In vorrömischer Zeit besiedelten keltiberische Stämme das Flussbecken des Tormes. Zur Verteidigung errichteten sie eine Festung im Gebiet des heutigen Salamanca. Diese wurde im Jahre 220 v. Chr. vom Karthager Hannibal auf seinem Zug durch die iberische Halbinsel erobert. In den schriftlichen Quellen über dieses Ereignis, in denen die Festung erstmals erwähnt wird, trägt sie den Namen Helmantica. Nachdem das Reich der Karthager im 2. Punischen Krieg (218-214 v. Chr.) besiegt worden war, fiel auch die Siedlung am Tormes an die Römer, die sie im Folgenden Salmantica nannten. Aus der römischen Zeit stammt auch die noch heute erhaltene römische Brücke über den Fluss, die die Siedlung mit der antiken Silberstrasse verband und für wirtschaftlichen Aufschwung sorgte.
Nach dem Fall des Römischen Reiches zogen Völker aus dem Norden in die iberische Halbinsel. Seit dem 6. Jahrhundert ist die Herrschaft der christianisierten Westgoten über weite Teile Spaniens und auch über die Stadt bezeugt. Nachdem die Mauren im Jahre 711 die Meerenge von Gibraltar überquert hatten, eroberte der Feldherr Muzá-ben-Nuseir 712 die Stadt. Die Mauren nannten sie Salamanka. Bis Alphons VI., König von Kastilien und León, die Stadt im Jahre 1085 endgültig von den Mauren erobert hatte, war sie mehrere Male christlichen und maurischen Eroberern in die Hände gefallen und stark zerstört worden.
Salamanca wurde mit Franken und anderen christlichen Völkern neu besiedelt und entwickelte sich im Mittelalter zu einem wirtschaftlichen, kulturellen und theologischen Zentrum Spaniens. Anfang des 12. Jahrhunderts wurde Salamanca Bischofssitz und im Jahre 1218 die Universität als erste in Spanien und vierte in Europa gegründet. Sie entwickelte sich bis zum 16. Jahrhundert zur berühmtesten und meistbesuchten Universität Spaniens und einer der bedeutendsten im christlichen Europa. Der einsetzende wirtschaftliche Aufschwung führte zur Anhäufung großen Reichtums, der vor allem dem Klerus und einigen Familien zugute kam und noch heute in den prächtigen Bauwerken zu bewundern ist.
1801 drangen napoleonische Truppen erstmals in die Stadt ein und besetzten sie über mehrere Monate. Im Laufe des Unabhängigkeitskrieges gegen Frankreich, der 1812 beendet wurde, besetzten französische Soldaten Salamanca noch mehrmals. Durch die Kämpfe wurde die Stadt zu großen Teilen zerstört. Etwa ein Drittel der historischen Bauwerke wurde vernichtet.
Während des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) befand sich in Salamanca das Hauptquartier Francisco Francos. Von Kampfhandlungen blieb die Stadt verschont.
Die stetig steigenden Bevölkerungszahlen der Nachkriegsjahre (Zwischen 1940 und 1979 wuchs die Bevölkerung von 71.000 auf 147.000) führten zur Erweiterung des Stadtgebiets entlang der vormaligen Ausfallstrassen.
1988 wurde die Altstadt aufgrund ihrer beeindruckenden Sandsteinbauten von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
2002 ernannte die Europäische Union Salamanca zur Kulturstadt Europas, sie kann sich heute unter die Kulturhauptstädte Europas zählen.
Neuen Kommentar hinzufügen