Malta: Geografie, Landkarte

Kurzübersicht

Malta, der kleinste europäische Inselstaat, liegt im Mittelmeer zwischen Si-zilien und der nordafrikanischen Küste. Manch einem ist der Inselstaat auch durch den Malteserorden bekannt geworden.
Malta ist eine demokratische Republik und umfasst insgesamt eine Fläche von 316 km² - bei rund 437.000 Einwohnern. Zum Vergleich: Berlin umfasst eine Fläche vom km², bei etwa Einwohnern. Staatsoberhaupt ist der Staatspräsident, Elisabeth II., die seit der Unabhängigkeit von Malta im Jahr 1964 Köni-gin des Landes war, trat 1974 als Staatsoberhaupt Maltas zurück. Der letzte britische Gene-ralgouverneur Sir Anthony Mamo wurde der erste Präsident Maltas und Malta eine Republik im Commonwealth of Nations. Malta verfügt über ein Einkammerparlament - das Repräsen-tantenhaus - das aus mindestens 65 Abgeordneten besteht und alle 5 Jahre neu gewählt wird. Daneben sind der maltesische Staatspräsident und der Speaker of the House of Re-presentatives qua Amt Mitglieder des Parlaments. Etwas weniger als 95% % der Einwohner sind katholisch und die Kirche verfügt hier deswegen immer noch über einen beträchtlichen Einfluss. Die Hauptstadt ist Valletta mit rund Einwohnern.

Die Hauptinsel Malta besitzt eine Küste zum Mittelmeer mit einer Länge von etwa 197 km, dagegen ist die Küste der Insel Gozo etwa 56 km lang. Ob-wohl das Land nahezu waldlos ist, wachsen hier verschiedene Pflanzenar-ten: Johannesbrotbäume, Olivenbäume Kopfiger Thymian, Mastixsträucher, Vielblütige Heide, Teucrium fruticans sowie Euphorbia melitensis. Des Weiteren wachsen hier diverse Wolfsmilch- und Lauchgewächse sowie Strandflieder-Arten und knapp 15 Orchideenarten. Weit verbreitet ist der Nickende Sauerklee (Oxalis pes-caprae). Endemische Arten – die nur hier vorkommen - sind Cremnophyton lanfrancoi, Darniella melitensis, Euphorbia melitensis, Limonium melitense, Limonium zeraphae, Cheirolophus crassifolius, Jasonia bocconei, He-lichrysum melitense, Hyoseris frutescens, Zannichellia melitensis, Allium lojaconoi, Allium melitense sowie Ophrys melitensis.

Inseln, aus denen der Staat besteht

Der Inselstaat Malta besteht aus den folgenden drei bewohnten und drei unbewohnten Inseln:
Malta
Die Hauptinsel Malta besitzt eine Fläche von etwa 246 km², bei rund 357.000 Einwohnern, was etwas mehr als 80% der Gesamtbevölkerung sind. Sie ist der Namensgeber des ganzen Inselstaates. Zur Insel Malta gehört zudem die Kleinstinsel Fort Manoel. Auf Malta befindet sich auch die Hauptstadt des Inselstaates, es ist Valletta mit rund 6.000 Einwohnern. Sowohl ihrer Fläche als auch der Einwohnerzahl nach ist Valletta die kleinste Hauptstadt aller EU-Staaten. Aufgrund ihres kulturellen Reichtums wurde Valletta 1980 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen. Im Jahr 2018 war Valletta zudem gemeinsam mit Leeuwarden in den Niederlanden Kulturhauptstadt Europas. Die Stadt war früher eine Festungsstadt und galt als eine der am besten gesicherten Städte weltweit.

Die Innenstadt von Valletta ist so beeindruckend, dass sie als Filmkulisse für Game of Thrones, Troja oder Gladiator genutzt wurde. Der Kreuzfahrt-Hafen in Valletta wird auch von großen Kreuzfahrtschiffen angelaufen. An der Hafenpromenade am Hauptanleger der Schiffe befindet sich eine Touristeninformation. Dort erhält man kostenlos Stadtkarten und Metropläne sowie Informationen über Ver-anstaltungen und Sehenswürdigkeiten. In der Regel machen die Kreuzfahrschiffe im Grand Harbour fest. An der Pinto Wharf befindet sich das Valletta Cruise Terminal, beziehungsweise die Waterfront, an dem insgesamt drei Liegeplätze für Kreuzfartschiffe zur Verfügung stehen. Falls alle drei Liegeplätze belegt sind, wird dann die Halbinsel
Senglea angesteuert und der Boilers Wharf als zusätzlicher Liegeplatz für Kreuzfahrtschiffe genutzt. Der Sportboothafen verfügt über rund Liegeplätze. Der Der Malta International Airport liegt etwa 5 km südwestlich von Valletta und ist der einzige internationale Flughafen von Malta. Er ist die Heimatbasis und Drehkreuz von Air Malta sowie seit 2010 eine Basis von Ryanair.

Gozo
Gozo (Ghawdex) umfasst eine Fläche von etwa 67 km², bei etwa 31.500 Einwohnern. Gozo liegt etwa 6 km vor der Nordwestküste der Hauptinsel. Der Hauptort der Insel und deren kulturelles Zentrum ist mit einer Einwohnerzahl von rund 6.500 Victoria. Ein Highlight der Stadt und der Insel ist die Zitadelle, die bereits in der Bronzezeit, also etwa 1500 vor Christus befestigt wurde. Zwischen 1599 und 1603 wurde sie restauriert, um die Stadt besser vor Korsaren und Muslimen zu schützen. Von den Befestigungen aus hat man einen fantastischen Blick über die Insel. In der Zitadelle befindet sich das Archäologisches Museum, das Ethnologisches Museum und das Naturkunde-Museum.

Zudem liegt hier auch die Kathedrale von Gozo sowie das Gerichtsgebäude. Die Kathedrale Santa Marija entstand 1697 nach Entwürfen des maltesischen Barockbaumeisters Lorenzo Gafà (um 1630-1704) und ist die Hauptkirche des Bistums Gozo und befindet sich innerhalb der Zitadelle. Sie ist reich ausgestattet, unter anderem mit einer Statue der Jungfrau Maria, der die Kirche auch geweiht ist. Hier stand zuvor ein römischer Tempel, der Jupiter gewidmet war.

Comino
Comino (Kemmuna) umfasst eine Fläche von etwa 3 km² und hat weniger als 10 Einwohner. Comino liegt etwa 2 km vor der Nordwestküste der Hauptinsel innerhalb des etwa 6 km breiten Meeresarms Il-Fliegu ta’ Ghawdex. Mit einer Höhe von 75 m ist der Redoubt Hill die höchste Erhebung der kleinen Insel. Die Insel ist ein zwischen zehn und zwanzig Meter aus dem Meer ragendes Felsplateau, wobei die Küste fast überall steil abfällt und mit zahlreichen Höhlen durchsetzt ist Sehenswert ist der hiesige 12 m hohe
Santa Marija Tower, der 70 m über dem Meeresspiegel liegt. Von hier aus hat man einen guten Blick auf Malta und die Blaue Lagune. Die "Blaue Lagune“ ist ein 120 m breiter Durchlass zwischen Comino und der im Westen vorgelagerten kleinen Felsinsel Cominotto. Hier ist das Wasser sehr klar und in den verschiedensten Türkisfarben gefärbt.

Cominotto, Filfla und St. Pauls Island
Die Inseln Cominotto (Kemmunett), Filfla (Filfola) und St. Pauls Island sind praktisch unbewohnt.

Malta umfasst eine Fläche von ca. 316 km², davon sind:.

Äcker und Felder
Rund 37% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt, besonders zum Anbau von Kartoffeln, ferner auch für
Tomaten, Zwiebeln und Blumen.

Wald
Bereits vor langer Zeit wurden die Bäume aus wirtschaftlichen Gründen, z.B. zum Haus- oder Schiffsbau oder um Platz für landwirtschaftliche Nutzung zu schaffen, abgeholzt. Daher ist der Inselstaat heutzutage nahezu waldlos.

Straßen und Gebäude
Einen nicht unbeträchtlichen Teil der Fläche von Malta nehmen Straßen, Gebäude und Bauwerke ein.

Fläche und Bodennutzung

Tidenhub

In Valletta beträgt der mittlere Tidenhub des Mittelmeeres nur wenige Dezimeter.Das rührt u.a. daher, dass der Wasseraustisch mit dem Atlantik nur durch die verhältnismäßig enge Straße von Gibraltar stattfinden kann.
(Ausführliche Erläuterungen zu Ebbe und Flut finden Sie unter Gezeiten, Ebbe und Flut).

Vergleiche
Den weltweit höchsten Tidenhub findet man übrigens in der Bay of Fundy in Kanada, er beträgt dort bis zu 16 m, bei Springflut sogar über 20 m. Die Bay of Fundy liegt am Atlantik zwischen den kanadischen Provinzen New Brunswick und Nova Scotia, die im Deutschen Neuschottland heißt und deren Hauptstadt Halifax ist. An der deutschen Nordseeküste schwankt er
etwa zwischen 1 m und 3 m. Und z.B. in der Bertagne bis zu 6m. In der westlichen Ostsee dagegen beträgt der Tidenhub nur um 0,3 m, während er in der östlichen Ostsee kaum noch merkbar ist.

Geografische Länge und Breite

Die Republik Malta erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von 35° 48' bis 36° nördlicher Breite
Δλ = von 14° 10' bis 14° 35' östlicher Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

Uhrzeit im Land

Für Malta gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), also der Zeit (ohne Sommerzeit) der folgende Wert:

Δt (MEZ) = 0 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Valletta

Valletta liegt auf einer nördlichen Breite von rund φ = 36°.
Sofern die Sonne am nördlichen Wendekreis steht, also bei δ = 23,5°, ist in Valletta Sommerbeginn, dies ist der 21. Juni. Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne zur Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand):

36° = (90° - h) + 23,5°

also:

h = 77,5°

Dies ist der höchste Stand über dem Horizont (exakt: über der Kimm), den die Sonne innerhalb des Jahres in Valetta einnimmt.

Berge, Erhebungen

Dingli- Klippen
Die höchsten Erhebungen auf Malta sind die Dingli- Klippen (Ta 'Dmejrek bzw. Dingli Cliffs) mit einer Höhe von 253 m.

Flüsse und Seen

In Malta gibt es keine nennenswerten Flüsse und Seen.
"Chadwich Lake" bezeichnet ein Tal, wo zwischen Herbst und Frühjahr in mehreren kleinen Becken Regenwasser aufgefangen wird. Malta ist ein der wasserarmes Land. Das Trinkwasser wird daher hauptsächlich mit Hilfe von Meerwasserentsalzungsanlagen gewonnen.

Das Mittelmeer

Wie erwähnt ist Malta eine Insel im Mittelmeer- etwa 90 km südlich von Sizilien. Die Römer nannten das Meer "Mare Nostrum", was "Unser Meer" bedeutet, nicht zuletzt, um ihre Macht über dieses Meer zu demonstrieren.
Das Mittelmeer entstand vor ca. 5 Millionen Jahren, als sich die Erdplatten in der Region von Gibraltar plötzlich absenkten. Dadurch ergossen sich riesige Wassermassen aus dem Atlantik durch die heutige Straße von Gibraltar, und zwar so stark, dass der Wasserspiegel zeitweilig innerhalb eines Tages um bis zu 10 m anstieg. Das Mittelmeer umfasst eine Fläche von rund 2,5 Millionen km², bei einer mittleren Tiefe von etwa 1.430 m. Die tiefste Stelle ist mit einer Tiefe von 5.110 m. Der Salzgehalt liegt bei etwa 3,8%.

Inseln
Wichtige bzw. große Inseln im Mittelmeer sind neben Malta:
- Capri mit einer Fläche von 10,4 km² und rund 14.200 Einwohnern
- Chios mit einer Fläche von 845 km² und rund 51.500 Einwohnern
- Cres mit einer Fläche von 406 km² und rund 3.200 Einwohnern
- Djerba mit einer Fläche von 514 km² und rund 164.000 Einwohnern
- Elba mit einer Fläche von 225 km² und rund 32.000 Einwohnern
- Euböa mit einer Fläche von 3.660 km² und rund 220.000 Einwohnern
- Ischia mit einer Fläche von 46 km² und rund 67.000 Einwohnern
- Kanarische Inseln (Mallorca) mit einer Fläche von insgesamt 7.492 km² und rund 1.1 Millionen Einwohnern
- Korsika mit einer Fläche von 8.760 km² und rund 340.500 Einwohnern
- Kos mit einer Fläche von 295 km² und rund 33.500 Einwohnern
- Kreta mit einer Fläche von 8.261 km² und rund 636.000 Einwohnern
- Korfu mit einer Fläche von 585 km² und rund 101.00 Einwohnern
- Kornatische Inseln (Hauptinsel Kornat) mit einer Landfläche von rund 70 km² und um 30 Einwohner
- Lesbos mit einer Fläche von 1.636 km² und rund 86.500 Einwohnern
- Liparische Inseln mit einer Fläche von 115 km² und rund 14.00 Einwohnern
- Pak mit einer Fläche von 18 km² mit rund 600 Einwohnern
- Rhodos mit einer Fläche von 1.400 km² und rund 115.500 Einwohnern
- Samos mit einer Fläche von 478 km² und rund 33.000 Einwohnern
- Sardinien mit einer Fläche von 23.833 km² und rund 1,6 Mio. Einwohnern
- Sizilien mit einer Fläche von 25.426 km² und rund 5 Mio. Einwohnern, und
- Zypern mit einer Fläche von 9.250 km² und rund 1,1 Mio. Einwohnern

Nebenmeere
Das Mittelmeer wird u.a. in die folgenden Nebenmeere bzw. Binnenmeere unterteilt:
• Adriatisches Meer (Adria)
• Ägäisches Meer (Ägäis)
• Iberisches Meer
• Ionisches Meer
• Ligurisches Meer
• Levantisches Meer
• Libysches Meer
• Marmarameer
• Tyrrhenisches Meer.

Hinweis
Seit Jahren versuchen Menschen aus Tunesien und besonders aus Libyen über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen - meist in völlig überladenen und nicht seetüchtigen Booten. Dabei sind bisher viele Tausend ums Leben gekommen - und ein Ende dieser Tragödie ist nicht abzusehen. Immer wieder legen bzw. legten im Hafen von Malta die Schiffe von diversen Hilfsorganisatoren mit im Meer geretteten Flüchtlingen an.

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