Passau: Stadtgeschichte

Wie viele andere Städte Deutschlands, ist auch Passau aus einer keltischen Siedlung entstanden. Die Kelten siedelten dort bereits seit etwa 300 v. Chr. Um das Jahr 200 n. Chr. wurde von den Römern auf dem südlichen Innufer die Castra Batava aufgebaut. Die Römer waren aber schon seit 80 v. Chr. mit einem Militärlager vertreten. Der Name des Lagers leitet sich von den germanischen Söldnern ab, die für die Römer in den Krieg zogen. Aus dem Namen Batava entwickelte sich im Laufe der Zeit der heutige Name Passau. Als die Römer das Castel Batava nach etwa einem halben Jahrtausend verließen, wurde es dem Erdboden gleichgemacht. Es waren die Bajuwaren, die an gleicher Stelle ihre Burg errichteten.

Ab dem 12. Jahrhundert wurden die Passauer Schmiede in ihrer Kunst führend. Nur Solingen konnte in der Qualität des Schmiedehandwerks den Passauern die Stirn bieten.

1217 wurde Passau - das bereits um das Jahr 739 zum Bischofssitz geworden war - .zum Fürstbistum. Die Stadt wuchs daraufhin zum größten Bistum des Heiligen Römischen Reiches. Sitz des Fürstbischofs war das Kloster Niedernburg, das Kaiser Friedrich Barbarossa (um 1122-1190) dem Bischof von Passau 1161 als Geschenk überreichte. Ab 1219 begannen die Fürstbischöfe mit dem Bau der Festung, die sie vor allem gegen die eigenen Bürger der Stadt schützen sollte, da diese öfter gegen die Stadtherren aufbegehrten. Der letzte Aufstand der Passauer fand 1368 statt, aber auch dieser scheiterte - so wie alle Revolten zuvor auch.

1225 bekam Passau die Stadtrechte zuerteilt. Die Stadt und vor allem das Bistum entwickelten in der kommenden Zeit einen beachtlichen Wohlstand. 1552 wurde im Palais Lamberg der Passauer Frieden geschlossen, ein entscheidender Vorvertrag für den endgültigen Augsburger Religionsfrieden von 1555. Zwei Brände, im Jahr 1662 und 1680, richteten in Passau großen Schaden an der Bevölkerung und am Gebäudebestand an. Die für den Wiederaufbau der Gebäude engagierten italienischen Baumeister sorgten dafür, dass Passau heute ein sehr italienisch geprägtes Barockgewand trägt.
Erst die Säkularisation im Zuge der napoleonischen Neuordnung Europas setzte der Herrschaft der kirchlichen Oberen ein Ende.
Passau besitzt seit 1978 eine Universität.

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