Amman: Stadtgeschichte

Frühe Besiedlungen

Durch die ganze wechselvolle Geschichte Ammans hindurch war die Stadt immer wieder von verschiedenen Zivilisationen bewohnt. Die erste ist während der Neolithischen Periode (Neusteinzeit) um 6500 v.Chr. auszumachen. Archäologische Entdeckungen in Ain Ghazal, östlich von Amman, zeigten Beweise über eines längst vergangenen Siedlungsleben hinaus, auch ein Vorhandensein künstlerischer Arbeiten auf, die auf eine damals ansässige kulturell weit entwickelte Bevölkerung verwiesen.

Im 13. Jahrhundert v. Chr. wurde die biblische Siedlung Amman Rabbath-Ammon bzw. Rabat-Amon genannt und war Hauptstadt der Ammoniter, eines alttestamentarischen Stammes, der Jahrhunderte lang die Israeliten bekämpfte, bis sie indes unter das Joch der Assyrer, später der Perser und noch später unter das Joch der Griechen kamen: Ptolemäus II. Philadelphos (308-246 v. Chr.), der hellenistische Herrscher von Ägypten, nannte die Siedlung Philadelphia. Es sei erwähnt, dass Ptolemäus mit seiner Schwester Arsinoe II. verheiratet war.

Amman: Teil der Dekapolis

Nachdem die Stadt bis zum Jahre 106 Teil des Königreiches der Nabatäer gewesen war, kam sie nun unter römische Kontrolle und wurde auch Teil der Dekapolis, jener zehn Städte, die alle einen gewissen Grad der Autonomie und der Selbstverwaltung erhielten. Unter der Ära der Imperatores Romani entwickelte sich Amman zu einem großen Handelszentrum.

Im Jahre 324 wurde das Christentum nach der Anerkennung durch Konstantin dem Großen (280-337) zur Religion des Römischen Reiches, und Philadelphia am Beginn der Byzantinischen Ära zum Sitz eines Bistums. Eine der Kirchen aus dieser Zeit kann noch auf der Zitadelle gesehen werden, es ist die Byzantinische Basilika.

In der Ghassanischen Ära wurde die Stadt dann Amman genannt und erblühte unter den Kalifen der Omajjaden (in Damaskus) und der Abbasiden (in Bagdad). Allerdings wurde die Stadt zehnmal durch Erdbeben und andere Naturkatastrophen zerstört, so dass sie bis 1887 ein kleines Dorf voller Ruinen blieb.

Der Aufstieg Ammans

Die große Änderung setzte ein, als sich der osmanische Sultan dazu entschied, die Hejaz-Bahnstrecke zu errichten, durch die Damaskus mit Medina verbunden wurde. Dies diente der jährlichen islamischen Pilgerfahrt (Haj) wie auch dem Handel; Amman wurde ein Haupthaltepunkt dieser Strecke und erhielt seine kommerzielle Bedeutung zurück. Im Jahre 1921 wählte König Abdullah I. Amman zunächst zum Regierungssitz für seinen jungen Staat, das Emirat von Transjordanien, und später zur Hauptstadt des Haschimitischen Königreiches von Jordanien.

Bis 1948 blieb Amman eine Kleinstadt, doch dann expandierte die Bevölkerung schlagartig, als Tausende von Flüchtlingen infolge des israelischen Unabhängigkeitskrieges in die Stadt kamen. Seit 1952 ist die Stadtentwicklung unbeschreiblich schnell gewesen. Sie spielte sich unter der Herrschaft zweier Haschimitischer Könige ab. Die Stadtbevölkerung stieg unaufhörlich; Flüchtlinge aus Palästina und dem Irak strömten in die jordanische Hauptstadt, die in den letzten 10 Jahren eine gewaltige Bauaktivität erlebt hat: Neue Gebäude innerhalb der Stadt wurden in großer Anzahl errichtet und neue Distrikte entstanden v.a. im westlichen Teil der Stadt.

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