Brasilien: UNESCO-Welterbestätten

Altstadt von Ouro Preto (1980)

Das kleine Städtchen Ouro Preto liegt im Staat Minas Gerais, in der Nähe von Belo Horizonte. Ende des 17. Jahrhundert gegründet, war Ouro Preto (Schwarzes Gold) der Schwerpunkt des brasilianischen Goldrausches im 18. Jahrhundert. Mit dessen Ende im 19. Jahrhunderts nahm auch der Einfluss Ouro Pretos ab.
Was blieb, war eines der beeindruckendsten und besterhaltensten Schauplätze der Architektur des Barock unter dem Einfluss des größten Künstlers der Kolonioalzeit, Aleijadhino (1738-1814). Eines seiner vielen Meisterwerke ist die Kirche des São Francisco de Assis. Weitere Kunstwerke des Minas Barock sind die Kirchen Nossa Senhora do Pilar und Nossa Senhora da Conceição. Ouro Preto gilt als der Geburtsort der ersten großen brasilianischen Kunstepoche und des modernen Staates.
Die Altstadt wurde im Jahr 1980 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen

Altstadt von Olinda (1982)

Olinda wurde im 16. Jahrhundert von den Portugiesen gegründet. Die Geschichte der Stadt war stark mit dem Zuckerrohranbau verbunden. Nachdem das Zentrum der Stadt von den Niederländern zerstört wurde, ist es nach seinem Wiederaufbau von der schlichten Architektur des 18. Jahrhunderts gekennzeichnet. Olindas besonderen Charme liegt in seiner harmonischen Melange aus Gärten, Gebäuden, Barockkirchen, Konventen, und zahlreichen kleinen Passos (Kapellen).
Die Altstadt wurde im Jahr 1982 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen

Jesuitenmissionen der Guaraní: Ruinen von São Miguel das Missões (1983, 1984)

Die Ruinen von São Miguel das Missões wurden im Jahr 1983 in die Liste der Weltkulturerbestätte der UNESCO aufgenommen und 1984 als Jesuitenmissionen der Guaraní erweitert. Das Kulturerbe ist grenzüberschreitend zu Argentinien und Paraguay.

Historisches Zentrum von Salvador de Bahia (1985)

Im Jahre 1549 gegründet, war Salvador da Bahia aufgrund des Zuckerhandels 300 Jahre lang Brasiliens wichtigste Stadt. Salvador wurde berühmt durch seine wunderschönen Kirchen (wie zum Beispiel die Kirche des São Francisco im zentralen Stadtteil Pelourinho) und seine im Renaissance-Stil erbauten, farbenfrohen Häuser. Eine Volksweisheit sagt, dass es in Salvador für jeden Tag des Jahres eine andere Kirche gibt. In Salvador werden das ganze Jahr hindurch im Rahmen von Straßenparaden wilde Feste gefeiert, die Ihre Krönung im alljährlichen Karneval finden. Das Historische Zentrum der Stadt wurde im Jahr 1985 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen

Wallfahrtskirche "Guter Jesus" von Congonhas (1985)

Die Wallfahrtskirche „Guter Jesus von Congonhas“ liegt auf einem Hügel oberhalb der Stadt. Die Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts fertig gestellt und ist im Rokokostil gebaut. Sie hat einen Kreuzgang, der aus 6 kleinen Kapellen besteht, in dem geschnitzten Passionsfiguren aus Zedernholz stehen. Die Wallfahrtskirche wurde im Jahr 1985 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen

Nationalpark Iguaçu (1986)

Der Park liegt im Nordwesten der Provinz Misiones in Brasilien und umfasst eine Oberfläche von 670 km².
Der Fluss ist von den Quellen der Serra do Mar bis zu den Wasserfällen 500 km lang.
Im Fluss oberhalb der Wasserfälle liegen Inseln, dadurch entstehen zahlreiche Flussarme.

Die Wasserfälle haben eine Breite fast 3 km. Sie sind grenzüberschreitend zu Argentinien. Hinter den Wasserfällen fließt der Iguazu durch enge Schluchten, bis er in den Paranà mündet.

Der Nationalpark wurde im Jahr 1986 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen.

Brasília (1987)

Brasilia, die jetzige Hauptstadt von Brasilien, wurde 1956-1960 im Zentrum des Landes neu erbaut. Stadtplaner Lucio Costa und Architekt Oscar Niemeyer planten, dass jedes Element - vom Layout der Wohn- und Verwaltungsgebäude zur Symmetrie der Gebäude selber - in Harmonie mit dem Gesamtdesign der Stadt koordiniert werden sollte. Ganz besonders die offiziellen Gebäude der Stadt sind innovativ und einfallsreich. Brasilia wurde im Jahr 1987 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen

Nationalpark Serra da Capivara (mit Felszeichnungen) (1991)

Der Nationalpark Serra da Capivara wurde im Jahr 1991 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen

Historischer Stadtkern von São Luís do Maranhão (1997)

Der historischer Stadtkern von São Luís do Maranhão wurde im Jahr 1997 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen

Historisches Zentrum von Diamantina (1999)

Das Kolonialdorf Diamantina liegt in einer schwer erreichbaren Bergkette. Es ist ein Relikt des Diamantenrausches im 18. Jahrhundert. Diamantina ist ein einzigartiges Beispiel wie es Diamantensuchern, königlichen Gesandten, Entdeckern und Abenteuern gelang, eine architektonische Mischkultur zwischen ihren europäischen Wurzeln, amerikanischen Einflüssen und den Gesetzen der sie umgebenden unbezwingbaren Naturlandschaft zu erreichen.
Das Historische Zentrum wurde im Jahr 1999 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen

Regenwaldgebiet der "Küste der Entdeckung" (Costa do Descobrimento) (1999)

Die Costa do Descobrimento liegt in der Küstenregion Prado am Atlantik bis nach Belmonte. In dieser Gegend sind die beeindruckendsten Regenwaldbereiche der nordöstlichen Region Brasiliens zu finden.

Zum geschützten Gebiet gehören das ökologischen Reservat von Una, der Nationalpark Monte Pascoal. den Parque do Descobrimento, das Reservat Pau Brasil und Santo Ângelo. Inzwischen sind auch Coroa Vermelha, Trancoso/Caraíva, der Meerespark von Recife de Fora und das Indianerreservat Barra Vermelha dazugehörig. Den Ort Trancoso haben im 16. Jahrhundert die Jesuiten gegründet.

Die Stadt Prado liegt zwischen zwei Nationalparks, dem Berg Pascoal und dem Meerespark von Abrolhos. Von dem einen Park zum anderen sind es rund 80 km an der Küste entlang Abwechselungsreich kommt man an Stränden und Steilküsten vorbei.
Das Regenwaldgebiet der "Küste der Entdeckung" wurde im Jahr 1999 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen

Südöstliche Atlantische Wälder (1999)

Die südöstlichen Atlantischen Wälder wurden im Jahr 1999 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen

Schutzgebiet Zentral-Amazonas (2000)

Das Amazonas Becken erstreckt sich über 6 Millionen km² Fluss- und Dschungelfläche und breitet sich über 8 Länder aus. Etwas mehr als die Hälfte des Amazonas befindet sich auf brasilianischem Boden.

Das Schutzgebiet Zentral-Amazonas liegt im Amazonasbecken-Gebiet.

Das Naturschutzgebiet Zentral-Amazonas zieht sich an beiden Ufern des Flusses Jau von der Quelle bis zur Mündung hin.

Der Jau ist ein Schwarzwasserfluss, das bedeutet, dass die Farbe des Wassers sehr dunkel ist. Die dunkle Farbe entsteht dadurch, dass der Fluss durch humusreiche Moore oder Regenwaldböden fließt, die in den Fluss Säuren wie Huminsäuren und Fulvosäuren abgeben (Gruppe organischer Stoffe verschiedener Zusammensetzung, die beim Abbau von biologischem Material entstehen).

Das Wasser ist durch die Säuren sauer. Im Park leben zahlreiche vom Aussterben bedrohte Tiere, Säugetiere, und Vögel. Das Schutzgebiet Zentral-Amazonas wurde im Jahr 2000 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen und im Jahr 2003 um den Nationalpark Jaú erweitert

Feuchtgebiet Pantanal, geschützter Bereich (2000)

Das südamerikanische Pantanal ist eines der größten Binnenland-Feuchtgebiete der Erde. Die Fläche beträgt 230.000 km² und das Gebiet erstreckt sich von Brasilien bis in die angrenzenden Länder Bolivien und Paraguay. Durchflossen wird das Gebiet über 600 km von dem Rio Paraguay, der in der Regenzeit Trockengebiete überflutet. Es bilden sich Savannen und die Tiere zieht es hin zum Wasser. Doch einmal im Jahr verwandelt sich der Fluss durch die starken Regenfälle Flüsse, Seen und Lagunen liegen neben Savannen, regenwaldartige Flussgaleriewäldern und Trockenwäldern. Die Vielfalt der Tier- und Pflanzenspezies ist hier ganz besonders groß. Das Feuchtgebiet Pantanal wurde im Jahr 2000 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen

Historisches Zentrum von Goiânia (2001)

Die Stadt Goiás liegt im Bundesstaat Goiás ca 300 km von Brasilia entfernt. Diese Stadt aus der portugiesischen Kolonialzeit ist vollständig erhalten und dokumentiert koloniale Architektur, vermischt mit landesüblicher Baukunst.
Das historisches Zentrum von Goiânia wurde im Jahr 2001 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen

Nationalparks Chapada dos Veadeiros und Emas (2001)

Die Nationalparks Chapada dos Veadeiros und Emas sind Berglandschaften im Mittelwesten des Landes in der Provinz Goiás. Es leben hier Tierarten wie Wildhirsche, Affen und Königsgeier und Strauße, die ohne ein geschütztes Gebiet keine Überlebenschancen hätten. Die Nationalparks Chapada dos Veadeiros und Emas wurden im Jahr 2001 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen.

Inselreservat Fernando de Noronha / Rocas Atoll (2001)

Die Inselgruppe Fernando de Noronha oder auch Roca Atoll genannt, liegt im Atlantik etwa 350 km östlich vom brasilianischen Festland entfernt, die Fläche des geschützten Gebietes beträgt 112,7 km², diese Flächenangabe schließt die geschützte Meeresfläche mit ein. Das Meer-Naturschutzgebiet ist reich an verschiedenen Schildkrötenspezies, Delfinen, Haien und zahlreichen Fischarten, und es nisten und leben dort zahlreiche Seevögel. Das Atoll selber besteht zum größten Teil aus roten Algen und Korallen..
Das Inselreservat Fernando de Noronha / Rocas Atoll wurde im Jahr 2001 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen

São Cristóvão, Plaza de Sao Francisco (2010)

São Cristóvão ist eine kleine Stadt im Bundesstaat Sergipe, die im Jahr 1590 gegründet wurde. Der historische Plaza de Sao Francisco mitten in Zentrum wurde mit seinen am Rand säumenden Gebäuden Ende des 16. Jahrhunderts im Kolonialstil bebaut. Es gibt dort zivile Gebäude, aber auch eine angrenzende Klosteranlage des Franziskanerordens mit den zwei Kirchen.

Die Plaza de Sao Francisco in São Cristóvão wurde im Jahr 2010 in die Liste der UNESCO-Welterstätten aufgenommen.

Rio de Janeiro (2012)

Rio de Janeiro, die zweitgrößte Stadt Brasiliens, wurde ins Welterbe der UNESCO mit der Begründung vollständig aufgenommen, dass sich "die üppige Landschaft einzigartig in das Stadtbild einpasst“. Dazu gehört der auf einem Felsen erbaute Stadtteil Copacabana, der zwischen der Atlantikküste und den Favela-Siedlungen liegt, die auf dem Berg Corcovadodie stehende Christus-Erlöser-Statue und der bereits im Jahr 1808 eingeweihte botanische Garten.
Die Christus-Erlöser-Statue erreicht man von Cosme Velho aus mit einer Bahn. Die Aussicht über Rio und das Meer, nachdem man noch einige Treppen zur Statue gestiegen ist, ist spektakulär.
Im botanischen Garten sind ca. 6000 verschiedene Pflanzen zu bewundern. Einige der dort wachsenden Palmen sind über 200 Jahre alt. Der Garten liegt im Süden der Stadt im Stadtteil Jardim Botânico. Im Garten sind Treibhäuser, Seen, Orchideenparks uvm.
Rio de Janeiro wurde im Jahr 2012 in die Liste des UNESCO-Welterbestätten aufgenommen

Ensemble der Moderne in Pampulha (2016)

Das Ensemble in Pampulha entstand als Vision einer Gartenstadt im Jahr 1940 Es wurde um einen künstlichen See geplant und verfügt über ein Kasino, einen Ballsaal, den Golf Yacht Club and the São Francisco de Assis church.
Zu den ausgezeichneten Gebäuden dieses Ensembles gehört u.a. die Kirche des Hl. Franziskus (Igreja de São Francisco de Assis), die 1943 durch den brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer (1907-2012) errichtet worden ist.

Die Kirche beherbergt die Paneele des Malers Candido Portinari und ist außen mit von ihm bemalten Kacheln verkleidet. Die Anlage gibt nach Ansicht der UNESCO Zeugnis von moderner Architektur und einem modernen Landschaftsdesign.
Die Landschaft wurde von dem brasilianischen Landschaftsarchitekten Roberto Burle Marx (1909-1994) gestaltet.

Wegen Auseinandesetzungen zwischen den Künstlern und Klerikern wurde die Kirche jedoch erst 1959 geweiht.
Pampulha ist ein Stadtteil der brasilianischen Metropole Belo Horizonte der Hauptstadt des Bundesstaates Minas Gerais. Die Stadt hat rund 2,5 Millionen Einwohner und liegt im Südosten von Brasilien. Das Ensemble der Moderne in Pampulha wurde am 12. Juli 2016 in die Liste der UNESCO-Weltkultur- und Naturerbestätten eingetragen

Archäologische Stätte Valongo-Kai (2017)

Mitten in Rio de Janeiro befindet sich diese Ausgrabungsstätte des Valongo-Kais, wo ab 1811 an Sklavenschiffe aus Afrika ankamen - für rund 900.000 Sklaven aus Afrika war dies ihr Ankunftsort in Südamerika.

Diese archäologische Stätte umfasst den gesamten Platz des Jornal do Comércio sowie das alte Hafengebiet Rios.

Die Welterbestätte besteht aus mehreren übereinanderliegenden Schichten, wobei die tiefste Schicht ein im Pé-de-Moleque-Stil gepflasterter Boden bildet, der als ursprünglicher Valongo-Kai gilt. Hierbei handelt es sich um das wichtigste Zeugnis für die Ankunft afrikanischer Sklaven auf dem amerikanischen Kontinent.

Paraty und Ilha Grande - Kultur und Biodiversität (2019)

Das französische Überseegebiet der Süd- und Antarktisgebiete umfasst eine Fläche von knapp 673.000 km², die hauptsächlich aus Wasser besteht.

Zu dem großen Gebiet gehören jedoch die größten Inseln des südlichen Indischen Ozeans, es sind die Crozet-Inseln (352 km²), die Kerguelen (7.215 km ²) sowie Saint-Paul und Amsterdam (zusammen 64,5 km²). Sie beherbergen die größte Konzentration von Meeresvögeln weltweit sowie eine Vielzahl von Meeressäugern. So gibt es hier beispielsweise die weltweit größten Kolonien von Königspinguinen und Gelbnasenalbatrossen. Aufgrund ihrer Abgeschiedenheit bilden die Inseln Lebensräume, die der Wissenschaft wertvolle Einblicke in die hiesige Evolution geben.

Paraty und Ilha Grande wurden im Jahr 2019 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten

Roberto-Burle-Marx-Stätte (2021)

Roberto Burle Marx wurde am 4. August 1909 in São Paulo geboren und war am 4. Juni 1994 in Rio de Janeiro verstorben. Er war ein Landschaftsarchitekt, Pflanzensammler und Maler. Ihm zu Ehren wurde sein Anwesen im Stadtteil Barra de Guaratiba von Rio de Janeiro unter der Bezeichnung Roberto-Burle-Marx-Stätte von der UNESCO ausgezeichnet.

Das Anwesen verfügt über weitläufigen Gartenanlagen, sieben Gebäude - darunter sein Wohnhaus und Planungsbüro. Ach sechs kleine Seen findet man auf dem 407.000 m² großen Gelände. Hie wachsen ca. 3.500 Arten tropische und subtropische Pflanzen. In dem angeschlossenen Museum werden etwa 3.000 Artefakte ausgestellt.

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