Eriwan: Anreise und Verkehr

Allgemeines

In Eriwan wird – wie im restlichen Land auch – auf der rechten Straßenseite gefahren.

Um Ärger mit der Polizei oder gar den Gerichten zu vermeiden, sollte man sich strikt an die im Land geltenden Verkehrs- Regeln halten. Die dargestellten Höchstgeschwindigkeiten können natürlich durch Verkehrsschilder verringert oder auch erhöht werden. Es ist unabhängig von den hier gegebenen Informationen empfehlenswert, beim ADAC, dem AvD oder den Verkehrsclubs in dem betreffenden Land detaillierte Informationen einzuholen

Höchstgeschwindigkeit
In Eriwan besteht für Auto- und Motorradfahrer eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h. Auf Landstraßen darf man bis zu 100 bzw. 110 km/h fahren. Grundsätzlich sind allerdings neben den dargestellten allgemeinen auch die durch Schilder gekennzeichneten Geschwindigkeitsbegrenzungen strikt einzuhalten.

Promillegrenze
In Eriwan herrscht für alle Auto- und Motorradfahrer eine Alkoholpromillegrenze von 0,0.

Sonstige Regeln
Das Stadtzentrum Eriwans ist leicht zu Fuß zu erkunden und sollte nicht mit dem eigenen Auto befahren werden, zumal die Fahrer in Eriwan (und eigentlich ganz Armenien) relativ rasant und rücksichtslos fahren.

Eine Besonderheit des armenischen Verkehrswesens ist übrigens der relativ hohe Anteil an Kraftfahrzeugen, die mit Erdgas statt Benzin oder Diesel betrieben werden. Dieser Anteil beträgt nach Schätzungen des armenischen Verkehrsministeriums 20 bis 30%.

Flughäfen

Erebuni Airport
Etwa 7 Kilometer außerhalb Eriwans gibt es den für zivile und militärische Zwecke genutzten Erebuni Airport. Für Linienflüge steht er nicht zur Verfügung. Gegenwärtig sind es neben den Militärflugzeugen v.a. Privatmaschinen, die ihn anfliegen.

Internationaler Flughafen Swartnoz
Etwa 10 Kilometer von Eriwan entfernt liegt nahe des Ortes Swartnoz der internationale Flughafen, über den man Eriwan am besten erreichen kann. Er breitet sich an der Straße nach Etschmiadsin aus und wurde 1981 vollendet. Die wichtigsten Fluggesellschaften, die ihn anfliegen, sind Aeroflot und Lufthansa. Zu beachten ist die Flughafengebühr von 10.000 armenischen Dram (etwa 20 Euro), welche all die Passagiere vor dem Einchecken für den Rückflug in bar entrichten müssen, die nicht per Flugzeug weiterreisen.

Eisenbahn

Das Fahren mit dem Zug stellt in Eriwan und Armenien eine preiswerte, aber auch unbequeme Reisemöglichkeit dar. Wer sich zu den Abenteurern zählt, kann den Eriwan-Lake Sevan, den Eriwan-Gyumri, den Vanadzor-Alaverdi-Tbilisi sowie den Eriwan-Yevlakh für weitere Entfernungen in Erwägung ziehen.

In der armenischen Hauptstadt gibt es nur einen Bahnhof, der mit der U-Bahn erreicht werden kann (über die Station Sasuntsi Davit). Er ist in sowjetisch-ähnlicher Kommunismus-Architektur gestaltet worden und wird natürlich auch für den Fernverkehr verwendet. Gemäß der türkischen und der aserbaidschanischen Blockade Armeniens gibt es gegenwärtig nur einen international verkehrenden Zug. Dieser fährt alle zwei Tage ins Nachbarland Georgien. So erreicht man für zwischen 9.000 und 18.000 armenische Dram (20 38 bis Euro) mit Hilfe des Nachtzuges die georgische Hauptstadt Tbilisi, von wo derselbe Zug weiter nach Batumi am Schwarzen Meer fährt. Die einzige Eisenbahn in den Iran ging über den Grenzübergang von Nakhichevan, der aber mittlerweile geschlossen ist.

Straßenbahn

Das seit 1906 in Eriwan operierende Straßenbahnnetz wurde aus ökonomischen Gründen im Jahre geschlossen.

Metro Eriwan

Die Eriwaner U-Bahn besteht seit 1981 und wurde bis zum Jahre 1996 erheblich erweitert. Heutzutage verkehrt sie auf einer Gesamtlänge von 13,4 Kilometern und hat ein jährliches Fahrgastaufkommen von geschätzten 15,5 Millionen Menschen. Die U-Bahn ist von 06:00 bis 23:00 Uhr in Betrieb und fährt zur Hauptverkehrszeit im 5-Minutentakt. Moderner und schneller kommt man für 50 armenische Dram (ca. 0,05 Euro) nicht durch die Stadt. Für die Zukunft sind Erweiterungen beschlossen worden, die u.a. eine zweite Linie bis nach Jeras vorsehen.

Tipp!
Sehr sehenswert sind auch die wundervollen Dekorationen in den U-Bahnhhöfen, welche oft armenisch-nationale Motive zeigen.

Busse und Minibusse (Marshrutkas)

Busse und Minibusse (Marshrutkas) sind die Hauptverkehrsmittel Eriwans im öffentlichen Personenverkehr. Insgesamt gibt es derzeit 46 Bus- und 24 Trolleybus-Linien. Innerhalb eines Tages kann man praktisch jeden Ort Armeniens auf diese Weise erreichen. Problematisch für (ausländische) Besucher ist allerdings die unüberschaubare Vielzahl an verschiedenen regionalen Busstationen in Eriwan. Und was die Minibusse betrifft, sie verkehren meist über Orte, die nur schwer zu finden sind. Daher ist es immer am besten, den jeweiligen Busfahrer zu bitten, Sie an besser geeigneten Stellen aussteigen zu lassen, sonst landen Sie im Nirgendwo und finden nur schwer den Weg zu Ihrem Ziel.

Was die Fahrpreise für Busse und Minibusse betrifft, diese sind sehr niedrig und liegen bei etwa 50 armenischen Drams (ca. 0,05 Euro). Bezahlt wird beim Aussteigen. Auch sind die Fahrzeuge nur selten sehr überfüllt und durchaus bequem für kürzere Touren.

Im Folgenden haben wir für Sie die beiden wichtigsten Bushaltestellen genauer dargestellt:

Kilikia Busbahnhof (Hauptbusbahnhof)
Der größte und wichtigste Busbahnhof Eriwans liegt im Südwesten des Stadtzentrums in der Admiral Isakow-Avenue. Man erreicht ihn mit Hilfe der Minibusse Nr. 13 (ab Metrostation Barekamutsun), Nr. 23 (ab Eisenbahnhof) oder mit den Nummern 15, 68 und 75 (alle ab Platz der Repuplik). Hat man den Busbahnhof Kilikia schließlich gefunden, kann man von dort bspw. nach Sisian, Goris, Kapan, Gyumri und Vanadzor gelangen.

Nördlicher Busbahnhof
Etwa fünf Kilometer vom Stadtzentrum Eriwans entfernt, liegt der Nördliche Busbahnhof an der Autobahn Eriwam-Sevan. Der Bahnhof ist nicht nur wegen der interessanten sowjetischen Architektur sehenswert und dem Gigantismus des ganzen Bauwerks, sondern natürlich deshalb, weil man von hier mit Hilfe von Bussen und Minibussen bspw. nach Dillijan und Sevan gelangt. Den Nördlichen Busbahnhof erreicht man mit dem Bus Nr. 113 oder dem Minibus 101. Beide fahren von Komitas.

Taxi

Taxis gibt es in Massen in Eriwan. Für eine Fahrt innerhalb des Stadtzentrums sollte man nicht mehr als 1.000 Dram zahlen, was etwa drei Euro entspricht. Der Großteil der Taxis ist mit dem namen der Taxigesellschaft sowie einem Taxameter ausgestattet. Man hält die Taxis einfach mit einer erhobenen Hand an der Straße an, so dass diese halten, wenn sie frei sind.

Taxis ohne einen Namen der Taxigesellschaft an der Seite sind im Allgemeinen teurer und neigen dazu, von ausländischen Besuchern mehr Geld zu verlangen als üblich. Es empfiehlt sich daher, gleich ein Taxi per Telefon anzufordern oder modernere Fahrzeuge zu suchen, die fast immer über einen Taxameter verfügen. Man sollte sich davon überzeugen, dass die Fahrer die Taxameter auch wirklich anschalten. Weiterhin günstig ist das Mibringen von Kleingeld, da viele Fahrer vorgeben, kein Wechselgeld zu haben und sich derart ein Extra-Trinkgeld verdienen.

Die Standard-Preise liegen bei mindestens 500 bis 600 Dram für die ersten fünf und dann etwa 100 Dram für jeden weiteren Kilometer. Außerdem kann man Fahrzeug und Fahrer tageweise mieten. Das lohnt sich für Fahrten außerhalb Eriwans. Indes wird es etwa 28 Euro kosten - plus Benzinkosten.

Vorsicht ist geboten bei Taxis am Flughafen. Sie werden oft versuchen, einen völlig illusorischen Betrag von 20.000 Dram und mehr zu bekommen und einem mitteilen, dass kein Bus fährt oder die nächste Bushaltestelle weit entfernt vom Flughafen liegt. Es muss sicher nicht erwähnt werden, dass diese Auskunft nur in der Realität der jeweiligen Taxifahrer korrekt ist.

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