Mongolei: Geografie, Landkarte

Kurze Übersicht

Die Mongolei ist ein Binnenland in Zentralasien zwischen Russland im Norden und China im Westen, Süden und Osten und erstreckt sich über Fläche von 1.565.500 km² - bei rund 3.2 Millionen Einwohnern.

Die Bevölkerungsdichte beträgt daher nur 2 Menschen pro Quadratkilometer - in Deutschland beträgt sie beispielsweise 232 Menschen pro Quadratkilometer. Im Norden des Landes liegen die Hochgebirgszüge des Mongolischen Altai und des Changai-Gebirges, an die sich der Gobi-Altai und das mongolische Hochland anschließen. Im Südosten befindet sich die Wüste Gobi, der Südwesten des Landes ist hingegen relativ wasserreich, mit Wäldern und Grassteppen.

Das Land gilt als eines der rohstoffreichsten Länder der Erde. Besonders gefragt sind die Vorkommen an "Seltenen Erden", die u.a. bei der Herstellung von Mobiltelefonen eine wichtige Rolle spielen. Landwirtschaft kann und wird wegen des Klimas und des dafür ungeeigneten Bodens im Land nur wenig betrieben, dagegen ist eine nomadische Viehwirtschaft weiterverbreitet. Von Norden nach Süden kann man zusammengefasst folgende Vegetationszonen unterscheiden:
- Gebirgstaiga
- Waldsteppe
- Steppe
- Halbwüste bzw. Wüstensteppe
- Wüste

Die jährlichen Niederschläge betragen etwa 600 mm im Bergland des Chubsugulgebietes, während die geringsten Niederschläge in der Transaltai-Gobi mit etwa 50 mm zu verzeichnen sind

Im Verlauf der Revolutionen im Jahr 1989 konnte das Land einen friedlichen Übergang zu einem demokratisch-parlamentarischen Regierungssystem unternehmen. Und am 12. Februar 1992 hatte das Parlament eine neue Verfassung verabschiedet und damit das Ende des bisherigen kommunistischen Systems eingeläutet. Zugleich wurde auf die bisherige Bezeichnung Volksrepublik verzichtet. Die hiesigen Nomaden leben meist in Jurten, dem traditionellen Zelt der Nomaden in Zentralasien. Die Jurten sind außer in der Mongolei noch in Kirgisistan und in Kasachstan verbreitet.

Landesfläche

Die Mongolei umfasst eine Fläche von 1.565.500 km². Davon sind:

  • Wald
    Rund 9% des Landes sind bewaldetes Gebiet.
  • Wiesen- und Weideland
    Rund 78% des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt.
  • Gebrige
    Im Norden des Landes erstrecken sich die Hochgebirgszüge des mongolischen Altai und des Changai-Gebirges, im Südwesten schließt sich der Gobi-Altai an.
  • Wüste
    Der Süden des Landes ist teilweise von Halbwüsten und von der Wüste Gobi bedeckt, die jedoch zu weniger als 3% aus Sand, ansonsten hauptsächlich aus Gras, Büschen und Felsen besteht und somit dort eine Halbwüste ist.

Landesgrenzen

Die Mongolei grenzt an zwei Staaten:
Russland mit einer Länge von 3.485 km
China mit einer Länge von 4.677 km.

Geografische Länge und Breite

Die Mongolei erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von 41° 32' bis 52° 06'nördliche Breite
Δλ = von 087° 47' bis 119° 54' östliche Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

Gesetzliche Uhrzeiten

Für die Mongolei gelten gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) drei verschiedene Zeitzonen. Dabei bedeutet das Pluszeichen, dass es dort später als nach MEZ ist:

Westmongolei:

Δt (MEZ) = + 6 h

Zentralmongolei:

Δt (MEZ) = + 7 h

Ostmongolei:

Δt (MEZ) = + 8 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Ulan Bator

Ulan Bator liegt auf einer nördlichen Breite von rund φ = 48°.
Sofern die Sonne am nördlichen Wendekreis steht, also bei δ = 23,5°, ist in Ulan Bator Sommerbeginn, dies ist der 21. Juni. Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne zur Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand):

48° = (90° - h) + 23,5°

also:

h = 65,5°

Dies ist der höchste Stand über dem Horizont (exakt: über der Kimm), den die Sonne innerhalb des Jahres in Ulan Bator einnimmt.

Berge

Die vorgestellten Berge sind der Höhe nach geordnet, dabei ist zu beachten, dass die Übersetzung ins Deutsche oft zu verschiedenen Bezeichnungen geführt hat.

Hüyten Uul
Der höchste Berg in der Mongolei ist der Hüyten Uul mit einer Höhe von 4.374 m. Er liegt im mongolischen Altai-Gebirge im Nordosten des Landes. Das Massiv des Altai-Gebirges erreicht eine Breite zwischen 40 bis 80 km und erstreckt sich mehr als 200 km von Nordwesten nach Südosten über die Grenze der Provinzen Bajan-Ölgii-Aimag sowie Chowd-Aimag. In dem Gebirge findet man ausgedehnte Flächen von Permafrostböden sowie von Gletschern, die große natürliche Süßwasserressourcen und die Quelle bzw. den Beginn einer Reihe von Flüsse bilden.
Daher kann die Klimaveränderung hier zu einschneidenden Veränderungen führen

Mönh Hayran Uul
Der Mönh Hayran Uul – auch Mönchchairchan Uul - mit einer Höhe von 4.231 m befindet sich wie der Hüyten Uul auch im mongolischen Altaigebirge.

Sutay Uul
Der Sutay Uul mit einer Höhe von 4.220 m befindet sich im Gobi- Altai-Gebirges. Der Berg liegt in der westlichen Mongolei zwischen der Provinz Govi-Altai und der Provinz Khovd

Tsast Uul
Der Tsast Uul mit einer Höhe von 4.193 m befindet sich im mongolischen Altaigebirge. Der Berg ist einer der beiden Gipfel des Tsambagarav

Otgon Tenger Uul
Der 4.008 m hohe Otgon Tenger Uul liegt im Westen des Changai-Gebirges rund 50 km ost-südöstlich von Uliastai. Etwa 14 km westlich des Berges befindet sich der Chuch-Nuur (Blauer See).
Der Berg wurde erstmals 1955 von einer mongolischen Expedition bestiegen. Seit 2003 gilt für den Bereich des gipfelnahen Schnee- und Eisfeldes ein Besteigungsverbot.

Ich Bogd Uul
Der Ich Bogd Uul ist mit 3.957 m der höchste Berg des etwas südlicher gelegenen Gobi-Altaigebirges

Olgon Tenger Uul
Der Olgon Tenger Uul hat eine Höhe von 3.905 m Höhe, er liegt im Changai-Gebirge in der westlichen Mongolei

Aj Bogd
Der Aj Bogd befindet sich im Gabi-Altai-Gebirges in der Provinz Govi-Altai. Sein höchster Gipfel der Ih Ovoo hat eine Höhe von 3.802 m

Flüsse

Selenga
Der längste Fluss des Landes ist die Selenga mit einer Länge von insgesamt 1.024 km, sie mündet in Russland in den Baikalsee. Ihre wichtigsten Zuflüsse sind Ider und Orchon.

Seen,

Zwischen den Gebirgen befinden sich ausgedehnte Senken, so im Westen die Senke der großen Seen, die in drei abflusslose Becken mit ihren Salzseen gegliedert sind: das Uvs-nuur-Becken mit dem größten Salzsee der Mongolei, dem Uvs-nuur (nuur = See), im Norden, das südlich angrenzende Chjargas-nuur-Becken in der Mitte, und das Sargyn-gov-Becken mit
dem kleinen Salzsee Sargyncagaan-nuur. Das zwischen Changai und Gobi-Altai sich erstreckende Tal der Gobi-Seen (Tal der Seen) mit weiteren Salzseen verbindet sie.

Chuch-Nuur
Der Chuch-Nuur (Blauer See)befindet sich in der Chentii Provinz auf einer Höhe von 1.675 m am Fuß des Charzurch Berges. Sein Waser erhält dieser Süßwassersee aus zwei Untergrund-Quellen. Der See ist einer der wichtigsten historischen Orte der Mongolei, da hier Temuujin gekrönt wurde und von da an zum Genghis (Dschingis) Khan (um 1155-1227) wurde. Ein Denkmal am Ufer des Sees erinnert an ihn.

Uvs Nuur
Der größte See des Landes ist der Uvs Nuur, der sich im gleichnamigen Beken befindet. Der Uvs-Nuur ist ein abflussloser, salzreicher See mit einer Größe von etwa 3.350 km² und einer mittleren Tiefe von 6 m - während das gesamte Becken eine Fläche von 1.068.853 ha = 10.688,53 km² umfasst. Der See liegt in dem nördlichsten der geschlossenen Becken in Mittelasien in ca. 760 m über dem Meeresspiegel und bietet Zug-, Wasser- und Seevögeln Raum zum Leben. In den angrenzenden Bergen leben u.a. Schneeleoparden, Riesenwildschafe oder Asiensteinböcke Das Uvs-Nuur-Becken gehört teilweise auch zu Russland. Das Becken wurde im Jahr 2003 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten aufgenommen.

Chjargas-nuur-Becken
Der hiesige See umfasst eine Fläche von rund 1.360 km², bei einer maximalen Wasser-tiefe von ca. 80 m. Der Salzgehalt des Sees beträgt 7,5%. Der See gilt als sehr fischreich. Im Winter zwischen November und April ist der See ganz von Eis bedeckt

Chöwsgöl Nuur
Der Hövsgö Nuur besitzt eine Fläche von rund 2.760 km² und ist damit der zweitgrößte See der Mongolei. Seine maximale Tiefe beträgt rund 260 m. Nach dem Baikalsee besitzt er das zweitgrößte Süßwasser-Reservoir von Asien. Um den See
findet man Lärchenwälder. Der höchste Berg in seiner Umgebung ist der 3.492 m hohe Munku Sardyk, dessen Gipfel sich nördlich des Sees auf der russisch-mongolischen Grenze befindet. Der See selbst liegt im Nordwesten der Mongolei, nur wenige Kilometer südlich der russischen Grenze entfernt.

Char Us Nuur
Der Char Us Nuur ist ein ca. 1.486 km² großer Süßwassersee im Westen des Landes. Er befindet sich auf einer Höhe von rund 1.160 m. Um den See befindet der gleichnamige 8.500 km² große Nationalpark Char Us Nuur, der im Jahr 1997 gegründet wurde. In dem Park leben bedrohte Arten, wie das Altai-Riesenwildschaf, der Sibirischen Steinbock, der seltene Schneeleopard oder der Schwarzstorch. Darüber hinaus liegt in dem Park eines der wichtigsten Feuchtgebiete der Mongolei, das über 200 verschiedenen Vogelarten als Rastplatz dient.

Dörgön Nuur
Der Dörgön Nuur umfasst eine Fläche von rund 311 km ², bei einer mittleren Tiefe von ca. 14 m. Der See befindet sich in der Provinz Kvid. Sein Salzgehalt beträgt rund 4%.

Uvs-Nuur-Becken
Im Uvs-Nuur-Becken befindet sich der gleichnamige See mit einer Fläche von rund 3.350 km² und ist damit der größte See der Mongolei. Ein kleiner Teil des Sees liegt jedoch in der russischen autonomen Republik Tuwa. Der abflusslose See besitzt eine maximale Tiefe von ca. 20 m. In dem Becken leben u.a. 173 Vogelarten und 41 Säugetierarten. In den umliegenden Wüsten- und Bergregionen leben seltene Tierarten wie die Mongolische Wüstenrennmaus, der Schneeleopard, das Wildschaf (Argali) und der Sibirische Steinbock.

Wüste Gobi

Diese Wüste besteht - trotz ihres Namens - zu weniger als 3% aus Sand, ansonsten hauptsächlich aus Gras, Büschen, Geröll und Felsen. Korrekterweise ist sie daher keine "echte" Wüste sondern eine Steppen- oder auch Geröllwüste. Regen fällt allerdings nur alle zwei bis drei Jahre und die Temperaturschwankungen sind extrem, so kann im Winter das Thermometer durchaus unter -60° C fallen, während es im Sommer tagsüber unerträglich heiß wird. Sie umfasst ein Gebiet von etwa 1 Million km² und erstreckt sich sowohl über Teile der Mongolei wie auch von China.

Die Wüste wird durch die "Transmongolische Eisenbahn" durchfahren. Diese Eisenbahnlinie führt von Ulan-Ude an der Transsibirischen Eisenbahn über Nauschki in Russland, danach durch die Mongolei über Ulan Bator nach Jining in die Volksrepublik China. Jining liegt ca. 470 km südlich von Peking.

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