Serbien: Geografie und Landkarte

Kurze Übersicht

Die Republik Serben ist in den 1990er Jahren aus dem nach dem Tod Josip Broz Titos (1892-1980) zerfallenen Jugoslawien hervorgegangen. Infolge des Zerfalls und der Abspaltung einiger früherer Teile von Jugoslawien war es zwischen 1991 bis 1995 zu einer Serie von kriegerischen Auseinandersetzungen gekommen. Eine schreckliche Folge war die Ermordung von etwa 8.000 Männern und Jungen in Srebrenica unter der Führung von Ratko Mladić (geb. 1942) von der Armee der Republika Srpska, von serbischstämmiger Polizei und serbischen Paramilitärs.

Das Land umfasst eine Fläche von 77.484 km², bei rund 7 Millionen Einwohnern. Es befindet sich im Zentrum des Balkans und grenzt im Norden an Ungarn, im Osten an Rumänien und Bulgarien, im Süden an Nordmazedonien und Albanien sowie den Kosovo, im Südwesten an Montenegro und im Westen an Bosnien und Herzegowina und an Kroatien. Die Hauptstadt ist Belgrad, an der Donau gelegen, mit rund 1,35 Millionen Einwohnern. Weitere große Städte sind Novi Sad mit rund 191.500 Einwohnern, Niš mit rund 174.000 Einwohnern und Kragujevac mit rund 151.000 Einwohnern.

Landesgrenzen

Serbien besitzt mit den folgenden Staaten eine Grenze:

Fläche und Bodennutzung

Serbien umfasst eine Fläche von 77.484 km².
Davon sind:

  • Wald
    Etwa 30% Wald bedecken Serbien.
  • Äcker und Felder / Wiesen- und Weideland
    55% der gesamten Fläche Serbiens wird zur Landwirtschaft genutzt, besonders zum Anbau von Weizen, Mais, Zuckerrüben und Obst.
  • Sumpf
    Im Norden von Serbien befindet sich das größte Sumpfgebiet Südosteuropas.
  • Gebirge
    Im Westen Serbiens erstreckt sich das Dinarische Gebirge, das sich an die Alpen anschließt. Im Osten des Landes bildet das Balkan Gebirge die natürliche Grenze zu Bulgarien.

Geografische Länge und Breite

Serbien erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von rund 42 ° bis 46 ° nördliche Breite
Δλ = von rund 19 ° bis 23 ° östliche Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

Gesetzliche Uhrzeit

In Serbien gilt die Mitteleuropäische Zeit (MEZ).

Δt (MEZ) = + 0 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Belgrad

Belgrad liegt auf einer nördlichen Breite von rund φ = 45°.
Sofern die Sonne am nördlichen Wendekreis steht, also bei δ = 23,5°, ist in Belgrad Sommerbeginn, dies ist der 21. Juni. Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne zur Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand):

45° = (90° - h) + 23,5°

also:

h = 68,5°

Dies ist der höchste Stand über dem Horizont (exakt: über der Kimm), den die Sonne innerhalb des Jahres in einnimmt.

Berge

Midžor
Der höchste Berg Serbiens ist seit der Unabhängigkeit des Kosovos mit einer Höhe von 2.169 m der Midžor.
Der Berg liegt im westlichen Teil des Balkangebirges an der Grenze zu Bulgarien.

Pogled
Der Pogled besitzt eine Höhe von 2.155 m. Über seinen Bergrücken verläuft die Grenze zum Kosovo.
Der Berg liegt im Gebirgszug Mokra Gora an der Grenze zu Bulgarien.

Dupljak
Der Dupljak besitzt eine Höhe von 2.033 m. Er liegt im westlichen Teil der Stara Planina, an der Grenze zu Bulgarien.

Pančićev vrh
Der Pančićev vrh besitzt eine Höhe von 2.017 m und befindet sich im Kopaonik-Gebirgszug in Südserbien an der Grenze zum Kosovo.

Martinova čuka
Die Martinova čuka ist ein 2.011 m hoher Berg, der sich im westlichen Teil des Balkange-birges an der Grenze zu Bulgarien befindet. Weitere über 1.900 m hohe Berge sind:

Suvo Rudište
Der Suvo Rudište besitzt eine Höhe von 1.976 und befindet sich im Kapaonik-Gebirgszug , der mit einer Länge von 120 km und einer Breite von 60 km der Fläche nach das größte Gebirge Serbiens ist.

Golemi Kamen
Der Golemi Kamen besitzt eine Höhe von 1.969 m. Der Berg liegt im Balkangebirge Verwaltungsbezirk Okrug Pirot im Südosten von Serbien.

Kopren
Der Kopren besitzt eine Höhe von 1.963 und liegt im Balkangebirge im Verwaltungsbezirk Okrug Pirot im Südosten von Serbien.

Golema Čuka
Die Golema Čuka besitzt eine Höhe von 1.957 m und liegt im Balkangebirge im Verwal-tungsbezirk Okrug Pirot im Südosten von Serbien.

Tupanar
Der Tupanar hat eine Höhe von 1.955 m und liegt im Balkangebirge im Verwaltungsbezirk Okrug Pirot im Südosten von Serbien.

Bratkova Strana
Die Bratkova Strana hat eine Höhe von 1.943 m und liegt im Balkangebirge im Verwaltungsbezirk Okrug Pirot im Südosten von Serbien.

Tri Čuke
Der Tri Čuke hat eine Höhe von 1.936 m und liegt im Balkangebirge im Verwaltungsbezirk Okrug Pirot im Südosten von Serbien - an der Grenze zu Bulgarien

Flüsse

Donau
Die Donau durchfließt auf einer Länge von 588 km durch Serbien. Bei Donaueschingen fließen seine beiden Quellflüsse Brigach und Breg zusammen und bilden von da an die Donau. Die Breg ist mit 48 km der längere der beiden Quellflüsse und entspringt in 1.078 m Höhe in der Nähe der Martinskapelle bei Furtwangen im Südschwarzwald. Von hier bis zur Mündung der Donau im Schwarzen Meer, beträgt ihre Länge 2.888 km. Der zweite Quellfluss, die Brigach, entspringt im Brigach-Tal in der Nähe von St. Gallen, ebenfalls im Südschwarzwald gelegen. Die Brigach ist bis zum Zusammenfluss 42,7 km lang. Die Donau durchfließt nach Deutschland, Österreich, die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien, Moldawien und die Ukraine und mündet über da sausgedehnte Donaudelta in das Schwarze Meer

Westliche Morava
Die Westliche (Zapadna Morava) mit einer Länge von insgesamt ca. 308 km ist der linke Quellfluss der Morava

Südliche Morava
Die Südliche (Južna) Morava mit einer Länge von insgesamt ca. 295 km ist der rechte Quellfluss der Morava.

Morava
Die Morava ist ein rechter Nebenfluss der Donau uns ist ein wichtiger Fluss in Serbien. Wie erwähnt entsteht sie durch den Zusammenfluss der Westlichen und Südlichen Morava bei Stalać, einem Dorf in der Gemeinde Ćićevac in Serbien. Sie mündet unterhalb von Belgrad bei Smederevo in die Donau.

Ibar
Der Ibar mit einer Länge von insgesamt ca. 275 km entspringt im Hajla-Gebirge bei Rožaje im Osten Montenegros. Von dort fließt er in östlicher Richtung in den Kosovo. Bei Gazivoda wird der Ibar aufgestaut und es entsteht der Gazivodasee, in dem die Grenze zwischen dem Kosovo und Serbien verläuft. In Mitrovica mündet die von Süden kommende Sitnica in den Ibar. Hier bildet der Fluss die Grenze zwischen dem überwiegend von Serben bewohnten Nordkosovo und dem unter Kontrolle der Regierung in Pristina stehenden Teil des Landes. Danach fließt der Ibar in nördlicher Richtung zurück nach Serbien, wo er bei Kraljevo in die Westliche Morava mündet.

Drina
Die Drina besitzt eine Länge von 345 km. Sie entsteht durch den Zusammenfluss der Tara und Piva bei Hum im Südosten von Bosnien und Herzegowina an der Grenze zu Montenegro. Sie mündet bei bei Sremska Rača in Serbien in die Save.

Save
Die Save besitzt eine Länge von 945 km und mündet in Belgrad in die Donau. Sie hat bei Rateče (Ratschach) in der Gemeinde Kranjska Gora in Slowenien ihren Ursprung, danach fließt sie durch Kroatien sowie Bosnien und Herzegowina, und mündet in Belgrad in die Donau.

Seen

Djerdapsee, Eisernes Tor
Der größte See Serbiens ist der Djerdapsee (Eisernes Tor), ein 1972 von Jugoslawien und Rumänien durch die Donau
aufgestauter Stausee. Der See umfasst eine gesamte Fläche von rund 253 km², wovon 163 km² in Serbien und 90 km² in
Rumänien liegen. Er besitzt eine Länge von rund 150 km bei einer maximalen Tiefe von 120 m. Er ist der drittgröße See von Rumänien

Vlasinasee
Der Vlasinasee ist nach dem Djerdapse der größte und zudem mit 1.200 m der höchstgelegene See von Serbien. Der See besitzt eine Fläche von rund 16,5 km². Der See entstand, als der Fluss Vlasina durch einen Damm in einem Feuchtgebiet, das früher ein Torfmoor war, geschlossen wurde. Der See enthält bis heute noch heute Torfreste, die wie kleine Inseln um den See schwimmen und ein seltenes Naturphänomen bilden.

Asinasee
Der Vlasinasee umfasst eine Fläche von rund 16 km²

Perućacsee
Der Perućacsee ist ein Stausee am Fluss Drina an der Grenze zwischen Serbien und Bosnien-Herzegowina mit einer Fläche von 12,4 km² und eine maximale Tiefe von 70 m. Ende der 1960er Jahre wurde der See, der sich zwischen Višegrad und Bajina Baš erstreckt, aufgestaut.

Gazivodesee
Der Gazivodesee ist ein 11,9 km² großer und etwa 100 m tiefer Stausee, der durch den Fluss Ibar gebildet wird. Der See erstreckt sich in der serbischen Gemeinde Tutin und der kosova-rischen Gemeinde Zubin Potok, durch ihn verläuft die Grenze zwischen dem Kosovo und Serbien. Der Staudamm entstand zwischen 1973 und 1977 und hat eine Höhe von 108 m und eine Länge von 490 m

Palić See
Der Palić See (Palićko jezero) umfasst eine Fläche von rund 5,6 km² mit einer maximalen Tiefe von etwa 3,5 m, Der See liegt im Norden Serbiens, nahe der Grenze zu Ungarn. Seinen Namen erhielt der See nach der Stadt Palić, der mit rund 12.000 Einwohnern größten und zugleich einzigen Stadt am Ufer des Sees.

Bor-See
Der rund 30 ha große Bor-See mit einer maximalen Tiefe von etwa 48 m entstand Mitte des 20. Jahrhunderts im Zuge eines hier bei der Stadt Bor im Osten Serbiens errichteten Damms. In kurzer Zeit hatte sich der See zu einem beliebten Erholungs-, Fitness- und Fischereigebiet für die Menschen und Touristen der Umgebung entwickelt.

Silbersee
Der Silbersee befindet sich in der Nähe von Belgrad und ist ein früherer 14 km langer und etwa 0.2 km breiter Nebenarm der Donau, der mit Hilfe von zwei Dämmen von der Donau getrennt wurde. Der See gehört mittlerweile mit zu einem der beliebtesten Seen Serbiens. Seinen Namen verdankt er dem Schimmer, den die Strahlen der untergehenden Sonne auf dem See erzeugen.

Donauinsel

Große Kriegsinsel
Die Große Kriegsinsel (Veliko ratno ostrvo) ist eine unbebaute Insel mit einer Fläche von etwa 157,8 ha an der Mündung der Save in die Donau auf dem Gebiet von Belgrad. Ihr vorgelagert ist die Kleine Kriegsinsel mit einer Fläche von etwas mehr als 10 ha. Hier verlief bis zum 19. Jahrhundert die Grenze zwischen dem Osmanischen Reich und Österreich-Ungarn. Die Insel diente der österreichisch-ungarischen Armee als Stützpunkt im Krieg gegen die Osmanen. Die unbewohnte Insel steht seit 2005 unter Naturschutz und steht auf der internationalen Liste der Vogelschutzgebiete.

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