Düsseldorf: Stadtgeschichte

Düsseldorf wurde 1135 als "Dusseldorp" erstmals schriftlich bzw. urkundlich erwähnt.

Nach der Schlacht bei Worringen im Jahr 1288, bei der es den Grafen von Berg und dem Erzbistum Köln um die Vorherrschaft im Rheinland ging, wurde Düsseldorf durch Graf Adolf von Berg zur Stadt erhoben. Die Grafen von Berg waren siegreich aus dieser Schlacht hervorgegangen. Im Jahre 1303 wurde erstmals ein Bürgermeister von Düsseldorf erwähnt. Vermutlich ab 1324 wurde eine Burganlage am Rheinufer erbaut. In das gleiche Jahr fiel das kaiserliche Privileg, Rheinzoll für die Stadt erheben zu können. Für das Jahr 1358 wurde erstmals ein Rat der Stadt erwähnt und Düsseldorf war in den bergischen Landständen vertreten. Weitere Stadtprivilegien erhielt Düsseldorf 1371, darunter auch die volle Gerichtsbarkeit. Zwischen 1374 und 1377 wurde der Rheinzoll eingerichtet. Nachdem die Grafschaft Berg 1380 zum Herzogtum erhoben worden war, begann in Düsseldorf der Ausbau einer herzoglichen Burg. Im Jahr 1386 wurde die Stadt Residenz der Bergischen Herzöge. Bereits 1384 waren die Orte Bilk, Derendorf und Golzheim eingemeindet worden. Zu dieser Zeit wurde auch die Lambertuskirche zur Hallenkirche ausgebaut.

Die Eingemeindung Hamms erfolgte 1394. Im gleichen Jahr erhielt die Stadt einen neuen Mauerring. Die zweite größere Kirche entstand ab 1443 mit dem Bau der Kreuzherrenkirche. 1520 wurde Düsseldorf zur Hauptstadt der Herzogtümer Kleve, Berg und Jülich. Um 1530 wurde die Stadt von einer starken Pestepidemie heimgesucht, der zahlreiche Einwohner zum Opfer fielen, weitere Pestepidemien folgten in den Jahren 1577-1580. Im Jahr 1538 wurde damit begonnen, die Zitadelle zu erbauen und eine herzogliche Landesschule, das heutige Görres-Gymnasium wurde gegründet (1545). Ziel war es u.a., die Ausbildung von Geistlichen und Juristen zu fördern. Zu dieser Zeit hatte Düsseldorf etwa 3.000 Einwohner. Zwanzig Jahre nach der Gründung der Landesschule wurde das erste Krankenhaus der Stadt eingerichtet, zwischen 1570 und 1573 entstand das Alte Rathaus am Markt.

Im Jahre 1585 heiratete der letzte Erbprinz von Jülich-Kleve-Berg, Johann Wilhelm I. Jakobe von Baden. Die Hochzeit soll das größte Fest gewesen sein, das in Düsseldorf bis dahin stattgefunden hatte. Nach dem Tod Johann Wilhelms I. entbrannte ab 1609 zwischen Johann Sigismund von Brandenburg und Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg der Jülich-Klevische Erbfolgestreit, welcher erst 1614 mit dem Vertrag von Xanten beigelegt werden konnte. In der Folge fiel Düsseldorf mit dem Herzogtum Jülich-Berg an die Pfalzgrafen von Neuburg. In den folgenden Jahren wurde u.a. das Kapuzinerkloster gegründet (1617) und das Gymnasium vom Jesuitenorden, welcher sich ab 1619 in der Stadt angesiedelt hatte, übernommen (um 1620). Des Weiteren wurden in den 1620er Jahren die Andreaskirche und die Kapuzinerkirche erbaut. Eine erneute Pestepidemie, der um die 2.000 Menschen zum Opfer fielen, suchte die Stadt zwischen 1627 und 1629 heim. In den 1630er Jahren wurde das Klosters der Coelestinerinnen und das Karmelitessenkloster gegründet, 1651 das Franziskanerkloster in der Zitadelle, dem die Errichtung einer Kirche ab 1655 folgte. Drei Jahre später wurde der Erbprinz Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg (auch unter dem Namen Jan Wellem bekannt) geboren. Seine Regierungszeit begann ab 1679. Unter ihm wurde u.a. die Stadt erweitert, die Oper ausgebaut und eine Gemäldegalerie gegründet. Er wollte Düsseldorf zu einem repräsentativen Fürstensitz machen. Noch in seiner Regierungszeit entstand 1711 das Jan-Wellem-Denkmal. Ein Jahr später wurde die erste Synagoge der Stadt erbaut Desweiteren entstanden in seiner Regierungszeit und auch in den Jahrzehnten danach weitere Kirchen. Zwischen 1755 und 1773 wurden das Rokokoschloss und die Parkanlage in Benrath erbaut. Im siebenjährigen Krieg erlitt die Stadt durch Beschießungen schwere Schäden. 1757 wurde sie kurzeitig von den Franzosen besetzt. In den 1760er Jahren wurde u.a. das Schloss Jägerhof vollendet und die Medizinische Akademie gegründet.

Erneute Beschießungen erlitt Düsseldorf 1794, durch französische Revolutionstruppen. Dabei wurde besonders das Schloss stark beschädigt. Ein Jahr später besetzten französische Truppen die Stadt. Düsseldorf blieb bis zum Frieden von Lunéville 1801 in Besitz der Franzosen und fiel danach an Bayern. Von 1806 bis 1813 war es Hauptstadt des Großherzogtums Berg und erneut Residenzstadt. Damit fiel es wieder an Frankreich. Bis 1808 war es dem Großherzog Joachim Murat, einem Schwager Napoleons, unterstellt und ab 1808 direkt dem Großherzogtum Napoleons. Dieser hob das Feudalsystem auf, strukturierte Verwaltung und Rechtsprechung (Code Napoleon) und führte die Departementalverfassung ein. Napoleon stattete Düsseldorf im November 1811 einen Besuch ab.

Vier Jahre später fiel Düsseldorf an Preußen, war zuerst kreisfrei und wurde 1820 mit dem Landkreis Düsseldorf vereinigt. 1824 wurde die Stadt Sitz des Provinziallandtags. Ein Jahr später fand der erste Düsseldorfer Rosenmontagszug statt. In den folgenden Jahren wurden u.a. der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen gegründet (1829), sowie die Handelskammer (1831) und die heutige Köln-Düsseldorfer Rheindampfschifffahrtsgesellschaft (1836), 1846 erfolgte die Gründung der städtischen Gemäldegalerie.

Im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt einen Aufschwung, es wurde u.a. die Eisenbahn eröffnet, der Düsseldorfer Hafen zum Freihafen erklärt und es wurde ab 1840 erstmals Gasbeleuchtung in der Stadt verwendet, das städtische Gaswerk wurde 1866 in Betrieb genommen. Desweiteren wurden Fabriken eröffnet, Brücken gebaut, Kliniken eingerichtet, Parks angelegt und verschiedene Vereine gegründet. In den 1860er und 1870er Jahren starben zahlreiche Düsseldorfer an einer Cholera- und Pockenepidemie. Im Jahr 1872 wurde Düsseldorf kreisfreie Stadt, um 1880 bestand es aus 6 Stadtteilen und wurde zur Großstadt. 1891 wurde der Hauptbahnhof fertig gestellt. In den Jahren 1908/09 erfolgte die Eingemeindung der Vororte Eller, Gerresheim, Heerdt, Himmelgeist, Ludenberg, Rath, Stockum und Vennhausen.

Im Ersten Weltkrieg wurde am 8. Oktober, die etwa ein Jahr zuvor erbaute Luftschiffhalle in Golzheim von englischen Fliegern bombardiert. Aufgrund der schlechten Ernährungslage kam es ab 1917 wiederholt zu Lebensmittelkrawallen und Plünderungen. Im Jahr 1918 wurde Düsseldorf von belgischen und englischen Truppen besetzt. Ein Jahr später wurden nach Unruhen seitens der Spartakisten Freikorps eingesetzt. Zwischen 1921 und 1925 besetzten französische Truppen die Stadt, da die Reparationszahlungen nur unvollständig geleistet worden waren. Mit dem Dawes-Plan, der die Reparationszahlungen erneut regelte, endete die Besetzung.

1923 wurde das Rheinstadion gebaut, 1925 der städtische Flughafen in Lohausen eröffnet, zwei Jahre später die Flughafenbetriebsgesellschaft gegründet. Eine Eingemeindung der Orte Benrath, Garath, Hassels, Itter, Kaiserswerth, Lohausen, Reisholz und Urdenbach erfolgte 1929. Und 1933 zogen auch in Düsseldorf die Nationalsozialisten ein, erste Bücherverbrennungen "unerwünschter Literatur" fanden noch im gleichen Jahr statt. Während der so genannten "Reichskristallnacht" 1938 wurden die Synagogen niedergebrannt, jüdische Geschäfte verwüstet und jüdische Mitbürger verfolgt, acht Düsseldorfer Juden wurden dabei ermordet. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges musste auch Düsseldorf schwere Bombardierungen über sich ergehen lassen. Die ersten Bomben auf die Stadt fielen im Jahre 1940. Ein Jahr später begannen die ersten Deportationen der Düsseldorfer Juden. Bis Kriegsende war Düsseldorf durch über 240 Luftangriffe schwer beschädigt worden. Etwa 50% der Gebäude waren zerstört, 90% beschädigt.

Mitte April 1945 wurde die Stadt von US-amerikanischen Truppen besetzt. Besatzungsmacht wurde jedoch England. Diese führte 1946 die Stadtverwaltung nach englischem Vorbild ein. Düsseldorf wurde Hauptstadt von Nordrhein-Westfalen. Ab Ende der 1940er Jahre erfolgte ein Wiederaufbau der Stadt, der bis in 1960er Jahre fortgesetzt wurde. In den 1970er Jahren begann der Bau der U-Bahn und die S-Bahnstrecke vom Hauptbahnhof zum Flughafen wurde eröffnet. 1975 wurden die Orte Wittlaer, Kalkum, Angermund, Hubbelrath, Hasselbeck-Schwarzbach, Unterbach, Monheim und Baumberg eingemeindet und Düsseldorf wurde in zehn Stadtbezirke eingeteilt, die jeweils ihre eigene Bezirksvertretung erhielten. 1982 wurde der Rheinturm fertig gestellt, 1985 der umgebaute Hauptbahnhof eingeweiht und zwei Jahre später der Aquazoo im Nordpark eröffnet. Im gleichen Jahre fand zudem die Bundesgartenschau im Südpark statt. In den 1990er Jahren nahm u.a. das neue Landesstudio des WDR den Sendebetrieb auf, der erste buddhistische Tempel in Europa wurde in Oberkassel eingeweiht und die Rheinpromenade eröffnet. 1996 starben bei einem Brand im Düsseldorfer Flughafen 16 Menschen.

Die Gehry-Bauten am Hafen wurden 1999 fertig gestellt. Heute ist Düsseldorf, wie eingangs erwähnt, Wirtschafts-, Messe- und Kulturstadt.

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