Kap-Borstenhörnchen

Gliederung, Taxonomie

Die putzigen Kap-Borstenhörnchen (Xerus inauris) gehören zur Gattung der Afrikanischen Borstenhörnchen (Xerus) in der Familie der Hörnchen (Sciuridae) in der Ordnung der Raubtiere (Carnivora). Die Tiere findet man ausschließlich im Süden von Afrika.
Die Gattung Xerus umfasst folgende vier Arten:

- Gestreiftes Borstenhörnchen (Xerus erythropus): Vorkommen in West- und Zentralafrika
- Kap-Borstenhörnchen (Xerus inauris): Vorkommen im südlichen Afrika
- Kaokoveld-Borstenhörnchen (Xerus princeps): Vorkommen in Angola und Namibia
- Schlichtborstenhörnchen in (Xerus rutilus): Vorkommen in Ostafrika

Ordnung Rubtiere (Carnivora)
Familie Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie Erdhörnchen (Xerinae)
Tribus Borstenhörnchen (Xerini)
Gattung Afrikanische Borstenhörnchen (Xerus)
Art Kap-Borstenhörnchen (Xerus inauris)


Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Cape ground squirrel
  • Französisch: Écureuil terrestre du Cap

Aussehen, Merkmale

Die Kopf-Rumpf-Länge der Tiere liegt etwa zwischen 23 bis 28 cm, mit einem etwa 18 bis 22 cm langen Schwanz. Die Männchen erreichen ein Gewicht von rund 650 g und die Weibchen von etwa 600 g. Das borstige Fell der Tiere ist zimtbraun gefärbt, während der Bauch, die beiden Halsseiten, die Innenseiten der Beine und Teile des Gesichts weiß gefärbt sind. Auf beiden Seiten befindet sich ein waagerechter weißer Streifen, der von der Schulter bis zu den Hinterbeinen reicht. Der buschige Schwanz hat an der Basis zwei schwarze Querbinden.

Vorkommen, Lebensweise

Das Kap-Borstenhörnchen findet man in den Wüsten, Halbwüsten sowie Baum- und Strauchsteppen von Südafrika, Namibia, Botswana, Lesotho und Simbabwe. Die Tiere sind tagaktiv und vertragen sogar Lufttemperaturen bis zu ca. 40 °C. Sie leben in kleinen Kolonien in selbstgegrabenen Bauten, deren Tunnel eine Fläche von 700 bis 800 m² umfassen können. Bei Gefahr warnen sich die Tiere gegenseitig mit lautem Schreien und flüchten dann sofort in ihre Bauten. Die Kolonien der Tiere bestehen entweder nur aus Weibchen und deren Nachwuchs, oder nur aus Männchen. Für eine kurze Zeit suchen die Männchen die Bauten der Weibchen auf, um sich mit ihnen zu paaren. Ein Weibchenbau umfasst ein bis vier Weibchen und deren Nachwuchs, währen die Männchenbauten bis zu 20 Männchen umfassen kann. Die Bauten bieten Schutz vor hohen Außentemperaturen sowie vor Feinden. Sowohl Männchen als auch Weibchen teilen sich die Bauten oft mit Erdmännchen und/oder Fuchsmangusten.

Nahrung

Die Zusammensetzung der Nahrung variiert in Abhängigkeit von der Jahreszeit und besteht im Prinzip aus Gräsern, Körnern, Kräutern, Blättern, Knospen, Wurzeln und Früchten. Seltener verzehren sie auch Vogeleier und Jungvögel sowie kleine Gliederfüßer, Insekten und deren Larven.

Fortpflanzung, Jungtiere

Die Tiere werden in einem Alter von etwa acht Monaten geschlechtsreif. Nach der Paarung bringt das Weibchen nach 42 bis 46 Tagen ein bis drei Junge zur Welt. Diese bleiben etwa 45 Tage im Bau und werden hier nur vom Weibchen versorgt. Die Jungtiere sind zunächst nackt und blind und öffnen etwa am 35. Tag nach ihrer Geburt die Augen.

Gefährdung, Feinde

Außerhalb von Schutzgebieten halten Farmer die Borstenhörnchen oft für Schädlinge, da sie sich auch von Getreide und Feldfrüchten ernähren - und verfolgen sie daher. Außerdem können sie die Tollwut und anderer Infektionskrankheiten übertragen.
Zu den natürlichen Feinden der Tiere zählen u.a. Schabrackenschakale (Canis mesomelas), Zebramangusten (Mungos mungo), Fuchsmangusten (Cynictis penicillata), Erdmännchen (Suricata suricatta) und auch Primaten wie der Bärenpavian (Papio ursinus), sowie Schlangen, Eulen und Greifvögel. Die Tiere gelten als nicht gefährdet.

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