Dresdner Elbtal

Das Dresdner Elbtal ist eine Kulturlandschaft, die sich im Laufe der vergangenen Jahrhunderte als ein harmonisches Miteinander von Natur und menschlicher Kultur entwickelt und größtenteils bis heute erhalten hat.
Dieses gelungene Miteinander von Mensch und Natur macht den besonderen Reiz dieser Region aus.
Das Dresner Elbtal, das im Juli 2004 von der Unesco in das Welterbe aufgenommen wurde, befindet sich vollständig auf dem Stadtgebiet Dresdens. Es beginnt am südöstlich gelegenen Dresden- Söbrigen und endet - bei einer Länge von rund 20 km - bei Dresden-Übigau nahe der westlichen Stadtgrenze. Auf seiner 33. Sitzung am 26. Juni 2009 in Sevilla/Spanien erkannten die 21 Mitglieder des Welterbekomitees der UNESCO dem Elbtal das bis dahin bestehende Prädikat des "Weltkulturerbes" ab. Für die Aberkennung stimmten 15 Mitglieder, dagegen 4 und 2 enthielten sich - damit war die erforderliche Zweidrittelmehrheit erreicht. Nach Oman ist Deutschland damit des zweite Land, dem ein Welterbetitel der UNESCO wieder aberkannt wurde! Der Grund für die Aberkennung war der Bau der Elbschlösschen Brücke! Diese Brücke war viele Jahre lang der Grund für heftigste Auseinandersetzungen in der Stadt. Der Bau war letztendlich aufgrund eines Bürgerentscheids zustende gekommen. Der 336 m lange 24 m breite und 181 Mio. Euro teure Bau wurde am 26. August 2013 dem Verkehr übergeben.

Es ist nahezu einmalig in Europa, wie stark die Flusslandschaft - u.a. mit den ausgedehnten Auen und Elbwiesen - innerhalb einer Großstadt erhalten geblieben ist - und die Natur sogar bis in die Stadt hinein spürbar und erlebbar macht. Mittlerweile sind die Elbwiesen, die Altarme, die Flussauen und die Pillnitzer Elbinsel Landschafts - und Naturschutzzonen. Unter Naturschutz stehen weiterhin die Wälder an den felsigen Steilhängen sowie in den Bachtälern im Gebiet von Pillnitz.

Das zahlreiche und einmalige kulturelle Erbe Dresdens wird bei Goruma unter den Sehenswürdigkeiten von Dresden ausführlich und reich bebildert beschrieben. An dieser Stelle werden vor allem die Kultur- und Baudenkmäler innerhalb des Dresdner Elbtals als ehemalige Unesco-Welterbestätte dargestellt:

Schloss Übigau
Das im Nordwesten von Dresden direkt an der Elbe befindliche Schloss war früher das Lustschloss der Reichsgrafen Jacob Heinrich von Flemming (1667-1728). Aber auch August der Starke hielt sich hier gerne auf, er erwarb das Schloss sogar bereits kurz vor seiner Fertigstellung. Das Schloss wurde zwischen 1724 und 1726 durch den in Stralsund geborenen und in dresden verstorbenen Johann Friedrich Nilsson Eosander Freiherr von Göthe (1669-1728) errichtet. Eosander zählt zu den bedeutenden deutschen Baumeistern des Spätbarocks. Derzeit ist das in Privatbesitz befindliche Gebäude leider stark renovierungsbedürftig.

Japanisches Palais
Das Japanische Palais befindet sich auf der Neustädter Elbseite - gegenüber dem barocken Dresden. Man erkennt den wuchtig wirkenden Bau an seinem geschwungenem Dach , der ihm auch seinen Namen eingebracht hat. Zur Elbe hin befindet sich ein sehr schöner Barock-Garten. Errichtet wurde das Gebäude ab 1715 für den Graf Heinrich von Flemming, einem Günstling des Kurfürsten Friedrich August I. (der Starke), der als Friedrich August II gleichzeitig König von Polen war. Bis 1716 wurde es an den holländischen Gesandten v. Craneborg vermietet, woher der ursprüngliche Name "Holländischer Palais" stammte. Und im Jahr 1722 wurde es vom Kurfürsten erworben, der in dem Gebäude sein ostasiatisches und Meißner Porzellan verwahrte. Von 1727 bis 1733 wurde der Plais zu einer "vierflügelanlage" mit der besonderen Dachform. Wegen dersasiatisch anmutenden Dachs erhielt der Palais seinen heutigen Namen. Nach Umbauten in den Jahren zwischen 1834 und 1836 wurden in dem Gebäude bis 1876 die Porzellansammlung, bis 1877 das Münzkabinett, bis 1887 die Skulpturensammlung untergebracht. In den Jahren 1884/1885 erfolgte durch Gottfried Semper ein erneuter Umbau. Und in den Jahren 1925 bis 1935 gab es einen nochmaligen Umbau für die "Sächsische Landesbibliothek", die hier bis 1945 ihren Sitz hatte. Die starken Bombenschäden vom Februar 1945 wurden in den Jahren 1951 bis 1987 nach und nach beseitigt. Seit dem Jahr 1953 befinden sich in dem Gebäude das Landesmuseum für Vorgeschichte und das Museum für Völkerkunde.

Semperoper
Die Semperoper ist das Opernhaus der Sächsische Staatsoper Dresden. In ihr ist die traditionsreiche Sächsische Staatskapapelle Dresden beheimat. Der erste Bau war ein von Gottfried Semper (1803-1879) in den Jahren 1838 bis 1841 errichtetes königliches Hoftheater. Das Bauwerk brannte aber am 21. September 1869 ab. Nach der Errichung eines Interimsbaus. Wenig später plante Semper ein neues Gebäude, das unter der Leitung seines Sohnes Manfred (1838-1913) am heutigen Theaterplatz in den Jahren 1871 bis 1878 errichtet wurde. dieser Prachtbau wurde in der Nacht des 13. Februar 1945 auch ein Opfer bei der Bombardierung der Stadt. Nach Sicherungsarbeiten nach dem Krieg begann unter der Leitung des DDR-Stararchitekten Wolfgang Hänsch (geb. 1929) am 24. Juni 1977 die Grundsteinlegung zum Wiederaufbau des Gebäudes. Bis auf wenige Änderungen - wie die Reduzierung des Zuschauer auf 1.300 Plätze - wurde der Bau nach den alten Plänen errichtet. Vierzig Jahre nach ihrer Zerstörung wurde die Oper am 13. Februar 1985 mit der Aufführung des "Freischütz" wieder eröffnet. Nach der Wende erhielt die Semperoper den offiziellen Namen "Sächsische Staatsoper Dresden"

Brühlsche Terrasse
Die Brühlsche Terrasse ist eine barocke Terrassenanlage mit einer Länge von ca. 500 m, die sich auf einer Höhe von bis zu 10 m an der Elbe zwischen der Augustus- und Carolabrücke befindet. Ursprünglich war die Brühlsche Terrasse Teil der Dresdner Festungsanlage. Graf von Brühl - der Premierminister des Kurfürsten und Königs von Polen Friedrich August II. - in Polen Friedrich August III. (1700-1763) - ließ durch Johann Christoph Knöffel die so genannten Brühlschen Herrlichkeiten errichten. Zu diesen Prunkstücken Dresdner Barockkunst gehörten neben der Brühlschen Terrasse die 1887 für den Neubau der Kunstakademie abgerissene Brühlsche Galerie, die 1897 abgerissene Brühlsche Bibliothek, das 2. Belvedere, das 1749 errichtet und 1759 durch den Preußenkönig Friedrich II. zerstört wurde. Das letzte - das 4. Belverdere wurde 1842 errichtet und 1945 durch Bomben zerstört. Das Brühlsche Palais wurde um 1900 abgetragen und an seiner Stelle das Ständehaus errichtet und der Brühlsche Garten wurde ab 1739 als Französischer Garten angelegt. Heutzutage ist der Brühlsche Garten die Bezeichnung der Ostseite der Brühlschen Terrasse am Platzrt des ehemaligen Belvederes.

Waldschlösschen
Das Waldschlösschen ist ein größeres Areal im Stadtteil Desden-Radeberger Vorstadt. Auf dem Areal befinden sich neben zahlreichen Investorenbauten zwei interessante Bauten sowie der berümte Waldschlösschenblick. Hier wird mittlerweile an der "Wlaschlösschenbtrücke" gebaut, die infolge eines Bürgerentscheids errichtet wird und von Natürschützen und der UNESCO stark kritisiert wird. Die UNESCO droht sogar damit, dem Elbtal die Eintrag als Weltkulturerbe rückgängig zu machen! Das Jagdhaus Waldschlösschen wurde durch den Grafen Marcoloni-Ferretti - einem Kammerherrn von Kurfürst Friedrich August III. (1750-1827) - als neugotisches Jagdhaus in Auftrag gegeben. Der Bau erfolgte von 1785 von 1790 unter der Leitung von Johann Daniel Schade. Ab 1829 wurde das Jagdhaus zu einer Schankwirtschaft umgewidmet. Mittlerweile steht das auf einer kleinen Anhöhe stehende und recht sanierungsbedürftige Gebäude leer und sucht einen Käufer

Brauhaus am Waldschlösschen
Im Jahr 1836 wurde das Gelände von dem kurz vorher gegründeten Aktienverein der Societätsbrauerei zu Dresden aufgekauft und vom ihm dort eine Brauerei errichtet. Sie wurde am 26. März 1838 feierlich eingeweiht . Das der Brauerei angeschlossene Lokal mit seinem Biergarten wurde bis heute zu einem beliebten gastronomischen Anziehungspunkt Dresdens. es liegt direkt neben einem Kinokomplex und gegenüber neueren Investorenbauten.

Waldschösschenblick, Waldschlösschenwiese

Einen besonderen Reiz bietet der Blick von dem Areal auf die rechts-elbische Verbreiterung des Elbtals und den auf das Panorama der etwas entfernt liegenden Stadt - mit der wieder errichteten Frauenkirche. Die Waldschlösschenwiese gehört zu den Dresdner Elbwiesen. Durch den Bau der Waldschlösschen-Brücke ging jedoch ein Teil ihrer Fläche verloren. Es sei erwähnt, dass sich in der Bombennacht vom 13. auf den 14. Februar 1845 viele Dresdner auf die Elbwiesen geflüchtet hatten, dort aber auch den Angriffen mit Brandbomben und Bordgeschützen der alliierten Flugzeuge ausgesetzt waren.

Max Planck Institut

Das Max Planck Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik wurde im jahr 1998 gegründet und ist eines der 78 Institute der Max Planck-Gesellschaft. Das Institut befindet sich in der Pfortenhauerstr. 108 in 01307 Dresden. Das Institut befindet sich in einem eindrucksvollen futuristisch anmutenden Gebäude, das von den Architekten Heikkinen-Komonen Architects, Helsinki & HENN Architekten München geplant wurde.

Historische Dorfkerne
Die Ortszentren bzw. Ortskerne vieler früher selbstständigen Orte erinnern bis heute an ihre ursrüngliche Nutzung -besonders durch Handwerker, Landwirte, Weinbauern oder Fluss-Fischer. Die meisten dieser Dorfkerne wurden liebevoll saniert und sind heute ein Hort von Künstlern, Kleingewerbe und ein besonderes soziales Miteinander - auch in Form von Volksfesten. Die Dorkerne liefern u.a. einem Beweis für eine gelungene sanfte Stadtentwicklung in diesen geschützten Bereichen von Dresden. Beispiele derartiger Dofkerne sind:

    • Dorfkern Söbringen
    • Dorfkern Oberpoyritz
    • Dorfkern Pillnitz
    • Dorfkern Hosterwitz
    • Dorfkern Laubegast
    • Dorfkern Niederpoyritz
    • Dorfkern Wachwitz
    • Dorfkern Loschwitz
    • Dorfkern Übigau
    • Dorfkern Mickten

Elbe und Elbsandsteingebirge

Das Dresdner Elbtal gehört zu dem rund 45 km langen und etwa 10 km breiten Elbtalkessel. Der Elbtalkessel reicht etwa von Pirna bis Meißen und ist geologisch gesehen eine Bruchzone. Ab Meißen fließt die insgesamt rund 1.090 km lange Elbe dann eine Weile durch die Urstromtäler - Schmelzwasserrinnen, die von früheren Eiszeiten herrühren.
Die Elbe entspringt auf der Schneekoppe in einer Höhe von rund 1.380 m im tschechisch-polnischen Grenzgebiet des Riesengebirges in der Nähe des (Ski)Ortes Spindlermühlen. Ihre Mündung in die Nordsee befindet sich bei Cuxhafen in Schleswig Holstein.
Bis Hamburg ist die Elbe eine Binnenwasserstraße, ab hier bis zur Nordsee gelten die internalen Regeln der Kollisions Verhütungs Regeln. Schiffbar ist die Elbe ab dem tchechischen Ort Pardubice - ca. 100 km östlich von Prag gelegen.

Elbsandsteingebirge
Das bekannte Elbsandsteingebirge erstreckt sich von Pirna - ca. 25 km südöstlich von Dresden gelegen - bis zum tschechischen Děčín auf beiden Seiten der Elbe. Auf deutscher Seite wird das Mittelgebirge als Sächsische Schweiz und auf tschechischer Seite als Böhmische Schweiz bezeichnet. Der höchste Berg auf deutscher Seite ist mit einer Höhe von 562 m der "Große Zschirnstein" und auf tschechischer Seite der 723 m hohe "Hohe Schneeberg (Děčínský Sněžník)". Insgesamt erstreckt sich das Elbsandsteingebirge über eine Fläche von 700 km². In Deutschland liegen die Großstädte Dresden, Magdeburg und Hamburg an diesem Fluss.

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