Türkei: UNESCO-Welterbestätten

Historische Bereiche von Istanbul (1985)

Istanbul war die Hauptstadt von drei großen Reichen, dem oströmischen Reich - da hieß die Stadt Byzanz, dem byzantinischen Reich - da hieß die Stadt Konstantinopel und dem osmanischen Reich - heutzutage heißt die Stadt Istanbul. Istanbul liegt am Bosporus, auf der einen Seite gehört sie zu Europa, auf der anderen Siete des Bosperus gehört sie zu Asien.
Hier sind asiatische und europäische Kulturen eng miteinander verwoben.

Zum Welterbe in Istanbul gehören vier Zonen:
-der archäologische Park der Halbinsel,
-das Süleyman-Viertel,
-das Zeyrek-Viertel und
-der Bereich entlang der Stadtmauer.

Die Hagia Sophia steht am Ende der Halbinsel von Istanbul und stammt aus dem 6. Jahrhundert.
Es ist ein Bauwerk, das als Kuppelbasilika errichtet wurde. Sie war die Hauptkirche des Byzantinischen Reiches und galt als der religiöse Mittelpunkt der orthodoxen Kirche. Auch die Römer konnten schon Kuppelbauten errichten, aber das Besondere an der Hagia Sophia ist, dass sie auf vier Pfeilern ruht und so wirkt , als schwebe sie. Die Spannweite der Kuppel beträgt ca.32 m und die Höhe beträgt 55 m. Mit folgenden Worten soll das phantastische Bauwerk eingeweiht worden sein:
"Ruhm und Ehre dem Allerhöchsten, der mich für würdig hielt, ein solches Werk zu vollenden. Salomo, ich habe Dich übertroffen".

Fast alle byzantinischen Herrscher wurden in der Hagia Sophia gekrönt. Die Kuppel allerdings machte häufig Probleme, so stürzte nach Erdbeben in den Jahren 989 und 1346 Teile des Kuppeldaches ein, und die Kuppel musste durch Stützpfeiler stabilisiert werden.

Das vergoldete Dach des Baus wurde von muslimischen Eroberern geplündert. Auch die Mosaike, die vermurlich Menschen und Tieren darstellten, wurden nach dem Bilderstreit in den Jahren nach 729 vernichtet. Geblieben sind wertvolle Mosaike auf den Galerien, die Jesus als Weltenrichter noch fragmenthaft darstellen und eine Figurengruppe, in der Jesus als Pantokrator (Gott gleich) dargestellt wird. Weiterhin gibt es ein Mosaik von der Jungfrau Maria mit Kind und dem damaligen Kaiser.

Im Jahr 1453 wird die Kirche zu einer Moschee, und viele Kunstwerke wurden zerstört oder fielen Plünderern in die Hände. Später wurden Wandgemälde übermalt oder zerstört, weil religiöse Fanatiker keine Bildnisse von Lebewesen haben wollten. Auch die Glocken wurden abgerissen, und so gibt es nur noch eine der wohl 12 Glocken aus damaligen Zeiten, die die Plünderungen und Zerstörung überdauerte; sie steht im Waffenmuseum.
In dem Topkapı-Palast hatten jahrhundertelang die Sultane ihren Wohn- und Regierungssitz, zusätzlich war dort auch das Verwaltungszentrum des osmanischen Reiches untergebracht.

Im Jahre 1453 wurde mit dem Bau des Palastes begonnen, und man überbaute einige Bauten des Mangana-Palastes. Die einzelnen Gebäude sind über einen großen Garten verstreut. Die Fläche des riesigen Palastes beträgt fast 0,7 km² und ist damit eine eigene Stadt in der Stadt, errichtet an der Spitze einer Halbinsel. Der Palast hat vier unterschiedlich gestaltete Höfe, wobei der dritte Hof nur mit Erlaubnis betreten werden durfte und der vierte Hof waren Parkanlagen, und die Räume waren unglaublich teuer und mit edlem Material ausgestattet. Sie zeugen von dem unermesslichen Reichtum der Herrscher.

Im Volk glaubt man, dass die Yerebatan-Zisterne ein versunkener Palast ist! Das Fassungsvermögen der Basilikazisterne für Wasser beträgt ca. 100.000 000 m³. Die Zisterne hat eine Fläche von fast 10000 m². Sie ist unterirdisch und die Decke der gesamten Zisterne wird von zahlreichen Marmorsäulen getragen. Der besser erhaltene Teil der Zisterne wird von zwölf korinthischen Säulenreihen gestützt, die eine Höhe von 9 m haben. Kaiser Konstantin erbaute sie im 4. Jahrhundert und im 6. Jahrhundert wurde der Speicher erweitert, um damit die Wasserversorgung der Stadt sicher zustellen. Die Säulen sind Ornamenten tragen seit über 1500 Jahren die Decke der Zisterne. In der südwestlichen Ecke der Zisterne befinden sich zwei auf dem Kopf stehende römische Medusenköpfe, die als Sockel verwendet werden.

Das Hippodrom, im Archäologischen Park, war die ehemalige Pferderennbahn im byzantinischen Reich. Sie wurde im Jahr 324 von Kaiser Konstantin errichtet, als er den Regierungssitz von Rom nach Byzanz – dann umbenannte in „Konstantinopel“ - verlegte. Heute befindet sich dort der Sultanahmet-Platz. Die Nähe der Paläste war für den Standort entscheidend. Von dem Hippodrom sind nur einige wenige Reste übrig geblieben.

Mitten im Hippodrom stand der aus Delphi erbeutete Opferaltar von Plataiai, der im 5. Jahrhundert n. Chr. erbaut worden war. Das Kunstwerk wurde beim vierten Kreuzzug zu einem großen Teil zerstört, und es verblieb nur eine geschlungene Säule. Kaiser Theodosius I. brachte ins Hippodrom Obelisken aus Ägypten. Zu sehen ist heute nur eine ca. 20 m hohe freistehende, sich nach oben verjüngende Säule.

Ihr Marmorsockel ist reich mit römischen und griechischen Inschriften und Bildern aus den byzantinischen Herrscherfamilien verziert. Es sind technische Darstellung an der Ostseite des Obelisken zu sehen.

Das zweistöckige Aquädukt von Valens, im Süleyman-Viertel, versorgte die Stadt mit Wasser. Die Höhe der einzelnen Bögen ist unterschiedlich, so hat der höchste Bogen eine Höhe von fast 27 m, während der niedrigtse nur ca. 18 m hoch ist. Das Aquädukt verband die beiden Hügeln Fatih und Eminönü.

Kaiser Konstantin der Große ließ es während seiner Regierungszeit erbauen, aber es wurde erst im Jahr 378 unter der Herrschaft von Kaiser Valens vollendet. Über das Aquädukt wurde das von Alibeyköy kommende Wasser an die gesamte Stadt verteilt.

Im Stadtteil Fatih liegt der vierte geschützte Bereich von Istanbul, er ist von der alten Stadtmauer umgeben. Gebaut wurde die Mauer im 5. Jahrhundert von Theodosius II. Sie ist in den Seemauer- und Landmauerteil gegliedert. Von der Seemauer sind nur Reste erhalten. Sie reichte von der Serailspitze bis zur Landmauer. Ihre Länge betrug ca. 8,5 km und auf ihr thronten über 100 Türme.

Der Landmauerteil ist ca. 7 km lang und reicht vom Marmarameer bis zum Goldenen Horn. Sie hat drei Schutzzonen, die Hauptmauer mit fast 5 m Dicke und einer Höhe von 11 m, die Vormauer mit einer Höhe von ca. 8 m und den Graben mit einer Tiefe von ca. 7 m. Auf den Mauern befinden sich zahlreiche Türme.

Die Zeyrek-Moschee ist eine aus drei verbundenen ehemaligen orthodoxen Kirchen Anlage. Sie entstand in den Jahren 1118-1143 und wurde als Grananlage erbaut. Es ist eine vielkuppelige Anlage, der Mazedonischen Schule. Die Schutzikone Konstantinopels, genannt die Hodegetria, wird hier seit dem 13. Jahrhundert aufbewahrt.

Die in Europa genannte Blaue Moschee heißt in der Türkei Sultan-Ahmed-Moschee und ist die Hauptmoschee in Istanbul. Die Kuppel und einige Außenmauern sind mit blauen Fliesen verziert. Sie wurde im Jahr 1616 fertig gestellt. Ihre Architektur ist ein rein osmanischen Stil. Die Befliesung im unteren Teil der Moschee sind wesentlich wertvoller als die obere Fliesenverkleidung, denn sie stammt aus der Blütezeit der Iznik-Fayencen (in der Stadt Iznik hergestellte Fliesen, die sehr wertvoll sind). Es sind Pflanzenmotive, gehalten in Grün- und Blautönen, während im Inneren die Farbe altrosa bevorzugt wurde. Die Moschee hat 6 Minarette. Diese sechs Minarette sollen einer Legende nach ein Hörfehler des Architekten gewesen sein, denn eigentlich sollte ein einziges Minarett vergoldet werden. Im Türkischen klingen Gold und die Zahl sechs aber sehr ähnlich.

Die historischen Bereiche von Istanbul wurden im Jahr 1985 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen

Nationalpark Göreme und Felsendenkmäler von Kappadokien (1985)

Im Canyon des türkischen Hochlands befindet sich eine Vulkanlandschaft mit zahlreichen Gebilden, die wie Kegel, Kamine, Türme anmuten und man entdeckt noch viele andere Formen.

Diese reichhaltigen Formationen hat die Natur durch Wind- und Wassereinfluss geschaffen. Im Gestein sind Höhlen, Einbuchtungen und Spalten. In diese Landschaft haben Mönche unterirdisch wundervoll geschmückte Klöster und Kirchen gebaut. Der Nationalpark Göreme und die Felsendenkmäler von Kappadokien wurden im Jahr 1985 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten und -naturerbestätten aufgenommen.

Achtung
In dem in der Umgebung der Felsendenkmäler von Kappadokien liegenden Dorf Tuzkoy in Zentralanatolien gibt es eine enorme Anzahl an Krebs-Erkrankungen mit dem Mesotheliom.

Man vermutet, dass die Menschen dünnste Fasern des dort vorkommenden Fasermineral Erionit einatmen. Das Risiko, an dieser Krebsart zu erkranken ist bis zu 800 mal höher als das in der "Normalbevölkerung". Bereits 2004 wurde das Dorf von den türkischen Behörden als sehr gefährlich eingestuft. Nachdem bereits 250 Familien das Dorf verlassen haben, sollen jetzt auch die restlichen 2.350 Bewohner umgesiedelt werden. Der Tumor tritt besonders häufig im Brustfell, dem Herzbeutel und dem Bauchfell auf.

Als Grund wird vermutet, dass die Bewohner kleinste Fasern von Erionit einatmen, das in dem Gestein vorkommt, mit dem sie ihre Häuser bauen.

Erionit gibt es auch in anderen Regionen der Welt im Erdboden, aber hier in der Türkei befindet es sich jedochsehr dicht unter der Oberfläche. Das Mineral wird auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als hochgradig krebserregend eingestuft. Es tritt allerdings örtlich sehr begrenzt auf - wenige Kilometer von Tuzkoy entfernt besteht daher kaum noch eine Erkrankungsgefahr.

Große Moschee und Krankenhaus von Divrigi (1985)

Die Stadt Divriği liegt in Zentralanatolien in der Provinz Sivas am Fluss Çaltı Suyu. Die zweischiffige, seldschukische Divriği-Moschee mit integriertem Krankenhaus, dem Haus der Heilung, wurde in den Jahren 1228 bis 1229 erbaut. Die Anlage liegt auf einem Plateau. Bei beiden Gebäuden wurden zum Bau beige Steine verwendet.

Die Gebäude sind mit außergewöhnlichen Schnitzereien und Ornamenten ausgestattet. Das Hauptportal der Moschee ist durch die reichhaltigen Steinmetzarbeiten etwas ganz Besonderes. Vier unterschiedlich gestaltete Tore, mit Gravuren und Ornamenten versehen, erlauben den Zutritt zu der Anlage. Die große Moschee und das Krankenhaus von Divrigi wurden im Jahr 1985 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen

Ruinen von Hattusa (1986)

Die Stadt Hattuša war die Hauptstadt des Hethiter-Reiches im Hochland des Kızılırmak. Neben den Ruinen des Stadtareals ist auch das nahe gelegene Felsheiligtum Yazılıkaya, in dem die „Götterprozession“ dargestellt wird, wurden die Ruinen der alten Hethiter-Stadt ausgegraben.

In weiteren Grabungskampagnen 1907 sowie 1911/12 wurden an die zehntausend Tontafelfragmente mit zahlreichen in Keilschrift verfasste Inschriften geborgen. Man fand einen Friedensvertrag zwischen Ägypten mit Ramses II. und Hatti Hattušili III. in akkadischer Sprache verfasst.

Es ist der erste Friedensvertrag in der Welt. Man fand Reste einer Befestigungsmauer und man vermutet noch Königsgrabstätten, die noch geborgen und erforscht werden müssen.
Besiedelt war das Gebiet wohl schon vor 8000 Jahren und 2000 Jahre v. Chr. wurde hier ein assyrischer Handelsort gegründet, die zum Transport nach Anatolien und Mesopotamien ihrer Waren Esel einsetzten. Um 1700 v. Chr. muss es in der Stadt Hattuscha verheerend gebrannt haben. Überlieferungen in Keilschrift beschreiben diese Katastrophe, aber die Stadt wurde wieder aufgebaut und wurde sogar Residenzstadt der Hethiter. Viele Ruinen von Tempeln, verzierten Stadttoren, Werkstätten und Wohnviertel wurden ausgegraben. Man fand Speiisereste und konnte an Hand dessen, das damalige Leben der Menschen nachvollziehen.
Die Ruinen von Hattusa wurden im Jahr 1986 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen

Monumentalgrabstätte auf dem Nemrut Dag (1987)

Dieser eindrucksvolle Ort liegt auf einem Gipfelplateau des 2150 m hohen Nemrut Dag im Taurusgebirge im Südosten des Landes.

Man findet dort das 50 m Grabmal auf einer Felsenhalde von Antiochos I., der von 69–36 v. Chr. lebte. Diesen Hügel zu betreten ist verboten. Er ist von drei Terrassen umgeben. Die Nordterrasse des Gipfels diente den ankommenden Pilger als Versammlungsort.

Auf der Westterrasse stehen 5 kopflose Statuen, die die griechischen Hauptgötter wie z. B. Tyche als Göttin des Schicksals, Zeus als Schöpfergott und Apollon als Gott des Lichtes u. a. darstellen sollen. Weiterhin findet man hier das so genannte „Löwenhoroskop“, auf dem die Sternenkonstellation am 7. Juli 62 v. Chr. zu sehen ist.

Die ehemals 8 bis zu 10 m hohen Statuen sind durch Klima, Menschen und Naturereignisse beschädigt worden, die Köpfe der Statuen liegen abgebrochen oder abgeschlagen am Boden. Die Monumentalgrabstätte auf dem Nemrut Dag wurden im Jahr 1987 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.

Ruinen von Xanthos mit dem Heiligtum der Latona (1988)

Xanthos und Letoon liegen ca. 35 km südöstlich von Fethiye.Xanthos ist eine antike Stadt mit sehr vielen lykischen Denkmälern wie Grabstätten, Pfeilergräber und Sarkophage, die reich mit Reliefs und Skulpturen geschmückt sind. Die Lykier, ein Seevolk, eroberten ca. 1200 Jahre v. Chr. das Hethiter-Reich. In Xanthos verschmelzen lykische und griechische Traditionen. Diese beiden Einflüsse machen sich im Besonderen bei der Erbauung von Grabstätten bemerkbar. Herodes schildert im Jahr 545 v. Chr. den Kampf der Lykier gegen den persischen Feldherrn, indem sie sich die Lykier in ihrer Stadt verschanzten und sie selber anzündeten und nieder brannten. Im Jahr 333 v. Chr. eroberte Alexander der Große die Stadt, dabei blühte der Handel in der Stadt und die Bürger wurden wohlhabend. Aber im Jahr 42 v. Chr. brannten die Lykier ihre Stadt abermals nieder, um sie nicht den Römern zu überlassen. Im ältesten Teil der Stadt sind noch die Reste eines kleinen Tempels und der ehemaligen Festungsmauer mit einem byzantinischen Kloster, zu sehen. Das später errichtete römische Theater bezieht die lykischen Grabpfeiler in ihren Bau mit ein. Etwas außerhalb des Ruinenbereiches befindet sich die lykische Nekropole.

Aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. stammt das Nereiden-Monument. Seine Reste sind in ein Londoner Museum gebracht worden und dort rekonstruiertDas Grabmal befand sich in Nähe des südlichen Eingangs zur Stadt. Es war wie ein ionischer, auf einem Sockel stehender Tempel errichtet, an dessen Epistyl viele Jagdszenen, Reliefs und Kamfdarstellungen abgebildet sind. An diesem Grabmal fand man die längsten lykische Inschrift, die auf 250 Zeilen den Sieg über die Athener im Jahr 429 v. Chr. beschreibt und verherrlicht. Weiterhin gibt es ein Doppelgrab, der oben liegende Sarkophag zeigt ein lykisches Haus, das aus Holz gebaut war und ein Giebeldach hat. Der mit Jagdszenen geschmückte Sarkophags der Tänzerinnen liegt an der östlichen Stadtmauer. Die Ruinen von Xanthos mit dem Heiligtum der Latonawurden im Jahr 1988 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen

Antike Stadt Hierapolis-Pamukkale (1988)

Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. wurde die Stadt als Heilbad gegründet. In früheren Zeiten wurde sie Hierapolis genannt und wurde im Jahre 133 der römischen Provinz Asia zugeordnet. Erst später erhielt der Ort den Namen Pamukkale. Marmorkapitelle zeugen noch von der Bedeutung Hierapolis, so war der Ort der Mittelpunkt des Kybelekultes. Dieser Kult verehrte die Mutter Erde, der sicherlich durch die warmen Quellen gerade hier entstanden ist. Das einstige Nymphäum muss sehr groß und bedeutend gewesen sein, die Ruinen lassen dies erahnen. Weiterhin ist dort das am besten erhaltene alte Theater des Landes. Auch aus christlicher Zeit gibt es noch Bauwerke wie die Kathedrale und kleinere Kirchen.

Wie ein Wunder aus Tausend und einer Nacht wirken die weißen Terrassen von Pamukkale. An der geologischen Bruchzone entspringen zahlreiche warme Quellen, deren Temperatur ca. 36° C beträgt. Sie brachten Mineralien mit und beim Verdunsten des Wassers setzte sich weißer Kalksinter an. Es ist eine irreale Landschaft, geprägt durch versteinerte Wälder, Wasserfälle und kleine Seen, die sich auf den weißen Terrassen ein Bett gegraben haben. An diesem verwunschenem Ort wurde Überlieferungen nach im Jahr 87 n. Chr. der Apostel Philippus gekreuzigt.
Die antike Stadt Hierapolis-Pamukkale wurde im Jahr 1988 in die Liste der UNESCO-Weltkultur- und -naturerbestätten aufgenommen.

Altstadt von Safranbolu (1994)

Safranbolu ist eine Kleinstadt in der Provinz Karabük, erbaut auf einem Felssporn zwischen den Schluchten des Isfendiyargebirges. Es liegt ca. 300 km nordöstlich von Istanbul und etwa 30 km vom Schwarzen Meer entfernt. In der Altstadt sind viele mittelalterliche, osmanische Bauten wie z. B.eigentümliche Fachwerkhäuser erhalten geblieben. Die Stadt war über 700 Jahre ein Anlaufspunkt für die Handelskarawanen von Ost nach West. Man findet aus dem frühen 14. Jahrhundert noch vollständig erhalten das Alte Bad, die Süleyman-Pascha Medresse (religiöse Hochschule) und die Alte Moschee. Die Altstadt von Safranbolu wurde im Jahr 1994 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen

Archäologische Stätte von Troja (1998)

Die ehemalige Stadt Troja liegt auf dem Hügel Hisarlık an den Dardanellen, obwohl die Historiker nicht sicher sind, dass dieser Ort tatsächlich Troja ist, an dem in Homers Ilias der Trojanischen Krieg beschrieben und berühmt wurde. Jedenfalls ist dies der Ort, von dem aus der Zugang zum Schwarzen Meer kontrolliert wurde. Durch die Zölle wurde die Stadt reich. Schliemann entdeckte im Jahr 1791 das sagenumwobene Troja. Der Schatz des Priamos (es wurden fast 8000 Gegenstände aus Edelmetall gefunden). Heute ist der Schatz des Priamos in Russland) gilt als einer der wichtigsten Funde Schliemanns. Ob es tatsächlich des Schatz des Priamos ist, wird in Frage gestellt, denn archäologische Untersuchungen datieren das Alter des Schatzes auf wesentlich älter als Schliemann angegeben hat. Troja war circa 3000 Jahre v. Chr. schon besiedelt, wie Funde aus dieser Zeit das beweisen. Schliemanns Ausgrabungen betrafen vor allen die Untersuchungen derAkropolis in der Oberstadt von Troja. Die Unterstadt wurde erst im letzten Jahrhundert genauer untersucht. Abschließende eindeutige Zuordnungen auf das Alter u.ä. und Ergebnisse sind noch nicht vorhanden. Die archäologische Stätte von Troja wurden im Jahr 1998 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen

Selimiye-Moschee in Edirne (2011)

Die Selimiye-Moschee (Edirne Selimiye Camii) befindet sich in Edirne, der westlichsten Großstadt der Türkei. Mit dem Bau der Moschee wurde während der Regierungszeit von Sultan Selim II. (1524-1574) durch seinen Baumeister Sinan (1490-1588) im Jahr 1569 begonnen und 1575 - nach dem Tod des Sultans - vollendet. Die Moschee gilt als ein Meisterwerk der osmanischen Architektur. Die Moschee befindet sich an der Stelle, wo zuvor der Palast der Osmanen stand.
Die vier Minarette besitzen eine Höhe von 71 m und verfügen jeweils über drei Umgänge, zu denen man über drei getrennte Treppenaufgänge gelangen kann. Die Zentralkuppel ruht auf acht Säulen und besitzt bei einer Höhe von 43 m einen Durchmesser von rund 31,5 m. Die Kanzel sowie die Fliesen dieser Moschee bestehen aus bestem Marmor. Leider wurde ein Teil dieser Fliesen 1878 infolge der Besetzung Edirnes durch russische Truppen nach Russland verbracht.
In der Umgebung der Moschee befinden sich auch von Sinan errichtete Nebengebäude. Es sei erwähnt, dass sich im Freizeitpark Miniarürk in Istanbul eine maßstabsgerechte Nachbildung der Moschee befindet
Die Selimiye-Moschee mit ihren Nebengebäuden wurde 2011 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Neolithische Stätte Çatalhöyük (2012)

Die Siedlung Çatalhöyük stammt aus der Jungsteinzeit. Sie liegt auf der Hochebene von Anatolien im Osten der Türkei. Die Siedlung wurde in mehreren Etappen ausgegraben. Die Siedlung lag in Nähe des Flusses Çarşamba wodurch die Nahrungssicherung der Menschen gewährleistet war.
Die Lehmhäuser hatten alle Flachdächer, die gleichzeitig als Dach, Tür und Fenster fungierten. Der Zugang zu den Dächern erfolgte über eine Leiter. Die Häuser waren innen an den Wänden häufig mit Tierschädeln verziert, und Malereien stellten Jagdszenen dar. In mehreren Häusern zeigte ein Relief eine Person, der Hände und Füßen entfernt worden waren. Dieses Relief wurde als gebärende Göttin gedeutet.

Funde in den Häusern belegen, dass Keramik eine große Rolle für die Nahrungsaufbewahrung spielte. Mit Obsidian – es entsteht wenn Lava schnell abkühlt. Der Wassergehalt von Obsidian beträgt maximal 3,5 % und daraus wurden Spiegel, Werkzeuge und auch Waffen hergestellt. Es wurden zudem kleine Statuen gefunden - die Statue die „Göttin" auf dem Leopardenthron“ ist dafür ein wichtiges Zeitzeugnis. Die Neolithische Stätte Çatalhöyük wurde im Jahr 2012 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen

Pergamon und seine Kulturlandschaft (2014)

Pergamon wurde im Verlauf des 3. Jahrhunderts v. Chr. als Hauptstadt der Dynastie der Attaliden errichtet. Dieses Herrschergeschlecht wurde von Philetairos (281–263 v. Chr.) einem Feldherrn von Alexander dem Großen () gegründet. Es befand sich in derAegean Region, dem Herz der antiken Welt und an der Kreuzung zwischen Europa und dem Mittleren Osten. Die Stadt hatte sich im Laufe der Zeit zu einem kulturellen, wissenschaftlichen und politischen Zentrum entwickelt Es wurden ein sehr steiles Theater, eine dreiterrassige Schule und der berühmte Pergamonaltar errichtet. Weiterhin Grabhügel, Wasserpipelines, Wallanlagen und das Kybele Heiligtum.

Nach der Übernahme der Stadt im Jahr 133 v. Chr. durch die Römer wurde Pergamon die Hauptstadt der römischen Provinz Asia. Die Römer pflegten die bereits bestehenden Anlage, fügten aber dem imperialen Anspruch der Stadt neue hinzu, darunter das Asklepion Heiligtum zu Ehren des Begründers und Gottes der Heilkunst. Weiterhin entstanden ein großes römisches Amphitheater, ein großes Aquadukt sowie der Trajan-Tempel. Nach der Übernahme der Stadt durch die Türken wurden Moscheen, Bäder Brücken, überdachte Basare und neue Systeme für die Wasserversorgung errichtet. Das bekanntes Bauwerk von Pergamon ist ohne Zweifel der monumentale Pergamonaltar, der unter der Regentschaft von König Eumenes II. (221 -158 v. Chr.) in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. errichtet wurde. Seine Rekonstruktion mit den originalen Friesen befinden sich im Pergamonmuseum auf der Museumsinsel in Berlin-Mitte. Pergamon und seine Kulturlandschaft wurden im Jahr 2014 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen

Bursa und Cumalikizik (2014)

Ein lebendes osmanisches Dorf dieses Cumalıkızık. Bursa und die umgebenden Dörfer wie Cumalikizik gelten als die Wiege des Osmanischen Reichs.
Es gab 24 oghusische Stämme, sie wurden „Kızık“ genannt. Fünf ihrer Dörfer, die östlich von Bursa liegen sind: Cumalıkızık, Değirmenlikızık, Derekızık, Fidyekızık und Hamamlıkızık.
Die Architektur stammt aus der osmanischen Zeit. Im Jahr 1299 errichtete sie der Stammesfürst Orhan Gazi. Sie stehen seit 700 Jahren immer noch wie am ersten Tag ihrer Fertigstellung.
Die Häuser sind dreigeschossig und jedes Geschoss wird zu verschiedenen Jahreszeiten bewohnt. Die Fenster wurden zu der Seite angebracht, die die schönste Aussicht aufwies.
Allerdings wurden die Räume mit den Fenstern seltener genutzt. Die Häuser sind vollständig aus Holz und Lehm erbaut worden.
Cumalıkızık ist das schönste dieser Dörfer. In dem Dorf sind 57 seiner Häuser sind registriert und stehen unter Denkmalschutz, ebenso wie die Moschee und ein Brunnen.
Im Jahr 2014 wurden die Dörfer in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.

Festung von Diyarbakır und Kulturlandschaft Hevsel-Gärten (2015)

Die Festung (Zitadelle) von Diyarbakır ist eine der größten antiken Befestigungsanlagen der weltweit. Diyarbakır, deren Anfänge bis ins Jahr 6.000 v.Chr. zurückreichen, liegt im Südosten von Anatolien am Ufer des Tigris.
An der historischen Stadtmauer kann man die Geschichte der hiesigen Besiedlungen von Römern, Assyrern und Byzantinern ablesen, die hier ihre Spuren hinterlassen haben.
Die Stadtmauer umfasst eine Innen- und Außenburg, deren Wände aus Basalt bestehen und bis zu 3 m dick und 12 m hoch sind.
Außerdem verfügt sie über 16 Türme und vier Stadttore, die mit Inschriften und Reliefs versehen sind und in die vier Himmelsrichtungen weisen.
Im Südosten der Anlage befinden sich die Hevsel-Gärten, mit deren Hilfe sich die Bewohner über Jahrtausende mit Obst und Gemüse versorgt hatten.
Die Festung von Diyarbakır und die Kulturlandschaft der Hevsel-Gärten wurden 2015 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen.

Ephesus (2015)

Ephesos (Ephesus) liegt in der heutigen Landschaft Ionien - und damals direkt am Meer. Aber infolge verschiedener geologischer Veränderungen befindet sich die Stadt heute einige Kilometer landeinwärts – rund 70 km südlich von İzmir.
Im klassischen Altertum war Ephesos eine der größten und zudem bedeutendsten griechischen Städte in Kleinasiens. Hier stand beispielsweise der Tempel der Tempel der Artemis, der zu den Sieben Weltwundern gehört.
Die ausgegrabenen Ruinenreste der Stadt wurden teilweise wieder hergestellt, sodass der Besucher einen plastischen Eindruck von dieser früheren Metropole erhält.
Besonders sehenswert sind die Celsus-Bibliothek, das Südtor der Agora, das Große Theater, Teile der Marmorstraße, das Odeon, das Theater oder der Hadrianstempel.
Weiterhin findet man hier das Bouleuterion - dem Versammlungsraum des Stadtrates - und das Prytaneion - die Amtsräume der Stadtoberen.
Die ersten Ausgrabungen wurden durch den britische Eisenbahningenieur John Turtle Wood zwischen 1863 und 1874 sowie den Archäologen David George Hogarth zwischen 1904 und 1905 durchgeführt.
Eine Reihe von Funden wurden kurz nach Beginn der Ausgrabungen mit Erlaubnis des damaligen osmanischen Herrschers ins Ausland gebracht und befinden sich heutzutage im Ephesos-Museum des Kunsthistorischen Museums in Wien in der Neuen Burg sowie im British Museum in London. Artefakte aus späteren Ausgrabungszeiten befinden sich im Archäologischen Museum in Selçuk sowie in den archäologischen Museen von Istanbul und Izmir.
Ephesus wurde im Jahr 2015 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.

Archäologische Stätte von Ani (2016)

Ani ist eine frühere armenische Hauptstadt, die aber seit mehr als drei Jahrhunderten verlassen ist und heutzutage mehr oder weniger in Ruinen liegt
Die Stadt liegt auf einem rund 1.300 m hohen Plateau in der Nähe der Grenze zu Armenien - umgeben von einer tiefen Schlucht und dem Fluss Achurjan, der hier die Grenze zwischen der Türkei und Armenien bildet.
Ani liegt etwa 40 km östlich der Stadt Kars in der gleichnamigen türkischen Provinz.
Sie war seit dem 5. Jahrhundert eine armenische Festung, die 763 in den Besitz der Bagratiden kam und sich im Verlauf des 10. Jahrhundert zu einer bedeutenden Stadt entwickelt hatte.
König Aschot III. Bagratuni (951-977) machte Ani im Jahre 961 sogar zur Hauptstadt seines armenischen Königreiches. Im Jahr kam 1045 die Stadt 1045 zu Byzanz und war als „Stadt der 1001 Kirchen bekannt. Die größte Kirche war die durch den Architekten Trdat zwischen 989 und 1001 erbaute Kathedrale von Ani. Am 16. August 1064 wurde Ani von den türkischen Seldschuken erobert und kam dadurch unter islamische Herrschaft. Sultan Alp-Arslan überließ die Stadt 1072 den Schaddadiden, einer kurdischen Vasallendynastie, die hier geherrscht hatte, bis Ani am Ende des 12. Jahrhunderts an das christliche Königreich Georgien fiel.
Die Georgier setzen in Ani die armenischen Zakariden als ihre Vasallen ein. Während dieser Zeit erlebte die Stadt eine letzte kurze Blütezeit. 1239 fiel Ani dann in die Herrschaft der Mongolen, diegroße Teile der Bevölkerung getötet hatten. Im Jahre 1319 wurde die Stadt von einem schweren Erdbeben heimgesucht, dem zahlreiche Gebäude zum Opfer fielen. Im Jahr 1380 wurde Ani von Timur erobert. Nach 1534 war Ani Teil des Osmanischen Reiches. Danach verfiel die Stadt zunehmend Heutzutage kann man Ani durchaus als eine Geisterstadt bezeichnen, in der man jedoch noch wichtige Zeugnisse armenischer Architektur vorfindet.
Die einzigen heutigen „Bewohner“ sind türkische Grenzsoldaten, außerdem wird die Stadt vereinzelt von Touristen besucht.
Mehr oder weniger gut erhalten sind noch folgende Bauwerke:
- Teile der doppelt angelegten Stadtmauer
- Kathedrale
Die Kirche ist eine Kreuzkuppelkirche und das größte Gebäude in Ani. Die Kuppel und der darunter liegende Tambour stürzten 1319 infolge eines Erdbebens ein und bei einem weiteren Erdbeben 1988 auch die nordwestliche Ecke. Ein Tambour ist ein Gebäudeteil zwischen dem Baukörper und einer Kuppel
- Kirche Sankt Gregor des Königs Gagik
Diese Kirche wurde zwischen 1001 und 1005 durch den Architekten Trdat unter König Gagik I. erbaut. Die heute sichtbaren Überreste der Kirche wurden erst 1906 ausgegraben.
- Erlöserkirche Die Erlöserkirche wurde um das Jahr 1035 errichtet, und zwar um einen Splitter des Kreuzes von Jesus als Reliquie darin aufzubewahren. Der östliche Teil der Kirche stürzte 1957 infolge eines Sturms ein und der Rest des Gebäudes befindet sich nach dem schweren Erdbeben von 1988 in einem kritischen Zustand.
- Apostelkirche Die früheste Inschrift der Kirche stammt von 1031. Aber es sind nur noch Fragmente des Kirchenbaus erhalten - darunter der Gawik, eine quadratische Vorhalle.
- Menüçehr-Moschee
Diese Moschee liegt am Hang des Plateaus und stammt vermutlich aus dem späten 11. Jahrhundert. Sie wurde bis 1906 von Einheimischen als Mosche genutzt und danach in ein Museum umgewandelt.
Die Moschee wird von den Türken als erste Moschee Anatoliens bezeichnet.
- Kirche Sankt Gregor von Tigran Honents Nach einer Inschrift des Stifters wurde diese Kirche 1215 durch den Händler Tigran Honents in Auftrag gegeben. Sie zählt zu den am besten erhaltenen Gebäuden in Ani.

Die Archäologische Stätte von Ani wurde am 17. Juli 2016 auf der Konferenz in Istanbul in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.

Göbekli Tepe (2018)

Die im Südosten Anatoliens gelegene Stätte "Göbekli Tepe" mit ihren in
der Bergkette von Germus gelegenen rechteckigen und kreisförmigen
Megalithstrukturen, wurde vor bereits 12.000 Jahren errichtet. Damit ist
das Heiligtum der Steinzeitmenschen in der Türkei doppelt so alt wie
beispielsweise Stonehenge in Großbritannien. Sie geben Hinweise auf die
Rituale dieser Menschen und machten Göbekli Tepe zu einem "Meisterstück
menschlichen kreativen Genies".
Göbekli Tepe gehört seit 2018 zum UNESCO-Weltkulturerbe

Arslan Tepe (2021) (K)

Arslan Tepe ist heutzutage eine archäologische Ausgrabungsstätte in der Malatya-Ebene, 12 km südwestlich des Euphrat und ca. 6 km nordöstlich der Stadt Malatya. Die Stadt war vom 6. Jahrtausend v.Chr. bis in die spätrömische Zeit hinein besiedelt und ab dem 3. Jahrtausend befestigt. Seine Blütezeit erlebte die Siedlung als der hiesige Palastkomplex erbaut wurde.

Die Siedlung befand sich auf einem ca. 30 m hohen Hügel und umfasste eine Fläche von ca. 4,5 ha = 45.000 m². Im 2. Jahrtausend v. Chr. gehörte die Siedlung zum hethitischen Großreich und ab dem späten 1. Jahrtausend v. Chr. befand sich hier das Zentrum des späthethitischen Königreichs von Melid. Aus dieser Periode sind nicht nur der Besiedlungsplan und die Bautechnik bekannt, sondern auch Wandputz und Wandmalereien sind gut erhalten. Damit gewährt Arslan Tepe einen nahezu einmaligen Einblick in das erstes elitäre Leben und die frühesten Formen einer staatlichen Verwaltung.

Gordion (2023)

Gordion war das politische und kulturelle Zentrum des antiken Phrygien, eines unabhängigen Königreichs aus der Eisenzeit, die etwa von 1200 v.Chr. bis 550 v.Chr. währte. Die Stadt lag etwa 90 km südwestlich des heutigen Ankaras am Schnittpunkt der Assyrer, Babylonier und Hethiter im Osten, Griechen und Römer im Westen. Sie befindet sich in einer offenen ländlichen Landschaft der Türkei. Die gewonnenen Erkenntnisse der Grabungsstätte Gordion ist dadurch sowohl für das Verständnis der phrygischen Zivilisation als auch der gesamten Eisenzeit von großer Bedeutung. So befindet sich beispielsweise am Eingang zur Zitadelle Gordion die am besten erhaltene Toranlage aus der Eisenzeit. Gordion wurde auf der 43. Sitzung der UNESCO 2023 in Riad - als Erweiterung der Welterbestätte von 2001 - in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingeschrieben.

Holzsäulenmoscheen des mittelalterlichen Anatoliens (2023)

Entstanden zwischen dem späten 13. Jahrhundert und der Mitte des 14. Jahrhunderts, zeichnen sich diese fünf Säulenmoscheen - die in Anatolien errichtet wurden und sich jeweils in einer anderen Provinz der heutigen Türkei befinden - durch ihre ungewöhnliche Kombination aus äußerem Mauerwerk und mehreren Reihen hölzerner Säulen im Inneren aus, die eine flache Holzdecke und das Dach tragen. Sowohl die Säulen als auch die Holzdecken werden von außerordentlich kunstvollen Schnitzereien geschmückt, die von handwerklicher Exzellenz zeugen. Dieses Wissen und Können brachten Handwerker aus Zentralasien nach Anatolien, die sich nach den Einfällen der Mongolen in der 1240er-Jahren in der Region niedergelassen hatten. Durch sie sind die fünf Holzsäulenmoscheen ein bis heute bedeutendes Beispiel für die Entwicklung islamischer Architektur. Die Holzsäulenmoscheen des mittelalterlichen Anatolien wurden auf der 43. Sitzung der UNESCO 2023 in Riad - als Erweiterung der Welterbestätte von 2001 - in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingeschrieben.

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