Insekten, Spinnen, Käfer, Schnecken

Ameisen

Ameisenhügel, die bis zu 1 m hoch sein können. Verantwortlich dafür ist die Rote Waldameise, die für den Wald sehr nützlich ist, da sie schädliche Insekten bekämpft und somit für die Gesundheit des Waldes sorgt. Die Männchen und die Königin erreichen eine Größe von 9 - 11 mm, die Arbeiterinnen dagegen nur 4 - 9 mm. Trotz ihrer geringen Größe kann die Rote Waldameise das 30-fache ihres Gewichts tragen.

Farblich ist sie überwiegend rot, nur ein Teil der Beine ist schwarz. Ihre Nahrung besteht aus Blattwespenlarven, Ausscheidungen von Blattläusen, dem Saft von Bäumen und Früchten sowie ölhaltigen Anhängseln der Samen von Pflanzen, womit sie auch zur Verbreitung der Pflanzen beiträgt.

Die berühmte Ameisenstraße entsteht, indem der Weg zu Futterquellen und zurück zum Bau durch Pheromone markiert wird.
Gegen Feinde schützt sich die Waldameise, indem sie die nach ihr benannte Ameisensäure verspritzt.

Flöhe

Flöhe (Siphonaptera) bilden eine Ordnung in der Klasse der Insekten (Insecta). Es existieren rund 1.600 verschiedene Floharten, von denen etwa 80 Arten in Mitteleuropa heimisch sind.
Sie erreichen eine Länge von 1 bis 4 mm, wobei die größte Art der Maulwurfsfloh (Hystrichopsylla talpae) ist - ein Parasit des Europäischen Maulwurfs (Talpa europaea).
Da Flöhe keine Flügel besitzen, können sie auch nicht fliegen - aber Sprünge bis zu 100 cm machen, für ein nur wenige Millimeter großes Tier eine gigantische Weite.
Flöhe sind Parasiten, die auf warmblütigen Tieren ihre Blutmahlzeit verrichten, wobei ca. 95% aller Arten auf Säugetieren und etwa 5% auf Vögeln leben.

Man sollte jedoch nicht vergessen, dass Menschen auch von anderen Floharten als dem Menschenfloh (Pulex irritans) befallen werden können, daher ist darauf zu achten, dass beispielsweise Hunde und Katzen frei von Flöhen sind.
Flöhe werden durch das ausgeatmete Kohlenstoffdioxid (CO), durch Wärme, aber auch durch die Bewegung von Tieren angelockt.
In den menschlichen Wohnungen findet man sie oft in Teppichen, Polstermöbeln oder in Betten, von wo aus sie den Menschen meist in der Nacht befallen. Diese Flöhe werden als Nestflöhe bezeichnet.
Nach einer Blutmahlzeit können Flöhe dann bis zu zwei Monate ohne Nahrung überleben.
Pelzflöhe dagegen verbleiben auf ihrem Wirt – Katzen, Hunde oder Ratten - springen aber auch auf den Menschen über, z.B. wenn ihr Wirtstier zu Tode gekommen ist, wo sie sich dann u.a. in der Kleidung festsetzen.
Flohstiche bzw. Flohbisse bewirken eine kleine Wunde mit einem starken Juckreiz. Durch das dadurch bedingte Kratzen kommt es oft zu offenen Stellen in der Haut, die sich entzünden können.

Durch Flohstiche können außerdem Bakterien - z. B. Streptokokken und Staphylokokken - übertragen werden, die ihrerseits auch zu Entzündungen an der Stichstelle führen.
Der Menschenfloh (Pulex irritans) kann neben dem Rattenfloh (Xenopsylla cheopis) den Pesterreger übertragen, der aber in Europa nahezu ausgerottet wurde.
Flöhe beim Menschen bzw. in seiner Wohnung können auf verschiedene Arten bekämpft werden: Decken und Kleidungsstücke sollten mit Temperaturen über 60° C gewaschen werden und das Behandeln von Polstermöbeln und Teppichen mit Hilfe eines Dampfdruckreinigers hat sich als erfolgreich erwiesen. Zudem stehen eine Reihe chemischer Mittel zur Verfügung.
Flöhe bei Tieren können mit Hilfe zahlreicher Wirkstoffe erfolgreich bekämpft werden, so äußerlich mit Hilfe von Sprays, Puder oder einem Spezialhalsband.
Zur inneren Anwendung kommen z.B. Fluralaner oder Spinosad in Frage.
Aber nicht nur das Tier, sondern auch seine Umgebung, wie beispielsweise der Schlaf- oder Aufenthaltsplatz, müssen behandelt werden.

Läuse

Läuse lassen sich prinzipiell in Pflanzenläuse und Tierläuse unterteilen.

- Kopfläuse, Tierläuse
Die Kopflaus (Pediculus humanus capitis) ist ein flügelloses Insekt aus der Ordnung der Tierläuse (Phthiraptera), der Familie der Menschenläuse (Pediculidae) und der Gattung Pediculus, die vier Arten umfasst, von denen zwei Arten mit ihren Unterarten und zwar die Kopflaus und die Kleiderlaus (Pediculus humanus humanus) den Menschen befallen.
Die Filzläuse bzw. Schamläuse (Phthirus pubis) befallen ebenfalls den Menschen, gehören aber zur Gattung (Phthirus) und der Familie (Phthiridae).
Der Lebensraum der Kopflaus ist – wie es der Name vermuten lässt - der menschliche Kopf. Hier nehmen sie Blut auf, indem sie mit den messerscharfen Fortsetzungen ihres Kopfes die oberste Kopfhaut des Menschen einritzen und Blut aus einer Kapillare aufsaugen.
Dabei spritzen sie Speichel in die winzige Wunde, um die Blutgerinnung zu verhindern.
Diese zahlreichen winzigen „Wunden“ können sich infizieren und zudem furchtbar jucken.
Besonders Kinder und Jugendliche werden immer wieder in Kindergärten oder Schulen infiziert. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit einem Läusekamm oder mit lokal wirkenden Insektiziden. Auch die Einnahme von Pharmaka kann erforderlich werden.
Läuse können den Erreger des Fleckfiebers (Rickettsia prowazekii) oder den Erreger des Fünf-Tage-Fiebers (Bartonella quintana) übertragen – was in Europa jedoch eher unwahrscheinlich ist. Läuse können etwa 3 mm lang werden.

- Pflanzenläuse, Blattläuse
Die Pflanzenläuse (Sternorrhyncha) sind eine Unterordnung aus der Ordnung der Schnabelkerfe (Hemiptera) und gehören zur Klasse der Insekten. Von den rund 16.000 Arten aus neun Familien leben etwas weniger als 3.000 auch in Europa.
Bei diesen Tieren handelt es sich um kleine Insekten, die sich ausschließlich von Pflanzen ernähren. Die Pflanzenläuse werden in folgende vier Großgruppen unterteilt:
- Blattflöhe (Psylloidea)
- Blattläuse (Aphidoidea)
- Mottenschildläuse (Aleyrodoidea)
- Schildläuse (Coccoidea)
Der bekannteste Vertreter der Pflanzenläuse sind sicherlich die Blattläuse (Aphidoidea), von denen es rund 3.000 Arten gibt, von denen rund 850 in Europa heimisch sind. Sie erreichen eine Größe von maximal 7 mm.
Die Mundwerkzeuge der Pflanzenläuse haben sich zu einem Saugrüssel (Rostrum) umgebildet und bilden im Inneren zwei Kanäle, durch den einen wird Speichel abgegeben und durch den anderen wird die flüssige Nahrung aus der Pflanze angesaugt.
Die meisten Pflanzenläuse gehören zu den Phloemsaugern. Der Phloemsaft ist reich an Kohlenhydraten, aber arm an Proteinen, sodass zahlreiche Pflanzenläuse auf Bakterienarten im Darm als Endosymbionten angewiesen sind.
Die nicht nutzbare Zuckerlösung wird als Honigtau abgeschieden. In zahlreichen Fällen ist es dadurch (konvergent) zur Symbiose mit Ameisenarten gekommen, die den Honigtau nutzen und dessen Lieferanten (v. a. aus den Gruppen der Blattläuse und Schildläuse) pflegen und verteidige

Libellen

Die Libellen (Odonata) bilden eine Ordnung in der Klasse der Insekten (Insecta) und der Unterklasse der Fluginsekten (Pterygota). Es gibt von ihnen die folgenden drei Unterordnungen:

- Großlibellen (Anisoptera), die sich in 11 Familien und diverse Gattungen mit rund 2.800 Arten untergliedern
- Kleinlibellen (Zygoptera), die sich in 19 Familien mit diversen Gattungen mit rund 2.600 Arten untergliedern
- Urlibellen (Anisozygoptera), die sich in drei Arten einer Gattung untergliedern

Von den insgesamt weit über 5.000 bekannten Arten leben in Mitteleuropa etwa 85.
Davon leben am südlichen Oberrhein etwa 80% aller mitteleuropäischer Libellenarten, so z.B. auch die Azurjungfern.
Die Flügelspannweite der Tiere liegt zwischen 20 und 190 mm.
Die Libellen besitzen die Fähigkeit, ihre beiden Flügelpaare unabhängig voneinander zu bewegen, was es ihnen ermöglicht, abrupt die Richtung zu ändern, in der Luft stehen zu bleiben oder bei einigen Arten sogar rückwärts zu fliegen.
Sie erreichen Geschwindigkeiten von ca. 50 km/h.
Libellen findet man in der Nähe von Gewässern, da ihre Larven auf Wasser angewiesen sind. Aber dennoch suchen zahlreiche Arten der Großlibellen ihre Beute auch weiter von den Gewässern entfernt.
Einige Libellenarten findet man auch in den Randgebieten der Städte oder in grünen “Wohnsiedlungen“.
Ihre Beute besteht im Wesentlichen aus anderen Insekten, die sie mit Hilfe ihrer speziell gestalteten Beine im Flug ergreifen.
Erwähnenswert ist, dass die erwachsenen Tiere meist nur wenige Wochen leben, wobei die mitteleuropäischen Winterlibellen (Sympecma) überwintern und dadurch 10 bis 11 Monate leben.
Libellen stechen nicht und sind auch sonst für den Menschen völlig ungefährlich - aber hübsch anzusehen.
Die Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) aus der Familie der Edellibellen (Aeshnidae) kommt in Mitteleuropa häufig vor und steht häufig über Menschen ortsfest in der Luft, die das irrtümlich als Angriffsvorbereitung missdeuten.
Im Jahr 2001 wurde die Plattbauchlibelle (Libellula depressa) in Deutschland zum Insekt des Jahres

Mücken

Mücken gehören in Deutschland ohne Zweifel mit zu den unangenehmsten Insekten.
Wen hat ihr Gesurre nächstens nicht schon halb-verrückt gemacht und nach einem oder mehreren Stichen hat es tagelang gejuckt. Aber bisher sind sie in Deutschland (noch) keine Überträger von Krankheiten, wie zahlreiche Mückenarten in anderen Teilen der Welt.
Die folgenden Mücken-Familien sind blutsaugend:

- Gnitzen (Ceratopogonidae)
- Stechmücken (Culicidae)
- Schmetterlingsmücken (Psychodidae), darunter sind die Unterfamilie der blutsaugenden Sandmücken (Phlebotominae)
- Kriebelmücken (Simuliidae)

Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) ist eine Stechmückenart aus der Gattung Aedes und der Familie der Stechmücken. Sie ist ursprünglich in den Tropen von Süd- und Südostasien sowie in den Subtropen beheimatet, aber nicht zuletzt infolge der Klimaerwärmung hat sie sich in den letzten Jahren bis nach Deutschland hin ausgebreitet. Die Mücke ist der Überträger von Chikungunya- und Denguefieber.

Ergänzender Hinweis
Malaria wird durch die Mückengattung Anopheles aus der Familie der Stechmücken
und Gelbfieber durch Mücken aus der Gattung Aedes oder Haemoagogus, ebenfalls aus der Familie der Stechmücken, übertragen.

Wanzen

Wanzen (Heteroptera) sind Insekten und gehören zur Ordnung der Schnabelkerfe (Hemiptera). Von den weltweit etwa 40.000 bekannten Arten leben in Europa ca. 3.000.
Es existieren Pflanzensauger, eine Reihe von räuberisch lebenden Arten, aber auch Blutsauger wie die Bettwanze.
Sie leben auf Wiesen, an Waldrändern, im Wald oder in menschlichen Wohnungen und sind weltweit verbreitet. Dabei bevorzugen die meisten Wanzenarten warme und trockene Regionen. Aber einige Arten bevorzugen auch feuchtere Orte oder Moore, Sand- oder Salzgebiete. Einige Arten aus der Familie Meerwasserläufer (Halobatinae) und der Gattung Halobates leben als einzige Insekten sogar ständig auf dem offenen Meer.
Wanzen bestehen wie alle Insekten aus drei Körperabschnitten, dem Kopf, der Brust und dem Hinterleib. Alle Wanzen besitzen einen Saugrüssel.
- Bettwanzen
Die bekannteste und für Säuger unangenehmste Wanze ist die Haus- bzw. Bettwanze (Cimex lectularius), die zur Gattung Cimex, der Familie Plattwanzen (Cimicidae), der Unterordnung Wanzen (Heteroptera) sowie zur Ordnung Schnabelkerfe (Hemiptera) gehört.
Die Tiere sind sehr dünn und erreichen Körperlängen zwischen 3,5 bis 5,5 mm - vollgesogenen bis zu fast 1 cm. Die Wanzen sind behaart und rotbraun gefärbt.
Die Bettwanze findet man etwa bis zum 65. Breitengrad und in den Alpen bis zu einer Höhe von etwa 2.000 m, In den Tropen und Subtropen lebt die Unterart Cimex lectularius hemipterus.
Bettwanzen findet man in Städten und dort meist in Wohnungen, aber auch in Ställen sowie in Säugerbauten und Vogelbruthöhlen.
Die nachtaktiven Bettwanzen sind Blutsauger, das sie beim Menschen, an Haustieren, Fledermäusen und Vögeln ausüben. Tagsüber verstecken sie sich in trockenen, spaltenförmigen Verstecken, so gerne in den Holzdecken über Betten, auf die sie sich nachts dann zum Blutsaugen herabfallen lassen.
Die Wanzen sind extrem unempfindlich gegen Kälte und können bis zu 40 Wochen ohne Nahrung überleben. Für ihre Blutmalzeit benötigt sie bis zu zehn Minuten und besitzt danach das bis zu Siebenfache ihres vorherigen Gewichts.
Nach einem Stich und dem dabei injizierten Speichel kann es bis zu sieben Tagen zu starkem Juckreiz kommen, zudem gelten sie als Überträger zahlreicher Erkrankungen - darunter das Query-Fieber. Bettwanzen leben zwischen 6 bis 12 Monate.
In der letzten Zeit ist es zu einer erneuten Verbreitung dieser Parasiten gekommen, die schwer zu finden und zu bekämpfen sind.
Dabei gibt es neben chemischen Bekämpfungsmittel auch weitere effektive Verfahren, so kann man um Abtöten der Tiere mit speziellen Öfen die Raumtemperatur für ca. zwei Tage auf ca. 55° C erhöhen.
Auf dem Balkan werden seit vielen Jahren abends rund um das Bett Blätter der Bohnenpflanze ausgelegt. Die zum Bett wandernden Bettwanzen bleiben an den mikroskopisch kleinen Blatthärchen hängen. Dort kann man sie am nächsten Morgen einsammeln und möglichst verbrennen. Das wirkt jedoch so nicht, sofern die Tieren sich von der Decke fallen lassen.
- Feuerwanzen
Die Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus) gehört zur Familie der Feuerwanzen (Pyrrhocoridae) und ist neben Pyrrhocoris marginatus die einzige Art der Familie, die in Mitteleuropa vorkommt. Für den Laien sehen die Tiere eher wie Käfer aus.
Feuerwanzen erreichen eine Länge zwischen 9 bis 12 mm und besitzen eine auffällige schwarz-rote Färbung. Der Halsschild ist am Rand rot, der in der Mitte einen fast rechteckigen, schwarzen Fleck besitzt.
In den Alpen findet man die Tiere in Höhen bis etwa 1.000 m. Sie leben gerne in großer Zahl an sonnigen Plätzen unter Linden, Hibiskus, Eibisch, Robinien oder Malven, deren Samen sie aussaugen. Sie ernähren sich nicht vom Blut von Säugern.

Weidenbohrer

Weidenbohrer ist ein großer Nachtfalter aus der Familie der Holzbohrer, der seine Eier in kleine Schnitte oder Wunden der Borke am unteren Teil der Stämme von Weiden, Pappeln sowie Apfel- und Birnenbäumen legt.
Die Raupen leben erst unter der Rinde und bohren sich dann zu allen Seiten hin tiefer in das Holz. Die Entwicklung dauert 4 Jahre. Erkennen kann man die vom Weidenbohrer befallenen Bäume u.a. an den stark nach Essig riechenden Bohrlöchern und den rötlichen Sägemehlanhäufungen am Boden.
Verbreitet ist er in ganz Europa mit Ausnahme von Nordskandinavien. Im alten Rom galt die Raupe als Delikatesse.

Wespen

> Die Echten Wespen (Vespinae) sind eine Unterfamilie der Faltenwespen (Vespidae) und der Familie der Faltenwespen mit weltweit 60 Arten.
Alle mitteleuropäischen Arten sind an ihrer auffallenden schwarz-gelben Färbung zu erkennen, wobei bei einigen Arten wie der Hornisse Rot- oder Rotbrauntöne hinzukommen.
Echte Wespen bilden „Staaten“ mit einer Königin oder leben parasitär als Kuckuckswespen.
Die echten Wespen unterteilen sich in die folgenden Gattungen mit den zahlreichen entsprechenden Arten:

Hornissen (Vespa)
- Hornisse (Vespa crabro)
Langkopfwespen (Dolichovespula)
- Mittlere Wespe (Dolichovespula media)
- Waldwespe (Dolichovespula sylvestris)
- Waldkuckuckswespe (Dolichovespula omissa)
- Sächsische Wespe (Dolichovespula saxonica)
- Norwegische Wespe (Dolichovespula norwegica)
- Falsche Kuckuckswespe (Dolichovespula adulterina)
Kurzkopfwespen (Vespula)
- Rote Wespe (Vespula rufa) - Österreichische Kuckuckswespe (Vespula austriaca)
- Gemeine Wespe (Vespula vulgaris)
- Deutsche Wespe (Vespula germanica)

Die echten Wespen ernähren sich überwiegend von Früchten, Nektar, Pollen oder Pflanzensäften, aber auch von Insekten.
Beim Menschen findet man sie u.a. auf Süßigkeiten oder süßen Getränken.
Ihre Larven füttern sie mit dem Fleisch von totem Getier oder von erbeuteten Kleinstlebewesen.
Wespenstiche können recht schmerzhaft oder auch juckend sein. Kratzen sollte man vermeiden.
Nach dem Stich ziehen sie ihren Stachel – im Gegensatz zu Bienen - wieder heraus.
Gefährlich können die Stiche jedoch werden, sofern man eine Wespe verschluckt und es nach einem Stich zur Verengung der Luftröhre kommt.
Für Allergiker allerdings kann ein Wespenstich lebensgefährlich sein.
Es ist das Beste, nicht zu versuchen, die Tiere mit wilden Arm- und Handbewegungen oder mit Gegenständen wie Lappen und Handtücher zu verscheuchen – das macht sie nur aggressiv.

Westliche Honigbiene

Die Westliche Honigbiene (Apis mellifera) ist eine Bienenart aus einer großen Gruppe unterschiedlicher Gattungen und Familien. Die Honigbiene entwickelt - im Gegensatz zu den einzeln (solitär) lebenden Wildbienen, die die Mehrheit der Bienen bilden – sozial lebende Bienenvölker mit einer Königin.
Bienen ernähren sich von süßen Pflanzensäften – insbesondere von Nektar sowie von Pollen . Bei der Nahrungssuche bestäuben sie zudem eine Reihe von Pflanzen, die ohne sie sich nicht vermehren können.
Daher wird das Bienensterben durch Viren und Insektizide mit großer Sorge betrachtet.
Der von ihnen produzierte Honig wird von den Imkern entnommen und verkauft.

Mittlerweile gibt es in den Städten zahlreiche Hobbyimker, die sogar auf Hochhausdächern Bienenstöcke anlegen.
Ein Bienenstich kann sehr schmerzhaft sein und für Allergiker sogar lebensbedrohlich werden.
Bei einem Stich wird der Hinterleib der Biene herausgerissen und das Tier stirbt danach.
Besonders gefährlich ist es, das Tier zu verschlucken und Opfer eines Stichs im Rachenraum zu werden, was zum Ersticken führen kann.

Zecken

Die Zecken (Ixodida) sind eine Ordnung der Milben (Acari). Es gibt die folgenden drei Familien:
- Lederzecken (Argasidae)
- Schildzecken (Ixodidae)
- Nuttalliellidae

Es gibt insgesamt rund 900 verschiedene Zeckenarten, wobei alle blutsaugend sind und teilweise gefährliche Krankheiten übertragen
Erwähnenswert sind besonders ihre Mundwerkzeuge, mit deren Hilfe die Zecke beim Saugvorgang das Gewebe ihres Opfers mit den kleinen Kapillargefäßen aufreißt. Das sich daraufhin angesammelte Blut wird anschließend aufgesaugt.
Der Körper der weiblichen Schildzecken, die mit dem Blut des Opfers ihren Nachwuchs nährt, kann dabei bis auf das Hundertfache ihres ursprünglichen Gewichts anschwellen - bei einer Volumenvergrößerung bis zum Zwanzigfachen.
Beim Saugvorgang gibt die Zecke ihren Speichel in die Wunde des Opfers ab und verhindert das Zusammenklumpen der Blutplättchen und somit eine Blutgerinnung.
Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) ist die in Deutschland, Österreich und der Schweiz bekannteste Art aus der Gattung der Ixodes und der Familie der Schildzecken.
Diese Zecke bevorzugt neben Wild- und Haustieren auch den Menschen als Wirt.
Der Holzbock kann die Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen.
Da sein Saugvorgang viele Tage dauern kann, ist auch Stunden nach dem Biss (Stich) noch nicht unbedingt mit einer Infektion zu rechnen.
Bei den Lederzecken dagegen dauert der Saugvorgang nur 30 bis 60 Minuten. Die bekannteste Art aus der Familie der Lederzecken ist die Taubenzecke (Argas reflexus), die Tauben als Wirt bevorzugt. Selten sucht sie auch Menschen als Wirt.

Spinnentiere

Der Ammen-Dornfinger und die Wasserspinne sind die beiden einzigen giftigen Spinnen in Deutschland.

Ammen-Dornfinger

Der Ammen-Dornfinger (Cheiracanthium punctorium) ist zusammen mit der Wasserspinne (Argyroneta aquatica) die einzige Spinne Deutschlands deren Biss folgenreich sein kann. Sie lebt vorwiegend im Südwesten und im Nordosten des Landes. Ein Biss ist für den Menschen jedoch nicht lebensbedrohlich – von Allergikern abgesehen - und ähnlich schmerzhaft wie ein Wespenstich und ist mit Rötungen und Schwellungen verbunden. Schwere Verläufe mit Schüttelfrost, Erbrechen oder gar Kreislaufversagen sind selten. Nach etwa einem Tag sind die Symptome in der Regel wieder abgeklungen. Die Spinne erreicht eine Körperlänge bis zu ca. 1,5 cm, wobei die Weibchen etwas größer werden als die Männchen. Ihr Vorderkörper ist rot-orange gefärbt.

Wasserspinne
Die Wasserspinne (Argyroneta aquatica) ist zusammen mit dem Ammen-Dornfinger (Cheiracanthium punctorium) die einzige Spinne Deutschlands, deren Biss folgenreich sein kann.
Da sie sich aber gern in Moorgebieten aufhält, kommt sie mit dem Menschen nur sehr selten in Kontakt. Ihr Biss ähnelt dem eines Wespenstichs.

Kreuzspinne
Die Kreuzspinne ist eine der häufigsten Spinnen in Deutschland und es gibt sie fast überall. Sie gehört zur Familie der Radnetzspinnen und die Färbung variiert zwischen hellbraun und schwarz.
Ihr Kenzeichen ist das immer vorhandene deutliche weiße Kreuz auf dem Hinterleib. Die Weibchen sind mit ca. 20 mm größer als die Männchen, die nur ca. 11 mm groß werden.
Die Kreuzspinne hält sich vor allem an Waldrändern, in Hecken und in Gärten auf. Ihre Nahrung besteht u.a. aus Schnacken und Fliegen. Die bekannteste Art der Kreuzspinnen ist die Gartenkreuzspinne.
Die Kreuzspinne gilt zwar als giftig, aber selbst wenn ihr Biss die menschliche Haut durchdringt, was eher selten der Fall ist, ist das Gift für den Menschen absolut harmlos. Allerdings ist der Biss schmerzhaft.

Käfer und Schnecken

Bienenwolf

Wie der Name schon verrät, ernährt er sich von Honigbienen, indem er sie an Pflanzen durch einen Stich gelähmt und zu seinem Nest transportiert. Dort wird in die Biene ein Ei gelegt und es werden immer weitere Bienen zugefügt, die der schlüpfenden Larve schließlich als Nahrung dienen. Der Bienenwolf wird 15 bis 16 mm lang und hält sich in trockenwarmen und sonnigen Habitaten auf. Sein Nest baut er dicht über dem Boden an Steinen oder Pflanzestängel.

Hirschkäfer

Der größte europäische Käfer ist der Hirschkäfer, bei dem die Männchen 7,5 cm lang werden, wobei man die Zangen, die an ein Geweih erinnern, mitrechnet. Diese kommen allerdings nur bei den Männchen vor. Seine Flügeldecken sind kastanienbraun, die Beine, der Kopf und die Brust schwarz gefärbt. Er lebt von Baumsäften, die aus Rindenspalten oder Baumwunden austreten. Finden kann man in häufig in der zweiten Junihälfte, wobei er sich mit Vorliebe an Eichen, aber auch an Laub- oder Obstbäumen aufhält.
Der Hirschkäfer ist trotz seiner Größe flugfähig und steht unter Naturschutz.

Maikäfer

Maikäfer (Melolontha) sind eine Gattung von Käfern aus der Unterfamilie Melolonthinae und der Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae). Es gibt von der Gattung Maikäfer folgende drei Arten:
- Feldmaikäfer (Melolontha melolontha)
- Waldmaikäfer (Melolontha hippocastani)
- Melolontha pectoralis (kein deutscher Name bekannt)

Der am weitesten verbreitete Maikäfer in Mitteleuropa und auch in Deutschland ist der Feldmaikäfer. Den Waldmaikäfer findet man eher in Nord- und Osteuropa sowie in einigen sandigen Wäldern und Heideflächen in Deutschland, wie beispielsweise in den sandigen Gebieten des Oberrheins.
Der Melolontha pectoralis ist sehr selten geworden und kommt nur noch hier und da in Südwestdeutschland vor. Die Tiere erreichen, je nach Art, eine Größe zwischen 20 und 30 mm, wobei der Feldmaikäfer der größte ist.
Ihre Flügel sind braun, das Halsschild schwarz und die Seiten schwarz-weiß gefleckt.
Ihre Fühler weiten sich an den Enden und weisen eine charakteristische Lamellenform auf. Deshalb gehören die Tiere zur Familie der Blatthornkäfer. Das Männchen stirbt nach der Begattung, das Weibchen nach der Eiablage, wobei das Weibchen 10 bis 100 Eier meist in feuchten Humusböden ablegt.
Nach vier bis sechs Wochen schlüpfen daraus die Engerlinge, die bis zu 4 Jahre im Boden verbleiben.. Nach Beendigung der Metamorphose aus den Engerlingen gräbt sich der Maikäfer zwischen April und Mai aus dem Erdboden und ernährt sich überwiegend von den Blättern von Eichen und Buchen und Hainbuchen.
Wegen ihres Eiweißreichtums werden sie gerne von Dachsen, Wildschwein und zahlreichen Vögeln und Fledermäusen verspeist. Ihre Larven (Engerlinge) gelten als Schädlinge, da sie die Wurzeln der Bäume abfressen, was den Tod der Bäume bedeuten kann.
Während die Käfer die Blätter abfressen, wovon sich die Bäume jedoch erholen können.
Noch bis in die 1950er Jahre wurden Maikäfer als Hühnerfutter genutzt, wurden aber auch in Frankreich und in Teilen Deutschlands geröstet und als Maikäfersuppe gegessen.
Und gezuckert oder kandiert wurden sie sogar als Nachtisch angeboten.
Und noch heute gibt es Maikäfer aus Schokolade und mit Beinen aus Papier zu kaufen.
Der Maikäfer kommt u.a. im 5. Streich in Wilhelm Buschs (1832-1908) Max und Moritz vor, wo sie dem Onkel Fritz Maikäfer ins Bett gelegt hatten.
Und die Kinder sangen während des Zweiten Welkriegs den folgenden Reim:
"Maikäfer flieg, dein Vater ist im Krieg,
deine Mutter ist in Pommernland und Pommernland ist abgebrannt. Maikäfer flieg!"

Marienkäfer

Die Marienkäfer (Coccinellidae) sind eine weit verbreitete Familie von Käfern, deren Deckflügel eine unterschiedliche Anzahl von auffälligen Punkten aufweisen. Viele Arten ernähren sich von Blatt- und Schildläusen sowie von Spinnmilben.
Der bekannteste Marienkäfer in Deutschland ist der Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata). Seine rote Farbe stammt vom Lycopin, das beispielsweise auch die Tomaten rot färbt sowie vom α- und β-Carotin. Die schwarze Farbe stammt vom Melanin
Weitere erwähnenswerte Arten sind der Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata), der Licht-Marienkäfer (Calvia decemguttata), der in der Nacht durch Lichter angelockt wird, oder der Vierundzwanzigpunkt (Subcoccinella vigintiquatuorpunctata)
Die Körpergröße der Käfer reicht von etwa 1 bis 12 mm.
Ihre Rückenseite ist rot oder gelb, während der Kopf, die Brust sowie die Unterseite meist schwarz gefärbt sind – selten auch hellbraun oder rostbraun

Rosenkäfer

Der Rosenkäfer gehört zur Familie der Blatthornkäfer und ist im Jahre 2000 zum Insekt des Jahres gewählt worden.
Der oben grüngold und unten rotgold gefärbte Käfer hat miteinander verwachsene Flügeldecken, doch seitliche Ausbuchtungen ermöglichen das Ausbreiten der Hautflügel, so dass der Käfer trotz geschlossener Flügeldecken fliegen kann.
Die Larve lebt im Humus oder in weichen Holzresten von Eichen, Weiden oder Pappeln.
Der 14 bis 20 mm große Käfer ernährt sich von süßen Pflanzensäften, aber auch von reifen Früchten.
Trotzdem verursacht er keinen Schadfraß. Der geschützte Rosenkäfer fliegt von April bis September.

Falter, Schmetterlinge

Trauermantel und Schwalbenschwanz

Die häufigsten Schmetterlinge sind der Trauermantel, der zu den größten europäischen Schmetterlingsarten zählt, der Schwalbenschwanz und der Große Schillerfalter.
Die Flugzeit des Trauermantels beschränkt sich auf die Zeit zwischen Juni und September. Man findet ihn in offenen und leicht bewaldeten ländlichen Gegenden, in Parks und besonders an Flussufern und kleineren Flüssen.
Die Raupen des Trauermantels ernähren sich von den Blättern des Weidenbaumes. Sein Vorkommen beschränkt sich auf das südliche Spanien, die Mittelmeerinseln und Europa.
Der Schwalbenschwanz ist nicht nur einer der größten einheimischen Schmetterlinge, sondern auch einer der schönsten. Mit seiner Flügelspannweite von etwa 9 cm fliegt er sehr schnell. Zu seiner Nahrung gehören Wilde Möhre, Dill und Karottenkraut.
Dadurch, dass seine Raupen und Eier dem Mähen von Waldwiesen zum Opfer fallen, gilt diese Art als gefährdet, aber noch nicht vom Aussterben bedroht. In Deutschland ist er allerdings geschützt.
Beobachten kann man ihn fast überall, sofern es ein freies und weitläufiges Gelände ist.
In den Wäldern hält er sich nicht auf. Außer in Europa kommt der Schwalbenschwanz auch in Afrika, Asien und Nordamerika vor.

Admiral- und Apollofalter

Admiral
Den Admiral aus der Familie der Edelfalter findet man oft auf Sommerflieder und im Herbst auf faulenden Früchten und Efeublüten.

Apollofalter
Fliegend kann man den Apollofalter von Anfang Juni bis August erleben.

Großer Kohlweißling

Die Großen Kohlweißlinge (Pieris brassicae) erreichen eine Flügelspannweite von etwa 60 mm.
Die weiblichen Falter tragen auf Teilen der Vorderflügel schwarze Flecken, die bei den männlichen Faltern völlig fehlen.
Der Große Kohlweißling ist weit verbreitet und kommt zudem recht häufig vor.
Der Schmetterling entwickelt sich aus einer sehr gefräßigen Raupe. Man findet ihn von Nordafrika bis Skandinavien und Karelien.
Auch auf den meisten Mittelmeerinseln leben diese Schmetterlinge.

Russischer Bär, Gemeines Blutströpfchen

Beides sind sehr auffällige Schmetterlinge. Der Russische Bär aus der Familie der Bärenspinner wird auch als Spanische Flagge bezeichnet. Die Vorderflügel sind schwarz-braun mit weiß-gelben Streifen, die Hinterflügel rot mit großen schwarzen Flecken. Die Flügelspannweite beträgt 42 - 52 mm, wobei die Männchen kleiner als die Weibchen sind. Dieser tagaktive Schmetterling bevorzugt warme, sonnige, oft sandige und steppenartige Gebiete, ist aber auch im buschigen Heckengelände zu finden. Die Flugzeit liegt zwischen Mai und Juli.
Das gemeine Blutströpfchen aus der Familie der Widderchen ist ebenfalls auf trockenen Wiesen, sonnigen Hängen und Waldlichtungen zu Hause. Die Spannweite der Flügel umfasst 30 - 40 mm, wobei die Vorderflügel durch die sechs roten Flecken auf grünschwarzem Grund sehr auffällig gefärbt sind, was auf die Ungenießbarkeit des Schmetterlings hinweisen und ihn so vor Fressfeinden schützen soll. Das Gemeine Blutströpfchen ist in ganz Europa und auch in Teilen Asiens verbreitet.

Kaisermantel, Schiller- und Aurorafalter

Raritäten sind der Große Schillerfalter und der Große Fuchs. Der Apollofalter aus der Familie der Ritterfalter zählt zu den gefährdesteten Arten in Deutschland, da es u.a. ein international begehrtes Sammelobjekt ist. Er hat dünn beschuppte und stellenweise durchsichtige weiße Flügel mit schwarzen Flecken und rotgefüllten Ringen.

Tagfalter

Der Tagfalter lebt an blumenreichen Magerrasen und Felsfluren zwischen Weinbergen. Finden kann man ihn an nektarreichen Saugpflanzen wie Disteln, Flockenblumen und Skabiosen. Mit 7 cm Flügelspannweite gehört er zu den größten heimischen Tagfaltern. Die behaarte Raupe lebt auf felsigen Hängen mit verschiedenen Fetthennen-Arten, an Geröllhalden sowie an Weinbergsmauern.

Zitronenfalter

Der Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) ist ein Schmetterling aus der Gattung Gonepteryx und der Familie der Weißlinge (Pieridae).
Die Tiere erreichen eine Flügelspannweite von 50 bis 55 mm. Die Männchen besitzen auffallend zitronengelbe Vorder- und Hinterflügel, während die Weibchen blass grünlich-weiß gefärbt sind.
Der Zitronenfalter kommt im Nordwesten Afrikas, fast in ganz Europa, in der Türkei und Zentralasien bis in die Mongolei vor. In Europa fehlen sie nur im äußersten Norden von England und Skandinavien sowie auf Kreta. Der Zitronenfalter war in Deutschland Insekt des Jahres 2002.

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