Tunesien: Tiere

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Kurzinfos

Tunesien - offiziell Tunesische Republik - umfasst eine Fläche von 163.610 km², bei rund 12 Millionen Einwohnern.

Das Land in Nordafrika grenzt im Norden und Osten an das Mittelmeer mit einer Länge von rund 1.146 km, im Westen an Algerien und im Süd-Osten an Libyen.

Die Hauptstadt ist Tunis mit rund 1,1 Millionen Bewohnern.

Die Amtssprache ist Arabisch und der Islam ist Staatsreligion, wobei ca. 85% Sunniten sind. Auffallend sind die zahlreichen Qubbas, von einer Kuppel überdachtes Grabmale. Erwähnenswert ist, dass auf der Insel Djerba seit über 1000 Jahren die al-Ghriba-Synagoge steht - eine der ältesten Synagogen weltweit. Aufgrund der geografischen Lage des Landes ist die Tierwelt jedoch begrenzt.

Säugetiere

Den wohl häufigsten Anblick bieten in Tunesiens Wüstengebieten ohne Frage die Kamele und Dromedare, die meist als Arbeitstiere eingesetzt werden. Es werden aber auch Kameltouren durch die Wüste angeboten, die dann durchaus mehrere Tage dauern können.

Andere typische Wüstentiere sind Wüstenspringmäuse, der Fennek und der Karakal. Dieser gehört zur Familie der Katzen und hat mit seinen zugespitzten und bepinselten Ohren ein luchsähnliches Aussehen, welches ihm den Beinamen "Wüstenluchs" eingebracht hat. Charakteristisch ist die schwarzweiße Gesichtszeichnung sowie die schwarzgefärbte Rückseite der Ohren. Die Fellfarbe variiert zwischen ockergelb und rötlichen Tönen. Verbreitet ist er nicht nur in Wüsten, sondern auch in Halbwüsten, Steppen und Trockenwäldern ganz Afrikas, Arabiens und Westasiens. Die nachtaktive Raubkatze jagt Hasen, Nagetiere, Vögel und Zwergantilopen. Die längeren Hinterbeine machen ihn dabei zu einem kraftvollen Springer, was nicht nur bei der Jagd auf Vögel einen enormen Vorteil darstellt.
Sehr selten sind die im Sommer rotbraun-gefärbte und im Winter eher graubraune Atlashirsche in den nordwestlichen Wäldern geworden. Sie leben gerne abgeschieden, so dass die Wahrscheinlichkeit ihnen zu begegnen eher gering ist.
In den Wäldern leben auch Wild- und Stachelschweine.

Dromedare
Sowohl das einhöckrige Dromedar ( Camelus dromedarius), wie auch das (zweihöckrige) Kamel gehören zur Familie der Kamele und zur Gattung der Großkamele. Beide werden häufig einfach nur als Kamel bezeichnet. Auf Grund ihrer Fähigkeit wochenlang ohne Trinkwasser auszukommen, wurden diese "Wüstenschiffe" bei der Erforschung der Wüstengebiete in Afrika, Asien und Australien eingesetzt. Dort dienten sie als Zug-, Reit- und Tragtiere. Vor 4.000 bis 6.000 Jahren begann der Mensch sich das Dromedar als Haustier nutzbar zu machen. Inzwischen gibt es keine echten wildlebenden Populationen mehr. Doch auch heute noch dient das Dromedar vielerorts als Transportmittel, Fleisch- und Milchlieferant. Ein gutes Milchtier liefert bis zu 20 Liter Milch am Tag. Auf der Arabischen Halbinsel gelten Dromedare bei den Scheichs als Statussymbol und werden bei Wettrennen eingesetzt.

Karakal
Der Karakal (Caracal caracal) gehört zur Gattung Caracal in der Familie der Katzen (Feli-dae). Das Tier erreicht eine mittlere Kopf-Rumpflänge von 65 cm. Der Name bezieht sich auf die Schwarzfärbung der Ohren (türkisch karakulak bedeutet „Schwarzohr“). Mit seinen zugespitzten und bepinselten Ohren hat er ein luchsähnliches Aussehen, das ihm den Beinamen "Wüstenluchs" eingebracht hat. Charakteristisch ist seine schwarzweiße Gesichtszeichnung sowie die schwarzgefärbte Rückseite der Ohren. Die Fellfarbe variiert zwischen ocker-gelben und rötlichen Tönen. Verbreitet ist er nicht nur in Wüsten, sondern auch in Halbwüsten, Steppen und Trockenwäldern ganz Afrikas, Arabiens und Westasiens. Die nachtaktive Raubkatze jagt Hasen, Nagetiere, Vögel und Zwergantilopen. Die längeren Hinterbeine machen ihn dabei zu einem kraftvollen Springer, was nicht nur bei der Jagd auf Vögel einen enormen Vorteil darstellt.

Atlashirsch
Der Atlashirsch (Cervus elaphus barbarus), auch als Berberhirsch bezeichnet, ist eine Unterart des Rothirsches (Cervus elaphus).
Die Tiere sind sehr selten und erreichen eine Kopf-Rumpflänge zwischen 180 und 190 cm, bei einer Schulterhöhe von 130 bis 140 cm. im Sommer sind sie rotbraun gefärbt und im Winter eher graubraun. Sie leben gerne abgeschieden, so dass die Wahrscheinlichkeit, ihnen zu begegnen eher gering ist. In den Wäldern leben auch Wild- und Stachelschweine.

Es gibt zudem einige wenige Gazellen- und Reharten sowie Antilopen und Mufflons im Bou Hedna Nationalpark. Letztere sind sehr scheue Tiere sind und werden auch als Europäisches Wildschaf bezeichnet. Sie erreichen eine Größe von 65 bis 90 cm und werden im Durchschnitt 8 bis 10 Jahre alt. Typisch ist der grau- bis gelblichfarbene Sattelfleck auf dem braunen Fell und die das ganze Leben über wachsenden Hörner der Männchen, die dabei eine Länge von 0,45 m erreichen können. Die Hörner der Weibchen sind viel kürzer oder gar nicht vorhanden. Die Mufflons haben einen stark ausgeprägten Gehör- und Geruchssinn, am besten ist aber der Sehsinn ausgebildet. Zu ihrer Nahrung gehören Gräser, Kräuter und Gehölze, aber auch Pilze und Früchte. Einen seltenen und ungewöhnlichen Anblick bieten die Wasserbüffel im Ichkeul-Nationalpark. Hier leben auch Gebirgsgazellen und Streifenhyänen. Erwähnenswert sind zudem die hiesigen teilweise halbwilden Schafe

Reptilien (ohne Schlangen)

In den Wüsten, Halbwüsten und Savannen kann es vorkommen, dass man auf den Wüstenwaran trifft, der eine Unterart des Komodowarans ist. Weit verbreitet ist die Europäische Sumpfschildkröte. Sie hat eine Panzerlänge von weniger als 25 cm, selten 30 cm. Ihr Bauchpanzer weist ein Quergelenk auf, das es ihr ermöglicht, bei Gefahr diesen Panzer vorne und hinten zusammenzuklappen und sich so vor den Fressfeinden zu schützen. Ihr Lebensraum beschränkt sich auf stehende oder fließende Gewässer mit einer dichten Ufervegetation. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus tierischer Kost wie Kaulquappen, kleinen Fröschen, Molchen, Wasserschnecken, Krebschen, toten oder sterbenden Fischen.
Außer in Tunesien ist sie auch in Algerien, Marokko, auf der Iberischen Halbinsel, Korsika, Sardinien, Italien, Frankreich, Sizilien, Ungarn, Rumänien, Türkei, Nordiran, Zypern, Israel und im nördlichen Libanon vertreten. Doch trotz dieser weiten Verbreitung ist die europäische Sumpfschildkröte in ihrem Bestand stark rückläufig.

Gifttiere

Schlangen
Giftige Schlangen gibt es hauptsächlich im Süden des Landes, darunter sind:

Atlasotter
Die Atlasotter (Daboia mauritanica) gehört zur Gattung der Orientalischen Vipern (Daboia) in der Unterfamilie der Echte Vipern (Viperinae) in der Familie der Vipern (Viperidae). Die Schlange erreicht eine Größe zwischen 100 bis 150 cm. Die Tiere sind hellgrau bis rötlichgrau gefärbt und haben auf dem Rücken eine Zeichnung aus einem Wellenband, das sich in einzelne Flecken auflösen kann. Der Bauch ist grau mit einer schwarzen Sprenkelung. Über die Augen erstreckt sich ein dunkles Schläfenband, das bis zu den Mundwinkeln reicht, während ein zweites Band senkrecht von den Augen zur Mund führt. Man findet die Schlange im Süden des Atlasgebirges an sonnigen Berghängen mit Steinen und Vegetation bis zu einer Höhe über 2.000 m. Die Schlange kommt in Algerien, Marokko, Tunesien sowie im Westen von Libyen vor. Eine ausführliche Beschreibung der Atlasotter findet man hier >>>

Avicennaviper
Im Englischen wird die Avicennaviper (Cerastes viper) als Sahara Sand Viper bezeichnet. Die Schlange gehört zur Gattung der Afrikanischen Hornvipern in der Unterfamilie der Echten Vipern (Viperinae) in der Familie der Vipern (Viperidae). Sie besitzt trotz ihrer Gattungsbezeichnung (Ceraste) und im Gegensatz zu den anderen Arten der Gattung Cerastes meistens keine Hörner über den Augen. Die Schlange erreicht eine Länge von 35 bis maximal 50 cm. Sie verfügt über ein stark wirksames hämotoxisches Gift, also ein Gift, das besonders das Blut schädigt.

Böhmersche Hornviper
Die Böhmersche Hornviper (Cerastes boehmei) gehört zur Gattung der Afrikanischen Hornvipern in der Unterfamilie der Echten Vipern (Viperinae) in der Familie der Vipern (Viperidae). Die Schlange erreicht eine Länge bis zu etwa 40 cm. Ihre Färbung ist einfarbig gelblich bis sandfarben mit einer Reihe dunkler Muster in der Mitte und hinten. Ihren Namen hat die Schlange zu Ehren des deutschen Herpetologen Wolfgang Böhme (geb. 1944) erhalten

Wüsten-Hornviper
Die Wüsten-Hornviper (Cerastes cerastes) gehört zur Gattung der Afrikanischen Hornvipern in der Unterfamilie der Echten Vipern (Viperinae) in der Familie der Vipern (Viperidae). Die Schlange erreicht eine Größe von 50 bis 60 cm – selten mehr. Sie ist sandgelb bis rostbraun und hat über 30 braune Flecken oder Querbänder. Ihre Schwanzspitze ist dunkel gefärbt, während die Bauchseite eher hell ist. Auffallend sind die beiden „Hörner oberhalb der Augen. Das Gift der Schlange wirkt auf die Blutgerinnung. Eine ausführliche Beschreibung der Wüsten-Hornviper findet man hier >>>

Saharaotter
Die sehr giftige Saharaotter (Daboia deserti) gehört zur Gattung der Orientalischen Vipern (Daboia) in der Unterfamilie der Echte Vipern (Viperinae) in der Familie der Vipern (Viperidae). Die Schlange erreicht eine maximale Größe von etwa 160 cm. Ihr dreieckiger Kopf setzt sich deutlich vom Körper ab. Sie ist grau bis gelblich gefärbt mit bis zu 26 schwarzen Flecken, die auf ihrem Rücken ein Muster bilden, das aber im höheren Alter allmählich verblasst. Man findet die nachtaktive Schlange in den höher gelegenen Wüsten von Libyen und Tunesien sowie am Rand des Atlasgebirges. Sie legt um 20 Eier. Ein bekannter Vertreter der Gattung ist die Atlasotter (Daboia mauritanica). Eine ausführliche Beschreibung der Saharaotter findet man hier >>>

Skorpione
Die Skorpione Tunesiens gehören zu den giftigsten Skorpionen der Welt, und auch wenn sie selten sind, sollte man sich vor ihnen unbedingt in Acht nehmen. Erwähnenswert sind der Sahara-Skorpion und der Feldskorpion. Der Rat, die Schuhe vor dem Anziehen auf das Vorhandensein eines Skorpions zu prüfen, ist ein alter aber immer noch wichtiger Hinweis.

Vögel

Die meisten Vögel Tunesiens sind Zugvögel. Die meisten davon kann man am rund 126 km² großen Ichkeul-See im Norden Tunesiens beobachten. Besonders häufig sind hier Graugänse und Löffelenten, aber auch zahlreiche Wasservögel, Bienenfresser, Racken und Flamingos lassen sich an dem See nieder.

Flamingos
Die Flamingos bilden eine eigene Familie (Phoenicopteridae) und sind auch in Teilen Südamerikas, Westasien und Südfrankreich verbreitet. Gut erkennbar sind die bis zu 130 cm großen Vögel an ihrem langen und dünnem Hals, an den dünnen Beinen sowie an dem dicken, nach unten gebogenen rosafarbenen Schnabel mit der schwarzgefärbten Spitze. Dieser wird bei der Nahrungssuche als eine Art Sieb gebraucht. Auf dem Speiseplan stehen dabei Würmer, Algen und vor allem Kleinkrebse. Diese Krebse sind es auch, die für das rosafarbene Federkleid der Flamingos verantwortlich sind. Der mit den Krebsen aufgenommene rote Farbstoff wird dabei in den Federn abgespeichert. Schließlich sind die Vögel umso stärker rosa gefärbt, je mehr Krebse sie verspeist haben. Das berühmte einbeinige Stehen dient der Wärmespeicherung, da das eine Bein im warmen Gefieder versteckt wird und somit ein geringerer Wärmeverlust entsteht. Dieses Kunststück ist für die Flamingos (wie auch für Störche) nicht weiter anstrengend.

Raubvögel wie der Bartgeier im Atlasgebirge, die Waldohreule oder die Wanderfalken im Chaämbi-Nationalpark sind ebenfalls vertreten. Der Bon-Hedma-Nationalpark beherbergt neben zahlreichen Säugern auch Vögel wie den Königsadler oder den in Tunesien beinahe ausgerotteten Strauß. Zu den selteneren Vögeln gehört der Weißstorch, der sich gelegentlich an dem Ichkeul-See blicken lässt. Auch Kuhreiher gehören zu den in Tunesien vorkommenden Vögeln

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