Bangladesch: Geografie, Landkarte

Kurzübersicht

Bangladesch ist eine parlamentarische Republik mit einem Präsidenten als Staatsoberhaupt. Das Land umfasst eine Fläche von insgesamt 147.570 km², zum Vergleich hat die Bundesrepublik eine Fläche von 357.588 km². In Bangladesch leben rund 165 Millionen Menschen. Die Hauptstadt des Landes ist Dhaka mit etwa 9 Millionen Einwohnern. Einwohnern. Bangladesch liegt in Südasien am Golf von Bengalen.

Das Land grenzt im Westen, Norden und im Osten an Indien sowie im Südosten an Myanmar. Bangladesch war bis 1947 ein Teil Britisch-Indiens. Nach der Teilung des Landes in einen mehrheitlich hinduistischen, säkularen Staat (Indien) und einen muslimischen Staat (Pakistan) wurde das heutige Bangladesch als Ostpakistan Teil von Pakistan, von dem es jedoch geographisch durch Indien getrennt war. Nach erheblichen Widerstand von Westpakistan erlangte Ostpakistan 16. Dezember 1971 völkerrechtlich die Unabhängigkeit und gab sich den Namen Bangladesch mit der Hauptstadt Dhaka. Von der Landesfläche Bangladeschs sind:
• Wald
Rund 15% des Landes sind bewaldet.
• Wiesen- und Weideland
Rund 4% des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt.
• Äcker und Felder
Rund 62% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt, besonders zum Anbau von Jutefasern, Reis, Tee und Zuckerrohr.
• Sumpf
Mehr als 85% des Landes sind von Schwemmlandebenen bedeckt. Der südwestliche Teil des Landes besteht aus den Mangrovenwäldern Sunderbans, die zum Weltnaturerbe der UNESCO zählen.
• Gebirge
Weniger als 10% der Landesfläche Bangladeschs ist Bergland. Im Südosten des Landes be-finden sich die Chittagong-Berge.

Landesgrenzen, Küstenlänge

Bangladesch hat mit insgesamt zwei Staaten eine gemeinsame Grenze.

Es sind dies Grenzen zu:
Myanmar mit einer Länge von rund 193 km sowie
Indien mit einer Länge von rund 4.053 km.
Die Küste zum Golf von Bangalen ist rund 580 km lang

Tidenhub

In Bangladesch beträgt der mittlere Tidenhub zwischen 2,6 m und 6 m.
Ausführliche Erläuterungen zu Ebbe und Flut finden Sie unter Gezeiten, Ebbe und Flut.

Vergleiche
Den weltweit höchsten Tidenhub findet man übrigens in der Bay of Fundy in Kanada, er beträgt dort bis zu 16 Meter, bei Springflut sogar über 20 Meter. Die Bay of Fundy liegt am Atlantik zwischen den kanadischen Provinzen New Brunswick und Nova Scotia, die im Deutschen Neuschottland heißt und deren Hauptstadt Halifax ist.
An der deutschen Nordseeküste schwankt er etwa zwischen einem und drei Metern. In der westlichen Ostsee dagegen beträgt der Tidenhub nur um 0,3 Meter, während er in der östlichen Ostsee kaum noch merkbar ist.

Geografische Länge und Breite

Bangladesch erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von 20° 34' bis 26° 38' nördliche Breite
Δλ = von 88° 01' bis 92° 41' östliche Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

Gesetzliche Uhrzeit

Für Bangladesch gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), also der Zeit ohne Sommerzeit der folgende Wert. Dabei bedeutet ein Minuszeichen, dass es dort früher, ein Pluszeichen, dass es dort später als nach MEZ ist:

Δt (MEZ) = + 5 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Dhaka

Dhaka liegt auf einer nördlichen Breite von rund φ = 24° und damit noch fast in den Tropen.
Sofern die Sonne am nördlichen Wendekreis steht, also bei δ = 23,5°, ist in Dhaka Sommerbeginn, dies ist der 21. Juni. Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne zur Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand):

24° = (90° - h) + 23,5°

also:

h = 89,5°

Mit 89,5°, also nahezu senkrecht, besitzt die Sonne somit in den höchsten Stand des gesamten Jahres über dem Horizont (präzise: über der Kimm).

Berge

Mowdok Mual
Der Mowdok Mual ist mit einer Höhe von 1.003 m der höchste Berg des Landes. Früher war es der Mount Keokradong, dessen Höhe jedoch nach neuesten Messungen niedriger ist, als vorher angegeben.

Zow Tlang
Der Zow Tlang hat eine Höhe von 999 m und befindet sich im Südosten von Bangladesch an der Grenze zu Myanmar.
Er ist nach neuesten Messungen der zweithöchste Berg des Landes.

Dumlong
Der Dumlong hat eine Höhe von 997 m und befindet sich im Südosten des Landes.

Mount Keokradong
Der Mount Keokradong besitzt nach neuesten Messungen eine Höhe von 980 m. Er befindet sich im Südosten des Landes etwa 10 km von der Grenze zu Myanmar entfernt.

Jogi Haphong
Der Jogi Haphong hat eine Höhe von 974 m. Der Berg liegt im Südosten von Bangladesch. etwa 300 m westlich der
Grenze zu Myanmar. Die Flanken des Berges erstrecken sich dabei bis nach Myanmar.

Maithai Jama Haphong
Der Maithai Jama Haphong liegt an der Grenze zu Indien, etwa 3 m südlich des Dumlongs. Der Berg besitzt eine Höhe von 966 m.

Mukhra Thuthai Haphong
Der Mukhra Thuthai Haphong hat eine Höhe von 954 m. Der Berg befindet sich in der Nähe des Dreiländerecks von
Bangladesch, Indien und Myanmar.

Große Flüsse

Bangladesch wird von zahlreichen Flüssen durchzogen, so hat das Land rund 230 Flüsse und Nebenflüsse.
Die beiden größten bzw. wichtigsten sind:

Brahmaputra
Der längste Fluss des Landes ist der Brahmaputra mit einer Länge von rund 2.900 km.

Ganges
Der rund 2.510 km lange Ganges ist der heilige Fluss der Hindus, in dem rituelle Reinigungen stattfinden und an dessen Ufer sie ihre Toten verbrennen und anschließend dem Fluss übergeben. Der Fluss durchließt Indien und Bangladesch. Er hat
seinen Ursprung im indischen Garhwal - im Südwesten des Himalaya - durch den Zusammenfluss von Alaknanda und Bhagirathi. In Bangladesch vereinigt er sich mit dem Brahmaputra-Hauptarm und fließt dann unter der Bezeichnung Padma weiter durch das Land. Der Fluss bildet das ca. 350 km lange und ausgedehnte Gangesdelta - das eines der größten Mündungsdeltas der Welt ist - bevor er dann im Golf von Bengalen mündet. Das Mündungsdelta ist berühmt für seine weitflächigen Mangrovensümpfe, die Sundarbans. Infolge von Wirbelstürmen wird das sehr flache Delta immer wieder überschwemmt und kostet oft zahlreiche Menschenleben.

Seen

Das Land umfasst zahlreiche kleinere und größere Seen. Der größte See ist das Karnafuli Reservoir (Stausee).

Karnafuli Reservoir
Der Karnaphuli-Stausee ist mit einer Fläche zur Regenzeit von 680 km² die größte Talsperre und mit dem derzeitig einzigen Wasserkraftwerk in Bangladesch. Das Bauwerk zum Stau des Flusses Karnaphuli war im Jahr 1962 im damaligen Ostpakistan fertiggestellt worden. Der See befindet sich im Südosten des Landes im Distrikt Rangamati bei dem Ort Kaptai. Die Talsperre wurde vornehmlich für den Hochwasserschutz und zur Wasserkraftgewinnung errichtet. Das angeschlossene Kraftwerk hat eine elektrische Leistung von 230 Megawatt (MW). Zum Vergleich: Ein Kernkraftwerk hat eine Leistung von etwa 1.000 Megawatt = 1 Gigawatt (GW)

Inseln

Dem Land sind u.a. die folgenden größeren und kleineren Inseln vorgelagert:

Bhola
Bhola ist mit einer Fläche von 1.140 km² die flächengrößte Insel von Bangladesch. Die Insel liegt im Mündungsdelta des Flusses Meghna in den Golf von Bengalen und hat rund 1,7 Millionen Einwohner. Ein lokales Gasfeld versorgt die Insel mit Energie. Es sei in Erinnerung gerufen, dass 1995 infolge eines Taifuns nahezu die Hälfte der Insel überflutet wurde, wodurch rund 500.000 Bewohner obdachlos wurden und viele den Tod fanden.

Bhasan Char
Die etwa 40 km² große Insel Bhasan Char liegt im Mündungsdelta des Flusses Meghna in den Golf von Bengalen. Diese Insel entstand erst um 2006 aus Sedimenten des Flusses Meghna. Im Laufe der Jahre wurden Mangroven angepflanzt, sowie ein Deiches als Schutz gegen Überflutungen angelegt. Es folgten, Straßen und eine sogar eine Mustersiedlung. Anfang 2022 lebten hier rund 20.000 aus Myanmar geflüchtete Rohingya.

Sandwip-Insel
Die Sandwip-Insel befindet sich im Mündungsdelta des Meghna im Golf von Bengalen. Auf der 257 km² großen Insel leben etwa 473.000 Menschen

Shah Porir Dwip
Shah Porir Dwip, auch als Shinmabyu Island bezeichnet, an der Mündung des Flusses Naf River in den Golf von Bengalen - an der Grenze zu Myanmar.

St. Martin’s Island
St. Martin’s Island umfasst eine Fläche von 8 km² und die einzige Koralleninsel von Bangladesch. Die Insel im Golf von Bengalen ist die südlichste Insel des Landes und befindet sich nur wenige Kilometer westlich der Küste von Myanmar. Auf der Insel leben ca. 6.500 Menschen

Hatiya-Insel
Die Hatiya-Insel (Hatiya-Island) liegt an der Mündung des Flusses Meghna im Golf von Bengalen

Kutubdia-Insel
Die Kutubdia-Insel (Kutubdia Island) liegt im Golf von Bengalen und umfasst eine Fläche von 95 km². Auf der Insel befindet sich der einzige Leuchtturm von Bangladesch, der noch zur Zeit der britischen Herrschaft von den Briten errichtet wurde.

Maheshkhali-Insel
Die Maheshkhali-Insel ist die Hauptinsel von Moheshkhali Upazila im Cox's Bazar District. Die Insel umfasst eine Fläche von über 100 km².

Ozeane

Indischer Ozean
Der Indische Ozean ist ein Teil des Pazifischen Ozeans und umfasst eine Fläche von ca. von 74,9 Millionen km². Das sind ca. 20% der gesamten Weltmeerfläche. Die durchschnittliche Tiefe des Indischen Ozeans beträgt 3.890 m. Seine größte Tiefe hat er mit 8.047 m unter der Wasseroberfläche im so genannten Diamantinatief. Die tiefste Stelle weltweit befindet sich übrigens mit eine Wassertiefe von ca. 11.022 m im Marianengraben im Pazifik.
Der weitaus größte Teil des Indischen Ozeans liegt auf der Südhalbkugel.
Zu den wichtigsten Nebenmeeren des Indischen Ozeans zählen:
• Andamanensee
• Arabisches Meer
• Golf von Aden
• Golf von Bengalen
• Golf von Oman
• Große Australische Bucht
• Persischer Golf
• Rotes Meer
• Straße von Madagaskar
• Straße von Malakka

Hinweis
Eine ausführliche Beschreibung des Indischen Ozeans finden Sie bei Goruma hier >>>

Golf von Bengalen
Der Golf von Bengalen ist ein nordöstliches Randmeer des Indischen Ozeans und umfasst eine Fläche von rund 2.171.000 km². Der Golf ist rund 2.090 km lang und bis zu 1.610 km breit. Die maximale Tiefe beträgt 4.695 m. Er trennt den indischen Subkontinents von der Halbinsel Hinterindien. An den Golf grenzen Indien im Westen, Bangladesch im Norden,
Myanmar im Nordwesten und Thailand im Osten. Ein Teil des Golfs ist die Andamen-See vor Thailand. Im Südosten grenzen Malaysia und die indonesische Insel Sumatraan den Golf. Die größte Insel im Golf ist Sri Lanka, die jedoch nur zum Teil zum Golf gehört. Außerdem liegen die zu Indien gehörenden Inseln der Andamanen und Nikobaren im Golf

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