Aldabra Riesenschildkröte

Kurzübersicht

Die Aldabra-Riesenschildkröte (Aldabrachelys gigantea) ist die einzige Art der Gattung der Seychellen-Riesenschildkröten (Aldabrachelys) in der Familie der Echten Landschildkröten (Testudinidae).

Gliederung, Taxonomie

OrdnungSchildkröten (Testudines)
UnterordnungHalsberger-Schildkröten (Cryptodira)
FamilieEchte Landschildkröte (Testudinidae)
GattungSeychellen Risenschildkröte (Aldabrachelys)
ArtAldabra-Riesenschildkröte (Aldabrachelys gigantea)

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Aldabra giant tortoise
  • Französisch: Tortue géante d'Aldabra

Aussehen, Merkmale

Die Männchen erreichen eine Länge zwischen 100–122 cm und die Weibchen von etwa 90 cm. Diese Schildkröte besitzt einen verhältnismäßig kleinen Kopf, der den Hals vom Durchmesser her nur wenig überragt. Mit Hilfe vertikal geschlitzter Nasenlöcher können sie durch die Nase trinken. Die Riesenschildkröten weisen einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus auf. Männchen besitzen einen längeren Schwanz, sind größer und haben einen konkaven, nach innen gewölbten, Bauchpanzer und einen flacheren Rückenpanzer als die Weibchen. Meist weisen sie auch längere Fußnägel an den Hinterbeinen auf. Diese Merkmale treten jedoch erst vor der Geschlechtsreife ab einer Panzerlänge von etwa 60 cm auf. Die Geschlechtsreife wird mit 15 bis 30 Jahren erreicht. Das maximale Gewicht liegt bei etwa 250 kg, die mittleren Gewichte der Populationen liegen je nach Altersstruktur und Nahrungsangebot mit 20–50 kg jedoch deutlich darunter.

Vorkommen und Lebensweise

98 % der natürlichen Populationen leben auf der Hauptinsel des insgesamt 155 km² großen Aldabra-Atolls – dem größten Atoll im Indischen Ozean, wobei deren Küstengebiete sowie offenes Gras- und Buschland mit niedriger Vegetation bevorzugt werden. Seit 1982 gehört das Atoll zum UNESCO-Naturerbe In diesen semiariden (halbtrocken) Gegenden hat sich durch den Verbiss durch Schildkröten eine Vegetation aus genetisch verzwergten Gräsern und Seggen entwickelt, der so genannte tortoise turf - die Hauptnahrungsquelle der Tiere. Daneben gehören auch Früchte und hin und wieder Aas und Kot. Aldabra-Riesenschildkröten können über 100 Jahre alt werden. Das älteste bekannte Exemplar war in einem Zoo in Kakutta im Alter von vermutlich 255 Jahren verstorben. Man schätzt die Anzahl der derzeit vorkommenden Schildkröten auf etwa 100.000, daher gilt diese Schildkrötenart derzeit als nicht gefährdet.

Fortpflanzung, Jungtiere

Die Hauptpaarungszeit liegt in der Regenzeit von Oktober bis April, während die Eiablage in den kühleren Monaten Juni bis September erfolgt. Dabei werden ein bis zwei, gelegentlich auch bis zu drei Gelegen, mit 5 bis 25 Eiern pro Gelege abgelegt. Die Eier sind etwas so groß wie ein Tennisball, bei einem Gewicht zwischen 40 g und 75 g. Die Nisthöhlen werden bevorzugt in Gebieten mit etwa fünf Stunden Sonnenbestrahlung angelegt. So kommt es in den etwa 25 cm tiefen Gruben zu Temperaturen zwischen 27 °C und 31 °C. Die Jungtiere können bis zu einem Monat in der Nisthöhle verbleiben, bis sie sich - meist nach Regen - gemeinsam an die Oberfläche graben.

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