Laos: Geografie, Landkarte

Kurzübersicht

Laos ist ein Binnenland in Südostasien und liegt ohne direkten Zugang zum Meer zwischen Vietnam und Thailand.
Topografisch kann man Laos in zwei Gebiete gliedern:

  • Ein vom Truong-Son-Gebirge geprägtes Gebiet zieht sich in Nord-Süd-Richtung fast durch das gesamte Land und erreicht dabei Berge mit Höhen über 2.000 m, wobei mit einer Höhe von 2.819 m der höchste Berg des Gebietes - und zugleich des ganzen Landes - der Phu Bia ist. Diese Gebirgsregion umfasst etwa 90% des Landes.
  • Die restliche Region - in der sich z.B. die Hauptstadt Vientiane befindet - ist ein Tiefland an der südlichen und südwestlichen Grenze zu Thailand. Der bedeutendste Fluss des Lande ist der Mekong. Laos umfasst eine Fläche von 236.800 km², bei rund 7 Millionen Einwohnern.

Landesfläche

Laos umfasst eine Fläche von 236.800 km². Davon sind:

  • Wald
    Rund 54% des Landes sind bewaldetes Gebiet.
  • Landwirtschaftsflächen
    Rund 7% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt, besonders zum Anbau von
  • Wasser
    Rund 2,5% des Landes sind Wasserfläche.

Hinweis

Durch den Verlust von Waldgebieten in den letzten Jahrzehnten sank der Grundwasserspiegel in manchen Gebieten so stark, dass es zu erheblichen Problemen bei der Trinkwasserversorgung in Laos kam. Der Wald ist vor allem durch die Holzgewinnung, durch Rodung zur Ackerlandgewinnung und durch die Brennstoffgewinnung gefährdet, da etwa 8% des Energiebedarfs des Landes mit Holz gedeckt werden. Außerdem ist durch die Vernichtung des Lebensraumes von Tieren und Pflanzen eine Vielzahl der Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht.

Im Jahr 1996 galten 70 verschiedene Arten von Säugetieren, Vögeln, Reptilien sowie von Fischen als gefährdet. Bis zum Jahr 2023 waren dann aber glücklicherweise etwa 15% des Landes unter Schutz gestellt. Ein großes Problem sind immer noch Blindgänger aus dem Vietnamkrieg. Durch die vielen Bomben, die zwischen 1964 und 1973 von den Amerikanern über Laos abgeworfen wurden, sind immer noch etwa 50% des Landes gefährdet, was besonders für die Landwirtschaft ein großes Problem darstellt.

Landesgrenzen

Laos besitzt zu den folgenden fünf Ländern eine Grenze:

  • die 235 km lange Grenze zu Burma
  • die 541 km lange Grenze zu Kambodscha
  • die 423 km lnage Grenze zu China
  • die 1.754 km lange Grenze zu Thailand und
  • die 2.130 km lange Grenze zu Vietnam.

Geografische Länge und Breite

Laos erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von rund 14° bis 20 ° nördliche Breite
Δλ = von rund 100° bis 108° östliche Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

Gesetzliche Uhrzeit

Für Laos gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), also der Zeit ohne Sommerzeit der folgende Wert. Dabei bedeutet ein Minuszeichen, dass es dort früher, ein Pluszeichen, dass es dort später als nach MEZ ist:

Δ t (MEZ) = + 6 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Vientiane

Vientiane liegt auf einer nördlichen geografischen Breite von rund φ = 18° und damit in den Tropen.
Sofern die Deklination δ der Sonne den Wert von 18° Nord besitzt, und sich damit der Bildpunkt der Sonne genau über der Stadt befindet, steht die Sonne dort senkrecht. Das geschieht genau zweimal im Jahr, und zwar grob gerechnet drei Wochen vor dem 21. Juni und drei Wochen nach dem 21. Juni.

Achtung
Sofern sich der Bildpunkt der Sonne und damit die Deklination δ nördlich der Breite von Vientiane befindet, steht die Sonne zur Mittagszeit nicht im Süden, so wie in unseren Breiten, sondern im Norden. Die Sonne wandert also in diesem Fall von Osten über Norden nach Westen, wo sie dann, wie bei uns, untergeht.

Berge

Phou Bia
Der höchste Berg des Landes ist der Phou Bia (Phu Bia) mit einer Höhe von 2.819 m. Der Berg befindet sich im Truong-Song-Gebirge und zwar am Südrand des Xieng Khouang-Plateaus - mit der Ebene der Tonkrüge. Die Gegend um den Berg herum ist von einem dichten Dschungel umgeben und ist daher schwer zu erreichen

Phu Xai Lai Leng
Der Phu Xai Lai Leng besitzt eine Höhe von 2.711 m. Er liegt an der Grenze zwischen Laos und Vietnam.

Phou Samsum
Der Phou Samsoum befindet sich in der Provinz Luang. Der Gipfel des Berges besitzt eine Höhe von 2.426,5 m. Die Umgebung des Berges ist hügelig und dünn besiedelt. Die Vegetation um den Berg besteht aus immergrünen Laubwäldern

Rào Cỏ
Ein weiterer hoher Berge ist der Rào Cỏ mit einer Höhe von 2.286 m. Der Berg liegt an der Grenze zu Vietnam.

Pho Loi

Der Pho Loi besitzt eine Höhe von 2.263 m

Phou Pha Thi
Der Phou Pha Thi ist ein 1.786 m hoher Berg in der Provinz Houaphan - nicht weit von der Grenze zu Vietnam. Bei der einheimischen Hmong Bevölkerung gilt der Berg als heilig und als Sitz von Geistern. Erwähnenswert ist, dass 1966 während des Vietnamkriegs auf der Spitze des Berges von der US-amerikanischen Luftwaffe eine TACAN Funkstation und eine AN/MSQ-77 Radar Station zur Führung und Lenkung von B-52 Bombenangriffen auf Nord-Vietnam installiert wurde. Da das damalige Königreich Laos offiziell neutral war, war die Radar-Anlage streng geheim.

Flüsse, Mekong

Mekong
Der längste Fluss des Landes ist mit einer Länge im Land von rund 1.800 km der Mekong .
Der Mekong entsteht aus dem Zusammenfluss mehrerer Quellflüssen im Hochland von Tibet. Je nach Lage der Quelle variieren die Längenangaben zwischen 4.350 km und 4.900 km. Das Einzugsgebiet des Mekong umfasst etwa 800.000 km², er bildet daher eine wichtige Lebensader des Landes und zudem von Südostasien. Auf seinem Weg ins Südchinesische Meer verläuft etwa die Hälfte des Flusses in China.

Nach dem Passieren der chinesischen Grenze bildet der Fluss auf einer Länge von rund 200 km die Grenze zwischen Laos und Myanmar, an dessen Ende der Ruak-Fluss in den Mekong mündet. Hie befindet sich das durch den früheren Drogenanbau und -handel berühmt-berüchtigte Goldene Dreiek - das Dreiländereck zwischen Laos, Myanmar und Thailand.

Danach bildet der Fluss wieder eine Grenze - die zwischen Laos und Thailand. Später fließt er in einer Schleife durch Schluchten und Stromschnellen im Nordwesten von Laos. Bei der laotischen Stadt Luang Prabang beginnt ein schiffbarer Teil des Flusses, der weiter südlich wiederum die Grenze zu Thailand bildet. Auf seinem Weg fließt er auch an der Hauptstadt Vientiane vorbei. Die Schiffbarkeit des Flusses wird dann ein letztes Mal vor der Mündung durch die Sambor-Wasserfälle nahe der Stadt Kratie in Kambodscha unterbrochen. Nördlich von Phnom Penh (Kambodscha) mündet der Tonle-Sap-Fluss in den Mekong. Unmittelbar nach Phnom Penh teilt sich der Flussl in den Bassac und den dazu parallel verlaufenden "eigentlichen" Mekong auf. Sofern der Mekong Hochwasser führt, drückt sein Wasser in den Tonle-Sap-Fluss und führt damit zu einer Fließrichtungsumkehr des Tonle-Sap-Flusses und speist damit den gleichnamigen Tonle-Sap-See mit Wasser, dessen Abfluss er normalerweise bildet.

Von Kambodscha fließt der Mekong dann weiter in den Süden von Vietnam, wo südlich von Hồ-Chí-Minh-Stadt (Saigon) die beiden parallel fließenden Flüsse - in der Region auch als Oberer Mekong und Unterer Mekong bezeichnet - in das Mekong-Delta Delta übergehen. Über das Delta, das eine riesige Fläche von ca. 70.000 km² umfasst, münden sie dann im Südchinesischen Meer. Da die beiden Flüsse im Delta insgesamt neun Arme bilden spricht man in der sehr blumigen Sprache der Vietnamesen auch vom "Neun-Drachen-Fluss“.

Nam Tha
Der Nam Tha ist etwa 215 km lang. Er entspringt in der Provinz Luang Namtha in der Nähe der chi-nesischen Grenze. Der Fluss mündet bei Pak Tha nahe Ban Huay Xay in der Provinz Bokeo in den Mekong.

Nam Ou
Der 390 km lange Nam Ou liegt im Norden von Laos. Er entspringt in der Provinz Phongsali und mündet bei Pak Ou in den Mekong. An der Mündung des Flusses befinden sich die bei-den Höhlen Tham Thing und Tham Phum. Der Fluss stellt eine wichtige Verkehrsverbindung im Norden Laos dar, weil viele an ihm gelegene Orte (noch) nicht an das Straßennetz angeschlossen sind.

Nam Ngum
Der Nam Ngum ist ein 354 km langer Nebenfluss des Mekong. Er entspringt der nördlichen Bergre-gion der Provinz Xiangkhoang und fließt nach Süden, wo er in Vientiane in den Mekong mündet.

Xe Bang Fai
Der Xe Bang Fai entspringt im Truong-Son-Gebirge an der Grenze zwischen Laos und Vietnam. Er fließt durch die Provinzen Khammouane und Savannakhet. Das Truong-Son-Gebirge, auch als Annamitische Kordillere bezeichnet, ist eine etwa 1.100 km lange Gebirgskette in Vietnam, Laos und zu einem kleinen Teil in Kambodscha. Eine große Besonderheit ist die Xe Bang Fai-Flusshöhle die sich im Hin-Namno-Nationalpark in der Provinz Khammouane befindet. Dabei handelt es sich um eine der größten Flusshöhlen der Welt mit einer Höhe bis zu 120 m und einer Breite bis zu 200 m. Die Höhle ist ein etwa 10 km langer unterirdischer Kanal. Die Flusshöhle wurde erst 2003 für den Tourismus, z.B. mit Paddelbooten, freigegeben.

Banghiang
Der Banghiang River ist ein Fluss in der Provinz Savannakhet und ein Nebenfluss des Mekong. Es entspringt auf der Westseite des Truong-Son-Gebirges und mündet in der Nähe der Stadt Savannakhet in den Mekong.

Seen

Das Land umfasst zahlreiche kleinere und größere Seen, darunter sind:

Nam Ngum
Die Nam-Ngum-Talsperre bildet den größten See des Landes. Der Stausee mit einer Fläche von rund 250 km² befindet sich in 90 m nördlich von Vientiane. Er ist die erste und größte Talsperre der Demokratischen Volksrepublik Laos und staut den Fluss Nam Ngum. Die Staumauer wurde zwischen 1968 und 1984 in 3 errichtet. Der Stausee dient vor allem mit Generatoren mit einer Leistung von 155 MW der Energieversorgung. Er dient aber auch zur Kontrolle vor Überschwemmungen, zur Bewässerung und als Tourismusziel.

Nong Bua

Ein Weiterer See ist der Nong Bua, in diesem See leben die bedrohten siamesischen Krokodile. Dieser See liegt in der Provinz Xieng Khuang.

Inseln

Im Mekong, in der Champasak-Provinz, befinden sich über eine Länge von rund 50 km ca. 4.000 kleine Inseln verstreut.

Khong Insel
Die größte dieser Inseln ist die Khong Insel in der Provinz Champasak im Süden von Laos. In Abhängigkeit vom Wasserstand des Mekong besitzt die Insel einer Länge von ca. 18 km und einer Breite von ca. 8 km. Die Insel ist die größte laotische Insel und eine der größten Inseln im Mekong. Der Hauptort der Insel ist mit ca. 3.500 Einwohnern die Ortschaft Muang Khong.

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