Molise: Sehenswürdigkeiten

Kurzinfos zu Molise

Molise ist eine der 20 Regionen Italiens, von denen die folgenden fünf Regionen „Autonome Regionen“ mit Sonderstatus sind: Aostatal, Friaul-Julisch Venetien, Sardinien, Sizilien und Trentino-Südtirol. Bis auf die Region Aostatal sind alle Regionen in Provinzen unterteilt.

Die entzückende und recht unbekannte Region Molise findet man zwischen Mittel- und Süditalien an der Adria auf einer Fläche von 4.438 km². Etwa 320.200 Einwohner zählt der zweitkleinste Landesteil Italiens, dessen Hauptstadt Campobasso ist. Diese sind für ihre Gastfreundlichkeit bekannt. Molise gehörte bis ins Jahr 1962 zu den Abruzzen und wurde erst danach zu einer eigenständigen Region. Ursprünglich besiedelten die Samniten die Region, mussten das Land dann aber an die Römer abgeben. Nach dem Untergang des Römischen Reiches wechselten die Herrscherzügel zu den Langobarden, Staufern, Sizilianern und Neapolitanern, die alle ihre Spuren hinterlassen haben.
Die Strände der Küste und das Meer sind noch sauber.
So bieten l’oasi naturale di Guardiaregia“ und „l’oasi di Bosco Casale“. Lebensraum für Flora und Fauna. Verschiedene Eichenarten, Blumeneschen, Hainbuchen und Erlen wachsen hier und es leben in diesem Gebiet Fischotter, Dachse, Steinadler und Gänsegeier. Die UNESCO erklärte im Jahr 1996 das Gebiet zur Biosphäre.

Vom Tourismus noch nicht massenweise entdeckt, bietet die Gebirgslandschaft zwischen Apennin und Adria unberührteste Natur und eine der saubersten Europas obendrein. Viele der schönen Landstriche stehen unter Naturschutz, so dass die UNESCO die Molise als Biosphäre Italiens ernannte. Der Küstenhauptort ist Termoli mit vereinzelten Hotels. Im Hinterland dominieren alte Volkstraditionen in Bergdörfern. Antike Kirchen, Burgen und Schlösser sind noch in sehr gutem Zustand erhalten, archäologische Ausgrabungen findet man überall in Molise und das vermehrt. Das Apennin rund um die Provinz Campobasso ist ein ideales Skigebiet im Winter.
In Molise speist man eher rustikal und bäuerlich: Angefangen bei frischem Büffelkäse (Provole) über den hiesigen Presssack (Soppressata) bis hin zu sämtlichen Gerichten, die aus Ziege oder Lamm gekocht werden.

UNESCO-Welterbestätten

In der Region gibt es keine UNESCO-Welterbestätten.

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Städte und größere Ortschaften

Campobasso
Campobasso ist die Hauptstadt der Region Molise und der Provinz Campobasso. Sie hat rund 50.980 Einwohner auf einer Fläche von 55 km², bedeutet "Unteres Feld" auf Italienisch und ist in den Apenninen zu finden – 780 m über dem Meeresspiegel. Charakteristisch für die mittelalterlich geprägte Stadt mit langobardischem Ursprung ist das dominante Castello Monforte aus dem Jahre 1459. Aber Campobasso weist ebenso mehrere Baudenkmäler wie Kirchen aus der romanischen Zeit auf. Besonders lohnt sich ein Besuch der Stadt an Fronleichnam, wenn in einer Prozession aus dem 18. Jahrhundert die von Paolo Saverio Di Zinno als lebende Bilder geschaffenen religiösen Szenen durch die Stadt getragen werden. Im Winter ist Campobasso perfekter Ausgangspunkt, um in die Skigebiete des Apennin zu gelangen. In Deutschland wurde Campobasso bekannt durch zwei Romane von Jan Weiler – "Maria, ihm schmeckt's nicht" und "Antonio im Wunderland".

Agnone
Der malerische Ort Agnone zählt etwa 6.000 Einwohner auf einer Fläche von 96 km² und befindet sich in den Bergen des Alto Molise in der Provinz Isernia. Agnone ist kulturell gesehen wie die Stadt Rom, nur in sehr klein. Umgeben von herrlichen Buchen- und Eichenwäldern, ist Agnone bekannt für die Päpstliche Glockengießerei Marinelli, die noch heute nach alter Tradition tätig ist und sogar die Glocken des Petersdoms in Rom fertigte. Durch die Straßen und Gassen von Agnone kommt man immer wieder vorbei an herrlichen Häusern aus der venezianischen Zeit mit dazugehörigen Goldschmiedewerkstätten. Die venezianischen Handwerker des Mittelalters haben im Ort deutliche Spuren hinterlassen, wie man an den reichen Verzierungen erkennen kann. Neben einigen alten Kirchen bietet Agnone noch eine andere Spezialität, nämlich eine kulinarische. Seit zehn Generationen gibt es die Käserei Caseificio Di Nucci di Agnone, die traditionell den einheimischen Käse herstellt, der zum Probieren einlädt.

Isernia
Isernia ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und hat etwa 22.000 Einwohner auf einer Fläche von 68,74 km². Sie ist der Sitz eines Bischofs und grenzt an die südlichen Hänge des Nationalparks der Abruzzen, des Lazio und des Molise. Es heißt, dass Isernia, das 263 v. Chr. als römische Kolonie gegründet wurde, dem Besucher die wahre Seele von Italien offenbare. Hier gibt es mehrere historische Baudenkmäler zu sehen, obwohl die Stadt öfter von Erdbeben heimgesucht wurde, die viel Substanz zerstörten. Es gibt vor der Stadt auch eine große und wichtige Ausgrabungsstätte namens La Pineta mit Funden, die auf eine Zeit von bis zu 700.000 Jahren zurückreichen.

Termoli
Das hübsche Städtchen Termoli an der italienischen Adria hat 32.606 Einwohner. Einst war Termoli ein Fischerdorf, dessen Spuren heute noch deutlich auf einer Landzunge zu erkennen sind, die ins Meer führt. Touristen schätzen das glasklare Adriawasser in den Sommermonaten. Bars, Freilichtkinos und Restaurants tun ihr Nötiges, um den Besuch abzurunden. Historisch interessant ist das alte Staufferkastell der Stadt. Am 4. August gibt es jeweils ein Fest, genauer gesagt eine größere Seeprozession zu Ehren des heiligen Bacchus.

Besondere Bauwerke und Ausgrabungsstätten

Abtei in San Vincenzo al Volturno
In San Vincenzo al Volturno befindet sich eine Ausgrabungsstätte, die derzeit eine mächtige Abtei aus der Zeit der Langobarden und Karls des Großen zum Vorschein bringt.

Altstadttor in Campobasso
Das Altstadttor Porta Sant'Antonio in Campobasso stammt aus den Jahren 1459-1463.

Fontana Fraterna in Isernia
Dieser Brunnen wurde zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert gebaut zu Ehren von Papst Celestino V., der ein Sohn der Stadt Isernia war. Der Fontana Fraterna besteht aus einem Portiko mit sechs Bögen, die wiederum von sechs Säulen mit einem Pilaster in der Mitte gestützt werden.

La Pineta bei Isernia
Bei Isernia hat man archäologische Zeugnisse gefunden, die auf mehr als 700.000 Jahre alte Spuren des ersten europäischen Menschen (homo aeserniensis) hinweisen.

Rathaus von Isernia
Das Rathaus der Stadt Isernia befindet sich in einem besonderen Gebäude, das von verschiedenen originalgotischen Bauelementen geschmückt wird - im Palazzo San Francesco.

Römerstadt Saepinum bei Sepino
Die archäologische Stätte der Römerstadt Saepinum zeigt Überreste der ehemaligen Basilika, des Theaters, verschiedener Tore und des Forums.

Samnitisches Theater in Pietrabbondante
Diese Ausgrabung in Pietrabbondante stammt aus dem 2. - 1. Jahrhundert. v. Chr.

Vorrömische Tempelanlage bei Larino
Etwa 50 km nordöstlich von Campobasso befindet sich eine vorrömische Tempelanlage mit Ausgrabungen und teilweisen Rekonstruktionen des 3. - 2. Jahrhunderts v. Chr. Der große Tempel ist geprägt von einem Sockel, auf den neun Stufen hinaufführen. Seine vier ionischen Säulen liegen im Gelände. Reste eines Mosaikbodens weist der kleine Tempel auf.

Schlösser, Paläste und Burgen

Palazzo Bonanni in Agone
Der Palazzo Bonanni in Agnone stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde von Venezianern errichtet.

Palazzo Fioriti in Agnone
Dieser Palast aus dem 16. Jahrhundert erinnert seine Besucher an das reich verzierte Venedig.

Schloss Monforte in Campobasso
Das Castello mit seinen vier Ecktürmen stammt aus dem 15. Jahrhundert und bietet u.a. einen sagenhaften Blick auf die Stadt und ihr Umland. Vom Schloss selbst ist fast nur noch die Fassade erhalten.

Schloss Svevo in Termoli
Das Stauferkastell mit majestätischer Festungsmauer stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde im aragonesischen Stil erbaut.

Museen

Museo civico in Baranello
Dieses außergewöhnliche Museum beherbergt Sammlungen des im 19. Jahrhundert geborenen Stararchitekten der Stadt Baranello, Giuseppe Barone. Darunter sind viele Gemälde und Kunstgegenstände, die einen Besuch lohnen.

Museo di Santa Maria delle Monache in Isernia
Das Archäologische Museum von Santa Maria delle Monache in Isernia dokumentiert mittels Ausgrabungsmaterialien der Stätte La Pineta eine der ältesten Siedlungen von Italien.

Nuovo Museo Provinciale Sannitico in Campobasso
Das samnitische Museum in Campobasso befindet sich im Palazzo Mazzarotta und existiert schon seit dem 19. Jahrhundert, war aber lange Zeit geschlossen. Neben Exponaten von der Vorgeschichte bis zur Römerzeit, kann man auch mittelalterliche Funde bestaunen sowie das rekonstruierte Grab eines Ritters mit Pferd.

Kirchen und Klöster

Dom von Termoli
Der romanische Dom von Termoli stammt aus dem 12. Jahrhundert und befindet sich in der Altstadt. Aufwändige Fassadenverzierungen, orientalische Mosaikreste in der Krypta und die Gebeine des heiligen Bacchus machen die Kathedrale zu einer der schönsten der molisischen Region.

Franziskanerkloster in Agnone
In dem alten Franziskanerkloster befindet sich heute eine Bibliothek und das Museum von Agnone. So kann man drei Sehenswürdigkeiten in einer besichtigen.

Kathedrale von Campobasso
Errichtet wurde das prächtige Gebäude mit ionischen Monumentalsäulen im Jahre 1829 von Bernadino Musenga.

Kathedrale von Isernia
Die Kathedrale von Isernia wurde mehrfach neu aufgebaut sowie umgebaut wegen verheerender Erdbeben in der Vergangenheit. Momentan ist sie im neoklassischen Stil errichtet. Sie steht auf den Ruinen eines Tempels aus dem Jahre 300 v. Chr. und bewahrt im Inneren die Ikone "La Madonna della luce" im byzantinischen Stil auf.

Kirche Sant'Antonio in Campobasso
Diese Kirche stammt aus dem Jahre 1572. Am linken ersten Altar befindet sich die 1643 malerisch in Szene gesetzte "Teufelsaustreibung des heiligen Benedikt".

Kirche San Bartolomeo in Campobasso
Die Kirche San Bartolomeo wurde 1317 gebaut und im 17. Jahrhundert restauriert. Sie ist im romanischen Stil errichtet. Ihr Portal stammt noch aus der Mitte des 13. Jahrhunderts.

Kirche San Giorgio in Campobasso
Die älteste Kirche der Stadt Campobasso wurde im romanischen Stil auf den Ruinen einer Tempelanlage gebaut erbaut, vermutlich im Jahre 1099. Historiker halten es für möglich, dass der einstige Tempel Herkules geweiht war. Im Kirchenportal befindet sich das Symbol der molisischen Romanik: das Lamm Gottes mit dem Kreuz.

Kloster San Vincenzo al Volturno in Isernia
Das Kloster San Vincenzo al Voltuno liegt auf einem Hügel in der Provinz Isernia. Es wurde 703 von drei adeligen Mönchen gegründet und war die größte Abtei Europas zwischen den Jahren 780 und 830.

Universitäten

Università Cattolica del Sacro Cuore in Campobasso
Die Katholische Universität vom Heiligen Herzen hat unter ihren fünf italienischen Standorten auch einen in Campobasso. Sie wurde 1921 in Mailand gegründet und gehört zu den bedeutendsten katholischen Hochschulen weltweit. Insgesamt haben sich 42.000 Stundeten in 14 Fakultäten eingeschrieben.

Università degli Studi del Molise in Campobasso
Die Universität von Molise wurde 1982 als staatliche Hochschule gegründet und ist auch unter dem Namen "UNIMOL" bekannt. Sie bietet Studienfächer in acht Fakultäten an, darunter etwa Agrarwissenschaft und Medizin.

Naturschönheiten

Massiccio del Matese
Die Bergkette zieht sich durch Molise bis hin nach Kampanien und ist sowohl ein hervorragendes Wander- als auch Skigebiet.

Monte Miletto
Der Monte Miletto ist der höchste Berg des Matese-Massivs mit einer Höhe von 2.050 m.

Monte Mutria
Der Berg Mutria ist Teil des Matese-Massivs und 1.823 m hoch.

Parco di Villa de Capoa in Campobasso
Der Park im Herzen von Campobasso umfasst knapp 16.000 m² und gleicht einem Paradies der Ruhe. Er ist im typischen Stil des 18. Jahrhunderts angelegt mit exotischen Pflanzen, Bäumen und Statuen.

Parco Nazionale D’Abruzzo, Lazio e Molise
Der Nationalpark besteht seit 1922 und umfasst circa 44.000 ha sowie eine ähnlich große Fläche von geschützten Arealen, die für Touristen nur teilweise erschlossen sind. Etwa 100 Bären durchstreifen die hoch gelegenen Buchenwälder des Nationalparks. Typisch für den Nationalpark der Abruzzen, des Lazio und des Molise ist das Muster für die Mittel- und Hochlagen des Apennin. Der überwiegende Teil der Gipfel und Bergkämme erreicht eine Höhe zwischen 1.600 m und 2.000 m.

WWF Oase von Guardiaregia-Campochiaro
Die WWF Oase von Guardiaregia-Campochiaro ist mit 2.187 ha die zweitgrößte Italiens und verläuft entlang der Apenninen Matese in einer Höhe zwischen 600 und 1.823 m. Spektakulär ist der Canyon des Torrente Quirino sowie der Wasserfall von San Nicola.

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