf Schalke".

Heinrich Quiring (1883-1964)
Der Geologe und Paläontologe studierte in München und Berlin an der Bergbauakademie. Er war von 1946-1955 Leiter des Instituts für Geologie und Paläontologie an der Freien Universität Berlin. Quiring arbeitete als Gutachter von Talsperren, Tunnelbauten und Bergstützen sowie als praktischer Geologe. Er veröffentlichte mehr als 300 wissenschaftliche Arbeiten und Aufsätze.

Michael Skibbe (geb. 1965)
Der Trainer von Bayer Leverkusen spielte beim 1. FC Schalke. Er nahm zwischen 1984 und 1986 an 14 Bundesligaspielen teil und musste 22-jährig wegen einer Knieverletzung seine Spielerkarriere beenden. Mit 32 Jahren wurde er bei Borussia Dortmund zum jüngsten Bundesliga-Trainer aller Zeiten. Von 2000 bis 2004 trainierte er zusammen mit Rudi Völler die deutsche Nationalelf, 2004 traten beide nach dem Ausscheiden der Mannschaft in der Vorrunde der Europameisterschaft zurück.

Anton Stankowski (1906-1998)
Der Fotograf, Maler und Grafiker entwickelte in Zürich die "konstruktive Grafik", etwas später die berühmte "Gestaltungslehre". Nachdem er 1948 aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt war, arbeitete er für die "Stuttgarter Illustrierte" und gründete 1915 sein eigenes Atelier. Er unterrichtete an der Hochschule für Gestaltung in Ulm und war von 1969 bis 1973 Vorsitzender des Ausschusses für Visuelle Gestaltung der Münchner Olympiade. Sein grafisches Atelier entwickelte das Logo für die Deutsche Bank, die REWE-Gruppe und viele weitere Marken. 1983 gründete er die gemeinnützige Stankowski-Stiftung.

Olaf Thon (geb. 1966)
Der ehemalige Libero beim FC Schalke 04 und dem FC Bayern München wurde mit dem Verein dreimal Deutscher Meister, gewann einmal den UEFA Cup und zweimal den DFB Pokal. Er war Mitglied in der Fußballnationalmannschaft und spielte bei 52 Spielen mit. 1990 wurde er mit der Deutschen Nationalelf Weltmeister in Italien.

Claire Waldoff (1884-1987)
Claire Waldoff wurde am 21. Oktober 1884 als Clara Wortmann in Gelsenkirchen geboren.Sie war Sängerin in verschiedenen Genres und hatte sich selbst als Volkssängerin verstanden. Mit Olga von Roder (1886-1963) lebte sie von 1917 bis zu ihrem Tod erst in Berlin und ab 1939 in der Nähe von Bad Reichenhall als Liebespaar zusammen. Bekannt wurde sie mit ihren im Berliner Dialekt gesungenen Chansons. Auch in Revuen und Operetten war sie aufgetreten. Ihre Lieder stammten u.a. von Walter Kollo und Willi Kollo, Rudolf Nelson, Claus Clauberg, Eduard Künneke, Hans May, Harry Senger und Kurt Tucholsky, mit dem sie befreundet war. Zu ihren bekanntesten Stücken zählen "Nach meine Beene is ja janz Berlin verrückt!" und "Romanze von Wedding. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde ihr mehrfach Auftrittsverbot erteilt und nach dem Krieg endete ihre Karriere vollends, u. a. auch weil sie durch die Währungsreform verarmt war. Sie war am 22. Januar 1957 in Bad Reichenhall infolge eines Schlaganfalls verstorben. Ihre letzte Ruhestätte hatte sie auf dem Pragfriedhof Stuttgart gefunden.

Oliver Wittke (geb. 1966)
Der Diplom-Geograf und CDU-Politiker bekleidet seit 2005 das Amt des Ministers für Bau und Verkehr des Landes Nordrhein Westfalen. Er war von 1999 bis 2004 der erste direkt gewählte Oberbürgermeister von Gelsenkirchen.

Klaus-Peter Wolf (geb.1954)
Die Bücher des Schriftstellers und Drehbuchautors wurden in 22 Sprachen übersetzt. Auch für seine Filme wie "Svens Geheimnis" oder "Die Abschiebung" wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem erhielt er den Anne Frank Preis, den Erich Kästner Preis und den Deutschen Jugendvideopreis.

Wilhelm Zaisser (1893-1958)
Der Berufsoffizier trat 1919 in die KPD ein. Von 1932 bis 1936 leitete er die Militärpolitische Schule in Moskau und war als "General Gomez" als militärpolitischer Berater sowie als Kommandeur am Spanischen Bürgerkrieg beteiligt. Nach der Bekleidung zahlreicher weiterer Ämter war er ab 1959 Minister für Staatssicherheit in der DDR, 1953 wurde er im Zusammenhang mit dem Juniaufstand wegen "parteifeindlicher fraktioneller Tätigkeiten" abgesetzt und aus der Partei ausgeschlossen.