Der Bischof Argemire veranlasste im Jahre 819, eine kleine Kirche auf dem Mont Peret zu errichten, auf dem vorher ein einsamer Tempel stand, der einer heidnischen Gottheit gewidmet war. Um die neu errichtete Kirche herum entstanden eine kleine Ansiedlung und ein Markt, da die Kirche schnell zu einem kleinen Wallfahrtsort der Region wurde. Im 10. Jahrhundert wurde auf einem benachbarten Hügel des Mont Peret auf Geheiß Wilhelm I. eine zweite Siedlung angelegt. Beide Siedlungen wuchsen im Laufe der Zeit zusammen.
Noch heute genießen die juristische, medizinische und die philosophische Fakultäten einen guten Ruf, die mit anderen Fakultäten 1289 mit der Erlaubnis des Papstes in der neu eröffneten Universität der Stadt eingerichtet wurden. Wirtschaftlich legte Montpellier seinen Schwerpunkt auf den Handel mit Wein und auf den Leder- und Tuchhandel und prosperierte dadurch recht schnell, was auch daran lag, dass die Stadtoberen es klug verstanden mit den Großmächten Toulouse und Barcelona, zu denen Montpellier im Mittelalter gehörte, zu verhandeln. Nach dem Anschluss an die französische Krone trat eine Rezession ein, die erst nach den Religionskriegen im 17. Jahrhundert beendet war, als Montpellier zum administrativen Zentrum der Languedoc Méditerranéen wurde.
Ein Bevölkerungswandel in der Stadt zeichnete sich 1962 ab, als im Anschluss an den Algerienkrieg mehr als 25.000 pieds noirs, die Algerienfranzosen und Algerier, die mit den Franzosen paktiert hatten, aus Algerien fliehen mussten und sich in Montpellier niederließen.
Als 1964 Montpellier zur Hauptstadt der Region ernannt wurde, begann der Stadtausbau. Verwaltungsbehörden für das neu geschaffene administrative Zentrum mussten errichtet werden, durch den erwarteten Zuzugs neuer Arbeitskräfte wurde eine Trabantenstadt für 30.000 Menschen erbaut und High-Tech-Unternehmen wie IBM siedelten sich in großem Stil in der Stadt an. Auch wurde die Universität ausgebaut und ein großes Einkaufszentrum, das Polygone, in die Mitte der Stadt gestellt.
Ebenfalls in der Epoche nach dem Algerienkrieg begann Montpellier seine günstige Lage am Mittelmeer in Geld aus dem Tourismus umzumünzen. Touristenburgen wurden in Strandnähe für die Besucherströme hochgezogen.
Mit dem Geld, das die Touristen daließen, konnte die Stadtverwaltung wiederum einige Projekte in Angriff nehmen. So wurde die Altstadt saniert und in deren Nähe, auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne, das Wohnungsbauprojekt Antigone gestartet. Schöne Sozialwohnungen wurden hier hinter interessanten Säulen und Kapitellen errichtet. Auch lies sich Montpellier die Errichtung eines modernen Kongresszentrums einiges kosten.
Ein anderes Ziel der damaligen Stadtoberen war die Erweiterung der Stadt in Richtung Meer. Mittlerweile versucht Montpellier durch eine Stadterweiterung Richtung Meer Hafenstadt zu werden. Ein großes Projekt soll jetzt Port Marianne sein, eine geplante Wasserstadt für 50.000 Menschen.
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